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Gibson LP Faded 2017 T Test

Bei der Gibson LP Faded 2017 T ist man wie bei der Gibson Les Paul Studio bestrebt, die Kosten einer echten Les Paul in einem erschwinglichen Rahmen zu halten. Beschränkte sich das bei der Studio im Wesentlichen auf die Einsparung bestimmter ästhetischer Komponenten wie Bindings oder aufwändiger Griffbretteinlagen, so geht es den Faded-Modellen primär an den Lack. Ihr Finish wurde schlichtweg nicht den arbeitsintensiven Schritten wie Sandstrahlen, Überlackieren, Hochglanzpolieren etc. ausgesetzt, sondern man wählte eine dünne, satinartige Mattlackierung.

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Unser Testmodel ist in der Farbe Worn Cherry in Faded Gloss Optik lackiert, was ihr einen natürlichen Vintage-Look verleiht.


Dass diese feine Lackschicht nicht nur optisch, sondern auch akustisch eine große Rolle spielt, blieb vielen Les-Paul-Enthusiasten nicht lange verborgen und so entwickelte sich die Faded zum Verkaufsschlager. Schön zu sehen, dass Gibson im Jahre 2017 Rücksicht auf die Beliebtheit dieser Gitarre nimmt und in der aktuellen Serie ein schickes Modell Made in USA vorstellt.

Details

Korpus

Ein schöner Mahagonikorpus in Tradition der Studio-Modelle mitsamt aufgeleimter Ahorndecke blitzt mir aus dem Gigbag entgegen. Das Worn Cherry-Finish ist mit seinem Faded Gloss optisch sehr ansprechend geraten und verleiht der Gitarre einen natürlichen Vintage-Look, wobei eine matte Lackschicht die sehr schöne Holzmaserung zum Vorschein kommen lässt. Um der Gitarre etwas Masse abzutrotzen, fräst man gerne Hohlkammern in den Korpus, die dem Instrument einiges an Gewicht abnehmen, denn ein vollmassiver Mahagonikorpus hängt ein gutes Stück schwerer an den Schultern. In diesem Fall griff man jedoch zum “Ultra Modern Weight Relief”, einer Technik, bei der elliptische Kammern in das Korpusinnere gefräst werden. Das hat neben dem Gewicht natürlich auch Einfluss auf den Sound, der vom Hersteller mit einem erhöhten Resonanzgrad beschrieben wird. Insgesamt wirkt der Korpus sehr gut verarbeitet und die Lackierung ist tadellos sauber aufgetragen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gibson LP Faded 2017 T WC ist mit Mahagonikorpus und Ahorndecke ausgestattet.

Neben den Pickups und der Elektrik verfügt der Body über ein schwarzes Schlagbrett und eine Tune-O-Matic Bridge zum Einstellen der Bundreinheit mitsamt Stopbar Tailpiece, wobei alle Komponenten aus vernickeltem Aluminium gefertigt sind. Die Rückseite offenbart ebenfalls eine schöne Mahagonimaserung und die beiden Kunststoffabdeckungen für die Elektrik. Die chromfarbenen Gurtpins sind am unteren Zargenende und der Rückseite des Hals/Korpusüberganges verschraubt. Als Farbalternative ist die Gibson LP Faded 2017 T auch im Worn Brown-Finish erhältlich.

Fotostrecke: 3 Bilder Bei einer klassischen Les Paul darf natürlich auch die typische Hardware nicht fehlen.

Hals

Für den Hals kam bei diesem Les Paul Modell, anders als das übliche Mahagoni, diesmal Ahorn zum Einsatz, das mit einem aufgeleimten Palisandergriffbrett und 22 Bünden versehen wurde. Alle Bünde wurden tadellos abgerichtet und verarbeitet, wobei die Sattelbreite die üblichen 43 mm beträgt. Vollkommen nüchtern zeigen sich die Halskanten, die wie der Korpus gänzlich ohne Binding auskommen, als Griffbretteinlagen dienen Perlmutt-Punkte.
Wie bei einigen Modellen seit den 60er Jahren kommt auch auf diesem das Slim-Taper-Neckprofil zum Einsatz. Der Hals weist einen 12″ Radius und eine 628 mm Mensur auf und ist ab dem ersten Moment sehr angenehm zu bespielen. Das Gibson-Logo ziert die Kopfplatte ebenso wie der geschwungenen Les Paul Model-Schriftzug. Die abschraubbare Kunststoffabdeckung am Kopf führt uns zum Halsstab, falls irgendwann Nachjustierungsbedarf bestehen sollte. Für ordentlich(e) Stimmung sorgen die Gibson Vintage Style Keystone-Tuner, die sich in traditioneller 3+3 Anordnung an der Kopfplatte befinden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals besteht, für Les Paul eher unüblich, aus Ahorn und ist fest mit dem Korpus verleimt.

Pickups und Elektrik

An Pickups kommen die Gibson 490T und R Typen (R für Rhythm und T für Treble) zum Einsatz. Bei ihnen handelt es sich um Alnico II Varianten, die zwar in der Tradition der alten PAF-Modelle stehen, jedoch einen leicht erhöhten Output und angehobene Mitten besitzen, wobei sie sich allerdings immer noch weit entfernt von High-Gain Pickups bewegen. Zum Umschalten steht, wie für Paulas üblich, im oberen Korpusbereich noch vor dem Hals-Pickup der traditionelle Kippschalter bereit. Die Pickups werden über die beiden Volume- und Tone-Potis geregelt, die allesamt von Gibson Black Top Hats behütet werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Wie bei den meisten Les Paul Modellen kommen zwei Humbucker für die Klangübertragung zum Einsatz.

Die Gibson Les Paul Faded 2017 T wird in einem schwarzen Gibson Gigbag geliefert, das innen mit einem weißen Fellimitat ausgepolstert ist, dazu ein Gibson Premium Gurt, ein Poliertuch sowie alle benötigten Schlüssel.

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