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Earthworks SR25 Test

DETAILS
Selbstverständlich werden bei Mikrofonen wie dem SR25 nicht einfach nur zum Spaß Löcher in das Gehäuse gebohrt. Die beliebten Verwandten des SR mit Kugelcharakteristik weisen sie nicht auf, aber die Öffnungen beim Testobjekt müssen es dem Schall erlauben, über den Hintereingang und durch das kleine Labyrinth namens Laufzeitglied auch die Rückseite der Membran zu erreichen. Das Ergebnis ist eine richtende Charakteristik, denn das SR25 arbeitet mit der klassischen Richtwirkung “Niere”. Demnach besitzt es bei 180° seine Off-Axis, ist also für den Schall am unempfindlichsten, der genau von hinten auf das Mikrofon trifft.

Die Bauform des SR25 erinnert stark an Messmikrofone, die aufgrund ihres Druckempfänger-Prinzips mit ihrem Gehäuse selbst dem Schall schnell ins Gehege kommen. Aus diesem Grunde werden derartige Mikrofone im Regelfall mit einem möglichst geringen Durchmesser im Bereich hinter der Membran gebaut. Auch die nicht für Messungen benutzten Kugeln verfügen über dieses elegante Design. Wie die Masse an Mikrofonen anderer Hersteller zeigt, ist ein derartiges Gehäuse zwar akustisch nicht notwendig, unterstreicht jedoch die Familienzugehörigkeit der SR-Mikrofone.
Das handlange Mikrofon passt mit dem unteren Teil seines Korpus bequem in die üblichen  Klemmen, doch lassen Earthworks es sich nicht nehmen, eine eigene Halterung beizulegen. Der Membrandurchmesser ist deutlich geringer als bei übliche Kleinmembran-Druckgradientenempfänger. Auch hier ist die Nähe zu anderen Earthworks- und ganz generell zu Mess-Mikrofonen- deutlich.
Der Frequenzgang des Kondensatormikrofons wird vom Hersteller mit 50 Hz bis 25 kHz bei einer maximalen Abweichung von +/- 2 dB angegeben, was zu einer hohen Impulstreue führen kann: Um einen nur theoretisch existierenden “idealen” Impuls (Anstieg und Fall 90° zur Nullachse) mit additiver Technik aus einzelnen Sinusschwingungen unterschiedlicher Frequenz darzustellen, bräuchte man genau genommen eine unendliche (!) Bandbreite. Bezüglich der Übertragung der Höhen unterscheidet sich mein Testopfer von einigen seiner Brüder, die auch noch bis 30 kHz derartig gut übertragen – dafür ist es deutlich preiswerter! Das Rauschen ist mit 22 dB(SPL) (nach A-Filterung) nicht gerade atemberaubend niedrig, allerdings muss man diesen Wert immer auch in Relation zum Maximalpegel sehen. Dieser liegt mit 145 dB(SPL) in Bereichen, die dafür sorgen, dass das Signal bei hohen Pegeln nicht sofort weinend zusammenbricht. Schlagzeug- oder Speaker-Abnahmen sind also nicht von vornherein ausgeschlossen. Earthworks preisen das SR25 aus diesem Grund auch als ideales Mikrofon für die Schlagzeugabnahme an und machen es zum Bestandteil des “DrumKit”-Mikrofonbundles. Wie alle Mikrofone der SR-Serie beträgt der Übertragungsfaktor 10 mV/Pa und erhält – ich muss es wahrscheinlich nicht einmal erwähnen – die Kapselvorspannung durch die übliche Phantomspeisung.

Geliefert wird das SR25 in einer kleinen Plastikkiste, deren zusätzliche Schaumstoffausstanzungen neben dem gelieferten Mikrofon samt Klemme anzeigen, liebend gerne auch ein zweites dieser Art beherbergen zu wollen. Sinnvoll: Als “MP”-Version, also als “Matched Pair”, steht das Earthworks ebenfalls in den Katalogen.

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