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Casio Privia PX-330 Test

DETAILS

Das Datenblatt des PX-330 lässt staunen: 250 (!) Klangfarben, Begleitautomatik, Pitch Bend Wheel, USB-Anschluss, Audio-In, Midi-Duo, 2 Kopfhöreranschlüsse, Styles, SD-Karten-Slot… das ist erheblich mehr als das, was man sonst in einem Digitalpiano findet.

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PX-350_SD_Pers, 07.5.15, 11:33 AM, 8C, 5568×4456 (361+2032), 100%, straight 6 sto, 1/15 s, R76.2, G62.4, B90.5

Das Casio Privia legt mit Anschlüssen und Funktionen schon mal ganz gut vor. Aber der Reihe nach: Anschlüsse gibt es hinten, links und vorne. Jeweils zwei Stereo Ein-und Ausgänge in Großklinke (die natürlich auch Mono gefahren werden können) hat Casio dem Privia spendiert. Das MIDI-Duo ist ausreichend, und wer den Privia in sein Computer-Setup einbinden möchte, kann das über USB machen. Pedal-Anschlüsse gibt es von Haus aus zwei, nämlich den unverzichtbaren Dämpfer-Pedalanschluss, sowie einen weiteren Pedalanschluss der wahlweise Sostenuto- oder Soft-Pedal-Funktion besetzt. Als optionales Zubehör kann auch ein vollständiges Pedal-Set mit Sustain, Sostenuto und Verschschiebung angeschlossen werden. Dazu ist dann aber auch gleich ein besonderer Ständer erforderlich.

An der linken Seite befinden sich der Ein-/Ausschalter sowie zwei Kopfhöreranschlüsse, die im Mini-Klinken-Format gehalten sind. Das ist für das Spiel zu zweit vielleicht nicht ganz prima, denn der rechte Spieler würde mit seinem Kopfhörerkabel wahrscheinlich den linken Spieler stören.
Auf der linken Oberseite befindet sich das Pitch-Bend-Wheel. Ein Pitch-Bend-Wheel an einem E-Piano!? – Dazu später mehr.

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PX-410R_Speaker, 06.4.28, 0:32 PM, 8C, 5210×4168 (28+1341), 88%, bent 6 stops, 1/15 s, R73.2, G61.1, B89.5

Die Oberseite bietet eine sehr klar strukturierte Oberfläche mit LED-beleuchteten Drucktastern. Eine Besonderheit ist dabei, dass die LEDs jeweils nur die linke Ecke der Taster einnehmen, was einen sehr eleganten Eindruck macht. In der Mitte befindet sich ein hintergrundbeleuchtetes 3-Zeilen-Display, rechts davon parken die Klangfarben und die Effekte, links die Begleitautomatik und die Styles. Außerdem wartet hier ein SD-Karten-Slot für eigene Klänge und Styles.

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Wie die Bedienoberfläche so ist auch das ganze Gerät ausnehmend elegant – das Casio Privia PX-330 BK sieht bedeutend wertiger aus als es sein Preis vermuten lässt. Es ist ganz in schwarz gehalten und mit geraden oder nur sanft geschwungenen Linien sehr klar strukturiert. Die schon angesprochenen LED-Taster sind das Tüpfelchen auf dem i. Dazu passt die flache Bauform, was dem Ganzen einen leichten, geradezu italienischen Touch verleiht.

Doch bevor ich hier zu lyrisch werde, zurück zu den harten Fakten: Das Gewicht ist mit knapp 12 Kilogramm sehr angenehm und transportabel. Die Rückseite mit den Anschlüssen hätte ein wenig stabiler sein können, beim Ausstecken der Anschlüsse sollte man besser zwei Hände nehmen, bevor die Plastikverschalung schaden nimmt. Angesichts des Preises aber eine sehr gute Leistung. Applaus auch für die 2-Wege-Lautsprecher, die sich gediegen links und rechts in die Oberfläche einfügen und sowohl nach oben als auch nach hinten abstrahlen. Der Klang der Lautsprecher kann es mit allen auf dem Markt befindlichen E-Pianos aufnehmen, sowohl im Bass-Bereich als auch was die Brillanz betrifft. Audio-Signale, die ich mittels Audio-Eingang darüber abspielte (darunter auch brachiale Klänge), wurden durchweg klar wiedergegeben.

Die Tastatur hat mich beim ersten Anspielen zunächst einmal verblüfft. Irgendwas war komisch und ich dachte zunächst ich hätte es mit einer schwergängigen Keyboard-Tastatur zu tun. Aber weit gefehlt. Trotz des leichten Gewichts besitzt das PX-330 eine Hammermechanik und keine Tasten, die mit Stahlfedern nach oben gedrückt werden. Sie ist sehr angenehm zu spielen und bietet einen guten Widerstand. Irritierend ist aber, dass die Tasten nach dem Anspielen recht langsam wieder nach oben kommen, was auch der Grund für die anfängliche Verblüffung war. Eine Hammermechanik zeichnet sich dadurch aus, dass, bevor die Energie auf den Hammer geleitet wird, zunächst ein gewisser Widerstand durch die Fingerkraft gebrochen werden muss. Die Schwerkraft sorgt dann dafür, dass der Hammer wieder zurückfällt und die Taste nach oben bringt. Je mehr Energie am Anfang aufgebracht wird, desto schneller fällt der Hammer wieder zurück. Dieses Gefühl einer „Wippe“ hat man beim Casio PX-330 nicht so sehr wie bei anderen Hammermechaniktastaturen. Insgesamt ist es aber eine sehr angenehme und gut spielbare Tastatur, welche die Bewegungen des Spielers gut umsetzt und ein gutes Spielgefühl besitzt.

Das mitgelieferte Fußpedal ist ein einfaches Keyboard-On/Off-Pedal, also weder vom Aussehen einem Klavierpedal ähnlich noch mit Halb-Pedalfunktion ausgestattet. Letzteres gibt es erst mit dem separat erhältlichen Pedal. Dazu kommt ein recht großes Netzteil, das bei Mehrfachsteckdosen in die danebenliegenden Steckdosen hineinragt sowie ein tauglicher Notenständer, der einfach oben in das Gerät eingesteckt werden kann.

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