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Drum Cover Classic: Steely Dan – „Peg“

Steely Dans 1977er Album „Aja“ ist bis heute ein Meilenstein in Sachen Studiodrumming. Grund dafür ist die exquisite Auswahl an Drummern, die sich allesamt auf diesem Album verewigt haben: Steve Gadd, Jim Keltner, Bernard Purdie und Rick Marotta. Letzterer ist für die lockeren Grooves hinter „Peg“ verantwortlich, die wir uns in diesem „Drum Cover Classic“ Workshop genauer anschauen.

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Bevor sich Steely Dan 1981 vorerst auflösten, kehrte die Band bereits Mitte der Siebziger dem Livebetrieb den Rücken, um sich ausschließlich auf die Arbeit im Studio zu konzentrieren. Aus dieser Phase stammt unter anderem das Album „Aja“, das ein gutes Beispiel für den minutiösen Produktionsstil von Walter Becker und Donald Fagen, den beiden Masterminds hinter Steely Dan, ist und uns eine Handvoll der vielleicht einflussreichsten Drum-Performances aller Zeiten kredenzt: Neben Steve Gadds atemberaubenden Solo-Einlagen im Outro des Titelsongs „Aja“ reiht sich nahtlos Bernard Purdies berühmter „Purdie Shuffle“ zum Song „Home At Last“ ein, der Jahre später Jeff Porcaro zum sagenumwobenen „Rosanna Shuffle“ inspirieren sollte. Was Rick Marottas Drumming auf diesem legendären Album auszeichnet, zeigen wir euch in diesem Workshop.

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Die Grooves

Der Song beginnt mit einem sechstaktigen Instrumentalpart, den Rick mit einem Sechzehntel-Pattern auf den Beckenkuppen begleitet. Dabei setzt er die Bassdrum auf die zweite und die Hi-Hat (getreten) auf die vierte Zählzeit, was den leicht mysteriösen, schwebenden Charakter des Songparts unterstützt. Den ersten Takt des Vers-Teils markiert er mit einem Flam auf der Snare und leitet erst am Ende des Taktes mit drei weiteren markanten Snareschlägen den Vers-Beat ein.

„Peg“ - Intro + Fill
„Peg“ – Intro + Fill
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Intro + Fill + Bass (117 bpm) Intro + Fill (117 bpm)

Der Vers-Beat basiert auf einem relativ überschaubaren Bassdrum- / Snare-Pattern, das sich wunderbar mit dem ambitionierten Basspart von Chuck Rainey ergänzt. Das Salz in der Suppe ist hierbei Ricks eigenwillige Hi-Hat-Arbeit, die dem Groove seinen leicht funkigen Charakter verleiht, welcher durch die beiden Hi-Hat-Lifts auf der jeweils letzten Sechzehntel der ersten beiden Zählzeiten nochmals verstärkt wird.

„Peg“ - Vers
„Peg“ – Vers
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Vers + Bass (117 bpm) Vers (117 bpm) Vers (90 bpm)

Es lohnt sich sicherlich, das Hi-Hat- / Snare-Pattern erst einmal langsam zu üben, bevor man sich an den kompletten Beat wagt. Die Hi-Hat spielt Rick immer auf den letzten beiden Sechzehnteln einer Zählzeit. Ergänzend zum Backbeat auf „2“ und „4“ spielt er auf den Zählzeiten „1e“ und „3e“ jeweils noch eine Ghostnote auf der Snare. Das Ganze klingt dann so:

„Peg“ - Hi-Hat- / Snare-Pattern Übung
„Peg“ – Hi-Hat- / Snare-Pattern Übung
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Hi-Hat- / Snare-Pattern Übung (90 bpm)

Ohne weitere Schnörkel läuft Ricks Vers-Beat weiter und weiter, bis der Chorus beginnt, was ihn jedoch lediglich dazu veranlasst, eine weitere Bassdrum auf „4+“ zu spielen. 

„Peg“ - Chorus
„Peg“ – Chorus
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Chorus (117 bpm)

In der Dokumentation „Classic Albums“ bezeichnet Rick Marotta den Song „Peg“ übrigens als eine seiner wichtigsten Studioperformances überhaupt:

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Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas

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