Carl Martin Headroom Test

Praxis

Normalerweise beginne ich den Praxisteil mit etwas zaghafteren Settings, aber irgendwie reizt es mich beim Headroom, gleich Vollgas zu geben und den maximalen Hall auszuprobieren. Ich habe das Pedal zwischen Gitarre (Strat) und meinen clean eingestellten Sovtek MIG50 geschaltet, und das ist das Ergebnis mit beiden Reglern in Maximalstellung. Zum besseren Vergleich hört ihr das Bypass-Signal vorneweg.

GitarreToneLevel
Strat1717
Audio Samples
0:00
Erst Bypass, dann aktiviert, Tone und Level Regler auf 17 Uhr

Der Headroom ist kein neutraler Hall, er zeigt eindeutig Charakter. In dieser Konstellation sorgt er für einen etwas dreckigeren Ton, der mir persönlich sehr gut gefällt. Der Nachhall beträgt in etwa drei Sekunden und klingt angenehm aus. Nach der ersten Bestandsaufnahme gehen wir etwas strukturierter vor und werfen zuerst ein Ohr auf die Auswirkungen der unterschiedlichen Settings des Tone-Reglers. Dieser hat einen guten Wirkungsgrad, mit dem sich der Hall bei niedrigen Einstellungen recht dezent regeln lässt, bei hohen Werten wird es entsprechend knalliger. Ihr hört vier Einstellungen des Tone-Reglers, während der Level auf 15 Uhr geparkt ist.

GitarreToneLevel
Strat7-10-14-1715
Audio Samples
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Tone Regler auf 7 Uhr Tone Regler auf 10 Uhr Tone Regler auf 14 Uhr Tone Regler auf 17 Uhr

Nun das gleiche Spiel mit dem Level-Regler. Allerdings geht es hier bei 8 Uhr los, denn wenn man Level komplett zurücknimmt, ist der Hall-Effekt nicht zu hören. Aber er lässt sich recht gut dosieren, der Regelweg ist angenehm gleichmäßig.

GitarreToneLevel
Strat158-10-14-17
Audio Samples
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Level Regler auf 8 Uhr Level Regler auf 10 Uhr Level Regler auf 14 Uhr Level Regler auf 17 Uhr
Carl_Martin_Headroom_022FIN

Niedrigere Settings eignen sich sehr gut dazu, dem Gitarrenton etwas Raum zu verleihen, aber richtig amtlich wird es bei höheren Einstellungen. Auf der Bühne bevorzuge ich persönlich eher einen trockenen Ton mit geringem Hall-Anteil, aber der Headroom bewegt mich konstant dazu, etwas mehr zu nehmen, weil er einfach gut klingt. Und so richtig Spaß macht es mit einem etwas deftigeren Klang. Hier habe ich noch einen Tube Screamer vor den Headroom geschaltet.

GitarreToneLevel
Strat1315
Audio Samples
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Blues Lick mit vorgeschaltetem Tube Screamer

Die Klangqualität des Headrooms ist sehr gut, das Originalsignal geht auch bei hohem Effektlevel nicht unter und der Hall verschmiert auch keine Töne oder Akkorde. Das ist ganz gut beim nächsten Beispiel zu hören.

GitarreToneLevel
Strat1016
Audio Samples
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Rhythmus Gitarre mit hohem Effektanteil

Die Federn klackern bei hartem Anschlag recht deutlich, für trashige Garage-Sounds ist das natürlich wichtig, außerdem kann man sie selbstverständlich auch per Fuß durch einen leichten Tritt auf das Pedal zum Schwingen bringen und so das typische Federhall-Scheppern erzeugen. Was diesen Effekt anbelangt, ist das ein riesiger Vorteil gegenüber einem Amp-Federhall, bei dem man für das entsprechende Geräusch heftig gegen den Verstärker treten müsste, was die Röhren naturgemäß nicht lustig finden. Wer in dieser Beziehung ohnehin empfindlich ist, dem sollte gesagt sein, dass beim Einschalten, je nach Stärke des Tritts auf den Schalter, die Federn zu einem leichten Geräusch angeregt werden. Ich finde das ehrlich gesagt nicht schlimm, denn es gehört dazu und lässt sich auch aufgrund der Konstruktion schlecht vermeiden. Eine Lösung wäre der Anschluss eines externen Fußschalters, der das Gehäuse nicht in Schwingung versetzt.
Zum Abschluss gibt es noch einmal ein Band-Beispiel mit einem bekannten Gitarrenlick, das sich erstklassig mit dem Headroom spielen lässt.

GitarreToneLevel
Strat1315
Audio Samples
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Band-Beispiel mit einem bekannten Gitarrenlick
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