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Harrison Comp Test

Harrison Comp ist natürlich ein Kompressor. Wenn es einen Bestandteil einer Harrison-Konsole gibt, für den das Unternehmen wirklich berühmt ist, dann ist das aber sicher der EQ. Auf dem Fuße folgen die Expertise der Amerikaner in den Bereichen Preamp und Summing. Aber Dynamics waren nie Harrisons Markenkern. Jetzt gibt es den Harrison Comp, ein Series-500-Modul, welches wir zum Test geschickt bekommen haben. Was kann die kleine Kassette?

Test Harrison 500er Compressor
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Quick Facts zum Harrison Comp

  • einkanaliger VCA-Kompressor
  • programmabhängige Attack Time
  • 500er-Einschub

Es ist ein Kompressor, kein Expander

Im Harrison Comp kommt ein VCA zum Einsatz, also ein kleiner Verstärker (genauer: der 2180-Chip der THAT Corporation), welcher abhängig von seinem Regeleingang das Audiosignal verringert. Den generellen Pegel legt der Threshold fest, die Stärke des Herunterregeln bestimmt die Ratio – 2:1 bis 10:1, was gemeinhin schon als Limiting bezeichnet wird. Was mich direkt stutzig gemacht hat, ist die – in meiner Heimatstadt Hagen würde man sagen „verkehrtrumme“ – Beschriftung des Ratio-Potis. Eigentlich ist es Usus, die Eingangsdynamik gegen die Ausgangsdynamik zu stellen. Also ein Bereich von 2 wird auf einen Bereich von 1 zusammengedrückt, das wäre also 2:1. Eine höhere Ratio verdichtet beispielsweise einen Dynamikbereich von 4 auf 1, das Verhältnis lautet 4:1. 1:4 hingegen wäre keine Kompression, sondern das Gegenteil, also Expansion. Ein Fehler, kauziger Sonderweg? Ich weiß es nicht. Allerdings: Es verwirrt vielleicht kurz, stört aber auch nicht.

Unterer Teil Frontplatte
Ratio- und Threshold-Potis

Attack? Hamwe nich.“

Es gibt einen Release-Regler mit den nicht weiter spezifizierten Angaben „slow“ bis „fast“. Eine Attackzeit gibt es nicht. Also: Natürlich gibt es sie, aber sie lässt sich nicht flexibel einstellen. Der Harrison Comp regelt sie programmabhängig und passt sie somit ständig an. Oft findet der „andersumme“ Weg Anwendung, also regelbare Attack, aber programmabhängige Release. Ein Blick auf mein Mischpult – ein Harrison 950m mit Kompressoren in den beiden Stereobussen – zeigt eine noch reduziertere Variante: Threshold und Release gibt es. Fertig.

Unterer Teil Frontplatte
Make-Up-Gain, Reduction-Meter und Release. Attack ist programmabhängig.

Harrison Comp mit 10 dB Make-Up

Hinter dem eigentlichen Kompressor liegt das Make-Up-Gain mit einem Regelbereich von 0 bis 10 dB. Passend dazu kann man am Meter ablesen, was der Kompressor herunterdrückt: Fünf LEDs zeigen die Gain Reduction von 2 bis 10 dB an. Eine weitere LED namens „Input“ zeigt ein anliegendes Signal an. Ich finde das sehr gut: Das ist beim Troubleshooting Gold wert! Ein kleiner Schalter setzt den Harrison Comp in Bypass.

Nicht aus Nashville, aber preiswert

Bevor Harrison von Audiotronix (u.a. SSL) gekauft wurde, kam sämtliche Hardware aus Nashville. Harrisons kleiner Kompressor wird in China gebaut. Er ist durchaus simpel aufgebaut, mit einer Handvoll Komponenten. Bis auf den THAT-Chip sind keine großen Namen wie Alps oder WIMA zu lesen, das Modul kommt ohne Übertrager aus. Auch mechanisch ist es eher einfach: Die Platine ist offen, es kommt eine ganz normale Frontplatte zum Einsatz. Die eben genannten Dinge erklären vor allem, warum der Harrison Comp so preiswert angeboten werden kann.

PCB
Die Platine des offenen Moduls besticht mit interessantem Weiß.
Per Piggyback-Platine wird das Offset zwischen der Hauptplatine des Harrison Comp und der Anschlussleiste im Rack ausgeglichen.
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