Sire Marcus Miller Z7-5 3TSB Test

Angenehmes Gewicht

Mit 4,6 kg Gewicht bewegt sich der Z7-5 für einen aktiven Fünfsaiter mit zwei Tonabnehmern im vertretbaren Rahmen. Am Gurt hängt der Bass in nahezu waagerechter Position, was gelegentlich eine kleine Korrektur in Richtung einer angenehmeren Spielposition mit leicht nach oben zeigendem Hals erfordert. Abhilfe kann hier sicherlich ein Gurt mit rauer Oberfläche schaffen, der das Instrument in Position hält – schlimm ist die Kopflastigkeit bei meinem Testbass nämlich nicht.

Etwas weniger optimal ist das Spielgefühl im Sitzen: Aufgrund des relativ kurzen unteren Korpushorns neigt der Sire Marcus Miller Z7-5 dazu, nach rechts vom Oberschenkel zu rutschen und muss deshalb immer wieder nach links gerückt werden. Wer gerne längere Sessions oder vielleicht sogar hauptsächlich im Sitzen spielt, wird deshalb vermutlich mit dem Z7-5 nicht wunschlos glücklich werden.

Sire Marcus Miller Z7 5 3TS
Der Tragekomfort unseres Testbasses ist im Stehen angenehmer als im Sitzen.

Komfortable Bespielbarkeit

Sehr positiv fällt hingegen das Halsprofil auf. Mit einer Sattelbreite von 45 mm und einem Saitenabstand von 18 mm an der Brücke bietet der Sire Marcus Miller Z7-5 komfortable Voraussetzungen für sämtliche Spieltechniken über den gesamten Tonumfang hinweg. Das schlanke C-Profil liegt angenehm in der Hand, während die abgerundeten Griffbrettkanten und die seidenmatte Halsrückseite für eine geschmeidige Haptik sorgen – selbst bei schwitzigen Händen ohne spürbaren Bremseffekt.

Auch beim werksseitigen Setup zeigt der Sire Marcus Miller Z7-5 keine Schwächen: Die Saitenlage wurde angenehm flach eingestellt, und die Kerben im Sattel sind sauber und gleichmäßig gefeilt. Für meinen persönlichen Geschmack habe ich die Saiten noch um etwa einen halben Millimeter tiefer gelegt – gerade bei Fünf- und Sechssaitern mag ich es einfach besonders komfortabel. Und siehe da: Dank der präzise abgerichteten Bünde ließ sich diese Anpassung problemlos vornehmen.

Aber nicht nur die Bundierung überzeugt: Auch in allen anderen Verarbeitungsdetails gibt es keinerlei Anlass zur Kritik. Die Qualitätsanmutung liegt spürbar über dem, was man in dieser Preisklasse erwarten würde – typisch Sire eben!  

Sire Marcus Miller Z7 5 3TS
Das Setup wurde äußerst akribisch vorgenommen – der Z7-5 spielt sich buchstäblich “wie Butter”.

Sire Marcus Miller Z7-5: Sound

Damit kommen wir zum Soundcheck und hören uns einige Audiobeispiele an, für die ich den Bass ohne zusätzliches Equipment aufgenommen habe. Mit einem Zug am Bassregler schaltet man den Z7-5 in den passiven Betrieb und hört dann den puren Sound des Basses und der Tonabnehmer. Die drei folgenden Beispiel zeigen den Fünfsaiter zuerst mit dem Balanceregler in Mittelstellung. Danach blende ich komplett auf den Humbucker am Steg, und im dritten Beispiel auf den zusätzlichen Singlecoil in der Halsposition. Die Tonblende war bei allen drei Aufnahmen voll aufgedreht.

Den sattesten und komplexesten Sound erhält man natürlich mit beiden Tonabnehmern, auch wenn der Unterschied zum Beispiel mit dem Stegtonabnehmer nicht allzu groß ist. Warum das so ist? Nun, der Singlecoil besitzt im Vergleich zum kraftvollen Humbucker deutlich wenig Output und geht etwas unter. Ja, er reichert den Sound mit etwas Low-End an, von einer wirklichen neuen Klangvariante würde ich jedoch nicht sprechen. Für meinen Geschmack würde ein etwas kernigerer Singlecoil-Tonabnehmer mit fetten Magneten und mehr Output sicherlich besser mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Basses harmonieren.

Sire Marcus Miller Z7 5 3TS
Dem Sound des Vorbildes aus den USA kommt der Sire erstaunlich nahe.

Grundsätzlich gibt es aber an der Qualität der Sire-Pickups nichts zu meckern – sie lösen detailreich auf und klingen wunderbar organisch. Mit dem Stegtonabnehmer im Solobetrieb liefert der Fünfsaiter einen typischen Stingray-Sound mit starken Mitten und viel Durchsetzungskraft. Blendet man komplett auf den Singlecoil, so erinnert der Klang des Sire Marcus Miller Z7-5 deutlich an einen Jazz Bass mit solo geschaltetem Halstonabnehmer. Ohne Frage eine sinnvolle Ergänzung, die das klangliche Spektrum des Instruments um mildere, klassisch anmutende Fender-Nuancen erweitert.

Und wie steht es mit der H-Saite des 34“-Fünfsaiters? Alles paletti – sie liefert klare, fundamentstarke Töne und fügt sich bestens ins Gesamtklangbild des Basses. Im direkten Vergleich mit dem bereits getesteten Z7-5 mit Ebenholzgriffbrett wirkt der aktuelle Testkandidat dank seines Ahorn-Griffbretts tatsächlich einen Hauch crisper und etwas „snappier“ – genau der Effekt also, den man bei den unterschiedlichen Griffbretthölzern erwarten würde. Der Effekt ist allerdings eher dezent, da sämtliche anderen Spezifikationen beider Modelle identisch sind.

Audio Samples
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Passiv, beide PU, Ton: 100% Passiv, Bridge-PU, Ton: 100% Passiv, Neck-PU, Ton: 100%
Sire Marcus Miller Z7 5 3TS
Die zahlreichen Potis erlauben eine enorme Klangvielfalt – sie können aber auch verwirrend sein!

Sehr flexibler Preamp

Mit dem äußerst flexiblen Marcus-Heritage-3-Preamp kann man dem Sire Marcus Miller Z7-5 noch mehr Leben einhauchen und auch deutlich extremere Sounds erzeugen. Der Equalizer ist natürlich anders abgestimmt als die Music-Man-EQs, sodass man andere Dosierungen vornehmen muss und entsprechend auch andere Ergebnisse erhält.

Besonders beim Bassregler ist hier durchaus etwas Zurückhaltung geboten: Zu starke Anhebungen lassen den Sound schnell zu fett werden und ins Dröhnen kippen. Den Höhenregler kann man dagegen durchaus beherzt einsetzen und auch mal voll aufdrehen – die Höhen fallen dabei allerdings nicht so bissig und crisp aus wie bei einem echten Stingray, sondern wirken etwas feiner und seidiger.

Audio Samples
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Neck-PU, Bass-Boost: 40%, HiMid-Boost: 50%, Treble-Boost: 100% Beide PU, Bass-Boost: 20%, LoMid-Boost: 30% Bridge-PU, Bass-Boost: 60%, Treble-Boost: 100% Bridge-PU, Bass-Boost: 80%, Treble-Boost: 100%, Slap Bridge-PU, Bass-Boost: 20%, Mid-Boost: 50%, Treble-Boost: 80%
Sire Marcus Miller Z7 5 3TS
Der Schriftzug des weltbekannten Namensgebers

Sire Marcus Miller Z7-5 3TSB – das sind die Alternativen

FeaturesMarcus Miller Z7-5 3-Tone-SunburstHarley Benton MM-85A SB Deluxe SeriesSterling by Music Man S.U.B Sting Ray5 HH Cobra Blue
Mensur34“34“34“
Elektronikaktiv, 3-Band-EQ mit durchstimmbaren Mitten und passiver Tonblendeaktiv, 3-Band-EQ, Pickup-Selektoraktiv, 2-Band-EQ, Pickup-Selektor
TonabehmerSire Premium J+MM Pickup Set2 Roswell MFR5 MM Big Pole MM-Style Humbucker mit Coil Split2 x H – 1 Ceramic Humbucker
KorpusErlePappel mit RiegelahorndeckeJabon
Halsgeschraubt, Ahorn, Ebenholzgriffbrettgeschraubt, Ahorn mit Ahorngriffbrettgeschraubt, Ahorn mit Ahorngriffbrett
inklusive Gigbagnein  neinnein
Preis599,- Euro199,- Euro599,- Euro
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Sire Marcus Miller Z7 5
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