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Traynor K4 Test

Details

Bei den äußeren Werten sammeln die Kanadier gleich heftig Punkte. K1, K2 und K4 überzeugen gleichermaßen mit einem deftigen Mehrschichtholz-Gehäuse, soliden Metallecken, stabilen, eingelassenen Tragegriffen und dicken Gummifüßen. Die Lautsprecher liegen geschützt hinter einem robust anmutenden, leicht nach außen gewölbten Gitter. Das Bedienpanel überzeugt mit einem aufgeräumten Design und einer zur gesamten Erscheinung passenden Metalloptik. Viele Gedanken scheint man im Hause Traynor darauf verwendet zu haben, welche Anforderungen die Positionierung auf der Bühne an einen Keyboard-Amp stellen könnte. Mit einer angeschrägten Rückseite und Gummifüßen unten und seitlich lässt sich der K4 horizontal, vertikal und als Wedge aufstellen. Sehr gut.

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Die Lautsprecherkonfiguration des K4, des größten Amps der Serie, bietet im Mitten- und Höhenbereich eine echte Stereo-Abbildung. Hierbei werden zwei Paare von 4,5″- und 2,5″-Speakern von jeweils einem 50-Watt-Verstärker angetrieben, während ein 200-Watt-Amp an einem 12″-Speaker für die (mono-summierten) Bässe sorgt. Bei der Erschließung der Möglichkeiten, die der K4 bietet, ist die in Englisch und Französisch vorliegende Bedienungsanleitung leider nur sehr beschränkt behilflich. Sie begnügt sich mit kurzen Stichworten zu den Anschlüssen und Reglern und zwingt den Anwender ansonsten dazu, sich die Details mühsam aus einem werbetextartigen Vorspann zusammenzuklauben. Manches ist schlichtweg gar nicht zu finden. Unschön.
Sehr offensichtlich ist allerdings, dass der K4 im Gegensatz zum kleinsten Amp der Serie, dem K1, beim Thema Anschlüsse keine Fragen offen lässt. Gleich 4 Kanäle sind im Angebot, wobei sich die Nummern 1 bis 3 auf der Frontseite befinden, während Channel 4 mit zwei 6,5 mm Klinkenbuchsen und einem Gain-Regler ausgestattet auf der Rückseite residiert. Er dient allerdings auch nur als Monitor-Input, sodass diese Positionierung absolut Sinn macht.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlüsse vorne

Prunkstück bei den Inputs ist Channel 1. Er bietet gleich zwei Stereo-Eingänge mit jeweils zwei 6,5 mm Klinken. Gain, Bässe, Mitten und Höhen sind regelbar. Für Aufsehen sorgt ein kleiner Wechselschalter mit den Beschriftungen “Solid-State” und “Twin-Tube”. Mit ihm lässt sich der Signalfluss von Channel 1 zwischen einer normalen Transistorschaltung und Röhre umschalten. Letzteres bringt die beiden 12AX7-Röhren ins Spiel, welche in der linken Ecke des Bedienpanels hinter Lüftungsschlitzen aufleuchten. Ein “Lead”-Schalter erfüllt bei Channel 1 die Funktion eines Boosters, und der “Overdrive”-Regler tut das, was seine Bezeichnung verspricht- er regelt nämlich den Grad der Verzerrung.

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Wie erwähnt, lässt einen die Bedienungsanleitung leider ziemlich im Stich, sodass man sich die Funktionsweisen der Regel zum Teil zusammenreimen muss. Dies gilt besonders für einen Wahlschalter mit der Beschriftung “Voicing”. Hierzu hilft uns das Manual mit der vielsagenden Beschreibung “A 5-position voicing selector (Bypass, Studio, Live, Piano, Organ)”. Na, vielen Dank. Offenbar sind damit verschiedene EQ-Presets gemeint. Mehr muss die Praxis zeigen.
Channel 2 verfügt ebenfalls über Regler für Gain, Bässe, Mitten und Höhen. Neben einem Stereopaar 6,5 mm Klinken bietet er auch einen symmetrischen XLR-Eingang. Channel 3 schließlich verzichtet auf einen EQ, akzeptiert neben 6,5 mm Klinke aber auch Cinch – jeweils natürlich in Stereoausführung.

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Neben den Gains der einzelnen Kanäle lässt sich auch die Gesamtlautstärke des Amps regeln. Die Ausgänge des K4 erfüllen, rückseitig gelegen, alle Wünsche. Besonders erfreulich der sogar in XLR ausgeführte Stereo-Line-Out. Weiterhin stehen ein Kopfhörerausgang und eine 6,5-mm-Klinke als Subwoofer Out zur Verfügung. (Der Subwoofer Out liefert allerdings nicht, wie man vermuten würde, ein frequenzmäßig eingeschränktes Signal, sondern praktisch die Mono-Version des Line Out). In Verbindung mit einem Groundlift-Schalter bietet einem diese Konfiguration für die Bühne wirklich alle Möglichkeiten. Schließlich lässt sich auf der Rückseite des K4 ein Fußschalter anschließen, der, ähnlich wie bei Gitarren-Amps, den Booster/Overdrive von Channel 1 ein- und ausschaltet.

Kommentieren
Profilbild von Christian Schreiner

Christian Schreiner sagt:

#1 - 12.07.2016 um 21:11 Uhr

0

Hallo: Wo kriegt man in Deutschland/Österreich diesen Amp?

    Profilbild von Lasse|bonedo

    Lasse|bonedo sagt:

    #1.1 - 13.07.2016 um 09:08 Uhr

    0

    Hallo Christian,
    vielen Dank für Deine Frage! Es sieht leider so aus, als gäbe es derzeit keinen deutschen Vertrieb. Ich habe mal bei Traynor direkt angefragt. Sobald ich von denen etwas höre, melde ich mich wieder.
    Beste Grüße,
    Lasse (Redaktion bonedo)

    Antwort auf #1 von Christian Schreiner

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