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Rodenberg Low Down Pressure TEST

Rar sind sie geworden, die Produkte mit dem Label “Handmade In Germany”! Eines der verbliebenen Exemplare liegt mir heute zum Test vor: Es stammt von der Firma Rodenberg aus Fulda, welche seit geraumer Zeit ein großes Herz für uns Tieftöner hat. Da sich die Produkte aus dem Hause Rodenberg unter anderem auch auf Pedalboards von Größen wie Marcus Miller, Victor Wooten oder Stanley Clarke befinden, ist die Popularität dieser Bodentreter unter Bassisten/innen entsprechend hoch. Seit einiger Zeit gibt es ein neues Doppelpedal mit dem verheißungsvollen Namen “Low Down Pressure”. Das macht schon mal neugierig, denn wer von uns steht nicht auf Druck im Tieftonbereich?

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Dafür besticht das Pedal aber mit einer absolut erstklassigen Top-Qualität, …

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Details

Nimmt man das LDP aus der Verpackung, so hat man das Gefühl, man war beim Juwelier einkaufen: Die Kombination aus Silber, Gold und Schwarz wirkt super edel, besitzt aber immer noch ausrreichend Rock’n’Roll-Faktor.
Technisch gesehen ist das Rodenberg Low Down Pressure (kurz “LDP”) ein Doppelpedal, bestehend aus einem Overdrive und einem Clean Booster. Diese gab es bereits als Einzelpedale – nun wurden sie nach einer Optimierung der Schaltungen in einem Gehäuse zusammengefasst.
Die Größe der Stomp Box entspricht mit 95 x 120 x 33 mm (L x H x T) ungefähr 1,5 herkömmlichen Pedalen. Das erscheint zwar in Zeiten von Minipedalen recht groß, aber dafür hat man es hier auch nicht mit einem Mäuseklavier zu tun und die Finger haben ausreichend Platz, um alle Regler und Schalter zu betätigen.

Fotostrecke: 3 Bilder In Zeiten der marktdominierenden Mini-Pedale wirkt das Low Down Pressure nicht gerade zierlich.

Apropos: Alles am LDP fasst sich äußerst hochwertig an: Die Potis laufen schön satt und die rein mechanischen Schalter geben eine deutliche Rückmeldung für den Fuß, was auf hohe Bauteilqualität hinweist. Die Aktivität des Overdrive wird durch eine blaue, die des Clean Boosts durch eine grüne LED angezeigt.
Ein Ein- und ein Ausgang für das Instrumentensignal bedürfen keiner weiteren Erklärung, ebenso wie der Anschluss für ein Netzteil. Neben den üblichen 9 Volt lässt sich das LDP übrigens auch mit 18 Volt betreiben; auf diese Weise ergibt sich noch mehr verzerrungsfreier Headroom, wovon gerade aktive Bässe mit hohem Output sehr profitieren können.

Aber auf zum Overdrive: Diese Sektion bietet drei Regler und zwei Kippschalter, welche eine Vielzahl an Sounds ermöglichen. Mit dem Drive-Regler lässt sich der Grad der Verzerrung einstellen. Der Tone-Regler verändert den Charakter des verzerrten Sounds von warm bis aggressiv. Mit dem Gain-Kippschalter kann man das Signal abermals um 20 dB boosten, was für einen deutlich stärkeren Overdriveeffekt sorgt. Somit ergibt sich eine sehr breite Soundpalette von “leicht angezerrt” bis “ziemlich brachial”.
Und hat man das Gefühl, etwas Low End durch die Verzerrung zu verlieren, so kann man das mit dem Deep-Schalter wieder ausgleichen, denn dieser boostet dezent die Bässe und Tiefmitten. Zu guter Letzt lässt sich mit dem Levelregler die Lautstärke des Overdrive-Effekts anpassen – es kommt also zu keinerlei bösen Überraschungen, wenn man auf das Pedal tritt.

Fotostrecke: 2 Bilder Auf diesen Bildern sind die beiden Geräte-Sektionen “Clean Boost” und “Overdrive” deutlich zu erkennen.

Auch der Clean Boost bietet den gleichen Deep-Schalter und die Möglichkeit, 20 dB mehr Gain zu fahren. Mit dem Level-Regler bestimmt man, wie sehr man sein Signal im Pegel boosten möchte. Etwa ab einer 10-Uhr-Stellung geht es hier spürbar in den Bereich der Anhebung. Auch der Tone-Regler reagiert ähnlich, denn in der 10-Uhr-Stellung ist er ebenfalls neutral – darunter werden die Höhen etwas gedämpft und darüber angehoben.
Erwähnenswert ist sicher noch der True Bypass, bei dem “True” hier in der Tat wörtlich zu nehmen ist: Ist das LDP deaktiviert, so wird das Signal aufgrund der rein mechanischen Fußschalter ohne Umweg direkt zum Ausgang weitergeleitet. Bei vielen Pedalen wird hier mit Soft-Touch-Schaltern gearbeitet, hinter denen sich immer eine Elektronik verbirgt, welche das Signal auch im ausgeschalteten Modus durchlaufen muss ‑ dies ist hier nicht der Fall.

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Sehr hohe klangliche Vielseitigkeit ist beim Rodenberg LDP garantiert!
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Praxis

Die beiden Effekte Overdrive und Clean Boost kann man sowohl einzeln als auch zusammen benutzen. Der Overdrive ist dabei im Signalweg vor den Clean Boost geschaltet. Laut Uli Rodenberg ist dies wichtig, damit Letzterer auch seine volle Wirkung entfalten kann, die beim LPD weit über das übliche “lauter machen” hinausreicht. Dies stellt man auch schnell fest, wenn man den Clean Boost aktiviert: Gerade passiven Bässen verleiht er einen Frischekick, ohne dabei den Charakter des Instruments zu verändern, wie das so manche Aktivelektronik tut.
Mit dem Deep-Schalter und dem Tone-Regler hat man sogar noch die Möglichkeit, den Sound zu gestalten. Denkbar sind hier eine Art Preset für eine kleine Slap-Einlage oder vielleicht eine Passage in einem Song, bei welcher der Bass klanglich im Vordergrund steht.

Rodenberg-Effektpedale werden bis zum heutigen Tag von Uli Rodenberg himself in Fulda hergestellt!
Rodenberg-Effektpedale werden bis zum heutigen Tag von Uli Rodenberg himself in Fulda hergestellt!

Insgesamt wirkt der Clean Boost des LDP für mich schon nahezu wie ein Exciter, der dem angeschlossen Instrument geradezu neues Leben einhaucht. Für Freunde von passiven Bässen (wie ich selbst), die sich aber ab und zu etwas mehr Glanz in den Höhen und mehr Output wünschen (z.B. um einen Röhrenamp stärker in die Verzerrung zu bringen oder einen Envelope Filter zu triggern), kann der Clean Boost des LDP eine ideale Lösung sein!

Historisch gesehen ist ja mit Overdrive das Übersteuern einer Röhrenendstufe gemeint. Diese Verzerrung wird allgemein mit den Attributen “warm”, “cremig”, “mittig”, aber auch als weniger aggressiv als Distortion (Übersteuern der Vorstufe) beschrieben. Exakt so verhält es sich beim LPD: Die Bandbreite reicht von minimal angezerrten bis hin zu brachialen Sounds (dank 20dB-Gain-Boost), allerdings stets innerhalb des Spektrums der oben genannten Attribute.

Beim Low Down Pressure hat Uli Rodenberg zwei einzelne Effektpedale in einem Gehäuse vereint.
Beim Low Down Pressure hat Uli Rodenberg zwei einzelne Effektpedale in einem Gehäuse vereint.

Mit dem Tone-Regler lässt sich zudem der Charakter des Overdrive von “dunkel” bis “bissig” verändern. Als sehr angenehm empfinde ich immer die Option, die Lautstärke des Effekts seinem Signal anzupassen, denn mit dem Drive-Regler und dem optionalem Gain-Boost entsteht automatisch ein ordentlicher Pegelsprung. Dieser lässt sich mit dem Level-Regler dann wieder wunderbar dem unbearbeiteten Signal anpassen.
Einzig die Möglichkeit, das cleane Originalsignal dem verzerrten Signal per Mix- oder Blend-Regler beizumischen, hätte ich mir noch gewünscht. Auf diese Weise könnte man das Low End noch besser kontrollieren, allerdings reicht der Deep-Schalter mit seinem dezenten Boost der Bässe und Tiefmitten dafür in der Regel vollkommen aus.

Aber genug geredet, hören wir uns nun mal ein paar Sounds des LDP an:

Audio Samples
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OD Drive: 9 Uhr, Tone: 9 Uhr OD Drive: 12 Uhr, Tone: 12 Uhr OD Drive: 3 Uhr, Tone: 3 Uhr OD Drive: 3 Uhr, Tone: 3 Uhr, +20 dB OD Drive: 3 Uhr, Tone: 3 Uhr OD Drive: 3 Uhr, Tone: 3 Uhr, +20 dB OD Drive: 9 Uhr, Tone: 8 Uhr Clean Boost Off Clean Boost On, Tone: 1 Uhr, Level: 12 Uhr
Sehr hohe klangliche Vielseitigkeit ist beim Rodenberg LDP garantiert!
Sehr hohe klangliche Vielseitigkeit ist beim Rodenberg LDP garantiert!
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Fazit

Das Rodenberg LDP überzeugt wirklich auf ganzer Linie! Verarbeitung, Optik und Klangqualität bzw. Quantität agieren auf sehr hohem Niveau. Wer auf der Suche nach einer warmen Verzerrung mit schönem Charakter in den Mitten ist, liegt beim LPD ganz eindeutig goldrichtig. Zudem ist dank Gain-Boost-Schalter eine sehr große Bandbreite an verschiedenen Sounds möglich. Dies alles plus das Label “Made In Germany” würden den Verkaufspreis eigentlich schon rechtfertigen ‑ vor allem im Hinblick darauf, was mancher Mitbewerber aufruft ‑ aber hier bekommt man zudem noch einen hervorragenden Clean Boost obendrauf, der vor allem mit passiven Bässen sehr viel Spaß macht. Kaum zu glauben, dass das LDP zu diesem Preis von Uli Rodenberg himself handgemacht aus dessen Werkstatt in Fulda kommt. Aber Uli war bekanntlich schon immer eine Art “Daniel Düsentrieb” und beweist auch hier wieder einmal, wie man durch cleveres Design, Prozessoptimierung und Vertriebsstrategie auch in Deutschland Highend-Equipment produzieren kann, welches zum einen nicht in Containern über die halbe Welt reisen muss und zum anderen mit einem derart wirklich ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis aufwarten kann!

PRO:
  • große Palette an Sounds
  • Top-Qualität der Sounds
  • 1A Verarbeitung
  • sehr gute Optik, Haptik
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Made In Germany
CONTRA:
  • kein Mix- oder Blendregler für Originalsignal
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Beim Low Down Pressure hat Uli Rodenberg zwei einzelne Effektpedale in einem Gehäuse vereint.
Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Rodenberg
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Modell: LDP Overdrive / Clean Boost
  • Eingangsimpedanz: 500 kOhm
  • Ausgangsimpedanz: 10 kOhm
  • Regler Overdrive: Drive, Tone, Level, Gain Boost, Deep
  • Regler Clean Boost: Tone, Level, Gain Boost, Deep
  • Maße (L x T x H): 95 x 120 x 33mm
  • Gewicht: 0,5 kg
  • Preis: 199,- € (Ladenpreis im Februar 2020)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • große Palette an Sounds
  • Top-Qualität der Sounds
  • 1A Verarbeitung
  • sehr gute Optik, Haptik
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Made In Germany
Contra
  • kein Mix- oder Blendregler für Originalsignal
Artikelbild
Rodenberg Low Down Pressure TEST
Für 169,00€ bei
Hot or Not
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Dafür besticht das Pedal aber mit einer absolut erstklassigen Top-Qualität, ...

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Bluesmen sagt:

#1 - 04.11.2022 um 22:52 Uhr

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Cooles Teil. Aber ohne Blendregler und ohne Batteriefach nichts für mich. Und jetzt mal ehrlich, bei dem Preis könnte man ein kleines Netzteil beilegen, wenn man schon keine Batterie nehmen kann.

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