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Rodenberg BLDeluxe Test

Der Rodenberg BLDeluxe ist ein analoger „Amp in a Box Overdrive“, der laut Hersteller für den typisch britischen Overdrive-Distortion-Sound steht und aufgebaut ist und klingt wie ein echter Amp. Obwohl der BLDeluxe auf den ersten Blick wie ein normales Overdrive-Pedal aussieht und auf dem Pedal eine stilisierte Röhre abgebildet ist, befindet sich im Inneren kein Glaskolben. Analogfetischisten müssen sich aber keine Sorgen machen, denn ebenso wie beim Baldringer Dual Drive wird die Arbeitsweise einer Röhre mit einer ausgefuchsten Analogschaltung „simuliert“.

Rodenberg BLDeluxe Test

Rodenberg BLDeluxe – das Wichtigste in Kürze

  • Britischer Overdrive/Distortion Sound
  • Schaltung nach dem Vorbild eines modifizierten JCM 800
  • Komplett analoger Signalweg
  • AVTC – Analog Virtual Tube Circuit
  • Analoge Hochvolt-Röhrensimulation
  • True-Bypass
  • Hergestellt in Deutschland

Rodenberg Custom Amplification ist in Fulda zu Hause

Rodenberg Custom Amplification ist ein deutsches Unternehmen aus Fulda, das sich zunächst auf die Herstellung handgefertigter Gitarrenverstärker spezialisierte und später auf Effektpedale erweiterte. Mastermind Ulrich Rodenberg, selbst begeisterter Musiker und Gitarrist, machte seine ersten Gehversuche bereits im Alter von 16 Jahren mit der Modifikation seines JMC 800. Nach einem beruflichen Umweg als Entwickler von medizinischen Geräten setzte er schließlich sein Wissen in den Dienst der Entwicklung aufwendiger Gitarrenamps, Bass-Preamps sowie Bodeneffektgeräte. Die eindrucksvolle User-Liste liest sich wie das Who’s Who der Musikszene, denn neben Gitarristen wie Tom Riepl, Steve Lukather, Tyler Bryant und Lee Ritenour gehören auch Bassisten wie Marcus Miller, Stanley Clarke und Victor Wooten zu seinen Kunden.

Rodenberg BLDeluxe Metallgehäuse
Fotostrecke: 2 Bilder Mit dem Rodenberg BLDeluxe kommtt ein Stück Marshall-Geschichte auf den Labortisch.

Das Konzept hinter dem Rodenberg BLDeluxe

Zwar gleicht das Design des BLDeluxe auf den ersten Blick einem typischen Overdrive-Pedal, aber der Eindruck täuscht und würde dem Gerät auch nicht gerecht werden. Die abgebildete Röhre ist virtuell zu verstehen, eine echte befindet sich nicht im Gehäuse, sondern die analoge Simulation einer ECC83. Da die Wurzeln von Ulrich Rodenberg im Verstärkerbau liegen, hat er das Pedal nach dem Vorbild eines modifizierten JCM 800 entworfen. Um die Dynamik eines Röhrenverstärkers zu erreichen, investierte er vier Jahre in die Entwicklung einer neuartigen Baugruppe aus FETs und anderen Bauteilen. Diese Baugruppe simuliert eine ECC83 Röhre und wird als “Analog Virtual Tube Circuit” bezeichnet. Eine große Dynamik benötigt in der Regel auch eine höhere Betriebsspannung, weshalb das BLDeluxe intern mit 280 Volt arbeitet. Daher wird ein leistungsstarkes 9-Volt-DC-Netzteil mit einer Stromstärke von mindestens 250 mA benötigt.

Rodenberg BLDeluxe Stirnseite
Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlüsse verteilen sich an den Gehäuseseiten und der Stirnseite.

Bedienelemente und Anschlüsse des BLDeluxe

Das BLDeluxe besitzt eine aktive Dreibandklangregelung, bestehend aus Treble, Middle und Bass, die weitaus effektiver arbeitet als die von Marshall-Amps. Der Sweetspot der Klangregelung befindet sich in der 12-Uhr-Position. Mit diesem mächtigen Klangwerkzeug lassen sich nicht nur viele unterschiedliche Sounds einstellen, sondern das Pedal frequenztechnisch auch gut an unterschiedliche Verstärkertypen anpassen. Als Erweiterung im Bassbereich gibt es einen FAT-Boost, der die unteren Mitten und den Bassbereich etwas hervorhebt, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein zweiter Miniswitch schaltet zusätzliche Gainreserven frei, die denen des klassischen JCM 800 bei Weitem überlegen sind. High-Gain-Sounds sind hier also auch vor einem vollständig clean eingestellten Gitarrenverstärker möglich. Gain- und Volume-Regler runden das Bild ab. Die beiden Ein- und Ausgänge befinden sich seitlich, während die 9-Volt-Buchse an der Stirnseite angebracht ist.

Rodenberg BLDeluxe Potis, Schalter, Mini-Switch
Fotostrecke: 2 Bilder Das Bedienfeld besitzt eine Dreibandklangregelung, ein Gain- und einen Volumenregler,…
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Profilbild von Ulf

Ulf sagt:

#1 - 10.05.2023 um 18:24 Uhr

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Ich würde gerne noch mal genauer wissen, wie die Sounds aufgenommen wurden – das ist mir nicht ganz klar. Die Soundbeispiele klingen jedenfalls richtig gut. Danke für den Test. Viele Grüße Ulf

Profilbild von Robby Mildenberger

Robby Mildenberger sagt:

#2 - 16.05.2023 um 20:56 Uhr

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Hallo Ulf, für den Test habe ich eine Gibson SG verwendet. Die Gitarre hat einen Burstbucker am Steg und einen alten Gibson T-Top am Hals (50's wiring). Als Verstärker habe ich einen alten Marshall JMP aus den 70er Jahren mit einer Leistung von 100 Watt genutzt. Der Amp war komplett clean eingestellt. Als Gitarrenbox kam eine 4x12 Marshallbox zum Einsatz, die mit gut eingespielten Greenbacks bestückt ist. Als Mikrofon habe ich lediglich ein SM57 verwendet. Das Mikrofonsignal wurde über einen Neve 1073 SPX-Preamp in ein Universal Audio Apollo Interface geleitet. Von dort aus ging es dann weiter in den Mac und in Logic Pro.

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#3 - 30.07.2023 um 08:52 Uhr

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Als Besitzer eines Rodenberg BL Deluxe schließe ich mich gerne dem Testbericht an. Hammerpedal, reagiert sehr schnell und nuanciert, klingt super und gehört für mich zu den musikalischen Tools, welche die Spiellaune fördern. Well done...

Profilbild von Simone

Simone sagt:

#4 - 05.09.2023 um 14:49 Uhr

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Nice review! It sounds pretty smooth compared to a jcm 800. How does it compare to a silver jubilee?

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