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Hughes & Kettner Coreblade Test

PRAXIS

Die mitgelieferte MIDI-Fußleiste beherbergt sieben Schalter und ein Display. Mit ihr lassen sich 128 Presets verwalten, aufgeteilt in 32 Bänke mit jeweils vier Presets, die über die mit A,B,C und D in großen Lettern beschrifteten Taster direkt aufgerufen werden können. Welches der vier gerade aktiv ist, zeigt eine LED über dem jeweiligen Taster an. Das Display wird rechts und links von zwei Tastern flankiert, die ebenfalls mit überdimensionalen Pfeilen auf ihre Up- und Down-Funktion hinweisen. Hier werden die Bänke ausgewählt. Das kann während des Spielens geschehen, denn auf ein neues Preset wird erst umgeschaltet, wenn einer der vier Preset-Taster betätigt wird.  Der Tap-Taster auf der äußersten rechten Seite übernimmt mit dem Anschluss des Boards die Funktion des Time-Reglers auf dem Bedienfeld. Mit ihm lässt sich durch zweimaligen Druck die Verzögerungszeit des Delays bestimmen. Die Kanäle schalten sofort und knackfrei, das Board ist äußerst robust und das mitgelieferte Kabel hat eine für fast alle Fälle ausreichende Länge.

Genug der Theorie, aber wie klingt er denn nun?

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Clean Tele Neck Clean Tele Steg

Kraftvolle und besonders in den unteren Mitten wuchtige Klänge machen sich breit. Akkorde füllen spielend den Raum und Pickings kommen satt und mit genügend “Fleisch“. Je lauter der Amp, desto schwieriger ist es, wirklich clean zu bleiben. Aber wenn die Endstufenröhren ins Spiel kommen, dann hat das durchaus seinen Reiz, denn es addiert dem Coreblade eine Farbe, die ihm ausgezeichnet steht. Es fällt allerdings auf, dass er im Clean-Mode nicht die Flexibilität seines Bruders, des Switchblade, hat. Aber das soll er auch nicht! Seine Trümpfe sollen ja gerade im verzerrten Bereich stechen. Trotzdem bietet der Coreblade für sämtliche Spielarten des Heavy-Genres absolut überzeugende Cleansounds. Angereichert mit Modulationseffekten wie Flanger, Chorus oder Phaser und mit einer Prise Delay und Hall entstehen dichte, atmosphärische Sounds.

Aber auch coole Crunch-Sounds sind dem Coreblade durchaus zu entlocken.

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Crunch

Kommen wir aber nun zu den wahren Stärken des Coreblade! Ich habe einen kleinen Song aufgenommen, bei dem sich zeigt, wie gut sich der Amp in einer Produktion macht. Auch Doppelungen vertragen sich ausgezeichnet. Denn während man gerade bei High-Gain-Settings oft das Problem hat, dass sich Frequenzen auslöschen, ist das beim Coreblade definitiv nicht der Fall.

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Coreblade-Song

Irre, was für ein Druck aus meinen Speakern kommt! Trotzdem bleibt der Ton kontrollierbar, er verändert einfach nur seine Charakteristik. Jeder, der einmal versucht hat, aus einem normalen Amp verschiedene Zerrsounds zu generieren, weiß, dass das im Grunde nicht möglich ist, da jeder Verstärker seinen eigene Grundsound hat. Den hat der Coreblade auch, trotzdem bleibt der Sound formbar, sei es das “normale“ Rockbrett mit harmonischer Endstufenzerre, die böse High-Gain-Wand oder sonores Achteln auf den tiefen Saiten. Sehr beeindruckend! Trotz aller Dichte und Zerre bleibt der Ton stabil und knickt nicht ein, was leider oft der Fall ist, sobald ein gewisser Zerrgrad erreicht wird. Der Coreblade lädt zum Experimentieren mit verschiedenen Boxen und Gitarren ein, denn wie wir wissen, spielt gerade die passende Box eine entscheidende Rolle bei der Tonformung.

Sämtliche Effekte kommen mit dem Minimum an Regelmöglichkeiten aus, trotzdem vermisse ich keine weiteren Eingriffsmöglichkeiten. Schnell kommt man zu einem guten Ergebnis und kann sich dem Spielen widmen.

Und als Zugabe zum Abschluss noch ein paar richtig heiße Riffs. Have fun!

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Riffing 1 Riffing 2 Riffing 3
Kommentieren
Profilbild von Chris

Chris sagt:

#1 - 20.10.2011 um 21:16 Uhr

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Ein echt guter Bericht !
Danke dafür.
Ein echt toller amp der sich wohl gut in meinem Proberaum machen würde :P

Profilbild von Metalized

Metalized sagt:

#2 - 27.07.2012 um 18:22 Uhr

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Wie klingt der Coreblade mit 6l6GC Tubes ?Was ist mit den Vorstufenröhren bei einem Tubewechsel?

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