Die Toten Hosen auf ihrer allerletzten Tournee 2026? Was für das Ende der Punkrocker spricht – und was nicht

Für 2026 haben die Toten Hosen die große Tournee “Trink aus! Wir müssen gehen” mit 17 Konzerten in Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg angekündigt. Sie könnte der Schlusspunkt nach über vier Jahrzehnten auf der Bühne sein.

© Armin Kübelbeck

Die Toten Hosen sind auch 43 Jahre nach ihrer Gründung so relevant wie eh und je. Die Punkrocker aus Düsseldorf haben sich musikalisch immer wieder neu erfunden, ohne dabei ihre Wurzeln im Punk aufzugeben. In den 1980er-Jahren dominierten ein roher, schneller Sound und politisch provokante Texte. Im darauffolgenden Jahrzehnt traten stärkere Rockeinflüsse hinzu, und die Band feierte auch im Mainstream sowie international große Erfolge. In den 2000ern wurde ihr Stil noch vielfältiger – immer öfter waren auch ruhige Balladen oder klassische Rocknummern zu hören. Gesellschaftskritik und das Aufzeigen politischer Missstände blieben dabei stets ein fester Bestandteil ihres Schaffens.

Nun könnte das letzte Kapitel aufgeschlagen werden – auch wenn die Leidenschaft für die Bühne ungebrochen ist. “Im fünften Jahrzehnt nach unserer Gründung verspüren wir eine Lust und einen Hunger auf Konzerte wie selten zuvor”, schreibt die Band in ihrer Tourankündigung. Dann geht es weiter:

“Vielleicht liegt das auch an unserer Lebenssituation: Wir wissen, dass wir mit unserer Karriere auf der Zielgeraden sind und solche Reisen irgendwann auch ein Ende haben. Deshalb wollen wir noch einmal mit alten und neuen Liedern losziehen und jeden Abend so spielen, als wäre es unser letzter!”

DTH

Ob dies tatsächlich die letzte Tournee der Band sein wird? Insgesamt stehen 17 Konzerte auf dem Programm – den Auftakt bildet ein Auftritt im luxemburgischen Esch an der Alzette, das Finale steigt am 12. September in Wien. Dazwischen gastieren Die Toten Hosen in 15 deutschen Städten, darunter Stuttgart, Frankfurt, Düsseldorf, München, Berlin, Köln, Freiburg, Bremen, Hannover, Hamburg und Dresden.

Für 2025 hat sich die Band zudem einige besonders reizvolle Städte ausgesucht, die fast wie Urlaubsziele klingen: Kopenhagen, Stockholm, Warschau, London, Paris, Amsterdam und Brüssel. Sämtliche dieser Auftritte sind bereits restlos ausverkauft. Doch werden es die zwei letzten Tourneen sein?

Das spricht für ein Ende

Der Titel der Tournee, die Beschreibung und das Ankündigungsvideo gehen alle in eine Richtung: Lange werden es die Düsseldorfer nicht mehr machen. Im Video zur “Trink aus! Wir müssen gehen”-Tour sitzen Campino und Charlie Hübner zusammen beim Angeln am Rhein. In ihren Campinsesseln quatschen sie über die letzte Tournee und die Zukunft. Auf die Frage von Hübner, wie die neue Tour denn heiße, antwortet Campino: “Trink aus! Wir müssen gehen.” “Okay, das klingt schon so ein bisschen wie… Dann sagste halt nix”, reagiert Hübner.

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Mehr Informationen

Bei den Fans brachte die Ankündigung nicht nur Vorfreude, sondern auch Unbehagen. Könnte das wirklich die allerletzte Tour von den Campino und Co. werden? “Ich bin mit euch aufgewachsen und liebe euch immernoch. Wehe ihr hört auf 🥲🖤”, schreibt eine Frau dazu auf Instagram. “Bis zum bitteren Ende… Was wohl nächstes Jahr kommt. Danke das ihr mich mein ganzes leben begleitet habt. ❤️”, schreibt ein anderer Nutzer.

“Ich bin 34 und höre euch schon mein ganzes Leben. Ich habe komischerweise noch nie darüber nachgedacht, dass ihr ja irgendwann aufhören könntet. Der Gedanke kickt gerade irgendwie anders.” kommentiert ein älterer Fan. Andere haben noch etwas mehr Hoffnung: “Nach dem “Austrinken” gibt’s ja eigentlich das bekannte “Wegbier” 😉”, ist ebenso zu lesen. Eine allerletzte Runde vor dem Wegbier gibts ja meist auch noch. Die Essenz bleibt aber bei allen Fans gleich: Bis zum bitteren Ende wollen sie den Weg mitgehen. You will never walk alone!

Doch was sagen die Toten Hosen? In dem oben zitierten Posting wird klar: Ewig werden sie es nicht mehr machen. Aber ist das Ende damit wirklich schon fixiert?

Das spricht für ein Weitermachen

Ein Abschied in Wien statt in Düsseldorf? Sehr schwer vorstellbar, zu viel liegt den Toten Hosen an ihrer Heimat am Rhein. Ein gebührender Abschluss einer einzigartigen Karriere wird es wohl nur vor der Haustür geben. Vielleicht sogar mit einem Mega-Konzert am Lausitzring? Es ist auch möglich, dass 2026 die letzte richtige Tournee stattfindet und danach noch einzelne Auftritte bei Festivals und Einzelkonzerten geplant sind. Das Alter lässt es auf jeden Fall noch zu: Alle in der Band sind zwischen 60 und 62 Jahre alt, also noch klar vor dem Renteneintrittsalter.

Dazu hat sich Campino in den letzten Jahren mehrmals die persönliche Bedeutung von DTH betont. In einem Interview aus 2022 mit Rock Antenne sagte Campino: “Wenn wir aufhören würden, wäre das ein riesiger Einschnitt in meinem Leben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ohne die Band glücklich wäre.” Des Weiteren wurde Campino im Oktober 2024 mit dem NRW-Staatspreis ausgezeichnet. In einem Interview dazu sprach er über die Bedeutung dieser Ehrung und die Rolle der Band in der Gesellschaft: “Es ist eine große Ehre, die zeigt, dass unsere Arbeit über die Musik hinaus Wirkung hat. Das motiviert uns, weiterhin aktiv zu bleiben.”

Wie wäre es mit einem Rückzug von der Bühne – aber einem Weitermachen im Studio? Auch das erscheint denkbar: dass die Band zwar keine Konzerte mehr spielt, aber weiterhin Musik produziert. Im offiziellen Statement ist jedoch von einer “Karriere auf der Zielgeraden” die Rede. Wenn vom Karriereende die Rede ist, dürfte damit wohl alles gemeint sein – sowohl das Musizieren auf der Bühne als auch das Arbeiten im Studio. Möglich wäre allerdings ein musikalischer Rückzug, während Die Toten Hosen als gesellschaftspolitische Stimme erhalten bleiben – als Aktivisten, die sich weiterhin für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen.

Es wird so oder so nicht ruhig um DTH

Auch wenn es 2026 so weit sein sollte, wird man in verschiedenen Formen weiter von Die Toten Hosen hören. Die Bandmitglieder sind mittlerweile breit aufgestellt, auch abseits der Musik. Andi Meurer ist als Designer tätig, Breiti tritt regelmäßig als Menschenrechtsaktivist in Erscheinung, Andreas von Holst ist öfter bei Vorträgen und Messen zu Besuch und Stephen George Ritchie hat als Buchautor auf sich aufmerksam gemacht. Campino ist sowieso ein Macher: Er ist neben seiner Tätigkeit als Frontman auch Autor, Schauspieler, Labelgründer und Aktivist.

Alle Informationen zur “Trink aus! Wir müssen gehen“-Tour

Bis 2026 sind es noch ein paar Monate und bis dahin wird es auch schon ein klareres Bild geben, wie es um die Zukunft der Toten Hosen steht. Bis zum Ticketvorverkauf bleibt allerdings deutlich weniger Zeit. Bereits am 14. Mai um 18 Uhr startet der Vorverkauf auf der offiziellen Seite.

Alle Termine im Überblick:

  • 08.06.26 LU-Esch/Alzette – Rockhal
  • 13.06.26 DE-Stuttgart – Cannstatter Wasen
  • 20.06.26 CH-Zürich – Stadion Letzigrund
  • 27.06.26 DE-Frankfurt – Deutsche Bank Park
  • 03.07.26 DE-Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena
  • 04.07.26 DE-Düsseldorf – Merkur Spiel-Arena
  • 08.07.26 DE-München – Hans-Jochen-Vogel-Platz
  • 11.07.26 DE-Berlin – Olympiastadion Berlin
  • 18.07.26 DE-Köln – RheinEnergieSTADION
  • 25.07.26 DE-Freiburg – Messeplatz
  • 14.08.26 DE-Bremen – Bürgerweide
  • 15.08.26 DE-Hannover – Messe
  • 22.08.26 DE-Nohfelden – Bostalsee
  • 27.08.26 DE-Hamburg – Trabrennbahn Bahrenfeld
  • 29.08.26 DE-Dresden – Rinne
  • 05.09.26 DE-Minden – Weserufer / Kanzlers Weide
  • 12.09.26 AT-Wien – Ernst-Happel-Stadion
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10 spannenden Fakten über Campino

Du könntest ein kleines Campino Update gebrauchen? Hier findest du 10 spannende Fakten über den Die Toten Hosen Sänger.

11.08.2021
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