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Steinberg HALion 7 Test 

Steinberg HALion 7 lockt mit einer mächtigen FM-Engine, einem Spektraloszillator und zwei neuen Instrumenten. Dazu hat Steinberg neue Effekte spendiert und die Module für Sampling und Wavetable nachgebessert. Außerdem hat man am Workflow und an der Benutzeroberfläche gefeilt. 

Steinberg HALion 7 Test 

Checkliste zum Kauf von HALion 7

  • Software Instrument mit sieben Synthese-Arten
  • Über 4000 Presets
  • FM Lab: Sounds und Algorithmen wie aus dem DX7
  • Spectral Oscillator erlaubt extremes Timestretching

Sechs Jahre nach HALion 6 und zehn Jahre nach HALion 5 kommt nun der Nachfolger: Steinberg HALion 7. Viel hat sich seitdem in der Musikproduktion verändert. FM ist wieder im Kommen. Nach zig Granular-Synthesizern-Synthesizern und – Effekten stehen nun spektrale Klangerzeuger vermehrt im Fokus. HALion 7 versucht bei diesem Update mit der Zeit zu gehen und eigene Akzente zu setzen. Gelingt das?

Audio Samples
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01. FM Lab – Bad News 02. FM Lab – Ballad Tines 03. FM Lab – Outgrowth 04. Tales – Catching Light 05. Tales – Meteor Shower 06. Tales – Assertive mit Effekten Studio EQ, Bass Overdrive und REVerence

DETAILS

HALion: ein mächtiger Soft Synth und Sampler

Bevor es an die Neuigkeiten geht, gebe ich euch einen kurzen Überblick darüber, was HALion überhaupt für ein Instrument ist und mit welchen anderen es vergleichbar ist: Die Vollversion hat schon mal über 4000 Sounds in 21 Packs an Bord. Diese Packs enthalten eine Vielzahl an Presets und Instrumenten – die Installation nimmt über 30 Gigabyte in Anspruch. In Version 7 sind die beiden Packs FM Lab und Tales, eine gesampelte Akustikgitarre, hinzugekommen. 

Steinberg HALion 7 mit Sound Pack Tales
 „Tales“ bringt 70 Presets mit.

In HALion lädt man Instrumente ähnlich wie in NI Kontakt oder UVI Falcon aus dem MediaBay, einem visuellen Browser. Die einzelnen Instrumente kann man layern, per Multi-Out-Routing auf separate Ausgänge routen und auf unterschiedliche Notenbereiche splitten. Im Gegensatz zum Sampler von Native Instruments, der neben Sampling gerade eben noch Wavetable-Synthese mitbringt, hat HALion 7 ganze sieben „Zones“ zur Klangerzeugung in petto: Analog Synth Zone (virtuell analog), die neue FM Zone, die Wavetable Zone, eine Sample Zone, die Granular Zone, eine besondere Orgel-Zone und die neue Spectral Zone (siehe unten). 

Recorder-Funktion im Soft Synth Steinberg HALion 7
Eine Besonderheit in HALion ist die Recorder-Funktion: Sobald man ein Sample im Recorder aufgenommen hat, kann man es auf allen Tasten spielen.

Die Sounds gestaltet man mit einer Vielzahl an Modulatoren wie Envelopes, LFOs und einem Step Modulator sowie mit einer Reihe von MIDI-Modulatoren, zu denen etwa ModWheel, Pitchbend oder Aftertouch gehören. HALion 7 gibt es als VST3 und AU Plugin für alle gängigen DAWs – nicht nur für Cubase. Nativ läuft die neue Version auch in Apple-Silicon-Systemen

Was ist neu in HALion 7?

FM Lab ist ein FM Synth mit acht Operatoren. Hier wächst zusammen, was seit der Übernahme von Steinberg durch Yamaha 2004 eigentlich schon lange zusammengehört. In FM Lab sind Algorithmen (= Kombination aus mehreren Operatoren) aus legendären FM-Synths von Yamaha dabei. Es gibt sowohl Algorithmen vom Yamaha DX7 als auch welche von der von Yamaha Montage bekannten Engine FM-X und vom Rack-FM-Synth Yamaha TX81-Z. 

Instrument FM LAB in HALion 7
Dreht man den Regler „Feedback“ auf, modulieren sich die Operatoren selbst.

Und zwischen diesen FM-Algorithmen kann man in FM Lab hin- und herwechseln, ohne, dass sich die Einstellungen der einzelnen Operatoren ändern – eine ergiebige Quelle für Sounddesign und Experimente. Man lädt einfach eines der 320 Presets und probiert dann aus, wie der Sound mit einem anderen FM-Algorithmus klingt. Außerdem dabei in FM Lab: Ein 32-Schritt-Step-Sequencer und Arpeggiator, der Bewegung in die fertigen Sounds bringt. 

FM Zone in HALion – Freud und Leid

Wer lieber von Grund auf eigene FM-Sounds in HALion 7 erstellt, der fängt mit der FM Zone an – einer von nun sieben Sound-Zones im Soft Synth. Hier kann man übrigens, wie man es aus FM8 oder F’em kennt, ganz eigene FM-Algorithmen aus den acht Operatoren erzeugen. So ist man nicht auf die festgelegten angewiesen, wie das bei FM Lab der Fall ist. 

Neues Instrument FM Zone in HALion 7
Damit meine erstellte Modulation zu hören ist, wechsle ich in den Bereich „Level“ und drehe auf.

Auch hier gibt es kleine, aber ärgerliche Stolperer im Workflow. So muss ich jedes Mal, wenn ich in der FM Matrix der FM Zone eine Modulationsverbindung zwischen zwei Operatoren erzeugt habe, anschließend in die Operator-Ansicht wechseln. Erst wenn ich dort die Lautstärke des Modulators aufdrehe, ist die Frequenzmodulation überhaupt zu hören. Sparen könnte man sich diese Klickmarathons entweder mit einer Mini-Ansicht neben der FM Matrix wie bei FM Lab oder mit einer Verknüpfung von Modulationsstärke und Operatorlaustärke, etwa so wie bei VST-Opa NI FM8.

HALion 7 von Steinberg im FM-Modus
Import eines DX7-Presets. Unten rechts die Wahl zwischen drei FM-Modi.

Denn mit acht Operatoren lassen sich mächtige Sounds basteln. Durch dieses dauernde Hin- und Herwechseln ist das aber unnötig kompliziert. Wer die originalen Sounds von DX7 oder TX81Z in HALion 7 importieren möchte, braucht nur die entsprechenden Sysex-Dateien. Beim Import kann man auswählen, ob HALion 7 die Sounds von der DX7-Engine, der FM-X-Engine oder der modernen HALion-Engine interpretieren soll. 

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