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Singular Sound BeatBuddy Mini Test

Der Singular Sound BeatBuddy gibt seit 2014 Gitarristen und Bassisten eine kleine Groove-Maschine in Pedalform an die Hand, oder besser gesagt, an den Fuß, der die Lücke zwischen dem gerade nicht verfügbaren Drummer und einem sterilen Drumcomputer oder Metronom schließen soll. Während der BeatBuddy 200 editierbare Drum-Grooves zur Verfügung stellt, kommt unser Testkandidat mit der Hälfte an Song-Settings und Grooves aus, trägt dafür aber auch den Zusatz ‘Mini’ im Namen. Gedacht ist der elektronische Trommelkollege als Begleiter beim Solo-Gig, aber auch als geduldiger Sparringspartner.

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Ein Vorteil liegt auf der Hand: Er ist sofort einsatzbereit und muss nicht wie Drums aus dem Rechner zuerst noch zusammengebaut werden. Was unseren BeatBuddy im Mini-Format besonders macht und wo er seine Eigenschaften am besten zur Geltung bringt, soll der folgende Test an den Tag bringen.

Details

Gehäuse/Optik

Der Pedal-Drummer kommt im silber-metallic lackierten Metallgehäuse, ist mit gerade einmal 300 Gramm sehr leichtgewichtig und in der Größe einem Boss-Pedal entsprechend. Die Anschlüsse sind seitlich geparkt, einmal den Eingang und eine Buchse für einen zusätzlichen Fußschalter auf der rechten Seite, links ist der Ausgang in mono. Natürlich funktioniert das Pedal auch, ohne dass ein Instrument angeschlossen wird. Ein-und Ausgang dienen in erster Linie dazu, den kleinen Drummer im Pedalboard einzugliedern. Laut Hersteller wird das Instrumentensignal in keinster Weise beeinflusst oder verändert, ganz gleich, welche Einstellungen am BeatBuddy getätigt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Der BeatBuddy Mini hat die Abmessungen eines Standard Boss-Pedals

Den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil finden wir an der Stirnseite. Hier sind standardmäßig 9 Volt angesagt, sodass der BeatBuddy auch von der Multi-Stromversorgung im Pedalboard mitgefüttert werden kann. Allerdings setzt das einige Reserven voraus, denn unser Testkandidat benötigt satte 500 mA Strom. Die kompletten Bedienmöglichkeiten finden wir auf der Oberseite. Da hätten wir ganz unten den pedalgemäßen Fußschalter, der hier allerdings mehrere Funktionen steuert und oberhalb zwei Regler, wobei Volume die Lautstärke des Drummers einstellt und der rechte Regler die entsprechenden Beats wählt. Diese werden im LCD-Display (16 Ziffern) angezeigt. Vier LEDs geben darüber hinaus Auskunft über die aktuellen Aktionen (Intro/Outro, Drum Fill, Transition).

Fotostrecke: 5 Bilder Alle Bedienelemente haben auf der Pedal-Oberseite Platz gefunden
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Praxis

Bedienung/Praxis

Den besten Sound erhält man mit dem BeatBuddy selbstverständlich, wenn der Kollege an Fullrange-Boxen angeschlossen wird. Zum Üben geht’s auch am Gitarrenamp, aber da wird es logischerweise bei verzerrten Sounds etwas schwierig. Der BeatBuddy Mini hat keinen On/Off-Schalter, er ist also spielbereit, sobald er an der Stromversorgung angeschlossen ist. Im Display wird der Groove angezeigt und die LED neben dem Auswahl-Poti leuchtet bei ‘Genre’, was bedeutet, dass man nun mit dem Regler einen Groove-Style aussuchen kann. Hier ist eine kunterbunte Mischung von Blues, Rock, Metal, R&B bis hin zu Brazil und Latin im Angebot. Auch ungerade Taktarten (Odd Meters) werden berücksichtigt. Hat man sich nun auf ein Genre festgelegt, wird der Regler gedrückt und die LED wechselt auf ‘Song’. Nun besteht die Möglichkeit, verschiedene Groove-Variationen (Songs) des angewählten Styles durch Drehen des Reglers auszuwählen. Nach erneutem Drücken lässt sich schließlich auch noch das Tempo einstellen.

Der Groove startet, wenn der Fußschalter gedrückt wird, und wie es sich für einen coolen Drummer gehört, eröffnet der Kollege mit einem Intro Fill (Intro-LED leuchtet), bevor er mit dem Basic Groove beginnt (Grüne Song-LED leuchtet im Tempo des Grooves). Tritt man bei laufendem Groove den Schalter erneut, dann spielt der Drummer ein kleines Fill, das immer direkt startet und zur nächsten 1 endet, sodass man hier im Regelfall nichts falsch machen kann. So lange das Fill gespielt wird, leuchtet die Drum-Fill LED am oberen Rand. Hält man nun den Schalter einen Moment gedrückt, spielt der BeatBuddy so lange einen Übergang (Transition) zum nächsten Part, wie man den Fuß unten behält. Lässt man ihn los, wird eine Variation des Grooves gespielt, die man zum Beispiel für einen anderen Songpart (Chorus) nutzen kann. Beim erneuten Drücken des Schalters erklingt ein Fill und nach dem Loslassen sind wir wieder im Basis-Groove. Eine doppelte Betätigung des Schalters leitet das Song-Ende ein.

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Ich habe nun den Song Blues 1 gewählt, Tempo 100 BPM sind angesagt und folgende Parts sind zu hören:
Intro Fill – Verse Groove – Fill – Verse Groove – Übergangsfill – Chorus Groove – Übergangsfill – Verse Groove – Ending

Audio Samples
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Song Blues 1, 100 bpm – Song Ablauf

Ein kleines Zwischenfazit bestätigt, dass das Gerät intuitiv zu bedienen ist und ich bisher auch keine Anleitung benötigt habe. Sehr schön! Wenn der BeatBuddy Mini spielt, werden die Viertelnoten zusätzlich in Balkenform im Display angezeigt, was sich als recht praktisch erweist, denn damit ist immer klar, wo man sich innerhalb des Taktes gerade befindet.
Der BeatBuddy Mini hat 100 fest eingestellte Songs, die nach Genre geordnet und dadurch schnell auffindbar sind. Wie bereits beschrieben, gibt es pro Song zwei Parts, die der Hersteller mit Verse und Chorus bezeichnet, dazu können Fills und Übergänge (Transition) abgerufen werden. Die Drumsets ändern sich und sind dem jeweiligen Style angepasst. Damit ihr einen kleinen Überblick bekommt, hier noch einmal einige Audiobeispiele unterschiedlicher Styles:

Audio Samples
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Style R&B Style Metal Style Brushes Style Odd 58 Style Ballad Style Mambo Style Drum and Bass

Klar, dass man hier keine High End Drum-Samples und Mega Drum-Grooves erwarten kann, die einen Drummer oder eine amtliche Drum-Machine ersetzen. Trotz allem hat die Bass-Drum ordentlich Wumms, um bei einem Gig den unteren Frequenzbereich fett zu ergänzen. Ich sehe den BeatBuddy als kleines Arbeitsgerät zum Üben oder eine sinnvolle und einfache Ergänzung für eine Live-Performance eines Einzelkünstlers oder Duos, wenn ab und zu ein Drumgroove angesagt ist. Durch einen Verzerrer gejagt, gibt es auch noch etwas Lo-Fi Charme, der mitunter dann wieder richtig reizvoll klingen kann.
Wer etwas mehr Flexibilität haben möchte, der erreicht diese durch einen zusätzlichen Fußschalter, den BeatBuddy Footswitch. Der hat zwei Schalter an Bord, wobei der linke Beckenschlägen generiert und der rechte Songs oder Genre auswählt, das Tap-Tempo bestimmt, den laufenden Beat abrupt stoppt und ohne Fill wieder startet. Das macht Sinn, denn wenn man spontane Breaks einbauen möchte, ist man mit dem BeatBuddy Mini allein nicht gut aufgestellt, denn der startet und beendet jeden Song mit einem Fill.

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Fazit

Der BeatBuddy Mini ist ein guter Sparringspartner, wenn man schnell und unkompliziert einen Drum-Groove benötigt. Das Pedal ist einfach und intuitiv zu bedienen und mit dem Nötigsten ausgestattet. Das wären 100 Songs (Drumgrooves), sortiert in verschiedenen Genres, und pro Song ein Verse und ein Chorus-Groove. Zum Übergang und zur Abwechslung können Fills per Pedaltritt taktgenau abgefeuert werden. Die Beats selbst sind nicht veränderbar, aber das ist auch nicht der Sinn dieses kleinen Helfers, denn man will spielen und nicht programmieren. Zwar sind die Sounds und Grooves nicht mit den Drum Plug-Ins und Sample-Librarys gebräuchlicher DAWs vergleichbar, aber zum Üben und für kleine Gigs ist der BeatBuddy Mini als Rhythmusgeber auf jeden Fall in Ordnung.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Bedienung
  • Konzept (zwei Grooves, Fills, alles über einen Schalter bedienbar)
  • kompaktes Pedalformat
  • gut zum Üben geeignet
  • Grooves mit ungeraden Takten
Contra
  • Drumsounds (verglichen mit aktuellen Samples, Drumcomputern)
Artikelbild
Singular Sound BeatBuddy Mini Test
Für 119,00€ bei
Ein unermüdlicher Sparringspartner
Ein unermüdlicher Sparringspartner
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Singular Sound
  • Modell: BeatBuddy Mini
  • Typ: Drum-Pedal
  • Regler: Volume, Type
  • Anschlüsse: Input, Output, Footswitch
  • Stromverbrauch: 500 mA
  • Spannung: 9V
  • Display: LCD (16 Ziffern)
  • Speicher: 100 Songs
  • Maße: 58 x 111 x 33 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 0,3 kg
  • Preis: 189,00 Euro
  • Preis Fußschalter: 45,00 Euro
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