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Drum Play-Alike – Nirvana „Nevermind” Workshop

Am 24. September 1991 veröffentlichte ein junges Trio aus Seattle das Album “Nevermind” und wurde praktisch über Nacht zu einer der größten Rockbands aller Zeiten. Die Rede ist von Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl: Nirvana. Mit Songs wie “Smells Like Teen Spirit” oder “Come As You Are” machten die drei den Punk Rock wieder salonfähig und obendrein dem Glamour der Achtziger endgültig den Garaus – Partystimmung war gestern, hier kommt der Grunge! In diesem Drum Play-Alike stellen wir euch einige Drumming Highlights der Platte vor, wie gewohnt mit Noten- und Audiobeispielen.

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Inhalte
  1. Einflüsse und Stil von Dave Grohl
  2. Setup und Sound auf Nevermind
  3. Workshop
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  10. Nirvana Doku auf YouTube


Der Großteil der Songs auf Nevermind wurde im Zeitraum von Mai bis Juni 1991 eingespielt. Dave Grohl war gerade mal 21 Jahre alt, umso erstaunlicher ist, wie eigenständig sein musikalisches Vokabular und wie ausgereift sein Sound schon damals war. Und auch sein Timing konnte sich bereits zu diesem Zeitpunkt mehr als sehen lassen, führt man sich einmal vor Augen, dass bis auf einen einzigen Song („Lithium“) alle Songs der Platte ohne Click eingespielt wurden. Nicht umsonst wird Dave als Schlagzeug-Legende gehandelt. Obwohl er mittlerweile als Frontmann der Foo Fighters hauptberuflich mehr in die Saiten als auf die Trommeln haut, tritt er dennoch immer mal wieder als Drummer in Erscheinung, zum Beispiel bei Queens Of The Stone Age oder Them Crooked Vultures. Im Folgenden gehen wir Daves Drumming auf Nevermind mal genauer auf den Grund und schauen, wie alles begann. Viel Spaß!

Einflüsse und Stil von Dave Grohl

„I never had a teacher – I just had these Beatles records… Even in Nirvana – the Beatles [were] such a huge influence.“ (Dave Grohl, gigwise.com)
Dave Grohl ist schon immer ein großer Fan der Beatles gewesen, deren Platten laut eigener Einschätzung nicht nur einen großen Einfluss auf seine eigene musikalische Entwicklung, sondern auch auf das Songwriting bei Nirvana hatten. Ringo Starr ist für seine teils sehr eigenwilligen Drum Parts bekannt, mit denen er vielen Beatles-Songs eine ganz individuelle Note verlieh, man denke etwa an die Tom Rolls von Come Together oder den außergewöhnlichen Groove von Ticket To Ride. Seine Eigenschaft, als Drummer einen Pop-Song aktiv mitzugestalten, muss einen bleibenden Eindruck beim jungen Dave hinterlassen haben, denn auch viele Nirvana-Songs lassen sich eindeutig allein anhand eines bestimmten Grooves oder Fill-ins erkennen. Das wohl berühmteste „Dave Grohl Signature Fill-in“ ist der Pick-up bei 0:07 Min. im Song Smells Like Teen Spirit, wobei Nevermind geradezu vollgestopft ist mit unverwechselbaren Drum Parts. Dabei erinnert Daves Art der Songgestaltung an eine Art „Baukasten-Prinzip“, da er in vielen Song Parts nicht nur festgelegte Grooves, sondern auch immer wiederkehrende Fill-Ins spielt, die fest in der DNA des jeweiligen Songs verwurzelt sind. In der Dokumentation Classic Albums: Nevermind verrät Dave, dass sein Ziel im Studio war, seine Parts so einfach wie möglich zu halten: „I didn’t throw a bunch of drum fills in there. I kept it as simple as possible and that was sort of an unspoken rule.“ Spricht man über Daves Einflüsse, so darf natürlich ein Mann auf keinen Fall unerwähnt bleiben. Die Rede ist von John Bonham, den Dave als „the greatest rock drummer of all time“ bezeichnet und an dessen Stil und Energie er sich uneingeschränkt orientiert.

Setup und Sound auf Nevermind

„Dave ist ein unglaublicher Musiker. Wirklich. Die Leute fragen immer, ‘Wie hast du diesen Sound auf ‘Nevermind’ hinbekommen?’ Es ist 90 Prozent Dave Grohl.[…] Er ist einfach so, so beeindruckend.“ (Butch Vig, tonspion.de, August 2016)
Neben Kurt, Krist und Dave ist noch ein weiterer Mann maßgeblich für den Sound von Nevermind verantwortlich: Butch Vig. Butch, nebenbei Drummer bei Garbage, wurde als Produzent für das Album an Bord geholt. Nach ersten Aufnahmen im April 1990 in den Smart Studios ging er mit Nirvana für die endgültige Albumproduktion in die Räumlichkeiten des damals in der Szene nahezu abgeschriebenen Sound City Studios, dessen Ruf durch den Erfolg von Nevermind jedoch später wieder neuen Glanz erfuhr. Das Studio ist vor allem für seinen tollen Drum Sound bekannt, wie in folgendem Video deutlich wird:

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Laut Butch Vig führten vor allem die Studioräumlichkeiten, aber auch Dave Grohl selbst zu dem legendären Drum Sound des Albums: „Just the way I recorded those drums was pretty standard. Miking kick and snare, overheads, toms and some room mics. Having said that the room we recorded that in at Sound City was amazing and part of it was that Dave Grohl is an incredible drummer. I think that helps it all sound fresh.” (Butch Vig, Rhythm Magazine, Oktober 2013) Was das Schlagzeug-Equipment betrifft, kam bei den Recording Sessions zu Nevermind ein Tama Granstar Drum Set mit einer 24“x16“ Bass Drum, 18“x16“ Floor Tom und einer 15“x14“(!) Rack Tom, sowie Zildjian Becken (vermutlich A’s) zum Einsatz. Als Snare diente ein 1980er Tama Glockenbronze Modell, das konstruktionsbedingt ein reiches Frequenzspektrum besitzt und einen druckvollen und irre lauten Sound produzieren kann – nicht umsonst wird sie daher auch „The Terminator“ genannt.

Workshop

Im Folgenden zeigen wir euch einige Drumming Highlights auf Nevermind. Die Noten aus diesem Workshop könnt ihr euch hier zusammengefasst als PDF herunterladen:

Smells Like Teen Spirit

Smells Like Teen Spirit gilt als einer der wichtigsten Rocksongs überhaupt. Fast durchgängig auf den immer gleichen vier Akkorden basierend, bewegt sich der Song grob gesagt zwischen sanftmütig-melodischen Strophen, einem einlullenden Pre-Chorus („Hello – Hello – Hello – How Low“) und dem berühmten Chorus. Doch zunächst beginnt das Stück mit einem kleinen, scheinbar ungefährlichen Gitarrenriff, bis nach drei Takten Dave Grohl mit einem wirklich außergewöhnlichen Fill-In einsteigt. Er spielt hierbei eine Hand-Fuß-Kombination mit der wiederkehrenden Abfolge Snare (als Flam) – Bass Drum – Hi-Hat – Bass Drum.

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Smells Like Teen Spirit – Intro Fill-In (118 BPM) Smells Like Teen Spirit – Intro Fill-In (80 BPM)

Daraufhin geht die Band in das donnernde Hauptriff über. Dave spielt jetzt eine eintaktige Groove-Phrase, die er jedes Mal mit einem Hit auf das Crash-Becken auf der Zählzeit „1“ beginnt und mit lauten, geöffneten Hi-Hat-Schlägen voran peitscht. Während er die Hi-Hat lediglich in Viertelnoten spielt, füllt er den Takt umso mehr mit Bassdrum- und Snare-Schlägen. Dabei orientiert er sich stark an der rhythmischen Struktur des Gitarrenriffs. Das klingt dann so:

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Smells Like Teen Spirit – Hauptriff / Chorus (118 BPM) Smells Like Teen Spirit – Hauptriff / Chorus (80 BPM)

Falls ihr euch diesen legendären Groove drauf schaffen wollt, dann konzentriert euch am Besten zunächst auf die Achtel-Ebene und fügt dann peu à peu die restlichen Noten hinzu:

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Smells Like Teen Spirit – Hauptriff / Chorus (nur Achtel-Ebene) (118 BPM)

Nach dem fulminanten Intro geht die Band in eine ruhige Strophe über, die dynamisch einen starken Kontrast zum Hauptriff darstellt. Dieser äußert sich auch im Drum Part, da Dave jetzt einen straighten Achtel-Beat spielt. Das zweitaktige Akkordschema, das nun lediglich vom Bass gespielt wird, beendet Dave jedes Mal mit einem Hi-Hat Lift auf der Zählzeit „4 +“. Zudem fällt auf, dass das Tempo etwas entspannter ist. Genauer gesagt spielt die Band etwa zwei BPM langsamer als noch im Chorus, was den „entschleunigenden“ Effekt der Strophe verstärkt.

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Smells Like Teen Spirit – Strophe (116 BPM)

Nachdem Dave dem Pre-Chorus („Hello – Hello …“) durch Öffnen der Hi-Hat zu etwas mehr Intensität verhilft, leitet er den Chorus mit einem donnernden Fill-In ein. Er spielt dabei kräftige Sechzehntel auf der Snare (RLRL etc.), die er mit pumpenden Bass Drum Schlägen (Achtel) unterstützt. Dieses Prinzip, Snare-Wirbel mit Bassdrum-Schlägen zu kombinieren, wird sich im Laufe dieses Workshops übrigens noch als eines seiner Markenzeichen herausstellen! Am Ende dieser eintaktigen Figur lässt Dave den linken Snare-Schlag auf der Zählzeit „3 a“ aus, spielt hier stattdessen eine Bass Drum und endet mit einem Flam auf der Zählzeit „4“ und einem Bassdrum-Schlag auf der „4 +“. 

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Smells Like Teen Spirit – Fill-In zum Chorus (118 BPM) Smells Like Teen Spirit – Fill-In zum Chorus (80 BPM)

Im Chorus von Smells Like Teen Spirit angekommen, geht es nun in bekannter Hauptriff-Manier weiter. Nach acht Takten steigert Dave den Chorus in seiner Energie, indem er den Achtel-Groove statt auf der Hi-Hat nun auf dem Crash-Becken spielt.

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Smells Like Teen Spirit – Chorus Steigerung (118 BPM)

Zum Ende des Refrains bricht das Akkordschema auf, und die Band spielt einen viertaktigen Unisono-Part, der einen Stopp auf der „3 +“ des ersten und dritten Taktes beinhaltet. Diesen bereitet Dave jeweils mit einem interessanten Lick vor, das sich aus einer triolischen Figur zwischen Rack Tom und Bass Drum zusammensetzt. Im zweiten Takt taucht das Fill-In aus dem Intro in abgeänderter Form wieder auf, woraufhin im vierten Takt sechs Snare-Schläge in den nächsten Teil überleiten.

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Smells Like Teen Spirit – Break (118 BPM) Smells Like Teen Spirit – Break (80 BPM)

In Bloom

Der zweite Song auf Nevermind geht sofort bei hundert Prozent los, jedoch ist er mit 73 BPM deutlich langsamer als der Opener. Im Intro von In Bloom, das zeitgleich das immer wiedergehrende Hauptriff des Songs vorstellt, spielt Dave eine eintaktige Phrase, die sich stark an dem Gitarrenriff orientiert, das auf „1“ und „2 +“ Impulse setzt. Diese unterstützt er mit Crash-Becken Hits, woraufhin er der Gitarrenfraktion jeweils im zweiten Teil des Taktes mit einer Hand-Fuß-Kombination auf Snare und Toms (jeweils Flams) antwortet. Dieses „Frage-Antwort-Spielchen“ erinnert stark an das eingangs erwähnte Come Together von den Beatles, dessen Hauptriff zwischen Bass und Schlagzeug nach dem gleichen Prinzip funktioniert.

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In Bloom – Hauptriff (73 BPM)

Daraufhin wird die Strophe auf einem gleichbleibend hohen Dynamiklevel eingeleitet. Dave spielt jetzt einen 16tel-Groove auf der geöffneten Hi-Hat (einhändig).

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In Bloom – Strophe Einleitung (73 BPM)

Sobald der Gesang einsetzt, spielt Dave denselben Groove mit geschlossener Hi-Hat, während die gesamte Band dynamisch drastisch runterfährt – dasselbe Prinzip wie bei Smells Like Teen Spirit!

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In Bloom – Strophe (73 BPM)

Nachdem Dave die Strophe durch Öffnen der Hi-Hat in ihrer Intensität steigert, geht er mit einem superschnellen 32tel-Wirbel auf der Snare, erneut durch Bassdrum-Schläge unterstützt, in den Chorus über. Diesen hält er weiterhin im 16tel-Hi-Hat-Modus, wobei er nun ein wesentlich dichteres Bassdrum-Pattern spielt und jeden Takt mit einem Hit auf das Crash-Becken beginnt. Im fünften und sechsten Takt des Chorus gibt es wieder ein Frage-Antwort-Spiel, wie es bereits im Intro/Hauptriff der Fall war. Nun antwortet Dave jedoch dem Gesang mit einer triolischen Figur, die er zunächst über die Toms verteilt und im sechsten Takt auf der Snare spielt. Vor allem im Zusammenhang mit dem 16tel-Groove erzeugen diese Triolen einen spannenden Effekt.

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In Bloom – Chorus (73 BPM) In Bloom – Chorus (55 BPM)

Come As You Are

Come As You Are ist eine der vier Single-Auskopplungen aus Nevermind gewesen. Im Vergleich zu Smells Like Teen Spirit oder In Bloom kommt es jedoch etwas sanftmütiger daher. Der Song startet mit einer tiefen Gitarrenmelodie, woraufhin Dave mit einem zweitaktigen Achtel-Groove auf dem Ride-Becken einsetzt, der sich, was sein Bassdrum-Pattern betrifft, stark an die Rhythmik der Gitarre hält.

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Come As You Are – Strophe (120 BPM) Come As You Are – Strophe (60 BPM)

Im Pre-Chorus wechselt Dave daraufhin für mehr Intensität mit der rechten Hand auf das Crash-Becken, das er mit Viertelnoten bearbeitet. In jedem zweiten Takt spielt er jetzt  einen 16tel-Wirbel auf der Snare, den er (wer hätt’s gedacht!!) erneut mit der Bass Drum (Achtelnoten) unterstützt. Zum Ende des ersten Pre-Chorus verteilt er diesen Wirbel bei der vierten Wiederholung in modifizierter Form über die Toms und endet mit einem geflamten Snare-Schlag auf der Zählzeit „4“.

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Come As You Are – erster Pre-Chorus (120 BPM) Come As You Are – Pre-Chorus: Antwort-Wirbel (60 BPM) Come As You Are – erster Pre-Chorus: Abschluss Fill-In (60 BPM)

Das Abschluss-Fill des zweiten Pre-Chorus, der daraufhin in den Chorus übergeht, gestaltet Dave durch hart akzentuierte Flams auf der Snare, die er auf den Viertel-Zählzeiten spielt und mit Achtelnoten der Bass Drum unterstützt.

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Come As You Are – zweiter Pre-Chorus (Ausschnitt) Come As You Are – zweiter Pre-Chorus (Ausschnitt) (120 BPM)

Den Chorus hält Dave sehr straight und energetisch, indem er einen pumpenden Achtel-Groove auf der geöffneten Hi-Hat spielt und, wie so oft, jeden Taktanfang mit einem Schlag auf das Crash-Becken markiert.

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Come As You Are – Chorus (120 BPM)

Nach dem zweiten Chorus geht es in die Strophe zurück, die nun jedoch kräftiger gespielt wird und als Grundlage für das Gitarrensolo dient. Dave spielt jetzt eine modifizierte Version des Strophen-Grooves, in dem er anstelle der Achtel-Hi-Hat-Figur Viertelnoten auf dem Crash-Becken spielt.

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Come As You Are – Bridge (120 BPM)

Lithium

Das Wechselspiel zwischen sanften Pop-Strophen und beinharten Grunge-Hooklines findet sich auch im Falle der vierten Single der Platte wieder. Zunächst beginnt Lithium mit einer sehr ruhigen Strophe, die Dave mit einem Achtel-Ride, Rim Clicks auf der Snare und einem spärlichen Bassdrum-Einsatz begleitet.

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Lithium – Strophe (123 BPM)

Daraufhin legt die gesamte Band eine ordentliche Schippe Energie drauf, während das viertaktige Strophen-Riff nun kollektiv in voller Grunge-Manier zum Besten gegeben wird. Dave bleibt dabei auf dem Ride-Becken, jedoch spielt er nun einen saftigen Backbeat auf der Snare und eine dichtere Bassdrum-Figur. Spannend ist auch das Fill-In, mit dem er diesen Song Part einleitet: eine Kombination aus Bassdrum-Doppelschlägen und geflamten Snare- und Tom-Schlägen.

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Lithium – Pre-Chorus (123 BPM) Lithium – Pre-Chorus Fill-In (61 BPM)

Nach einer Wiederholung der Strophe und des Pre-Chorus geht die Band in den Chorus über, für den Dave nun vom Ride-Becken zur geöffneten Hi-Hat wechselt. Er wiederholt jetzt eine zweitaktige Phrase, die er jeweils mit zwei geflamten Snare-Schlägen auf „3 +“ und „4 +“ abschließt.

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Lithium – Chorus (123 BPM)

Breed

Breed gehört zu den schnelleren und krachigeren Nummern auf Nevermind. Diesen Song leitet Dave mit einem langen Wirbel auf der Snare ein, der sich über sechs Takte erstreckt (hier etwas kürzer notiert). Erneut spielt er hierbei die Bass Drum mit. Daraufhin geht er in einen bombastischen Groove über, den er auf der geöffneten Hi-Hat spielt. Mit der Bass Drum und der Snare orientiert sich Dave dabei einmal mehr an der Rhythmik des Gitarrenriffs.

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Breed – Intro (159 BPM) Breed – Intro (78 BPM)

Im Chorus spielt Dave den Groove auf dem Ride-Becken weiter, wobei er jetzt in jedem zweiten Takt die Zählzeiten „2 +“ und „3“ mit Crash-Becken Hits markiert, was die Rhythmik des Gesangs unterstützt. Das hat den Effekt, dass das „Gefühl für die Eins“ ein wenig verschwimmt.

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Breed – Chorus (158 BPM) Breed – Chorus (78 BPM)

Stay Away

Stay Away beginnt ähnlich wie Breed mit einem Wirbel auf der Snare. In diesem Song ergänzt Dave den Snare-Wirbel mit Achtelnoten auf der Bass Drum, was beim Tempo von 165 BPM recht sportlich ist. Nachdem der Wirbel seinen Höhepunkt erreicht hat, startet das Hauptriff des Songs, das Dave mit einer zweitaktigen Phrase unterstützt, die eine pumpende Aneinanderreihung von Bassdrum-, Becken- und Snare-Schlägen darstellt.

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Stay Away – Intro (165 BPM) Stay Away – Intro (82 BPM)

Zum Abschluss dieses Workshops seht und hört ihr hier den wilden Strophen-Groove von Stay Away, den Dave auf den Toms spielt:

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Stay Away – Strophe (165 BPM) Stay Away – Strophe (82 BPM)

Ich wünsche euch wie immer viel Spaß mit diesem Workshop und weiterhin tolle Momente mit einem der wichtigsten Rock-Alben aller Zeiten! Schreibt gerne euer Feedback zu diesem Drum Play-Alike Workshop oder auch Anregungen und Wünsche für zukünftige Inhalte unten in die Kommentarbox!
Wer noch mehr Details zum Entstehungsprozess von Nevermind erfahren will, dem kann ich zudem die Dokumentation Classic Albums: Nevermind ans Herz legen:

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Mehr Informationen

  
Bis zum nächsten Mal! – Jonas

Tipp: Hier geht es zurück zur Übersicht mit allen Play-Alike Folgen.

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