Rane Performer DJ-Controller Test

Den Rane Performer als DJ-Setup bei der Pre-Party und Halbzeit-Show des Superbowl mehr oder weniger „heimlich“ debütieren zu lassen, war ein cleverer Marketing-Schachzug des Herstellers! Aufmerksamen Augen entgingen nicht die sich drehenden Jogwheels am vermeintlichen Rane FOUR. Das Netz diskutierte: ein Upgrade, gar ein neuer Controller?  Erst vier Monate später lüftete Rane das Geheimnis um den neuen Performer, um im doppelten Sinne sofort zu liefern. Schließlich möchte man der heiß gewordenen DJ-Gemeinde nicht durch Lieferverzögerungen eine kalte Dusche verpassen. 

Rane erfindet mit dem Performer das Rad nicht komplett neu, denn die Benutzeroberfläche scheint dem Rane FOUR weitgehend identisch zu sein – wären da nicht die motorisierten Jogwheels. Und auch technisch legt Rane noch eine ordentliche Schippe drauf. Mit verbesserten Fadern, Displays und mehr Effekten.

Der Performer kostet dabei fast wie einst der FOUR zu seiner Markteinführung 2298,- Euro. Im Gegenzug wurde der Straßenpreis des FOUR auf circa 1500,- Euro gesenkt. Pioneer DJ Rev 7 geht mittlerweile auch nur noch für knapp 1800,- Euro über die Ladentheke. Vielleicht, um dem Performer zumindest preislich Paroli zu bieten? Doch wie schlägt sich der Performer im Test?

Rane Performer DJ-Controller Test

Rane Performer – das Wichtigste in Kürze

  • 4-Kanal Standalone-DJ-Controller für Serato DJ Pro 
  • motorisierte High Torque 7-Zoll-Jogwheels mit LC-Displays
  • dedizierte Stems-Sektion
  • neue Effektabteilung mit Dynamic Control Option
  • neun hochauflösende OLED-Displays 

Boah, was für eine mächtige Konsole! Das spürt man schon beim Auspacken am Gewicht von knapp 13 kg – fast 5 kg mehr als beim FOUR. Da der Performer 783 x 402 x109 mm (Breite x Tiefe x Höhe) misst, ist das robuste, recht kratzfeste, aus gebürstetem Stahl gefertigte Chassis fast baugleich mit diesem. Ergo resultiert die Gewichtszunahme aus den Jogwheels samt Motoren. 

Fotostrecke: 2 Bilder Der Rane Performer – ein wahres Flaggschiff

Im Paket liefert Rane abgesehen vom Controller vier Slip- und Folien-Rings, ein USB- und ein Kaltgerätekabel, ein Fläschchen Reinigungsöl für die Fader, eine Quickstart-Anleitung und die Pitch ’n Time Lizenz.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Ansicht von vorn

Rane Performer Mischpult

Optisch scheint sich die Mischeinheit des Rane Performer nicht von der des FOUR zu unterscheiden. Aber: Unter dem abschraubbaren Faceplate der Fader sind erstmalig vier 50 mm lange verschleißfreie und sehr leicht gleitende Precision Feel Channel Fader verbaut, die unter der Stahlplatte von ihrem Widerstand einstellbar sind. 

Auch beim MAG FOUR-Crossfader besserte Rane nach, indem sich die Tension-Schraube wie bei den Rane-Mixern am Frontpanel befindet. Die verbesserte Dynamic Internal FX Engine besitzt ebenfalls sechs Preset-Buttons für Echo, Recycler, Scale On, Riser, Matrix und Echo Out, die aber mit weiteren 16 Onboard-Effekten belegbar sind und deren Parameter ein kleines OLED-Display anzeigt. Durch vertikales und horizontales Tippen am Joystick oder Tap-Taste stelle ich die für die Effekte erforderlichen BPM und Beats ein.

Die bereits in der Seventy-Mixer-Serie eingeführten und auch im FOUR (zum Test) verbauten beleuchteten Effekthebel aus Metall gehören natürlich auch zur Ausstattung. Die blauen Channel-FX-Knobs, von denen es für jeden Kanal einen gibt, unterliegen vier weiteren Effekten: Filter, Filter Roll, Noise oder Flanger. Alle Effekte weise ich den vier Kanälen per FX-Assign-Taster zu, mit dem Depth-Knob stelle ich deren Intensität ein.

Zum weiteren Mischbesteck gehören pro Kanal jeweils komplett Frequenzband auslöschende EQs für Bässe, Mitten und Höhen und ein Gain-Knob. Die Pegelkontrolle für Mono-Cue- und Stereo-Mastersignal übernehmen jeweils ein dreifarbiges Level-Meter aus acht LEDs. Per Kanal-Switch lässt sich jeder Kanal von zwei Laptops per USB oder zwei Line- beziehungsweise Phono-Quellen bespielen. Außerdem seien noch der Quantize-Button, dazu Level-Drehregler für den Sampler, das Monitoring, den Main und den Booth zu erwähnen.

Zu den weiteren besonders hervorzuhebenden Stärken des Performer gehören zwei Mikrofonkanäle.Deren Klang kann jeweils über separate Bass- und Höhen-Regler angepasst werden. Das Mikrofon besitzt zudem einen FX-Regler für das Echo und ein Talkover.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Channel-Sektion mit den neuen Precision Feel Fadern 

Decks mit neuen Jogwheels

Bereits der Rane ONE (zum Test) punktete als erster Rane-Controller mit motorisierten Jogwheels, die vom Feeling und Optik einer 7-Zoll-Version der Twelve Turntable-Controller gleichkamen. Die neuen, mit einem starken Motor angetriebenen Jogwheels ähneln optisch mehr denen des FOUR. Vor allem durch die hochauflösenden 3,5 Zoll großen LC-Displays. Sie zeigen wie in Serato DJ Pro das Tempo, die Pitch-Position und dessen Umfang, die eingestellte Loop- und Beat Jump-Beats die Zeit, das aktive Deck, die Tonart, den virtuellen Sticker (Needle Marker) und die komplette Waveform beider Decks mit momentaner Spielposition wahlweise auch im Day-Mode an. 

Auf den beiden 8,5 Zoll Aluminium-Tellern mit Stroboskopspiegel-Optik saugt sich jeweils eine 7 Zoll Acryl-Platte magnetisch fest. Darunter werden die zum Lieferumfang gehörenden, unterschiedlich rutschenden Slip-Rings als Slipmat gelegt. Ein überzeugendes Prinzip, das bereits beim Pioneer DJ Rev7 Einzug hielt. Die Stärke der Bremse zum Stoppen der Jogwheels lässt sich über einen Knob einstellen. Das Drehmoment von High auf Low dagegen nur im Menü.

Links der „Plattenteller“ befindet sich jeweils der 10 cm lange, in der Nullposition einrastende, soft gleitende Pitchfader. Ebenso Pitchbend-Tasten zum Anschieben und Bremsen des Jogwheels. Auch für „Slip“, „Censor“, „Reverse“- und „Vinyl“-Mode gibt es dedizierte Taster. Für Beat Jump gibts noch einen Endless-Encoder zum Einstellen der deren Beat-Länge. Dank Navigationselementen scrolle ich in der Library und lade Tracks in die Decks.

Die Transportsektion besitzt eine absenkende, dazu beleuchtete Play/Stop-Taste. Dazu kommt ein je schmaler Cue-Buttons und ein Sync-Taster.

Performance-Pads mit Displays

Die rechteckigen, großflächigeren RGB-Pads messen 27×20 mm. Sie unterliegen den Modi Hot Cue, Roll, Sampler, Pitch Play, Saved Loops, Scratch Bank, Slicer und Stems. 

Zur besseren Übersicht spendiert Rane vier monochrome OLED-Displays pro Pad-Matrix. Dort werden die Namen beziehungsweise zeitliche Position der Hot Cues, die Roll- und Beat Jump-Länge sowie die Stems-Spur angezeigt.

Rane bewarb den FOUR als erste Hardware mit dedizierter Stems-Sektion, die natürlich auch im Performer Einzug hält. Zum einen können mit den Tasten „Instrumental“ und „Acapella“ die jeweiligen Spuren extrahiert werden. Jedoch als den Hauptclou empfinde ich „Stem-Split“, das per Tastendruck das Acapella und Instrumental zwei parallelen Kanälen zuspielt. 

Die Decks definieren sich zudem mit der Key-Adjust-Sektion zum Synchronisieren und Anpassen der Tonart in Halbtonschritten und der dedizierten Loop-Sektion.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Performance-Pads im großen rechteckigen Format

Das Frontpanel des Rane Performer

Die Frontansicht des Performer unterscheidet sich zum FOUR nur durch die bereits erwähnte Tension-Schraube des Crossfaders, der sich zudem von der Kurve stufenlos einstellen und auf die vier Kanäle routen lässt. Links befindet sich für das zweite einschaltbare Mikrofon der Lautstärke-, Höhen- und Bassregler, rechts für den Kopfhörer zwei Klinkenbuchsenanschlüsse, der Lautstärke- samt Cue-Mix-Regler und Split-Schalter.

Rane Performer Backpanel

Der Rane Performer funktioniert auch standalone, daher besitzt er auch für Kanal 3 und 4 zwei Cinch-Buchsen, um wahlweise per Schalter eine externe Line- oder Phono-Quelle anzuschließen. Für die Plattenspieler darf nicht die notwendige Erdungsschraube fehlen. 

Für die beiden Mikrofone bietet das Backpanel zwei XLR/Klinke-Kombi-Buchsen. Als Ausspielwege gibt es per Switch auf Stereo oder auch Mono schaltbare XLR- und RCA-Master-Outputs, dazu einen Klinkenausgang für das Monitoring. 

Um den Controller „back2back“ mit zwei Laptops zu nutzen, sind zwei USB-Ports Typ B vorgesehen. Neben der Kaltgerätesteckerbuchse nebst Power-Schalter entdecke ich noch einen Lüfter. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Front-Panel mit dem Mikrofon II-Regelwerk

Praxiseinsatz – Rane Performer DJ-Controller

Die Inbetriebnahme des Rane Performer setzt die aktuelle Serato DJ Pro-Version 3.1.5 voraus, die ich zunächst auf meinem MacBook Pro installiere. Zudem schließe ich die Master-Ausgänge des Flaggschiffs an meine Neumann Studiomonitore an. 

Mit der gleichzeitig gedrückten Shift- und HW/SW-FX-Taste gelange ich in das auf dem FX-Display angezeigte Setting-Menü, um per Joystick zum Beispiel den Cut-in des Crossfaders, für das Mikrofon 1 die Empfindlichkeit und Hold Time des Talkovers und das Echo, aber auch das Torque anzupassen.

Typisch Rane – eine Maschine

Dass der Rane Performer für unterwegs konzipiert ist, attestiert sein robust und recht kratzunempfindliches Stahl-Chassis, deren Elemente am Fontpanel durch zwei Abstandshalter aus Gummi geschützt sind.

Zu den Pluspunkten des Rane Performer zählt nicht nur der verbaute verschleißfreie MAG FOUR Crossfader, der sich von der Masse sehr leicht anfühlt und damit wie von selbst über die Bahn rutscht. Sein seichter Gleitwiderstand könnte bei einem wummernden Bass schon zum unabsichtlichen Öffnen des Faders führen, was die über die frontseitig einstellbare Spannung an der Tension-Schraube zu verhindern weiß. Dank der hart eingestellten Kurve und dessen ultrakurzem Cut-in gelingen messerscharfe und blitzschnelle Cuts.

Beim FOUR bemängelte ich etwas die Dämpfung der Channel-Fader. Dagegen flutschen die neuen, auf der gleichen Mechanik wie der MAG FOUR Crossfader basierenden Precision Feel Fader regelrecht, die ebenfalls vom Gleitwiderstand einstellbar sind, allerdings muss dafür die Faceplate abgeschraubt werden.

Übersichtlich und griffige Knobs

Mit der Mixer-Oberfläche lässt sich arbeiten, selbst im finsteren Club, dank der um 12 Uhr leicht einrastenden, weiß hervorschimmernden Knob-Kappen, die mit ihrem Gummi und der geriffelten Oberfläche sehr griffig sind. Ich hätte mir noch etwas mehr Spielraum zwischen den Drehreglern gewünscht, damit dickere Finger womöglich nicht mit dem Nachbar-Knob anecken. 

Rane Performer DJ-Controller Test
Fotostrecke: 5 Bilder Der Rane Performer im Betrieb

Dynamic Internal FX Engine des Rane Performer

Der Performer punktet mit satten 29 Main FX-Effekten sowie über den HW/SW-Button zuschaltbaren, aber nicht mit den Onboard-FX kombinierbaren, Software-Effekten. Wie bereits erwähnt, sind sechs der besten und gebräuchlichsten als Preset auf den Effekt-Tasten abgelegt. Zu meinen persönlichen neuen Highlights gehören Pitch DN, Rider, STTR Out, die mit dem FX Select-Encoder auswählt, auf den Tastern speicherbar und natürlich von ihren wichtigsten Parametern am Mixer auch mit dem Joystick anpassbar sind. 

Gegenüber den Filter-Knobs der Rane-Battle-Mixer sind die Channel FX-Knobs vom Workflow und Optik ein Gewinn, da sie besser hervorstechen und ruckzuck drei weiteren gängigen Effekten unterliegen. Das kleine monochrome OLED-Display visualisiert natürlich alle damit einhergehenden Infos. 

Audio Samples
0:00
Die vier Channel-FX machen echt Spaß Bei den FX-Presets hat Rane eine sehr überzeugende Auswahl getroffen  

Stems 

Ein Lob auf die Stems-Sektion, vorangestellt das Stems-Split, mit dem die Acapella- und Instrumentalspur per Tastendruck auf jeweils einen Fader gelegt wird. Der Vorteil: Ich kann die extrahierten Spuren buchstäblich mischen, nicht nur ein- und ausschalten und jegliche verfügbaren Hard- und Software-Effekte des Controllers drauflegen. Mit den für Acapella und Instrumental vorgesehenen Tastern geht das Extrahieren intuitiver von der Hand. Außerdem erspart es das permanente Wechseln auf den Stems-Mode der Performance-Pads, sofern ich diesen gegen „Sampler“, „Rolls“ oder „Slicer“ in den DJ-Voreinstellungen austausche.

Die neuen motorisierten Jogwheels

Das Rane „motorisierte Teller kann“, bewies der amerikanische Hersteller bereits mit dem Twelve und ONE, die auf dem gleichen Prinzip basieren. Aber trotzdem wurden die Wheels  für den Performer etwas überabeitet. Denn auf den 8,5 Zoll großen Jogwheels sitzt nunmehr eine magnetische Acryl-Platte im 7-Zoll-Format, ein dazwischen liegender Slip-Ring als Slipmat samt Folie gewährleistet das Rutschen. Wie „slippery“ es sein soll, hängt von der Wahl der Ringe ab. 

Auf Start gedrückt, legt der Motor los und zieht deftig, ich spreche hier wahrlich von High Torque. Das ist Geschmacksache, insofern ist das niedrig einstellbare Drehmoment leichter zu bändigen. 

Die Acryl-Platte fühlt sich wie Vinyl an, auch dank der Rillenstruktur und Größe von 7 Zoll, ein gängiges Format, auf der sich Vinyl-auflegende Hände heimisch fühlen. Dies bestätigen auch meine ersten Scratches am Performer, die bereits nach wenigen Probecuts sofort wie aus der Pistole schießen, als wäre der Performer bereits seit Jahren mein ständiger Wegbegleiter. 

Hier zahlt sich auch der grandiose MAG FOUR Crossfader aus, der superschnelle Cuts mit Leichtigkeit befeuert. Auch das Stoppen und anschließendes Droppen der laufenden „Platte“ gelingt wie an meinen Plattenspielern.  

Beatmatching

Das Beatmatching geht zusammen mit dem langen Pitch Control wie gehabt von der Hand. Für Phasenkorrekturen würde ich bei High Torque trotz der Stroboskop-Spiegel, die beim Anschieben und Bremsen am Teller zwar für mehr Grip sorgen, die Pitchbend-Tasten bevorzugen. Denn der Motor hat einfach mächtig Kraft.

Kurzum, der Performer fühlt sich „fast“ wie ein Turntable-Setup an. Lediglich mit der Einschränkung, dass der Abstand zwischen Crossfader und Plattenteller bei einem regulären Mixer-Plattenspieler-Set bei circa 17 cm liegen, beim Performer aufgrund der darunter positionierten Perfomance-Pads bei 21 cm. 

Diese Differenz spüre ich pedantisch an meiner gewohnten Scratch-Position, die ich beim Performer etwas anpassen muss. Aus diesem Grund empfinde ich es einem Turntable-Setup treuer nachempfunden, wenn die Performance-Pads wie beim Rev7 in der Mix-Sektion platziert sind.   

Displays in den Jogwheels und Performance-Pads

Um nicht beim Auflegen uncool auf den Laptop, sondern lieber wie früher auf die Teller zu starren, platziert Rane inmitten der Jogwheels von der Diagonale 3,5 Zoll große farbige LC-Displays. Sie zeigen Wellenformen und weitere Track-Infos und Needle Marker an.

Zur Auswahl stehen drei Display-Modi, die auch noch im Menü angepasst werden können. Bei meinen Tests des Rane FOUR und des Pioneer DJ Rev7 hing der Needle Marker sichtbar nach, was einen beim Scratchen irritiert. Der Performer bekommt dieses Problem deutlich besser in den Griff. Er ruckelt zwar etwas, ist aber dafür sichtlich synchron. Dennoch würde ich auf einen auf die Acryl-Platte geklebten Sticker, die Rane auch beilegt, als reellen Positionsmarker empfehlen. Besonderes Lob kassiert das Display für die sehr flüssig laufende Wellenform. 

Auf die acht hochauflösenden monochromen OLED-Displays oberhalb der beiden Pad-Matrizen möchte ich zukünftig nicht mehr verzichten. Sie verhindern das Triggern falscher Pads. Zudem geben sie auch nützliche Infos für Hot Cues, die Länge der Loop Rolls beziehungsweise Beat Jumps, aber auch der abgelegten Samples Preis. 

Performance-Pads und Transport-Sektion

Wer die härteren Performance-Pads der Rane-Mixer oder auch die von Pioneer DJ mag, wird den weich-anfühlenden und vom Hub etwas nachgebenden RGB-illuminierten Performance-Pads vielleicht skeptisch gegenüberstehen. Aber erstes Triggern räumt sämtliche Vorurteile aus dem Weg, da die Pads sensibel, direkt und schnell reagieren.

Tracks nicht mit dem Jogwheel von Hand zu droppen, wäre beim Performer ein Frevel. Dennoch lädt der Performer mit seiner Transport-Sektion zum Starten der Decks per beleuchteter Cue- und Play/Stop-Taste in typischer Denon/Rane-Optik ein. Die meines Erachtens etwas zu schmale Cue-Taste klickt mit einem fühlbar kleinen Widerstand, der aber das Triggern nicht behindert. Auch die vom Rane Twelve MKII übernommene und beim Drücken leicht absinkende Play/Stop-Taste reagiert unverzögert, sodass auch das Droppen der Tracks mit der Transport-Sektion wie am Schnürchen funktioniert.

Audio Samples
0:00
Rane Performer Brake Rane Performer Mikrofonsignal

Der Klang des Rane Performer

Rane gönnt dem Performer eine Cirrus Logic 24 Bit PCM-Soundkarte mit einer Sampling-Frequenz von 48 kHz und einem 32-Bit-DSP auf Floating Point- und Double-Precision-Basis. Damit performt der DJ-Controller kraftvoll und detailreich, egal ob auf der Familienfeier, im Club oder dem Festival. Für eine hervorragende Sprachverständlichkeit und angenehme Stimme sorgen die Mikrofoneingänge mit ihrer Höhen– und Bassregelung. Wobei auch das Talkover das Signal sensibel und ohne Verzögerung auf ein einstellbares Niveau dämpft.

Rane Performer – mögliche Alternativen

Wie ihr dem Test bereits entnehmen konntet, dürfte sich der Rane Performer meiner Meinung nach wohl am meisten mit dem Pioneer DJ Rev7 um die Gunst der Käufer streiten. Doch auch Hercules hat mit dem T7 einen günstigen Controller (unter 800,- Euro) mit motorisierten Tellern am Start. Ebenso Native Instruments mit dem S4MK3 – allerdings für Traktor. Nachstehend die vermeintlichen „Hauptkonkurrenten“ des Rane Performer im Serato-Lager.

 Rane PerformerRane ONEPioneer DJ Rev7
Serato DJ Pro Lizenzjajaja
Kanäle422
Stand Alone-Betriebjajaja
On Board-Effekte2922
Crossfader MAG FOUR XFMit Tension-SchraubeMAG FOUR XFMit Tension-SchraubeMAGVEL Fader ProMit Tension-Schraube
Channel-Fader verschleißfrei janeinnein
Motorisierte 7-Zoll Jogwheels jajaja
Mikrofon221
BesonderheitenDedizierte Stems-SektionOLED-Display für Performance-PadsLC-Displays in Jogwheels mit frontal einstellbarem Gleitwiderstand LC-Displays in JogwheelsInstant-Scratch 
Preis2298,- Euro1349,- Euro1774,- Euro

Fazit zum Rane Performer DJ-Controller Test

Der Serato DJ Pro-zertifizierte DJ-Controller Rane Performer wird mit seinen motorisierten 7 Zoll großen High-Torque-Jogwheels vor allem Turntablisten begeistern. Dafür sprechen auch der an der Front vom Gleitwiderstand einstellbare MAG FOUR Crossfader und die erstmalig verbauten, sehr leicht gleitenden Precision Feel Fader, ebenfalls verschleißfrei und von der Spannung anpassbar. 

Dieses vierkanalige, standalone Allround-Flaggschiff zeichnet sich aber auch durch die bereits beim FOUR eingeführte dedizierte Stems-Sektion aus, mit der Acapella- und Instrumentals nicht nur auf Tastendruck extrahiert, sondern zusammen mit dem Stems-Split auf jeweils zwei Kanäle gelegt werden, um sie mit den Fadern stufenlos zu mischen und mit sämtlichen Effekten zu modulieren. 

Die erweiterte Dynamic Internal FX Engine zählt nunmehr 29 Hardware-Effekte, ein OLED-Display visualisiert alle wichtigen Parameter. Weitere acht Bildschirme liefern aktuelle Infos zu den Pads der Performance-Matrix. In den Jogwheels stellen 3,5 Zoll große mehrfarbige LC-Displays die virtuellen Decks von Serato DJ Pro dar.

Mit all den gebotenen Features und dem robusten Chassis aus gebürstetem Stahl ist der Performer ein voll ausgestatteter und ausgereifter Allround-DJ-Controller für jeden DJ-Typus. Ein Performance-Controller, auf den man gewartet hat! 

Rane Performer Features

  • High Torque-motorisierte 8,5″ Jogwheels mit magnetischen 7”-Platten aus Acryl 
  • neun OLED-Pad-Displays
  • dedizierte Stem-Sektion mit Stem-Split zum Routen des Acapellas und Instrumentals auf zwei Kanäle
  • dedizierte Beat Jumps- und Loop-Sektion
  • FX-Einheit mit 29 Hardware-Effekten und Dynamic Control Option
  • Eingänge: 
  • 2x Mikrofon: XLR/6,3 mm Combobuchse
  • 2x Cinch (Phono/Line, umschaltbar)
  • 2x USB-B (zum Anschluss von 2 Computern, Kanäle umschaltbar)
  • Ausgänge:
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm & 6,3 mm Stereobuchse
  • Zone/Booth: unsymmetrischer 6,3 mm Klinkenanschluss
  • XLR-Master
  • Abmessungen (BxTxH): 783x402x109 mm
  • Gewicht: 12,79 kg
  • Preis: 2298,- Euro

Rane- Website des Herstellers

Kommentieren
Profilbild von Soul

Soul sagt:

#1 - 05.08.2024 um 10:58 Uhr

0

Was genau macht den Controller denn Standalone? Die Effekte? Den Controller ohne Laptop zu nutzen geht ja anscheinend nicht. LG

    Profilbild von Funk

    Funk sagt:

    #1.1 - 30.08.2024 um 22:34 Uhr

    0

    Hi. Wahrscheinlich reicht dieses für ein Stand-alone: -hochauflösende LC-Jogwheel-Displays -OLED-Displays für Performance-Pads LG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.