Numark Komplettsystem HDMIX Test

Praxis
Für einen Großteil der potenziellen HDMIX-Anwender sind minutenlange beatsynchrone Übergänge, wie sie in Clubs technoider Veranlagung praktiziert werden, vielleicht belanglos. Ein großes Genre übergreifendes Musikarsenal zur Beschallung der jeweiligen Veranstaltung zur Verfügung zu haben, das dürfte dagegen umso wichtiger sein. Aus diesem Grund schauen wir uns zunächst die Dateiverwaltung des HDMIX etwas genauer an.

Befüllung – Mit vollem Bauch und fröhlich Haupt
Eine gut sortierte Musikbibliothek ist für jeden ambitionierten DJ von existenzieller Bedeutung. Der Numark HDMIX lässt sich einfach befüllen und arbeitet problemlos mit den meisten Medien zusammen. An den Computer angeschlossen, meldet sich die Festplatte im Bauch der Konsole als Laufwerk an und kann per Drag and Drop bestückt werden. USB-Speichersticks, MP3-Player, Cardreader und sogar Hubs können an der Gehäuserückseite angeschlossen werden. Die meisten USB-Speichermedien werden erkannt, insofern sie das Mass-Storage-Protokoll unterstützen. Von mehreren getesteten Massenspeichern und Mp3-Playern gab es leider nur mit den drei vorliegenden Apple-Geräten Probleme. So wurde das iPhone gar nicht erkannt, auf iPod Shuffle und iPod Video kann man zwar mit dem Filebrowser zugreifen, doch aufgrund der kryptischen Abkürzungen der Musikdateien, kann man diese nicht sinnvoll nutzen. So entpuppte sich die Datei WEZB.mp3, nachdem sie in Deck A geladen wurde als Julian Jabre – Stagger. Allerdings ist diese Gegebenheit eher Apple anzulasten. Songs lassen sich auch von CD auf Festplatte kopieren, bei Mp3-CDs werden die Tags übernommen, Titelinformationen von Audio-CDs müssen nachträglich per Hand eingegeben werden. Zu diesem Zweck sollte man unbedingt die mitgelieferte Tastatur nutzen.

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Library – die musikalische Bücherstube
Jedes angeschlossene Laufwerk oder Medium kann auf Wunsch mit einer Library versehen werden, welche die analysierten Trackinformationen beinhaltet. Diese wird dann auf dem entsprechenden Laufwerk gespeichert und muss, falls keine Tracks dazugekommen sind oder gelöscht wurden, nicht noch mal angelegt werden. Sie lässt sich jedoch im Bedarfsfall per Knopfdruck leicht Updaten und kann wahlweise am PC oder an der Konsole selbst erstellt werden. Libraries besitzen eine Suchfunktion, Dateibrowser, Playlisten-Unterstützung und lassen sich nach Standard-Tags wie Album, Genre oder BPM filtern. Von der Bibliothek können sie problemlos in die Decks, die Crate oder die Playlist geschoben werden. Mit dem Push-Selecter navigiert man durch diese dann ähnlich zügig wie mit einer Maus.

Crates – digitales Plattenkofferpacken mit Mehrwert
Hat man eine spezielle Vorstellung der musikalischen Abendgestaltung, dann sollte man die virtuelle Plattenkiste namens „Crate“ nutzen. Im Grunde ist das, wie digitales Plattenkoffer packen. Die Tracks aus dem Plattenregal, unserer Library, werden einfach per Knopfdruck in den Koffer, unsere Crate, eingereiht. Mit dem Push-Select-Button können die Songs in sekundenschnelle organisiert und sortiert werden. Genau wie die Libraries, werden auch die Crates auf den jeweiligen Speichermedien abgelegt. Prima. Wenn man mehrere Speichermedien benutzt, werden dementsprechend mehrere Plattenköfferchen angelegt. Wird eine virtuelle Plattentasche am USB-Port angestöpselt, kann man die Platten vorn oder hinten einsortieren, sowie den Crate automatisch wiederherstellen oder löschen. Ein besonders nützliches Feature ist, dass einmal gespielte Songs automatisch aus der Liste gelöscht werden. So kann man auch zu zweit auflegen, ohne dass es zu doppelt gespielten Tracks kommt.

Playlisten – Gut ist, was ewig währt.
Um die Abspielreihenfolge eines DJ-Sets auf Dauer festzuhalten, sind natürlich die Playlisten zuständig. HDMIX liest die Formate .pls sowie .m3u und kann ebenfalls eigene Playlisten erstellen. Geeignete Converter findet man bei Bedarf im Internet. Im Gegensatz zu den Crates werden die Tracks aus den Playlisten nach dem Abspielen nicht entfernt.

Mixen ist Silber, Tanzen ist Gold
Im Live-Mix erkannte Numarks Pack-and-Go Konsole alle angeschlossenen Geräte (eine USB-Festplatte, einen MP3-Player und eine eingelegte MP3-CD) korrekt und machte keinerlei Probleme beim wildesten Wechseln zwischen den Medien, selbst wenn zwei Dateien des selben Sticks gemixt wurden. Verständlicherweise kann man allerdings immer nur einen Track von CD abspielen. Anliegende Signale von CD und Plattenspieler lieferten keine nennenswerten Pegelunterschiede zu den internen Signalen. Die Vorverstärkerstufen sind gut aufeinander abgestimmt.

Die Bedienung ist simpel und macht zudem Spaß. Moderation ist nicht so mein Ding, das angeschlossene Mikrofon von Audio-Technika lieferte ein, für meine Begriffe, durchsichtiges, sauberes Signal. Nach vier Stunden Mixen gab es noch immer keinen Aussetzer, das sollte für manches Tanzvergnügen und den Live-Test ausreichen.

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