Mesa Boogie Triple Crown TC-50 Head Test

Der Mesa Boogie Triple Crown TC-50, ein dreikanaliges Vollröhrentopteil des amerikanischen Herstellers, steht mit seinem Anspruch in der Tradition des legendären Namens. Zahllose Gitarristen weltweit wie John Petrucci, Carlos Santana oder Andy Timmons gehören zu den Protagonisten, die mit den Amps der Marke ihren Trademark-Sound gefunden haben. Oder der Kanadier Nick Johnston, den man unlängst mit der neuesten Errungenschaft der Ampschmiede auf Tour sehen konnte.

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Dabei handelte es sich um den Triple Crown, einen Röhrenamp also, der als Topteil und als Combo erhältlich ist und mit einigen sehr interessanten Features aufwarten kann. Wir widmen uns in diesem Test der Topteil-Variante des TC-50 und sind gespannt, ob der Verstärker den hohen Erwartungen gerecht wird.

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Details

Gehäuse/Optik

Der TC-50 zeigt sich in einem mit schwarzem Tolex bezogenen Topteil-Gehäuse mit den Maßen 244 x 578 x 264 mm. Acht Eckenschützer sorgen für relative Sicherheit beim Transport der 15,8 Kilo Lebendgewicht, die sich am robusten Griff an Oberseite zuverlässig bewegen lassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Mesa Boogie ergänzt mit dem neuen Triple Crown sein Portfolio um ein 50 Watt Vollröhrentopteil,…

Die Front ist im oberen Drittel ebenfalls mit schwarzem Tolex bezogen, der Rest rund um das Bedienpaneel mit einem schwarzen Textilbezug in Grillcloth-Optik, wobei das Firmenlogo stolz aus der Mitte hervorsticht.
Auf der sinnvollerweise leicht nach innen versetzten Bedieneinheit ist einiges geboten, denn immerhin 20 Regler, On/Off- und Standby-Schalter sowie diverse Kippschalter erlauben Eingriffe in die drei Kanäle, auf die wir weiter unten genauer eingehen werden. Die verschiedenen Settings werden durch LEDs in unterschiedlichen Farben signalisiert. Alle Bedienelemente wirken sehr robust und vertrauenserweckend, wie man es von Mesa-Produkten erwartet.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld auf der Front ist umfassend bestückt, beginnend mit Power- und Standby-Schalter, Status-LEDs und Output-Reglern.

Die Rückseite liefert alle erdenklichen Anschlüsse für Midi und Fußschalter, die Speakersimulation, einen Effektweg, Lautsprecheranschlüsse sowie separate Reverb-Regler für die Kanäle. Oberhalb der Anschlusssektion sieht man die Lüftungsschlitze, die für die nötige Abkühlung des Innenlebens sorgen. Die obere Hälfte der Rückseite gewährt Einblicke in die Röhren- und Trafowelt des TC-50, wobei auch die Kaltgerätebuchse für den Netzanschluss auf der Oberseite des Elektrik-Chassis verbaut wurde.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der Rückseite ist für ausreichend Connection gesorgt, hier tummelt sich so einiges an Anschlüssen.

Da der Amp über 50 Watt Leistung verfügt, sind in der Endstufe zwei EL34 Röhren untergebracht sowie sechs 12AX7 und eine 12AT7 in der Vorstufe. Die Unterseite wird von vier Gummifüßen garniert, die das Topteil rutschfest auf jeder Box oder Unterlage halten.
Zum Lieferumfang gehören ein Netzkabel, ein 6-fach Fußschalter mit Kabel, eine Schutzhülle und ein detailliertes Manual.

Fotostrecke: 3 Bilder Zum komfortablen Anwählen der drei Kanäle liefert Mesa Boogie einen passenden 6-fach Fußschalter incl. Kabel mit.

Bedienung

Grundsätzlich ist der TC-50 dreikanalig aufgebaut, wobei jeder Kanal in zwei Modi bedienbar ist, jeweils ein getrennter Hall zur Verfügung steht und ein zusätzlicher Solo-Schalter eine Boostfunktion pro Kanal ermöglicht. Betrachten wir das Bedienfeld von links nach rechts, befindet sich neben der On/Off-und Standby-Einheit zunächst der Soloregler, mit dem die Lautstärke der Boostfunktion festgelegt wird, die den Pegel linear anhebt. Unmittelbar darunter findet sich der Output-Regler, der als Mastervolume die Gesamtlautstärke bestimmt. Es folgen die Potis für die drei Kanäle, die von Mesa Boogie mit Clean, Lo und Hi tituliert werden.
Die Parade der drei Kanäle startet links mit Kanal 3, dem Hi-Channel, der für die härteren Gainabteilungen zuständig ist. Regelbar sind hier Presence, Master, Gain, Bass, Middle und Treble. Des Weiteren lässt uns ein Kippschalter zwischen zwei Voicings wählen, nämlich Normal und Tight, wobei letzteres das Low-End etwas kompakter und eben tighter macht und dabei die Mittenfrequenzen stärker hervorhebt. Insgesamt erhöht laut Manual die Tight-Funktion auch bei höheren Gainsettings die Definition und Artikulation des Gesamtsounds.
In der Mitte folgt der Lo-Channel als Kanal 2, der die Crunch-Funktion übernimmt. Die Reglerbelegung entspricht der des ersten Kanals und auch hier finden wir einen Tight-Schalter, der erneut den Bass- und Tiefmittenbereich strafft und dadurch sowohl bluesige wie Metalsounds definierter erscheinen lässt.
Kanal 1 rechts außen steht für cleane Sounds und ist ebenfalls mit den identischen Reglern wie seine beiden Vorgänger ausgestattet. Hier ist die Kippschalter-Belegung mit Drive und Normal bezeichnet, wobei Drive den Cleankanal in bluesig angezerrte Gefilde fahren kann und ebenso den Mittenbereich anhebt.
Auf der Rückseite finden wir den Anschluss für den mitgelieferten Fußschalter, der zwischen den Kanälen umschaltet und Reverb, Solo-Boostfunktion und seriellen Effektweg aktiviert.
Über MIDI In und MIDI Thru/Out werden entsprechende Befehle gesendet oder empfangen, wobei über ein Mini-Rasterpoti die MIDI-Kanäle ausgewählt werden. Ein kleiner Kippschalter erlaubt es, Programmbefehle für Kanalumschaltungen, die von externen Footcontrollern gesendet werden, zu speichern. 256 Speicherplätze für Midibefehle stehen dem Triple Crown zur Verfügung.
Es folgt die Speakersimulation, in diesem Fall die Mesa Boogie Cabclone, eine resistive Loadbox, die zwischen Vintage, Open und Closed-Back wählen lässt. An Anschlüssen finden wir hier den frequenzkorrigierten DI-Out, einen Headphones-Out und einen Line-Out, an dem keine Frequenzkorrektur anliegt. Dazu ein Groundlift-Schalter, der bei möglichen Brummproblemen zum Einsatz kommt.
Unmittelbar daneben warten zwei Lautsprecherausgänge, die für den 4- und 8-Ohm-Betrieb schaltbar sind sowie ein Speaker On/Off-Schalter. Ist kein Lautsprecher angeschlossen, sollte der Kippschalter in der Speaker-Off-Position stehen, da sonst keine Last an der Endstufe angeschlossen ist und der Amp Schaden nehmen könnte. In dieser Position ist auch bei angeschlossenem Cabinet ein Silent-Recording in den heimischen vier Wänden über den Cabclone möglich.
Die folgenden Anschlüsse gehören zum schaltbaren Effekteinschleifweg und warten mit einer Send- und Returnbuchse auf. Ein Kippschalter aktiviert den FX-Loop, wobei im Off-Mode der Fußschalter diese Aufgabe übernehmen darf. In der Abteilung daneben befinden sich drei separate Regler, die den Reverb-Anteil pro Kanal individuell festlegen, ein Feature, das nicht viele Amps besitzen. Unmittelbar darüber sind drei Kippschalter untergebracht, wobei die ersten beiden die Aktivierung des Solo-Boosts und des Halls verarzten und der letzte in der Reihe zwischen zwei Röhrenmodi umschalten lässt. Ab Werk steht dieser Schalter auf EL34 bzw. 6V6, also die Röhren, mit denen der Amp ausgeliefert wird. Wer ihn mit 6L6 Glaskolben betreibt, der schaltet hier auf die entsprechende Variante um. Welcher Modus gerade aktiv ist, wird durch eine kleine LED rechts daneben angezeigt.

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