Die amerikanische Firma Kurzweil ist dafür bekannt, ihrer Zeit voraus zu sein. So war der K250 im Jahr 1984 einer der ersten „ROMpler“ überhaupt, und der K2000 konnte schon 1989 eigene Samples durch komplexe, quasi-modulare Synthesestränge schicken – und das fast 20 Jahre vor dem Nord Wave oder dem Waldorf Blofeld.
Kurzweils aktuelles Flaggschiff hört auf den Namen PC3K8 und ist eine Workstation mit 88 Tasten, V.A.S.T. Synthese, 128 MB Flash Sample RAM (erweiterbar auf 192 MB), Sequenzer und Masterkeyboard-Funktionen. Versionen mit 76 (PC3K7) und 61 Tasten (PC3K6) werden in Kürze folgen. Ob Kurzweil mit diesen Instrumenten immer noch den Workstation Takt vorgibt, wollen wir kritisch hinterfragen.
Anzeige
Details
Gehäuse und Tastatur Nachdem ich es geschafft habe, das PC3K8 mit seinen 24,5 kg alleine aus dem Karton zu hieven und auf den Keyboardständer zu wuchten, möchte ich mir erst einmal die Tastatur anschauen, immerhin einer der wichtigsten Aspekte bei einem 88-Tasten Keyboard mit Hammermechanik. Und dabei treffe ich einen alten Bekannten. Die Fatar TP40L, die hier verbaut ist, kenne ich nämlich schon von anderen Kurzweil Modellen und auch von der Doepfer LMK-Serie. Dass man diese Tastatur öfters antrifft, hat einen Grund, denn sie gehört zu den besten Keyboardtastaturen auf dem Markt. Die „Fatar“ spielt sich angenehm schwer und ist quasi unverwüstlich robust. Ich spreche da aus langjähriger Erfahrung. Die Dynamikumsetzung ist perfekt. Also an dieser Stelle schon mal volle Punktzahl für das PC3K8. Das Metallgehäuse ist ebenfalls sehr stabil, trägt aber natürlich seinen Anteil zum hohen Gesamtgewicht des Instruments bei. Ich persönlich freue mich schon auf das transportablere PC3K6. Anschlüsse Die Anschluss Phalanx ist so luxuriös wie selten bei einem Keyboard. Neben zwei unabhängigen Stereoausgängen, S/PDIF, MIDI und USB finden wir hier fünf Buchsen für Pedale, drei davon Switches und die anderen beiden für Controller, außerdem eine Miniklinke für den schon ausgestorben geglaubten Breath Controller sowie eine Spezialbuchse für den Ribboncontroller, der im Paket inbegriffen ist, aber nachträglich angebracht und angeschlossen werden muss. Praktisch sind die zwei vorstehenden Nasen, die dafür sorgen, dass die Potis zum Einstellen des Displaykontrastes nicht beschädigt werden.
Das Anschlussfeld legt schon den Verdacht nahe, dass wir es hier mit einem ausgefuchsten Masterkeyboard zu tun haben. Mal sehen, ob sich das später bei den Möglichkeiten der Controller-Belegung bestätigt.
Bedienelemente Das Bedienfeld ist mit Buttons nur so übersät, wobei ein Großteil der Programmanwahl dient. Die Sounds des PC3K8 lassen sich nämlich auf unterschiedliche Weisen anwählen: per Dial, durch Eingabe der Programmnummern über die Telefontastatur, per Bank- und Programmtaster oder über die Quick-Access-Bänke. Schnelle Programmanwahl war schon immer eine Kurzweil Spezialität, und besonders die Quick-Access-Bänke sind im Livebetrieb Gold wert. Hier kann man 10 Programme (Singles oder Multi-Setups) auf einer Display-Seite zusammenfassen und über das Zehnerfeld sofort anwählen. Dass dabei das lästige Umschalten zwischen Program- und Setup-Mode entfällt, ist ein Segen. Das konnte der K2000 zwar auch schon, aber als Livespieler kann ich mich immer wieder über dieses Feature freuen. Ebenso über die Tatsache, dass gehaltene Sounds beim Umschalten einschließlich ihrer Effekte weiterklingen. Die neun Fader auf der linken Seite sind frei als MIDI-Controller belegbar und dienen im KB3 Orgelmodus als Zugriegel.
In Zeiten von großen, farbigen Touchscreens wundert man sich ein bisschen über das kleine, einfarbige Display des PC3K8. Kurzweil Kenner und Fans mögen sich an Vertrautheit und Nostalgiefaktor erfreuen, aber eigentlich ist so eine Anzeige für eine Workstation nicht mehr zeitgemäß. Ein größeres Display hätte u.a. ermöglicht, die Informationen zur Belegung der Fader ständig und nicht nur nach dem Drücken des Info-Buttons anzuzeigen.
Die Info Funktion ist wie ein selbstgeschriebener Notizzettel, der hilft, wenn man die Faderbelegung des jeweiligen Programms vergessen hat.
Zur Bedienung des PC3K8 ist zu sagen, dass jeder, der mit dem K2000 vertraut ist, sich sofort überall zurechtfinden wird, die Art der Menüführung ist fast identisch. Kurzweil Neulinge werden eine Weile brauchen, um alles zu verstehen, aber insgesamt kann man sagen, dass die Bedienung trotz der vielen Features des Gerätes doch recht intuitiv ist und man die Anleitung nur ab und zu zur Hand nehmen muss. Dynamic V.A.S.T Soundsynthese V.A.S.T. steht für „Variable Architecture Synthesis Technology“. Diese Synthesestruktur, die erstmals im K2000 Anwendung gefunden hat, ist tatsächlich besonders variabel. Während bei klassischen Synthesizern die Grundstruktur „Oszillator-Filter-Hüllkurve“ festgelegt ist, bietet V.A.S.T. verschiedene DSP-Bausteine wie Oszillatoren, Filter, Wave Shaper, PWM, Noise und einige mehr. Diese Elemente lassen sich nach Belieben anordnen. Das Signal kann dabei verschiedene Routen nehmen, und jeder der DSP-Bausteine lässt sich von einer beliebigen Quelle modulieren. Das können LFOs oder Envelopes sein, aber auch z.B. die oben erwähnten Fußschalter, Ribboncontroller, Fader usw., usw. Hier ist wirklich unglaublich viel möglich, für Soundbastler ist das ein echter Abenteuerspielplatz. Gegenüber dem K2000 wurde V.A.S.T. auch noch mal deutlich aufgebohrt und weiterentwickelt und darf sich jetzt „Dynamic V.A.S.T.“ nennen. Eine weitere Neuerung gegenüber der K2XXX Serie sind die virtuell-analogen Saw, Square und Sine Waves. Während beim K2000 alle Waveforms auf Samples basierten, ist seit dem PC3X Kurzweils VA1-Engine mit eingebaut worden, die in Form von DSP-Bausteinen zur Verfügung steht. Wem die maximal vier Bausteine eines Layers nicht ausreichen, der kann im Cascade Mode bis zu 32 Layers kombinieren und das Signal durch entsprechend viele DSP-Elemente schicken.
Grundlage der Tonerzeugung ist aber nach wie vor der ROM-Samplespeicher, der nun im PC3K8 durch ein nichtflüchtiges 128MB Sample RAM ergänzt wird, welches bis auf 192 MB aufrüstbar ist.
So, genug geschwärmt: Bei allem Luxus, den das PC3K8 bietet, frage ich mich doch, wieso man heutzutage noch 128 MB Sample-RAM verbaut. Immerhin bietet der Yamaha Motif XF, der synthesemäßig im Vergleich zum Kurzweil übrigens ein ganz lahmer Zock ist, bis zu 2 GB Flash. Also, wenigsten 1 GB hätten hier drin sein müssen, und ich hoffe, Kurzweil legt in dieser Hinsicht ganz schnell noch mal nach! Masterkeyboard Funktionen Das PC3K8 ist ein Masterkeyboard Controller vom Feinsten. Neben der Top-Tastatur bietet es endlos viele Controller wie Fader, Pedale, Ribbon, die zwei Switches neben den Spielhilfen, sogar einzelne Tasten der Tastatur können mit Funktionen wie z.B. Tap Tempo oder Sequenzer Start belegt werden. Es lassen sich bis zu 16 Layers auf der Tastatur verteilen, die entweder interne oder über MIDI externe Sounds steuern, und in jedem Layer können die Controller unterschiedlich belegt werden. In Verbindung mit der komfortablen Programmanwahl über die Quick Access Bänke ist das alles eine top Sache.
Anzeige
Praxis
Hören wir uns doch zunächst mal das Klavier an.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Grand Piano
Es ist immer noch dasselbe 3-Layer-Piano, das wir schon länger von Kurzweil kennen. Drei Velocity Layer sind heutzutage nicht viel, und spätestens wenn Korg mit dem Kronos und seinem 4,3 GB Piano auf den Markt kommt, könnte Kurzweil klaviermäßig etwas kleinlaut werden. Allerdings hat die Erfahrung gezeigt, dass der Kurzweil Klaviersound auf der Bühne einen guten Job macht und sich gut durchzusetzen weiß. Er hat in den letzten zehn Jahren auf jeden Fall eine Menge Fans gewonnen. Ob ein Gigabyte-Piano auf der Bühne besser funktioniert, ist ja durchaus umstritten.
Wo der Spaß aber definitiv aufhört, ist bei den E-Pianos. Ich erinnere mich noch, als ich 1988 auf einem K1000 gespielt habe, und wie toll ich es fand, dass das Rhodes aus zwei Samples zusammengesetzt war, nämlich einem für leisen Anschlag („glockig“) und einem für lauten („knarzig“). Das ist nun 23 Jahre her, und das Rhodes des PC3K8 hat immer noch genau diese beiden Samples.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Rhodes
Das Wurlitzer hat zwar „immerhin“ drei Layers, aber die E-Pianos klingen trotzdem leider alle ziemlich bescheiden.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Wurlitzer
Meine erste Amtshandlung als PC3K8-Besitzer wäre demnach, das Flash-RAM mit entsprechenden E-Piano-Samples voll zu packen.
Der KB3 Mode mit seinen Zugriegeln ist eine gute Sache, und auch soundmäßig haben die Kurzweil Orgeln viele Fans. Ich persönlich finde allerdings den Leslie-Effekt nur genauso mäßig wie bei allen anderen Workstations auch und würde die Orgeln nicht ohne externen Leslie Bodentreter einsetzen, was ja dank des zweiten Paar Outputs auch kein Problem ist. Ich habe mal meinen Neo-Instruments Ventilator drangehängt, und siehe da, plötzlich rockt die KB3!
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
KB3 OrgelKB3+Ventilator
Eine der Stärken von Kurzweil sind bekanntlich die Streichersounds, und in der PC3 Serie wurde viel Speicherplatz mit Streichersamples belegt. Das kann man hören!
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Stringsanschlagdynamische Strings
So, und auf der nächsten Seite widmen wir uns dem aus meiner Sicht interessantesten Aspekt des Praxisteils, nämlich den Synthesizersounds.
Hören wir doch erst einmal, wie die VA1 Engine im Vergleich zu den Sample Waves klingt. Hier ein Sägezahn im Slide von unten nach ganz oben.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Sample SawVA1 Saw
Das ist schon ein Unterschied, vor allem hat das Sample hörbare Probleme mit dem Slide, die VA Saw ist dagegen sauber.
Als zweites Testobjekt: die Pulsbreitenmodulation. Hier gibt es von Instrument zu Instrument große Unterschiede. Die PWM des VA1 klingt nach meinem Empfinden sehr angenehm.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
PWM
Und nun mal ein paar Werkssounds auf VA1 Basis:
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
32 Layer BassMinimoog
Schon mit dem K2000 konnte man unheimlich toll experimentelle, sphärische und flächige Sounds basteln. Das geht mit dem PC3K8 jetzt noch besser. Hier mal eine nette Fläche für alle Panflötenfreunde.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Panflötenfläche
Ich habe beim Stöbern im Waveformspeicher die erfreuliche Entdeckung gemacht, dass sich hier auch Mellotron-Samples (Strings, Chor und Flöten) befinden. Diese Sounds sind ja bekanntlich wieder sehr angesagt.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Mellotron ChorMellotron StringsMellotron Flöten
Effekte
Ich würde mal sagen, die Effektliste des PC3K8 ist etwas länger als das Melderegister von Hamburg. Hier finden sich neben Hall und Delay auch Exoten wie „Harp Mic“, also das Taxifahrermikro für die Bluesharp. Die Effekte sind sehr hochwertig, es lassen sich sogar Effektparameter per Controller modulieren. Das findet man bei Workstations eher selten.
Allerdings ist mein Versuch, die Delay-Time per Fader zu modulieren und somit Dub-typische Bandecho-Effekte zu erzielen, leider gescheitert. Der Effektprozessor kann mit Delayzeit-Modulation nicht umgehen. Das Ergebnis klingt so:
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Delay Time Modulation
Hat man im Program (Single) Mode zu einem Sound bestimmte Effekte hinzugefügt und baut dieses Programm in ein Setup ein, so werden alle Effekte 1:1 übernommen. Das funktioniert bei mehreren effektbeladenen Programmen so lange, bis die Leistung des Effektprozessors erschöpft ist, in meinem Test mit einem einfachen Delay bei 11 Layern. Möchte man noch mehr Programme mit Effekten in das Setup einbauen, so empfiehlt es sich, Effekte abzuschalten und so Ressourcen freizugeben oder Programme über Aux-Wege gemeinsam über Mastereffekte zu schicken. Ich denke aber, die Ressourcen sollten im Alltag einer Coverband völlig ausreichen. Man muss sich keine Sorgen machen, dass irgendwelche Effekteinstellungen aus dem Program-Mode im Setup verloren gehen, so wie das früher beim K2000 oder allen anderen Workstations der Fall war. Sample Verwaltung So, und nun zu der entscheiden Neuerung gegenüber den Vorgängermodellen PC3X und PC361, dem Sample Speicher.
Also, einen Satz WAV-Samples, die zusammen eine Keymap ergeben sollen, auf meinen alten USB-Stick gepackt und in den USB-Slot gesteckt. Die Fehlermeldung überrascht: „USB Device requires too much power“. Na gut, einen anderen Stick habe ich gerade nicht zur Hand, also gleich das MacBook an die andere USB-Buchse gehängt. Und dann die nächste Überraschung: Das PC3K8 erscheint sofort als Laufwerk, aber nur mit 1,7 MB Speicherplatz. Also kann ich ein Sample draufpacken, muss es dann vom Zwischenspeicher ins Flash laden, den Zwischenspeicher wieder löschen und dann das nächste Sample überspielen. Da stimmt irgendwas nicht, ich kann aber auch nicht herausfinden, woran es liegt. Ist das Sample geladen, muss es von Hand auf die richtige Taste gemappt werden. Tonhöhenerkennung mit automatischer Rootnote-Festlegung oder der Import von kompletten Multisamples und automatische Verteilung auf die Tastatur sind hier nicht möglich. Im Grunde hat sich hier seit dem K2000 nichts geändert. Ein bisschen Innovation wäre hier schön gewesen und hätte die Konstruktion von Multisamples aus einzelnen WAV-Files schneller gemacht. Aber dann wird man wohl mit externer Software arbeiten müssen und die kompletten Multisamples im KRZ-Format ins PC3K8 laden. Sequenzer Obwohl ich kein großer Anwender von Sequenzern und Arpeggiatoren bin, möchte ich die Riff-Funktion nicht unerwähnt lassen, mit der sich vorher eingespielte Pattern per Anschlag von bestimmten Tasten starten lassen. Unter den Werksprogrammen finden sich hier viele Beispiele. Hier mal eines, wo das tiefe A einen Technobeat startet und andere Tasten verschiedene Sequenzer-Patterns.
Audio
Samples
0:00
/
0:00
0:00
Riffs
Anzeige
Fazit
Das PC3K8 ist eine hervorragend klingende Workstation mit luxuriöser Ausstattung. Die Verarbeitungsqualität ist top. Auch mehr als 20 Jahre nach Einführung des K2000 bietet die V.A.S.T. Synthese mit Sample Einbindung immer noch mehr Möglichkeiten beim Sounddesign als die aktuelle Workstation Konkurrenz von Yamaha und Roland. Die Masterkeyboard Funktionen sind umfangreich und lassen keine Wünsche offen, und die VA1 Engine kann durchaus mit virtuell-analogen Synths konkurrieren. Allerdings muss man sagen, dass die meisten Features auf Innovationen basieren, die Kurzweil vor vielen Jahren gemacht hat. Diese sind zwar immer noch wertvoll, aber es gibt auch einiges, was dringend aufgefrischt werden müsste, beispielsweise das Display, die Klavier und E-Piano Samples und der Leslieeffekt. Die Sampleverwaltung könnte auch etwas moderner gelöst werden. Und 128 MB ist im Gigabytezeitalter auch keine wirklich angemessene Speichergröße. Wenn Kurzweil sich noch länger auf seinen Lorbeeren ausruht, könnte es passieren, dass plötzlich jemand anders der Innovationsweltmeister wird. Korg wäre beispielsweise mit dem Kronos ein heißer Kandidat.
Tastatur: Fatar TP40L, 88 Tasten Hammermechanik mit Aftertouch
Tonerzeugung: Dynamic V.A.S.T mit Aliasing-freier VA1 Engine, 128 Stimmen, 16-fach multitimbral, bis zu 32 Layer im Program Mode, 16 Layer im Setup Mode.
1074 Presets, 150 vorprogrammierte Setups
128 MB nichtflüchtiges Flash Sample RAM
Sounds der K-/PC-Serie können geladen werden (Kompatibilität bei K-Programmen 80%, bei K-Samples 100%)
16000 Speicherplätze für User-Objekte (Programme, Setups, Sequenzen, Samples, Effekte)
Sequenzer mit unbegrenzter Spurenzahl (bei Import)
Controller: 9 Fader, Mod Wheel, Pitch Wheel, 2 Switches, Breath Control, Ribbon Control, After Touch, 3 Foot Switches, 2 Foot Controller. Controllerpositionen können eingefangen und als Teil des Programms gespeichert werden
Hier scheint Herr Fischer entweder nicht richtig recherchiert zu haben oder vermischt schlichtweg die Bezeichnungen oder Bedeutungen von Sample-RAM und einen nicht-flüchtigen Sample-Flash-Speicher miteinander. Was nützt einem der größte Sample-RAM, wenn für das Laden der Samples trotzdem noch ein Haufen Zeit gebraucht wird. Im Text steht ja schon "ein ganz lahmer Zock" - und das trifft dann auch auf die Ladezeiten zu, statt nur auf die Synth-Engine. Warum sich Herr Fischer über die E-Pianos aufregt, kann ich ebenso nicht nachvollziehen. Schließlich sind die Samples zwar die Basis - aber eben "nur" die Basis. In der Synth-Engine der Kurzen steckt eine Menge Potential und meiner Meinung nach wurde das ebenso bei den E-Pianos (sowie auch dem akustischen Klavier) sehr gut umgesetzt. Ich habe dies auf der vorletzten Musikmesse mit meinen eigenen Sennheiser HD-280-Kopfhörern ausprobiert und war schlichtweg begeistert. Ich habe ebenso den M50 ausprobiert (mit den E-Pianos z.B.) - der kann sich eine fette Scheibe vom Kurzen (PC361/PC3) abschneiden und ist dabei mittlerweile auf gleichem Preisniveau. Meiner Meinung nach wurde der "Test" geschrieben, nachdem kurz die Specs durchgelesen und eine halbe Stunde mit dem Instrument rumgespielt wurde. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Es handelt sich hier um nichtflüchtigen Flash RAM, d.h. Samples bleiben nach dem Ausschalten erhalten. Deshalb spielt die Ladezeit nur eine Rolle, wenn man neues Material reinpackt, und somit hätten es gerne etwas mehr als 128 Mb Speicher sein dürfen. Und der Vergleich der Kurzweil E Pianos mit einem ECHTEN Rhodes und nicht mit dem M50 dürfte da einiges deutlich machen. Ich empfehle zum Thema E Piano Clones meinen bonedo Artikel zu diesem Thema
Zur Klarstellung bezüglich des Sample-Speichers:- Der PC3K hat 64 Mb ROM-Samples eingebaut.- Außerdem hat er 128 Mb nicht-flüchtiges Sample-Flash-RAM für Usersamples.- Er kann mit einer 64 Mb Sample-ROM-Erweiterungskarte ausgerüstet werden. Eine solche hat Kurzweil für Ende des Jahres (2011) angekündigt. Diese Erweiterung kann auch im PC3 (ohne K) benutzt werden.- Der PC3 (ohne K) hat außerdem noch einen weiteren ROM-Erweiterungsslot für eine 128 Mb Karte. Da dieser jedoch im PC3K nicht vorhanden ist, wird es dafür voraussichtlich keine Karte geben.Das heißt, der Usersample RAM-Speicher ist 128 Mb groß und damit basta. Natürlich ist das im Vergleich zum Motif oder Kronos wenig. Ich finde es aber auch wenig sinnvoll, diesen für Pianos oder ähnliches zu benutzen. Wer das perfekte Gigabyte-große Sample-Piano will, benutzt sowieso Software.Der PC3 ist, wie der Name andeutet, ja auch eigentlich keine Workstation, sondern ein "Performance Controller", der eindeutig auf den Live-Performer ausgerichtet ist. Ich sehe das Sample-RAM hauptsächlich als ein Mittel, um Sounds, die einem für das Live-Set fehlen, in ausreichender Qualität nachzurüsten. Und dass man mit 128 Mb auch Rhodes E-Pianos in Top-Qualität hinbekommen kann, zeigt m.E. das für den K2x00 erhältliche "Real Rhodes" Sample-Set.
Nur 2 Punkte muessen angesprochen werden zum "Contra".Das ein Gerät massiv bis perfekt gebaut wurde , mit Edelstahlblech anstatt Plastik ist für mich ein dickes "Plus" und nicht ein Minus , auch wenn es dadurch ebenfalls solide schwer wird .Der zweite Punkt betrifft die negative Bewertung der EPiano Sounds. Sorry , aber gerade das Kurzweil Flagschiff ist authentischer kaum zu spielen. Z.b. mal das 31 (!) Layer "Gilpin´s Suitcase" Preset angespielt ? Etwas besseres hab ich in noch keiner Workstation gehört. Das Problem, das einige offensichtlich mit Kurzweil haben ist, dass sie die gehypten und zu Tode EQten Korgs, Yamahas und Rolands dieser Welt in den Ohren haben. Das ist (wenn auch nicht immer) Glutamat - Sound. Leider. Sicherlich hat das PC3 Minuspunkte , aber nicht beim Klang oder bei der Flexibilität der Soundengine. Kurzweil ist ein digitales Modularsystem mit dem sich im Grunde alles an Klang erzeugen lässt. Das herauszufinden dauert etwas ( ich benötigte 2 Wochen, danach hab ich meine Korgs und auch mein vorher heissgeliebtes Nordlead / Stage EX Duo nicht mehr angefasst) .Das PC3 ist für mich klanglich das Nonplusultra auf dem Markt. Nach 20+ Jahren Erfahrungen mit so ziemlich jeder Workstation dieser Welt (von m1 über TS10 zu Triton, Motif zu Oasys) Allein die FX Engine ist der Oberknaller (in Teilen auf Eventide 3000 Niveau) .Ich könnte noch Aufsätze schreiben, egal. Mein Fazit: Kurzweil PC3 ist klanglich eher Bentley als Audi RS. In jedem Fall muss man sich beim testen Zeit lassen. Wenn man das nicht tut greift man aufgrund simpler Kopfhörerknallersounds und optische Anmutung schnell zu den anderen Kandidaten.
Ich den Vorschreibern nur zustimmen. Nach 25 Jahren mit Korg, (1x Roland, nie wieder), und Yamaha kann ich mir nichts erstrebenswerteres vorstellen als einen aktuellen Kurzweil zu besitzen.
Die Vorschreiber sehen die Sache genau wie ich. Seit den 80ér Jahren hatte ich verschiedene Modelle von Korg, Roland, Yamaha etc. aber an die E-Piano Sounds von Kurzweil kam keine Maschine heran. Für Fantasy Sounds ist Korg Ok oder Flächen waren immer von Roland sehr gut aber bei allen waren immer die Piano oder E-piano Sounds eher ausreichend bis mangelhaft. Den Kurzweil habe ich mir wegen der Piano und E-Piano Sounds zugelegt und gebe ihn nicht mehr her. Selbst Freunde von mir die nicht Musik machen hat der Kurzweil vom Stuhl gehauen. Alle sagten das die Klänge von allen meinen Keyboards am authentischten Klingen.
Nun Jahre vergangen, aber PC3K8 - auch KORE64 und GERMAN GRAND D und ein Ribbon dazu - 2022 nue(!) in einem großartigen Musicstore in Kreuzberg erworben zum vollen Glücklichsein! Und bin huppy, denn soviell Luxus für das Geld heutzutage gibt es nicht mehr...
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
stromzaehler sagt:
#1 - 26.10.2011 um 11:15 Uhr
Hier scheint Herr Fischer entweder nicht richtig recherchiert zu haben oder vermischt schlichtweg die Bezeichnungen oder Bedeutungen von Sample-RAM und einen nicht-flüchtigen Sample-Flash-Speicher miteinander.
Was nützt einem der größte Sample-RAM, wenn für das Laden der Samples trotzdem noch ein Haufen Zeit gebraucht wird. Im Text steht ja schon "ein ganz lahmer Zock" - und das trifft dann auch auf die Ladezeiten zu, statt nur auf die Synth-Engine.
Warum sich Herr Fischer über die E-Pianos aufregt, kann ich ebenso nicht nachvollziehen. Schließlich sind die Samples zwar die Basis - aber eben "nur" die Basis. In der Synth-Engine der Kurzen steckt eine Menge Potential und meiner Meinung nach wurde das ebenso bei den E-Pianos (sowie auch dem akustischen Klavier) sehr gut umgesetzt. Ich habe dies auf der vorletzten Musikmesse mit meinen eigenen Sennheiser HD-280-Kopfhörern ausprobiert und war schlichtweg begeistert. Ich habe ebenso den M50 ausprobiert (mit den E-Pianos z.B.) - der kann sich eine fette Scheibe vom Kurzen (PC361/PC3) abschneiden und ist dabei mittlerweile auf gleichem Preisniveau.
Meiner Meinung nach wurde der "Test" geschrieben, nachdem kurz die Specs durchgelesen und eine halbe Stunde mit dem Instrument rumgespielt wurde. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Xaver Fischer sagt:
#2 - 01.11.2011 um 00:26 Uhr
Es handelt sich hier um nichtflüchtigen Flash RAM, d.h. Samples bleiben nach dem Ausschalten erhalten. Deshalb spielt die Ladezeit nur eine Rolle, wenn man neues Material reinpackt, und somit hätten es gerne etwas mehr als 128 Mb Speicher sein dürfen. Und der Vergleich der Kurzweil E Pianos mit einem ECHTEN Rhodes und nicht mit dem M50 dürfte da einiges deutlich machen. Ich empfehle zum Thema E Piano Clones meinen bonedo Artikel zu diesem Thema
Chris Arndt sagt:
#3 - 02.11.2011 um 14:53 Uhr
Zur Klarstellung bezüglich des Sample-Speichers:- Der PC3K hat 64 Mb ROM-Samples eingebaut.- Außerdem hat er 128 Mb nicht-flüchtiges Sample-Flash-RAM für Usersamples.- Er kann mit einer 64 Mb Sample-ROM-Erweiterungskarte ausgerüstet werden. Eine solche hat Kurzweil für Ende des Jahres (2011) angekündigt. Diese Erweiterung kann auch im PC3 (ohne K) benutzt werden.- Der PC3 (ohne K) hat außerdem noch einen weiteren ROM-Erweiterungsslot für eine 128 Mb Karte. Da dieser jedoch im PC3K nicht vorhanden ist, wird es dafür voraussichtlich keine Karte geben.Das heißt, der Usersample RAM-Speicher ist 128 Mb groß und damit basta. Natürlich ist das im Vergleich zum Motif oder Kronos wenig. Ich finde es aber auch wenig sinnvoll, diesen für Pianos oder ähnliches zu benutzen. Wer das perfekte Gigabyte-große Sample-Piano will, benutzt sowieso Software.Der PC3 ist, wie der Name andeutet, ja auch eigentlich keine Workstation, sondern ein "Performance Controller", der eindeutig auf den Live-Performer ausgerichtet ist. Ich sehe das Sample-RAM hauptsächlich als ein Mittel, um Sounds, die einem für das Live-Set fehlen, in ausreichender Qualität nachzurüsten. Und dass man mit 128 Mb auch Rhodes E-Pianos in Top-Qualität hinbekommen kann, zeigt m.E. das für den K2x00 erhältliche "Real Rhodes" Sample-Set.
ulle sagt:
#4 - 21.11.2011 um 13:51 Uhr
Nur 2 Punkte muessen angesprochen werden zum "Contra".Das ein Gerät massiv bis perfekt gebaut wurde , mit Edelstahlblech anstatt Plastik ist für mich ein dickes "Plus" und nicht ein Minus , auch wenn es dadurch ebenfalls solide schwer wird .Der zweite Punkt betrifft die negative Bewertung der EPiano Sounds. Sorry , aber gerade das Kurzweil Flagschiff ist authentischer kaum zu spielen. Z.b. mal das 31 (!) Layer "Gilpin´s Suitcase" Preset angespielt ? Etwas besseres hab ich in noch keiner Workstation gehört. Das Problem, das einige offensichtlich mit Kurzweil haben ist, dass sie die gehypten und zu Tode EQten Korgs, Yamahas und Rolands dieser Welt in den Ohren haben. Das ist (wenn auch nicht immer) Glutamat - Sound. Leider. Sicherlich hat das PC3 Minuspunkte , aber nicht beim Klang oder bei der Flexibilität der Soundengine. Kurzweil ist ein digitales Modularsystem mit dem sich im Grunde alles an Klang erzeugen lässt. Das herauszufinden dauert etwas ( ich benötigte 2 Wochen, danach hab ich meine Korgs und auch mein vorher heissgeliebtes Nordlead / Stage EX Duo nicht mehr angefasst) .Das PC3 ist für mich klanglich das Nonplusultra auf dem Markt. Nach 20+ Jahren Erfahrungen mit so ziemlich jeder Workstation dieser Welt (von m1 über TS10 zu Triton, Motif zu Oasys) Allein die FX Engine ist der Oberknaller (in Teilen auf Eventide 3000 Niveau) .Ich könnte noch Aufsätze schreiben, egal. Mein Fazit: Kurzweil PC3 ist klanglich eher Bentley als Audi RS. In jedem Fall muss man sich beim testen Zeit lassen. Wenn man das nicht tut greift man aufgrund simpler Kopfhörerknallersounds und optische Anmutung schnell zu den anderen Kandidaten.
Kaffimusic sagt:
#5 - 21.11.2011 um 22:36 Uhr
Ich den Vorschreibern nur zustimmen. Nach 25 Jahren mit Korg, (1x Roland, nie wieder), und Yamaha kann ich mir nichts erstrebenswerteres vorstellen als einen aktuellen Kurzweil zu besitzen.
Tricatel sagt:
#6 - 24.09.2014 um 02:06 Uhr
Die Vorschreiber sehen die Sache genau wie ich. Seit den 80ér Jahren hatte ich verschiedene Modelle von Korg, Roland, Yamaha etc. aber an die E-Piano Sounds von Kurzweil kam keine Maschine heran. Für Fantasy Sounds ist Korg Ok oder Flächen waren immer von Roland sehr gut aber bei allen waren immer die Piano oder E-piano Sounds eher ausreichend bis mangelhaft. Den Kurzweil habe ich mir wegen der Piano und E-Piano Sounds zugelegt und gebe ihn nicht mehr her. Selbst Freunde von mir die nicht Musik machen hat der Kurzweil vom Stuhl gehauen. Alle sagten das die Klänge von allen meinen Keyboards am authentischten Klingen.
Alex Berlin sagt:
#7 - 29.05.2023 um 07:18 Uhr
Nun Jahre vergangen, aber PC3K8 - auch KORE64 und GERMAN GRAND D und ein Ribbon dazu - 2022 nue(!) in einem großartigen Musicstore in Kreuzberg erworben zum vollen Glücklichsein! Und bin huppy, denn soviell Luxus für das Geld heutzutage gibt es nicht mehr...