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Gearchat & Interview: Daniel Bätge (Karat)

Die Liste der bisherigen Auftraggeber von Daniel Bätge ist lang und beinhaltet illustre Namen wie Clueso, Udo Lindenberg, Max Herre, Annett Louisan, Flo Mega – und sogar Scooter! Darüber hinaus ist der 49jährige Leipziger ein gefragter Basslehrer und Workshopdozent an verschiedenen Bildungseinrichtungen. Derzeit ist Daniel Bätge mit der Kultband Karat auf großer Jubiläums-Tour. Diese haben wir zum Anlass genommen, dem sympathischen Bassisten ein paar Fragen zu seiner Karriere und zum Thema „Bass“ zu stellen.

Daniel Bätge Interview
Wir trafen den Karat-Bassisten Daniel Bätge zum Interview über seine Karriere und sein Equipment
(Alle Bilder: Fips Ascon)

Hallo, lieber Daniel! Starten wir mit dem Interview ausnahmsweise doch mal direkt in der Gegenwart und nicht wie üblich bei deinen Anfängen. Du bist mit der Kultband Karat gerade auf einer Tour, die noch bis Ende 2026 gehen wird. Der Anlass ist das 50jährige Bühnenjubiläum der Band – was alleine schon eine nahezu unglaubliche Leistung ist! Erzähle uns doch bitte mal, was der Karat-Fan auf dieser besonderen Tour bzgl. Musik und Show erwarten darf.

Ja, es ist schon ein besonderes Live-Erlebnis zum 50. Jubiläum, wie ich finde. Ein Wahnsinns-Bühnenbild mit viel Licht. Wir spielen einige Songs vom aktuellen Album, aber natürlich dürfen auch die Klassiker von Karat nicht fehlen. Jedes Konzert ist ein wirklich toller Einblick in die lange Historie der Band!

Passend zu eurer Jubiläumstournee habt ihr natürlich auch das neue Album „Hohe Himmel“ mit im Gepäck, welches am Tag des ersten Konzerts veröffentlicht wurde. “Hohe Himmel” wurde laut Homepage live im Studio eingespielt. Kannst du uns etwas zum Recording-Prozess und den neuen Songs aus Bassisten-Sicht sagen?

Wir haben die Songs in einem „Bandcamp“ zusammen entwickelt, Vor-Produktion und Texte waren bereits da. Anschließend sind wir ins „Atomino“-Studio in Erfurt gegangen, wo wir gemeinsam eingespielt haben. Alle beteiligten Musiker – vor allem Bass und Drums – hatten dabei alle Freiheiten! Nicht zuletzt deswegen ist das Album, wie ich finde, auch super abwechslungsreich geworden, denn alle waren sehr offen für Ideen. Man hätte natürlich hier und da noch mehr experimentieren und ausprobieren können, aber dafür ist die Studiozeit dann eben häufig doch zu knapp.

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“Ich brauche immer den Druck vom Amp und den Kontakt zur Bühne!”

Bassequipment hat sich ganz allgemein in den letzten zwei Jahrzehnten stark gewandelt, die Grenzen zwischen Studio- und Live-Betrieb verschwimmen zusehends. Die Bedeutung von Amps und Boxen nimmt im Zuge dieser Entwicklung ab, und In Ear Monitoring, kompakte Preamps und/oder Modeller übernehmen den Job. Wie sieht dein persönliches Equipment auf der aktuellen Karat-Tour aus? Was sind deine Hauptbässe – und warum? Und: Hast du überhaupt noch einen Verstärker auf der Bühne oder spielst du komplett mit In Ears?

Ich tue mich von jeher mit in Ear Monitoring etwas schwer, denn ich brauche immer den Druck vom Amp und den Kontakt zur Bühne. Deshalb habe ich viel experimentiert und inzwischen eine für mich ganz gute Mischung gefunden. Mein Amp ist ein Glockenklang Blue Sky mit 4×10-Box, den ich mit einem Fisher Amps FA ACE-Modell kombiniere. Hier bekomme ich über die Ambient-Funktion etwas Atmo mit, das ist für mich am sinnvollsten! An Bässen spiele ich hauptsächlich einen 1969 Fender Precision Bass in Sunburst, einen fünfsaitigen Bassline Incognito von Rüdiger Ziesemann aus Krefeld und einen Warwick Thumb Fretless Fünfsaiter aus dem Jahr 1987.

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Karat Hohe Himmel
“Hohe Himmel” ist das 18. Studioalbum von Karat und erschien am Februar 2025.

Was für Instrumente besitzt du darüber hinaus? Und: Hast du bevorzugte Signalketten, etwa beim Thema Effekte?

Ich spiele ja schon seit vielen Jahren Glockenklang-Amps und -Boxen und hauptsächlich Fender-Bässe – Jazz- und Precision-Bässe, um genau zu sein. Sowohl meine Fender Bässe als auch den Bassline Incognito lasse ich über einen SansAmp laufen, bei dem ich drei Sounds einstellen und den Pegel anpassen kann. In dieser Signalkette befindet sich darüber hinaus eine Bass-Zerre von Way Huge und ein EBS Octaver. Außerdem verwende ich einen Cali76 Compressor von Origin Effects. Den bundlosen Warwick hingegen lasse ich über einen RC-Booster und einen Boss OC2 Octaver laufen.

Wie sieht es im Studio aus? Setzt du da eher auf analoges Outboard-Equipment, oder arbeitest du „In The Box“ mit verschiedenen Plugins?

Im Studio benutze ich meistens nur einen Preamp – ganz einfach das, was vor Ort gerade so da ist. Zuletzt habe ich über eine Avalon U5 gespielt, die mir sehr viel Spaß gemacht hat!

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Bassist Daniel Bätge
Daniel Bätge ist bekennender Fender-Fan. AUßerdem spielt er Instrumente von Bassline und Warwick.

“Wir hatten sofort einen Draht zueinander!”

Wie genau bist du eigentlich der neue Bassist von Karat geworden?

Ein befreundeter Schlagzeuger, Ronny Dehn, der seit Jahren auch bei Silly spielt, hat den Original-Drummer Micha Schwandt häufig bei Karat während der letzten Jahre vertreten. Da wir oft zusammen in diversen Bands gespielt haben, und er mich zum Glück sympathisch findet (lacht), hat er den Kontakt vermittelt! Ich habe mich dann im Vorfeld der ersten Tour mit der Band Backstage bei einem Konzert getroffen und es wir hatten sofort einen Draht zueinander. Es gab also keine Audition, sondern wir haben sofort geprobt!

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Jetzt aber mal zurück in die Vergangenheit: Wir alle haben ja unterschiedliche Wege beschritten, die uns zum Bass gebracht haben. Was war das bei dir? War es ein Song mit einer speziellen Bassline? Oder eine bestimmte Band?

Naja, wie viele andere auch, wollte ich zunächst Gitarre lernen. An der Musikschule in meiner Heimatstadt gab es aber leider keinen freien Platz mehr für dieses Instrument, deswegen wurde mir der Bass ans Herz gelegt! (lacht) Ich war damals ein wahnsinniger U2-Fan, und die Initialzündung gab der Tour-Film „Rattle and Hum“. Da ich auch Adam Clayton cool fand, war das mit dem Bass ok für mich!

Du hast an der Musikhochschule in Weimar ein Studium für Jazz und Popularmusik absolviert. Wie steht es sonst mit deinem musikalischen Background? Hast du klassisch als Autodidakt begonnen oder relativ früh Unterricht genommen?

Ich habe direkt einen sehr guten Basslehrer gehabt und habe ein paar Jahre später mit dem Studium angefangen, obwohl ich eigentlich noch gar nicht so weit war. Aber der Sprung ins kalte Wasser, mit Leuten zu spielen, die schon viel weiter waren als ich, hat mich schnell weiterkommen lassen!

Daniel Bätge
Weggefährten: Mit seinem Fender Precision Bass aus dem Jahr 1969 ist Daniel absolut verwachsen.

“Mit 17/18 Jahren habe ich mich eigentlich nur noch für Musik interessiert.”

Ab wann reifte in dir der Gedanke, dass Bassspielen bzw. Musikmachen einmal zu deinem Beruf werden sollte?

Ebenfalls relativ früh, so mit 17/18 Jahren habe ich mich eigentlich nur noch für Musik interessiert. Und als ich hörte, dass es möglich war, das Instrument zu studieren, gab es für mich nur noch einen Weg. Ich hatte dann auch wieder das Glück, in Weimar Leute zu finden, mit denen ich viele Jahre gemeinsam professionell Musik machen konnte. Dafür bin ich sehr dankbar!

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Gibt es so etwas wie den „Daniel Bätge Stil“? Und wenn ja, wie würdest du ihn beschreiben? Was waren und sind deine Vorbilder, an denen du dich orientiert hast?

Oh, das wäre vermessen, zu sagen, dass man seinen eigenen Stil entwickelt hat! Ich versuche in erster Linie mit dem Bass den Song aufzuwerten, ihm zu helfen. Manchmal ist da gar nicht viel nötig, und manchmal kann man tatsächlich noch eine ganze Menge verändern. Sting hat mal gesagt: „Überraschung ist die Essenz von Musik“. Das versuche ich vielleicht auch am Bass – mich selbst und andere zu überraschen! Inspirationen waren und sind für mich Bassleute wie Pino Palladino oder Stuart Zender.

Die Frage, die natürlich jeden aufstrebenden Bassisten interessiert, ist, wie man zu einem solch gefragten Sideman wie du wird, der mit Clueso, Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg, Scooter Boy, Max Herre, Blumentopf, Annett Lousian und vielem mehr im Studio und auf der Bühne stand? War das Talent, Fleiß, Können – oder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein?

Viele Kollaborationen haben sich in der Zeit mit Clueso und der tollen Band ergeben, z. B. mit Wolfgang Niedecken oder Udo Lindenberg zu spielen. In Bezug auf diese Band würde ich dir daher auf jeden Fall antworten: „Zur richtigen Zeit am richtigen Ort!“ Viele der Musiker, die damals in der Band waren, arbeiten heute mit zahlreichen Künstlern sehr erfolgreich. Daraus hat sich ein cooles Netzwerk entwickelt. Außerdem würde ich aber sagen, dass ich sehr beständig versucht habe, an mir, meinem Spiel und meinem Sound zu arbeiten.

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Als Berufsmusiker sollte man sein Instrument beherrschen, so viel ist natürlich klar. Aber welche Fähigkeiten sind darüber hinaus wichtig, die einen erfolgreichen professionellen Musiker auszeichnen?

Vielleicht Empathie und Gelassenheit – für Letzteres habe ich übrigens lange gebraucht. Und die Fähigkeit, sich in den richtigen Momenten zurückzunehmen!

“Ich versuche, Orientierung zu geben.”

Du bist auch als Lehrer und Dozent sehr gefragt, unter anderem an der Popakademie in Mannheim, dem Hannover Music College, der Berufsfachschule in Dinkelsbühl etc. Welche Aspekte und Ideen möchtest du dem Nachwuchs mit auf den Weg geben?

Ich versuche jüngere Musiker darin zu unterstützen, ihr Selbstkonzept so flexibel wie möglich zu entwerfen, was meines Erachtens in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Als Dozent und Lehrer versuche ich aber auch, beratend als Gesprächspartner zu agieren und bei Bedarf Orientierung zu geben. Aus musikalischer Sicht ist mir wichtig, dass die eigene Kreativität nicht verloren geht. Eigene Musik zu schreiben und kreativ zu sein, sollte man sich trotz allen kommerziellen Drucks in der Musikbranche immer erhalten!

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Hast du irgendwelche musikalischen Herzensprojekte – z. B. eigene Bands, die du hauptsächlich aus künstlerischen Aspekten verfolgst?

Im Moment bin ich mit Karat wirklich sehr viel unterwegs, was mir riesigen Spaß macht, da ist für eigene musikalische Projekte natürlich wenig Zeit. Ich habe allerdings nebenbei eine Bassschule namens „Bass geht ab!“ für Beginner geschrieben, die beim AMA Verlag erschienen ist!

Daniel, Vielen Dank, dass du dir im stressigen Touralltag die Zeit für unsere Leser genommen hast. Viel Erfolg auf der Tour und Alles Gute für die Zukunft.

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Tourdates „Karat 50“ 2025/26

  • 14.11.2025 Ilsenburg, Harzlandhalle
  • 15.11.2025 Erfurt, Messehalle
  • 21.11.2025 Leinefelde-Worbis, Obereichsfeldhalle
  • 22.11.2025 Frankfurt am Main, Alte Oper
  • 28.11.2025 Gera, Kultur- und Kongresszentrum
  • 29.11.2025 Schwerin, Sport- und Kongresshalle
  • 12.12.2025 Chemnitz, Stadthalle
  • 13.12.2025 Zwickau, Stadthalle
  • 14.12.2025 Mannheim, Rosengarten (Mozartsaal)
  • 19.12.2025 Berlin, Max-Schmeling-Halle
  • 20.12.2025 Rostock, Stadthalle
  • 06.03.2026 Uelzen, Theater an der Ilmenau
  • 07.03.2026 Celle, Halle 10, CD Kaserne
  • 08.03.2026 Braunschweig, Volkswagen Halle
  • 13.03.2026 Hamburg, Laeiszhalle (Großer Saal)
  • 14.03.2026 Flensburg, Deutsches Haus
  • 21.03.2026 Bremerhaven, Stadthalle Bremerhaven
  • 27.03.2026 Hof, Freiheitshalle
  • 24.04.2026 Aue, Kulturhaus Aue
  • 30.10.2026 Halle (Saale), Georg-Friedrich-Händel-Halle

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