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Orange Micro Terror & PPC 108 Box Test

Praxis

Praxis Bei einem so kleinen Stack wie dem Micro Terror/PPC108 denkt man an alles, nur nicht an eine überdimensionale Lautstärke. Auch ich bin mal wieder darauf hereingefallen und habe den Volume-Regler vor dem Einschalten vorsorglich weit aufgedreht – und war sichtlich beeindruckt. Der Amp kann ganz schön laut – und zwar nicht nur verzerrt. Tatsächlich reichen die Clean-Reserven für moderate Proben oder Jazz-Gigs auf der Vernissage aus.
Die PPC103 Box ist zum Üben und für den Hausgebrauch geeignet, allerdings liefert der 8″-Speaker kein sattes Fundament, und bei höheren Lautstärken klingt der Amp schon etwas blechern und nölig. Und das ist definitiv nicht sein Charakter! Das merkt man spätestens, wenn man den Micro Terror über einen 12″-Speaker spielt. Im Team mit einer entsprechenden Box, liefert der Amp wirklich ein sattes Pfund, und der ganz große Spaß kommt auf, wenn man ihn auf ein 4×12-Cab stellt. Tatsächlich traut man seinen Augen (und Ohren) nicht, denn der Winzling auf der großen Kiste macht wirklich ordentlich Lärm – und klingt dabei auch noch richtig gut. Satt und druckvoll mit einer guten dynamischen Ansprache, die es möglich macht, den Verzerrungsgrad mit dem Anschlag der Gitarre sehr feinfühlig zu regeln. Beim Ausklingen des verzerrten Sounds gibt es zudem ein schönes Fade Out der Übersteuerung. Trotz des Hybrid-Konzepts klingt alles sehr organisch.

Orange_MicroTerror_007FIN

In Sachen Verzerrungsgrad ist der Micro Terror breit aufgestellt. In einem Gain-Bereich zwischen 7 und 12 Uhr ist clean angesagt – dreht man dabei den Volume-Regler weiter auf, stellt sich eine leichte Endstufenzerre ein. Ab 13 Uhr (Gain) wird es (je nach Gitarren-Output) dann rockig. Die gelieferte Verzerrung reicht bis zum gehobenen Mid-Gain-Brett mit ausreichend Sustain. Wer noch mehr Verzerrung will, der sollte einen Booster oder Zerrer vorschalten. Auch in dieser Hinsicht gab es keine Probleme – der Micor Terror verträgt sich sehr gut mit vorgeschalteten Pedalen. Der Tone-Regler greift stark ins Geschehen ein. Bei komplett zurückgenommenem Regler tönt ein eher muffiger Sound aus den Speakern, der zunehmend an Brillanz gewinnt, wenn man den Controller weiter aufdreht. Ab ca. 13 Uhr wird der Ton dann dünner, und bei Zerrsounds bekommt das Ganze einen Fuzz-ähnlichen Charakter ein. Für den einen mag das krank und kaputt klingen, wer auf schräge Sounds steht, wird es aber mit Sicherheit mögen.

Hörbeispiele

In den folgenden Beispielen hört ihr den Micro Terror zunächst mit der PPC103 Box. Los geht es mit dem höchst möglichen Verzerrungsgrad, Gain voll aufgedreht.

Audio Samples
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Max. Gain – Les Paul
GitarreVolumeToneGain
Les Paul121217

Das andere Extrem, ein Cleansound mit der Strat.

Audio Samples
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Clean – Strat
GitarreVolumeToneGain
Strat141410

Crunchsound mit der Tele.

Audio Samples
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Crunch – Tele
GitarreVolumeToneGain
Tele141513

Jetzt wird umgesteckt und der kleine Blechkasten bittet eine große 4×12 Box zum Tanz. Hier noch mal das Beispiel mit maximalem Gain und der Les Paul.

Audio Samples
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Max. Gain – Les Paul – 4×12″
GitarreVolumeToneGain
Les Paul121217

Der Regelbereich des Tone-Reglers in drei Schritten: 7, 12 und 17 Uhr.

Audio Samples
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Tone 7 – Les Paul – 4×12″ Tone 12 – Les Paul – 4×12″ Tone 17 – Les Paul – 4×12″
GitarreVolumeToneGain
Les Paul127-12-1717

Die Reaktion auf die Stärke des Anschlags bei mittlerer Verzerrung. Zuerst ging es ganz vorsichtig, dann immer intensiver zur Sache.

Audio Samples
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Dynamik – SG
GitarreVolumeToneGain
SG141214
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Profilbild von nortnar

nortnar sagt:

#1 - 15.05.2013 um 12:49 Uhr

0

Ich würde diesen Amp auch gerne mal ausprobieren.
Mich stört allerdings das externe Netzteil. Wäre das nicht anders zu lösen gewesen? Externe Netzteile stören meiner Meinung nach diese schnuckelige Ästhetik von kleinem Topteil und kleiner Box.

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