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Marshall MG2 FX Test

GEHÄUSE/OPTIK
Mit 260 x 263 x 175 mm (B x H x T) und einem Gewicht von 3,1 Kilo ist der Kleine extrem handlich und kommt mit der Optik eines Marshall Combo, der den Kochwaschgang überlebt hat. Das Gehäuse ist mit exakt dem schwarzen Kunstleder bespannt, das man auch von seinen großen Brüdern kennt.  Damit der Transport möglichst unbeschadet von statten geht, hat man die Ecken unter soliden schwarzen Kunststoffkappen versteckt – auch das typisch Marshall. Selbst die schwarze Frontbespannung ist identisch. Da darf das weiße Marshall-Logo auf der Front natürlich nicht fehlen. Links und rechts an den Seiten befinden sich Gitarren-Gurtpins, mit deren Hilfe der Winzling mit dem mitgelieferten Tragegurt geschultert werden kann. So lässt er sich auch im Stehen spielen – eine Open Air Variante, denn immerhin konsumiert der Amp auch Batteriestrom. Sechs Alkalibatterien des Typs C halten den Kleinen unterwegs bei Laune.

Die Bedienung des Verstärkers erfolgt von oben. Dort finden wir von rechts nach links ein 7-Segment LED-Dislay mit der Bezeichung Preset:Tuner, die vier jeweils doppeltbelegten Potis Volume:Delay, FX:Reverb, Gain:Treble und Mode:Bass sowie die obligatorische Klinken-Eingangsbuchse. Die Umschaltung der jeweiligen Funktionen der Regler erfolgt über den unterhalb platzierten  Tap:Shift Taster, der auch zur Eingabe der Delay-Time dient.

Zu den Details: das Preset:Tuner Display zeigt den gerade aktiven Mode an und übernimmt parallel dazu den optischen Part des Stimmvorgangs. Das Volume-Poti regelt die Gesamtlautstärke, seine zweite Funktion Delay bestimmt die Signalstärke des Delays. Der Regelweg des FX-Controllers teil sich in drei Bereiche ein, die nacheinander die Effekte Chorus, Phaser und Flanger aktivieren und anschließend in ihrer jeweiligen Intensität justieren. “0” schaltet den Effekt aus. Die zweite Funktion Reverb bestimmt den Hall-Anteil am Signal. Mit dem Gain-Regler wird der Grad der Verzerrung eingestellt, Treble kontrolliert den Höhenanteil.

Die Grundcharakteristik des Sounds bestimmt man mit dem Mode-Regler. Insgesamt stehen zehn Basis-Sounds zur Verfügung – eingeteilt in die Obergruppen Clean, Crunch, OD1 und OD2.  Die Anwahl ist im Handumdrehen erledigt. Genau wie bei “FX” teilt sich auch der Regelweg des Mode-Potis in unterschiedliche Sektoren ein, die jeweils einen der Grundsounds und seine Varianten beherbergen. Auf “0” gedreht steht der Clean-Sound zur Verfügung, im nächsten Drittel warten dann drei Crunchs, gefolgt von je drei OD 1 und drei OD2 Spielarten. Und damit man immer weiß was gerade läuft, wird die gerade aktive Mode-Nummer im Display angezeigt. Die zweite Funktion des Potis Bass hebt oder senkt – mankann es sich ja schon denken – die Bassfrequenzen.

Drehe ich den Verstärker um, fällt mein interessierter Blick auf einen Kopfhöreranschluss und eine 3,5-mm-Klinkenbuchse für Line In, die dem Anschluss eines MP3- oder CD-Players dient. Ein Ein-/Ausschalter darf natürlich auch nicht fehlen, dasselbe gilt für die Netzteilbuchse. Unterhalb der Bedienelemente befindet sich eine Klappe, die mit Klettverschluss befestigt ist. Nimmt man diesen Deckel ab, gelangt man zu einem Fach mit der Halterung für die eben schon angesprochenen Batterien. Außerdem zeigt sich dabei auch der 6,5“ Lautsprecher.

Ich fasse also noch einmal zusammen: Der Marshall MG 2 FX ist ein 2-Watt-Verstärker, der wahlweise mit Batterie oder dem mitgelieferten Netzteil betrieben werden kann. Er bietet zehn Grundsounds und mit Modulation, Reverb und Delay drei Digitaleffekte, die auch gleichzeitig genutzt und geregelt werden können. Zudem kann das Delay-Tempo über einen Tap-Schalter eingegeben werden. Laut Marshall soll eine FDD – Endstufenschaltung für ein sattes „Röhrenfeeling“ sorgen.

HALS
Hals und Halsfuß bestehen aus recht hellem Mahagoni und sind am 14. Bund mit dem Korpus verleimt. Mit einer Sattelbreite von 44 mm und einer Mensur von 650 mm bewegt sich die Harley Benton CLJ-31FMCE im Standardbereich.  Das dunkle Palisandergriffbrett beherbergt 20 polierte und sauber abgerichtete Bünde. Abalone-Dots auf dem Griffbrett und Mini-Dots auf der Halsseite erleichtern die Orientierung. Den Einstellstab für die Halskrümmung erreicht man mit dem mitgelieferten Sechskantschlüssel bei etwas gelockerten Saiten bequem durch das Schallloch.

KOPFPLATTE
Die Kopfplatte ist typischerweise angewinkelt und sorgt so für einen besseren Saitendruck auf den Sattel. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Sustain und den grundsätzliche Sound eines Instruments aus. Die sechs goldenen, präzise arbeitenden Mechaniken mit schwarzen Flügeln passen sehr gut zum Design des Instruments. Auch hier gibt es keinen Grund zur Beanstandung, alles ist vorbildlich verarbeitet. Das recht unauffällige Logo des Herstellers findet sich im oberen Viertel der Kopfplatte und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein.

ELEKTRONIK
Bei der Elektronik setzt Harley Benton auf einen Piezo-Pickup mit Aero Plus Preamp, eine Kombination, für die der bekannte Hersteller Fishman verantwortlich zeichnet. Das integrierte Stimmgerät wird durch einen Taster aktiviert, es ist sehr gut ablesbar und funktioniert tadellos. Das aufbereitete Signal wird an der Klinkenbuchse im hinteren Gurtpin abgegriffen und per Standard-Klinkenkabel an Verstärker oder Mischpult geschickt. Regler für Bass, Middle, Treble und Brilliance dienen der persönlichen Anpassung des Signals, das Notchfilter eliminiert durch einen schmalbandigen, tiefen Schnitt störende Frequenzen. Und last, but not least lässt sich mittels Phase-Schalter die Phase drehen, sollte es erforderlich sein. Der Batteriewechsel gestaltet sich sehr einfach. Durch Drücken eines Klickverschlusses dreht sich das gesamte Bedienfeld und gibt die Batterie frei.

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