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Novation XioSynth 25 Test

Der XioSynth ist grundsätzlich in zwei Modes zu betreiben, entweder als MIDI-Controller oder als Synthesizer – es lässt sich sogar beides kombinieren. Doch schauen wir uns der Einfachheit halber die Anwendungen der Reihe nach an. 

Synthesizer-Modus
Schaltet man in den Synthesizer-Modus, stehen 200 Preset-Sounds, aufgeteilt in zwei Bänken, zur Verfügung. Die Soundauswahl findet über ein Dreh-Poti rechts neben dem Display statt, was das gezielte Anwählen auch deshalb erschwert, weil man mit der linken Hand beim Drehen automatisch das Display verdeckt. In einer stressigen Live-Situation kann das unangenehm sein.

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Natürlich kann man an den hervorragenden Presets auch selbst schrauben. Dafür stehen einem drei Oszillatoren mit den üblichen, verdächtigen Wellenformen zur Auswahl sowie ein Filter, wahlweise einzusetzen als Low-, High- oder Band-Pass. Beides ist natürlich mit entsprechenden Hüllkurven-Generatoren versehen. Abrunden lässt sich die Soundkreation dann mit ein paar Effekten (Delay, Reverb, Chorus, Distortion, EQ und Panning), die alle gleichzeitig einsatzbereit sind. Für abwechslungsreiche Klänge sorgen außerdem zwei LFOs, ein Arpeggiator mit 32 festen Patterns und der neuartige X-Gator, eine Art „Zerhacker“ für liegende Töne, der, ähnlich einem Step-Sequencer, rhythmisch programmiert werden kann. Wobei sich aufgrund des kleinen Displays der Spaß allerdings in Grenzen hält. Natürlich sind alle eben genannten Features über MIDI-Clock synchronisierbar.       

Beim Bearbeiten der Sounds sorgen die 11 Dreh-Potis für das entsprechende Analog-Feeling und einen umfangreichen Direktzugriff. Jedes Poti ist mit zwei Funktionen belegt, zwischen denen man mittels A/B-Umschalttaster wählen kann. Alle Bedienelemente sind zwar feinsäuberlich beschriftet, doch hier wird es aufgrund des Platzmangels ein wenig unübersichtlich. Menschen mit großen Händen und schwachen Augen werden es nicht leicht haben. Vor allem die winzigen Leuchtdioden, die unter anderem die angewählten Bänke anzeigen, sind spätestens in einer hektischen Live-Situation schwer zu erkennen. Dennoch muss man den Xio-Designern das Kompliment machen, angesichts der minimalen Größe und der (relativ) geringen Anzahl der Bedienelemente, den wohl größtmöglichen Parameter-Direktzugriff erreicht zu haben. 

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Als Spielhilfen wird ebenfalls Außergewöhnliches geboten. Links neben der Tastatur befinden sich ein Joystick und ein Touchpad. Besonders Letzteres lässt den Synthie endgültig zur Spielwiese für Elektroniker werden. Das Pad lässt sich auf der X- und Y-Achse mit unterschiedlichen Modulationszielen belegen und erlaubt so den zeitgleichen Zugriff auf zwei Parameter. Während sonst also zwei Hände mit zwei Dreh-Reglern beschäftigt wären, schafft man es nun mit dem kleinen Finger, und der Rest der Hand darf auf der Tastatur sogar noch mitspielen. Bei den Presets sind vor allem Filter-Cutoff und Resonanz auf das Pad gelegt – und allein damit rumzuspielen, macht schon enorm viel Spaß. Der Joystick hingegen ist zwar auch zweifach belegbar, dabei aber recht schwergängig und liegt nicht besonders angenehm in der Hand.     

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MIDI-Controll Modus
Gemeinsam mit einem Laptop und entsprechender Software wird der XioSynth zu einem extrem transportablen Studio. Durch die Features als Audio-Interface kann Analoges, wie Gesang oder Gitarren, direkt in den Rechner gespielt werden. Außerdem wären da seine Fähigkeiten als MIDI-Controller zu nennen, der übrigens keine weitere Treibersoftware benötigt. Plug and play, im besten Sinne des Wortes also. Hierfür stellt Novation 15 verschiedene Vorlagen für Sequencer-Softwares und NI Plugins zur Verfügung. Unter anderem Ableton Live, Cubase SX3, Logic 7 oder das B4 Orgel-Plugin können direkt mit den Controllern des Xio´s angesteuert werden. Selbstverständlich lassen sich die Belegungen der Dreh-Potis und Taster aber auch selbst vornehmen und abspeichern.  Doch ganz ehrlich: Das Ganze als Fernbedienung für Ableton Live oder Cubase zu benutzen,  ist nicht besonders komfortabel, da hierfür die Bedienelemente einfach zu nah beieinander liegen und man bei der Poti-Belegung garantiert durcheinander kommt. Natürlich ist das aber auch Gewöhnungs- und Geschmackssache.     

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