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M-Audio Code 49 Black Test

Mit der Code Serie hat M-Audio eine weitere Reihe von USB/MIDI Controller Keyboards ins Rennen geschickt. Die M-Audio Code Controller bieten umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten wie Fader, Drehregler, Pads, Buttons und ein X/Y-Touchpad. Seit der neuesten Produktpflege sind die Modelle mit 49 Tasten (Code 49 Black) und 61 Tasten (Code 61 Black) schwarz, während das 25-Tasten-Modell weiterhin in Weiß erhältlich ist. Im M-Audio Code 49 Black Test haben wir die Fähigkeiten des mittleren Keyboards der Serie untersucht.

Das M-Audio Code 49 Black geizt nicht mit Controllern.
Das M-Audio Code 49 Black geizt nicht mit Controllern.


M-Audio hat sich mit Produkten wie Oxygen, Axiom, Keystation und zuletzt dem CTRL49 einen Namen als feste Größe auf dem Controller-Markt erarbeitet. Mit der Code Serie gibt es nun eine weitere Alternative, die mit einer großen Zahl von Controllern und Features für sich wirbt. Mit einem Preis von derzeit etwa 250 Euro liegt das Code 49 Black in etwa gleichauf mit Produkten wie dem Novation Impulse 49, das einen sehr guten Ruf genießt. Ob M-Audio in dieser Klasse neue „Impulse“ setzen kann, zeigt dieser Testbericht.

Details

Äußerlichkeiten

Das M-Audio Code 49 Black steckt in einem kantigen, rechteckigen Kunststoffgehäuse – nicht nur bei M-Audio ist ja seit einiger Zeit wieder „Mut zum rechten Winkel“ gefragt. Das Keyboard macht äußerlich einen einigermaßen wertigen Eindruck, obwohl es vollständig aus Plastik besteht. Die Bedienelemente fühlen sich gut an, die Pads wackeln nicht und Fader habe ich auch schon deutlich klapperigere gesehen. Die Taster haben einen klar definierten Druckpunkt und quittieren ihre Betätigung mit einem satten „Klack“. Für mein Empfinden erreicht die Haptik aber nicht ganz das Niveau der Keyboards von Novation oder gar AKAI, der Schwestermarke von M-Audio aus dem inMusic-Verbund.
Im Lieferumfang befindet sich ein USB-Kabel zum Anschluss an den Computer und eine kurze, gedruckte Quick-Start-Anleitung in sechs Sprachen, darunter Deutsch. Das vollständige Benutzerhandbuch kann auf der Website des Herstellers heruntergeladen werden und wer tiefer in die Programmierung der Parameter einsteigen möchte, sollte dies auch tun.

Fotostrecke: 5 Bilder Das M-Audio Code 49 Black steckt in einem kantigen Gehäuse.

Bedienfeld und Controller

Eine grundsätzliche Designentscheidung fällt sofort auf: Bei den M-Audio Code Keyboards liegt der Block mit den 16 Pads links neben der Tastatur, wo sonst oft die Räder für Pitch Bend und Modulation zu finden sind. Diese mussten dafür nach oben weichen. Mit diesem Design wenden sich die Keyboards also klar an Pad-Nutzer, die Beats bauen oder Samples abfeuern möchten. Wer die Räder häufiger als die Pads nutzt, sollte dies bedenken und sich überlegen, ob diese Konfiguration infrage kommt.
Die 16 Pads sind mehrfarbig beleuchtet und anschlagdynamisch. Sie können MIDI-Noten, CC-Befehle, Program Changes und MMC (MIDI Machine Control) senden. Jedes Pad lässt sich detailliert konfigurieren, bis hin zur Farbe der Beleuchtung. Im Transport-Block gibt es für die Pads ein Pärchen Oktavtaster, durch die mit den Pads der gesamte MIDI-Notenumfang erreicht werden kann. Oberhalb der Pads liegen die beiden Räder, die einen hochwertigen Eindruck machen und sich griffig anfühlen.
Rechts davon findet man den Block mit Transporttasten zur Steuerung der DAW, die im Mackie-Control- bzw. HUI-Standard erfolgt. Hier befinden sich auch Taster zur Konfiguration des Geräts (Preset Up/Down, Shift, Channel, Edit) sowie fünf Buttons zur Anwahl und Bearbeitung der vier Tastaturzonen. Daneben sind hier noch ein Transpose-Taster sowie die Oktavtaster für Pads und Tastatur zu finden. Oberhalb des Transportblocks ist eine sechsstellige LED-Anzeige untergebracht, die auch Buchstaben darstellen kann. Sie zeigt das gewählte Preset an und hilft bei der Programmierung. Außerdem werden hier Veränderungen der Controller-Werte in Echtzeit angezeigt. Als LED-Anzeige ist das Display auch bei Dunkelheit sehr gut ablesbar, reicht aber natürlich nicht an den Detailreichtum heran, der sich mit einem LCD darstellen ließe.
Weiter rechts folgen nun die neun programmierbaren Fader des Code 49. Sie senden MIDI-CC-Befehle, lassen sich alternativ aber auch in einem Mackie Control/HUI Modus betreiben, um den Mixer einer DAW zu steuern. Zur Umschaltung zwischen den beiden Modi gibt es rechts von den Fadern einen Taster, der die gewählte Betriebsart durch unterschiedliche Farben anzeigt. Mit zwei weiteren Knöpfen kann man durch vier Faderbänke steppen.

Fotostrecke: 5 Bilder Viele Knöpfe, und fast alle frei zuweisbar

Unterhalb der Taster liegen neun mehrfarbig beleuchtete Buttons, die im MIDI-Modus wie die Pads CC-Befehle, Program Changes, Noten oder MMC Messages senden können. Mit dem Taster Button Mode lassen sich die Buttons in einen Mackie Control/HUI Modus versetzen, in dem sie die Funktionen Track Select, Aufnahmebereitschaft, Solo und Mute steuern können. Ein dritter Modus (HID) ermöglicht es, den Pads Computer-Tastenkombinationen zuzuweisen, mit denen sich dann je nach DAW alle erdenklichen Funktionen steuern lassen. So muss man nicht mehr zur Computertastatur greifen, sondern kann typische Tastaturbefehle wie Shift-Ctrl-N oder Command-Shift-S direkt auf das Keyboard legen.
Die acht programmierbaren Endlos-Encoder des Code 49 lassen sich ebenfalls zwischen dem MIDI-Modus und Mackie Control/HUI umschalten. Im MIDI-Modus senden sie CC-Befehle (auf Wunsch auch relativ und mit einstellbarer Kurve). Im Mackie Control/HUI Mode verhalten sie sich wie Pan-Regler und wirken auf die jeweils mit den Bank-Tastern gewählte Fadergruppe.
Ganz rechts fehlt nun noch das X/Y-Pad des Code 49, das ebenfalls verschiedene Aufgaben übernehmen kann. Erstens kann man damit zwei MIDI CCs mit einem Finger steuern, beispielsweise Cutoff und Resonanz eines Filters. Zweitens lassen sich mit dem Pad auch MIDI-Noten erzeugen. Der Nutzen dieser Funktion erschließt sich mir persönlich nicht wirklich, aber es gibt bestimmt Situationen, in denen das sinnvoll sein kann. Drittens bietet auch das X/Y-Pad einen HID-Modus, in dem es die Computermaus ersetzt. In diesem Fall arbeiten die beiden links daneben liegenden Buttons X und Y als linke und rechte Maustaste. Zusammen mit den zuweisbaren Tastaturbefehlen auf den Buttons ermöglicht das also den beinahe vollständigen Verzicht auf Tastatur und Maus des Computers. Praktisch ist, dass sich der Modus für die X- und Y-Achsen getrennt wählen lässt. Es ist also kein Problem, beispielsweise mit der X-Achse Noten zu generieren, während die Y-Achse einen Controller sendet.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Rückseite gibt es keine Überraschungen.

Tastatur

Die Tastatur des Code 49 macht für die Preisklasse einen anständigen Eindruck. Die Tasten wackeln kaum. Sie lässt sich recht differenziert kontrollieren und mit verschiedenen Velocity-Kurven an den persönlichen Anschlag anpassen. Erfreulicherweise ist die Tastatur Aftertouch-fähig. Allerdings wird sie für mein Empfinden bei starkem Anschlag recht hart und auch laut. Zwar wirbt M-Audio mit einem „neuen Tastaturboden mit einer sauberen und präzisen Mechanik“. Auf diesem Tastaturboden schlagen die Tasten aber hart auf, was bei beherztem Spiel zu einem etwas stumpfen Gefühl und einer störenden Nebengeräuschkulisse führen kann. Insgesamt kann man sich hier nicht wirklich beschweren, das Niveau der Controller Keyboards der Oberklasse wird aber nicht erreicht.

Anschlüsse

Rückseitig besitzt das Code 49 neben dem USB-Anschluss einen Eingang für ein externes Netzteil, das jedoch nicht mitgeliefert wird. Im Normalfall wird das Keyboard über USB mit Strom versorgt. Wer es ohne Computer einsetzen möchte, kann hier ein 9V DC Netzteil anschließen (oder ein USB-Netzteil verwenden – eine Möglichkeit, die die Anleitung explizit auch erwähnt). Positiv hervorheben möchte ich den An/Aus-Knopf. Manche Controller Keyboards kann man ja nur abschalten, indem man das USB-Kabel herauszieht. Das Code 49 verfügt dafür über einen Taster auf der Rückseite. Zwei traditionelle MIDI-Buchsen (In/Out) stehen zur Verbindung mit externen Klangerzeugern bereit. Das übersichtliche Anschlussfeld enthält darüber hinaus zwei Pedalanschlüsse für Sustain und Volume bzw. Fußtaster und Expression-Pedal, die beide flexibel mit Controllern belegt werden können. Das Sustainpedal kann außer CC-Befehlen auch MMC Messages oder Program Changes senden.

Mitgelieferte Software

Im Karton liegt eine Karte mit einem Downloadlink und Aktivierungscode für Ableton Live Lite, der Einsteigerversion der beliebten DAW. Eine zweite Karte enthält Informationen zum Download der beiden Software Synthesizer Loom und Hybrid 3.0 von AIR Music Technology, die für registrierte Besitzer eines M-Audio Code Keyboards kostenlos sind.

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Profilbild von marcus

marcus sagt:

#1 - 03.08.2020 um 08:51 Uhr

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kann mir mal jemand tips geben wie ich das m audio 49 in ableton visuell einbindedigitalisierungairport@gmail.com

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