Die Axiom-Serie aus dem Hause der kalifornischen Firma M-Audio ist seit einiger Zeit eine feste Größe auf dem Markt der Master-Keyboards. Unkomplizierte, durchdachte Bedienung, gepaart mit anständiger Hardware, sind Merkmale, die sich bei anspruchsvollen Musikern auszahlen. Mit der Edel-Serie, die den Zusatz “Pro” im Namen trägt, setzen M-Audio jetzt noch einen drauf. Sie integrieren das Feature “Hyper Control”, ein Kommunikationstalent, das MIDI- und ASCII-Befehle beherrscht und damit ungefähr alles steuern kann, was nicht bei drei auf den Bäumen ist: PlugIn-Paramter und sämtliche Befehle zur Steuerung einer DAW. Automatische Erkennung und Mapping inklusive.
zweiter Text
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Vor mir steht es also nun: das M-Audio Axiom Pro 49. Es ist recht weiß, mit ein paar roten und schwarzen Designapplikationen und Schriftzügen versehen. Das Gehäuse ist aus robustem, dickem Kunststoff und macht einen schicken Eindruck.
Panel Auf der Oberfläche findet man ganz links Modulations- und Pitchrad, Oktav-Umschalter, einen Zahlen-Tastenblock und weiter rechts ein Display mit darunter befindlichen Funktionsschaltern. In der Mitte des Axiom Pro 49 sind acht Slider mit jeweils einem dazugehörigen Button angeordnet, daneben acht Endlos-Encoder und eine Transport-Sektion zur Steuerung eines Sequenzerprogramms. Ganz rechts befinden sich acht anschlagsdynamische Pads. Rückseitig sind ein Eingang für ein Expression- und Sustain-Pedal, MIDI-In, MIDI-Out sowie eine USB-Schnitstelle und ein Eingang für die Stromversorgung angebracht – Letzterer mit Power On/Off-Schalter.
TruTouch Tastatur Die Waterfall-Tastatur mit 49 ausgewachsenen Tasten ist leicht gewichtet und verfügt über Aftertouch. Die schwarzen Tasten sind mattiert, die weißen glänzen. Sie bietet ein ausgesprochen gutes Spielgefühl und ist etwas leichter gewichtet als beispielsweise die eines Clavia Nordelectro2. Mit Tastatur-Split lässt sich die Tastatur in vier Bereiche aufteilen. So können bis zu vier verschiedene Sounds gleichzeitig gespielt werden.
Display Der Axiom Pro 49 verfügt über ein 6,8cmx3,5cm großes LC Display mit beleuchtetem Hintergrund. Es ist grafikfähig und zeigt neben Namen und Werten von aktuell ausgewählten Parametern auch Velocity-Werte an, mit der ein Pad angeschlagen wurde. Als Grafik werden ebenfalls die Stellungen von Slidern und Encodern dargestellt. Wer auf diese Grafik verzichten kann und lieber stets die numerischen Paramterwerte gezeigt bekommen möchte, kann diese Displayfunktion mit gleichzeitig gedrückten Tasten “Load+Save” deaktivieren.
Slider, Encoder und Pads Die Slider sind angenehm schwergängig, Pads und Taster schmeicheln den Fingerspitzen mit pelzig-samtener Oberfläche. Das mit dem Schmeicheln galt bezüglich der Pads zunächst nur bei moderaten Anschlägen: um den Wert 127 zu erreichen, musste ich eher draufhämmern. Aber hier handelt es sich um ein “Pro”-Instrument, und natürlich kann man die Anschlagsempfindlichkeit von Pads und Tasten anpassen. Dafür stehen verschiedene Settings bereit. Man kann Velocity sogar deaktivieren, indem man feste Velocity-Werte wie 64, 100 oder 127 festlegt. Komisch finde ich, dass die Pads von links-unten nach rechts-oben nummeriert sind, die Encoder aber von links-oben nach rechts-unten…
Die Endlos-Encoder und Slider fassen sich gut an und verrichten einen soliden Job. Wem die Rasterung der Encoder zu grob ist, kann ihre Empfindlichkeit anpassen. So lassen sich auch die ganz feinen Wertänderungen (Nachkommastellen) realisieren. Da es sich bei den Enocern um Endlos-Regler handelt, stehen sie als Multifunktions-Controller “immer an der richtigen Stelle”, auch wenn man ihre Parameterzuordnung wechselt. Bei den Slidern ist dies prinzipbedingt anders. Um Parametersprünge zu vermeiden, kann man den “NullMode” aktivieren. Die Slider reagieren dann immer erst, wenn man den aktuellen Wert des Paramters “eingefangen” hat. Auch ein Drawbar-Mode zur Steuerung einer Orgel kann für die Slider ausgewählt werden. Nicht so gut gelöst ist die Position der Encoder beim Live-Spiel: da die meisten Musiker Rechtshänder sind, ist die rechte Hand meist auch die bevorzugte Spiel-Hand, die linke die Editier-Hand. Da die Encoder im rechten Teil des Panels platziert sind, überkreuzt man beim Live-Spielen daher oft die Hände.
Slider Buttons
Die Slider-Buttons, die unter jedem Slider zu finden sind, können verschiedene Aufgaben zugeteilt bekommen: Spuranwahl (innerhalb einer Gruppe) sowie Mute, Solo und Rec-Bereitschaft. Im Edit-Mode des Axiom pro 49 benötigt man sie mitunter zu Navigation durch die Menüs.
Edit Mode
Mit dem “Edit Button” gelangt man in den Edit-Mode. Hier kann man Einstellungen an sämtlichen Settings wie MIDI Controllern, MIDI Kanälen, Velocity Kurven, ASCII-Befehlen und vielem mehr vornehmen. Die Kommunikation erfolgt über Display, Zahlenblock, Encoder und Sliderbuttons. Das Navigationsprinzip ist zwar grundsätzlich einfach und linear gehalten, anfängliches “am Kopf kratzen” ist jedoch nicht ausgeschlossen …
Hyper Control M-Audio verspricht, dass mit “Hyper Control” das Benutzen von Maus und Computertastatur weitgehend überflüssig wird. Dazu wurde die Software Hyper Control entwickelt, die für eine ständige Kommunikation zwischen Axiom Pro 49 und einer zu steuernden Musiksoftware sorgt: alle verfügbaren Parameter werden vom Axion erkannt und (in Achtergruppen) Encodern und Slidern zugeordnet. Dabei geschieht die Kommunikation beidseitig (bidirektional). Verändert man einen Parameter mit einem Encoder des Axiom Pro49, bewegt sich auch das “Software-Poti” auf dem Bildschirm. Verändert man den gleichen Parameter mit der Maus am Bildschirm, nimmt das Axiom Pro 49 davon Notiz. In seinem Display wird der Parameterwert zeitgleich aktualisiert. M-Audio garantiert zum Zeitpunkt dieses Testberichts Kompatibilität zu den Programmen ProTools, Cubase, Logic, Ableton Live und Reason. Weitere werden sicherlich bald folgen.
Hyper Control erkennt sämtliche Paramter von PlugIns und stellt sie dem Benutzer betitelt und in Achtergruppen aufgeteilt zur Bearbeitung bereit. Auf dem Keyboard-Display findet man also die Spur-, Instrument- und PlugIn-Namen sowie alle ihre verfügbaren Parameter wieder. Meist handelt es sich allerdings um Abkürzungen der Namen, was bisweilen etwas Geduld beim Entziffern erfordert. Auch das Aufrufen von PlugIn Patches/Presets und Öffnen/Schließen von PlugIn-Fenstern ist mit Hyper Control möglich.
ASCII-Befehle Darüber hinaus kann das Axiom Pro 49 mittels ASCII-Befehlen die DAW “fernsteuern”. Als da wären: Bedienung der Transport-Sektion, fahren von Kanal-Fadern, Panorama-Potis oder Aux-Send-Reglern oder De/Aktivierung von Record-, Mute- und Solo-Buttons. Und mehr noch: über den Zahlenblock können Befehle wie “Projekt Sichern”, “alle folgenden Objekte Auswählen” oder “Werkzeugauswahl” an die DAW gesandt werden. Auch die acht Pads können zum Senden von ASCII-Befehlen genutzt werden, zum Beispiel zum Aufrufen bestimmter Editor-Fenster. Das ist sehr komfortabel! Um den Einstieg leicht zu machen, wird der Axiom Pro 49 mit ein paar vorgefertigten ASCII-Settings für die kompatiblen DAWs ausgeliefert. Und wem sie nicht gefallen, der kann sie nach seinen Vorstellungen umgestalten. Grundsätzlich gilt: alle Tastaturbefehle lassen sich auf das Axiom Pro 49 übertragen, User-Settings können auf insgesamt 50 Speicherplätzen abgelegt werden.
M-Audio Axiom Pro 49: Zahlenblock, Display + Funktionstaster
Zusammenfassung:
• Hyper Control nimmt dem Benutzer jegliche Arbeit in Bezug auf Parameterverknüpfung ab, die man beispielsweise mit der MIDI-Learn-Variante oder ganz allgemein mit der Zuweisung von Controllern hätte. Alle Tracks, Instrumente und Effekt-PlugIns sind im “Normal Mode” mittels Hyper Control automatisch verlinkt, ihre Parameter werden im Display des Keyboards “gemapped” und mit (abgekürzten) Namen dargestellt. • Immer wenn es mehr als acht Paramter zu steuern gilt (was meistens so ist), werden die verfügbaren Parameter in Achtergruppen unterteilt. Je eine Achtergruppe korrespondiert mit den acht Encodern oder Slidern bzw. Slider-Buttons am Axiom Pro 49. Der Gruppenwechsel erfolgt über die Taster F6 und F7. • Mit dem Axiom Pro 49 können DAW-relevante Befehle gesendet werden – Befehle, die man ohne Hyper Control nur über die Computertastatur oder mit der Maus vornehmen könnte.
Hyper Control lässt sich natürlich in den Preferences der DAW auch deaktivieren! Das Axiom Pro 49 arbeitet dann als reines MIDI-Keyboard.
!Tipp! Wenn Hyper Control aktiv ist, sollte man das Axiom Pro 49 bei laufendem Betrieb nicht vom Rechner trennen! Ähnlich wie mit Soundkarten muss die DAW danach neu gestartet werden, damit alles wieder so funktioniert wie vorher.
Normal Mode und Transport Mode Will man von der automatischen PlugIn-Erkennung, Parameter-Mappings und Gruppenzuweisungen von Hyper Control Gebrauch machen, arbeitet man im “Normal Mode”. Wenn man so möchte, ist dies der “Automatik-Modus”. Eigene Parameterzuweisungen zu Controllern des Axiom Pro 49 sind in dieser Betriebart aber nicht möglich.
Schaltet man das Master-Keyboard jedoch in den “Transport Mode” um, müssen Slider und Encoder, die jetzt nur noch reine MIDI-Daten senden können, erst manuell einem Software-Paramter zugeordnet werden. Die DAW reagiert in dieser Betriebsart trotzdem noch auf die Transport-Sektion und ASCII-Befehle, die mit den
– F-Tastern (Spuranwahl, Mute, Solo) – Masterslider S9 (Kanalfader der angewählten Spur) – Encoder E5 (Panorma der angewählten Spur) – Zahlenblock und ggf. den Pads (sämtliche Tastaturbefehle)
gesendet werden.
Dieser Mode eignet sich insbesondere dazu, eigene Mappings vorzunehmen. Insofern man über PlugIns mit MIDI-Learn Funktion verfügt, ist dies sehr einfach, ansonsten muss man die Controllerwerte von den jeweiligen Parametern ermitteln. Ach dafür waren die Tabellen am Schluss der Handbücher…!
Nach dieser theoretischen Einleitung würde ich nur noch gerne wissen, ob das auch wirklich so funktioniert! Also auf zum Praxis-Test.
Ich installiere mir also die Hyper Control Software, die auf der beiliegenden CD für verschiedene Programme vorliegt. Auch für meine DAW: Logic 8. Als Mac-User muss ich mir keinen extra Treiber installieren, allen Benutzern von Windows-Systemen wird dies im Handbuch aber wärmstens ans Herz gelegt. Nach der Installation von Hyper Control starte ich Logic, muss die Software in Logic´s Systemeinstellungen aktivieren und im Axiom Pro 49 das Logic-Patch (Nr. 14) laden …. und: Simsalabim!
Mit den Tasten F1-F5 kann ich Spuren anwählen und sie auf “Solo” oder “Mute” schalten, mit den Slidern Faderbewegungen und mit den Encodern Stereo-Panorama und Aux-Send steuern. Und auch die “Transport Sektion” von Logic hört auf seine Entsprechung am Axiom Pro 49. Es funktioniert! Genau so hatte ich es mir der Beschreibung nach vorgestellt. Ich bin begeistert!
Die Aktvierung von Hyper Control in Logic
Nun gehe ich tiefer in die Materie und komme nicht drum herum, das (englischsprachige) Handbuch lesen zu müssen, das als PDF auf der Installations-CD vorliegt. In recht knappen Worten und mit einigen Illustrationen versehen werden darin die Funktionen des Axiom Pro 49 erklärt. Einige Passagen muss ich jedoch mehrmals lesen, denn das Master-Keyboard kann viel. Verschiedene Modi und Layer, ein mit Abkürzungen vollgestopftes Display sowie Doppelbelegung vieler Taster und Fader müssen erst einmal verstanden werden. Alle, die nicht gerne Manuals lesen, werden hier ein paar schwere Stunden vor sich haben. Aber es führt kein Weg daran vorbei! Das Handbuch muss man sich “reinziehen”, um das Instrument wirklich zu verstehen bzw. seine Features nutzen zu können. Mit Pi-mal-Daumen und Try-and-Error kommt man hier nicht weit.
Ich könnte nun an dieser Stelle beginnen, das Benutzerhandbuch ein zweites Mal und in meinen eigenen Worten zu verfassen. Das erspare ich jedoch nicht nur mir, sondern auch euch und gehe zum Praxisbericht mit dem Axiom Pro 49 über.
Ich stelle mir selbst folgende Aufgaben:
– Ich möchte den Effekt “Chorus” in den “Insert-Slot 1” einsetzten und ihn anschließend editieren.
Im “Mixer Mode” wähle ich zunächst mit dem “Sliderbutton 1” die “Spur 1” in Logic aus. In diese Spur möchte ich in den “Slot 1”den Effekt “Chorus” einsetzen. Ich betätige den Softknob “Insert” und befinde mich im Insert-Menü. Nun bestimme ich mit dem “Encoder 1” und gleichzeitigem Blick aufs Keyboard-Display den Insertslot, und blättere dann mit dem “Encoder 3” durch alle verfügbaren PlugIns. Ich finde nach einigem Hin-und-Her-Flitzen von PlugIn-Namen schließlich den Effekt “Chorus” und aktiviere ihn mit dem Softknob “Load”. Ein kurzer Kontrollblick auf meinen Computerbildschirm bestätigt mir: der gewünschte Effekt wurde an gewünschter Stelle eingesetzt. Auch “bypassen” könnte ich das PlugIn nun mit dem “Encoder 2”.
Als nächstes möchte ich den Chorus editieren. Dazu wechsele ich in den “Instrument Mode” und betätige dort den Softknob “Edit”. Auf dem Display des Axiom Pro49 werden alle Paramter des Chorus-PlugIns angezeigt. Sie korrespondieren mit den acht Encodern und lassen sich damit bestens steuern! Ähnliches könnte ich nun auch auf anderen Spuren tun, dazu muss ich nur den Track wechseln. Das geht entweder mit den Tastern F2 und F3 (+/- eine Spur) oder mit den Slider-Buttons (solange sie sich im Track Select Mode befinden. Siehe “Flip-Button”).
– Ich möchte ein Software-Instrument öffnen, es editieren und sein Signal per Aux-Send-Weg auf einen Bus routen.
Ein Software-Instrument laden und einen Aux-Send-Weg einrichten kann man mit dem Axiom Pro 49 nicht, das geht nur in Logic selbst (mit der Maus)! Ich lade also zunächst auf die alt hergebrachte Weise das E-Piano EVP88 und platziere einen “Aux Send” im gleichen Kanal. Nun wähle ich am Axiom Pro 49 den “Instrument Mode” und finde im Display den Instrumentennamen nebst all seiner mit Abkürzungen benannten Parameter wieder. Da das EVP88 insgesamt 32 Parameter besitzt, sind diese auf vier Seiten à acht Parametern zu finden. Will ich nun einen bestimmten Parameter verändern, komme ich um etwas Blättern und Entziffern von Abkürzungen nicht herum. Die acht Encoder sind für die jeweils acht angezeigten Parameter zuständig. Um jetzt einen Bus anzusteuern, wechsele ich in den “Mixer Mode”, denn der Aux-Weg gehört ja zum Kanalzug – und somit zum Mixer. Über den Softknob “Send” gelange ich auf dem Display in das Menü, in dem die Aux-Wege verwaltet werden. Nach kurzer Orientierung wird mir klar, welchen Encoder ich betätigen muss. Es funktioniert! Wenn ich mir jetzt aber vorstelle, ich habe ein Arrangement mit 40 Spuren und 60 PlugIns, könnte dieser Vorgang ungleich schwieriger sein. Übersichtlichkeit ist nicht die Stärke des Axioms Pro 49 bzw. seiner Displaydarstellung!
– Ich möchte ein User-Set anlegen, in dem ich selbst festlege, welcher Controller welchen Parameter steuert.
Ich gehe mit dem Taster “Edit” in den Edit-Mode und wähle hier per Drücken der Taste „0” im Zahlenblock den “Transport Mode” aus. Encoder und Slider des Axiom Pro 49 fungieren nun als MIDI-Controller, es werden keine automatischen Mappings erstellt. Ich weise nun per MIDI-Learn Slider und Encoder bestimmten Parametern zu. Das ist sehr einfach! Verlinkte Parameter lassen sich als User-Set abspeichern. Bei PlugIns, die nicht über MIDI-Learn verfügen, muss ich die MIDI-Controllernummer für die jeweiligen Parameter herausfinden und jedem Slider und Encoder im Edit-Mode diese “Nummer” zuteilen. Dieser Weg ist deutlich mühsamer. Meine Einstellungen lassen sich als User-Patch auf einem von 50 Speicherplätzen ablegen.
– ASCII-Befehle – Ich möchte den Tastaturbefehl meines Computer-Keyboards zum Öffnen meines Event-Editors (Buchstabe “E”) auf das das Trigger-Pad P1 legen:
Im Untermenü “Control” des Edit-Modes rufe ich mit dem Sliderbutton S17 die Gruppe der Pads auf. Hier lege ich nun fest, welchen Datentyp das Pad P1 senden soll. Ich wähle “ASCII Keystroke”. Nun kann ich ihm ein Tastaturkürzel (Buchstaben + Modifier) zuordnen. Für meinen Event-Editor ist in Logics Keycommands der Buchstabe “E” hinterlegt. Nachdem ich also das Pad P1 mit diesem Buchstaben versehen habe, öffnet sich bei einmaligen Drücken auf P1 mein Event-Editor, bei Wiederholung wird er wieder geschlossen. Sehr praktisch! (MIDI-Befehle zum Triggern von Sounds etc. kann dieses Pad jetzt allerdings nicht mehr senden)
– Ich möchte mit dem Axiom Pro 49 ein Arrangement mit vielen Spuren, PlugIns und Aux-Wegen (Subgruppen) abmischen
Ich mache es kurz: hierfür eignet sich das Axiom Pro 49 nicht sonderlich gut, denn bei großen Arrangements verliert man schnell den Überblick, in welchem Modus man gerade ist, welchen Track oder welche Gruppe man angewählt hat, ob man nun gerade den Aux-Send 2 des Instruments 1 oder den Aux-Send 1 des Instruments 2 verändert… Hier habe ich recht schnell wieder zur Computer-Maus gegriffen.
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Fazit
Das Axiom Pro 49 ist Master-Keyboard und DAW-Controller in einem. Das Gerät kann all das, was der Hersteller M-Audio behauptet: sämtliche Parameter von PlugIns und (ausgewählter) DAWs automatisch erkennen und steuern. Die Software “Hyper Control” macht es möglich. Den eingangs auf den Prüfstand gestellten Namen “Master-Keyboard“ trägt es also zu Recht. Positiv hervorheben möchte ich die gute Hardware und eine hervorragende, leicht gewichtete Waterfall-Tastatur. Die Benutzung des Axiom Pro 49 im “Normal Mode” ist definitiv Übungssache, aber auch als Fortgeschrittener (wie ich mich bezeichnen möchte), verliert man immer wieder mal die Orientierung: das Display ist als Monitor für Parameter-Mappings zu klein, bzw. zu unübersichtlich. Dies ist sicherlich der Multifunktionalität und damit dem Prinzip eines solchen Instruments geschuldet. Es ist zwar hilfreich, dass Hyper Control automatische Erkennung und Mapping bietet, das Display ist jedoch oft mit Namen, Zahlen und Abkürzungen überladen und bremst damit den Workflow. Der “Transport Mode”, der auf die automatischen Parameter-Mappings verzichtet, gefällt mir daher besser. Ich muss zwar alle Parameter, die ich mit dem Axiom Pro49 steuern möchte, selbst zuordnen, dafür bin ich aber nicht mehr so auf das Keyboard-Display angewiesen. Und von der Transport-Sektion sowie von ASCII-Befehlen über Zahlenblock, Master-Slider und Pads kann ich trotzdem Gebrauch machen! In der “kreativen Phase” kann das Axiom Pro49 so eine eindeutige Verbesserung des Workflows sein, bei Mixdowns von Arrangements einer bestimmten Größe stößt es aber ganz klar an seine Grenzen. Ich sehe es daher als eine gute Ergänzung zu Maus und Computer-Tastatur.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Gute Hardware
Gute Waterfall-Tastatur
Sehr vielseitig
50 Speicherplätze für Usersettings
Automatische PlugIn-Erkennung und Parameter-Mapping mittels Hyper Control
Steuerung der DAW mittels ASCII-Befehlen
Guter Workflow im “Transport Mode”
Contra
Kleines, oft überfrachtetes Display
Komplizierte Menüführung
Oft verwirrende Bedienung durch viele Mehrfachfunktionen
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axel schweiss sagt:
#1 - 19.09.2012 um 18:28 Uhr
Statt ASCII wäre vermutlich der Begriff Tastaturcodes richtiger. Wenn ich die E-Taste drücke wird kein ASCII-Code für E versendet.