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Korg nanoKey Studio Test

Das Korg nanoKey Studio ist die konsequente Fortsetzung der äußerst kompakten nanoKey MIDI-Controller-Serie. Die ursprünglich aus drei Geräten bestehende Serie wurde nun um nanoKey Studio und nanoKontrol Studio erweitert. Die neuen Studiovarianten bieten nicht nur mehr Controller, sondern haben – wie auch das microKey Air Keyboard – sogar Bluetooth im Gepäck! Kabelloses musizieren für die Computer-Fraktion!

Fly wie ein Adler: Korg nanoKey Studio
Fly wie ein Adler: Korg nanoKey Studio


 

Details

Kabellos an Mac, iOS und PC

Das Korg nanoKey Studio ist ein kompaktes USB-MIDI-Keyboard mit einigen Raffinessen bei einem Gewicht von gerade einmal 490 g inklusive Batterien. Der Keyboard-Controller ist mit 278 mm so breit wie eine Standardtastatur ohne Ziffernblock und mit 33 mm nicht höher als eine flache Hand. Nach hinten messen die nanoKeys 160 mm. Das Keyboard bietet allerlei Spielhilfen und ist mit Bluetooth ausgestattet, sodass es dank Batteriebetrieb mobil und kabellos einsetzbar ist.

Dank Bluetooth kabellos: Korg nanoKey Studio.
Dank Bluetooth kabellos: Korg nanoKey Studio.

Reichlich Controller-Variation

Beginnen wir oben links: Hier sind acht Potis platziert. Der Abstand zueinander ist okay und die Griffigkeit gewährleistet. Darunter liegen sechs gummierte Taster, genau wie auf der rechten Seite unter den acht Drumpads. Auch diese sind gummiert und weiß beleuchtet. Sie übernehmen vielfältige Funktionen, angefangen bei der Klaviatur-Transponierung über die Haltefunktion (Sustain) bis hin zu den drei Touchpad-Modi (Touch Scale, X-Y, Pitch/Mod).

Classic KAOSS Pad

In der Mitte sitzt das bekannte Touchpad, das Korgs KAOSS Pad zu Ruhm verhalf. Es handelt sich um eine druckempfindliche Fläche, welche bis zu zwei CCs, jeweils für die X- und Y-Achse, ausgibt.

Das nanoKey ist aufgeräumt: Hier hat alles seinen Platz.
Das nanoKey ist aufgeräumt: Hier hat alles seinen Platz.

Triggerfinger itching

In der rechten Ecke tummeln sich acht druckempfindliche Drum-Pads, die neben dem Spiel von Noten und Akkorden dank Shift-Funktionen auch einige Konfigurationsmöglichkeiten bieten, vor allem für den Arpeggiator und die Scales.

Klaviatur oder Tastatur

Den prominentesten Teil nimmt die Klaviatur ein. Es handelt sich um 24 einzelne, beleuchtete Tasten, die anschlagsempfindlich, jedoch nicht aftertouchfähig sind. Das Spielgefühl ist gewöhnungsbedürftig und nicht allzu elegant, aber dafür ist die Kiste auch keine zwei Zentimeter hoch! Doch zum Einklopfen von Synthlines in die DAW reicht es allemal, zumal es reichlich Spielhilfen gibt.

Hinten wird zwischen USB, Bluetooth und Standby umgeschaltet.
Hinten wird zwischen USB, Bluetooth und Standby umgeschaltet.

Wer hilft mir?

Zu den Spielhilfen gehören ein intern und (eingeschränkt) extern synchronisierbarer Arpeggiator sowie ein Scale-Mode, der den Notenvorrat des Touchpads entsprechend der ausgewählten Skala eingrenzt oder mit Hilfe der Funktion „Scale Guide“ durch Beleuchtung der Klaviatur hervorhebt. Falsche Töne spielen wird so nahezu unmöglich!
Der Arpeggiator lässt sich vielfältig konfigurieren, um für Abwechslung und Dynamik zu sorgen. Über Pads und Shift Button legen wir zunächst fest, ob die Noten aufwärts (Up), abwärts (Down), auf und ab (Alt), zufällig (Random) oder gleichzeitig (Trigger) gespielt werden. Den Auf- und Ab-Modus gibt es in zwei Varianten, bei der ersten werden der jeweils oberste und unterste Ton einmal gespielt, bei der zweiten wiederholt. Weiter geht es bei der „Arp Range“, die bestimmt, ob sich das Arpeggio in einer oder bis zu vier Oktaven bewegt.

Die Batterien sind um Handumdrehen eingelegt.
Die Batterien sind um Handumdrehen eingelegt.

Ferner gibt es 15 Rhythmusvariationen, die man mittels Shift- und Gate-Type-Buttons auswählt. Eine Übersicht findet ihr im Manual. Ob das Pattern beim Drücken einer neuen Note von dieser aus startet oder regulär weiterspielt, wo es gestoppt wurde, regelt ihr mittels der Shift-Funktion „Key Sync“. Man kann den Arpeggiator auch „latchen“, das heißt, er spielt weiter, ohne die Noten gedrückt halten zu müssen.
Aktiviert man das „Chord Pad“-Feature, verwandeln sich die Trigger-Pads in Akkordknöpfe, die je nach Skala und Grundton passende Akkorde spielen.

Im Lieferumfang ist alles enthalten um direkt loszulegen.
Im Lieferumfang ist alles enthalten um direkt loszulegen.
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Praxis

Setup

Ist das nanoKey Studio via Bluetooth (Audio/MIDI-Setup) verbunden, kann es sofort losgehen. Windows-User müssen zuvor den BLE-MIDI-Treiber von Korg installieren, den könnt ihr hier finden. Auch für Macs bietet Korg im AppStore die „Bluetooth MIDI Connect“-Software an, um sich das etwas nervige Setup zu ersparen: Schickt man seine Keys nämlich in den Standby-Modus, muss man sie anschließend wieder neu verbinden.

Fotostrecke: 2 Bilder Unter OSX kann man sich auch ohne Hilfssoftware via Audio-MIDI-Setup “connecten”.

Unterwegs jammen einfach gemacht

Mit seiner überschaubaren Größe passt das nanoKey Studio in fast jeden Rucksack oder jede Tasche. Das macht ihn in Kombination mit Bluetooth zum perfekten On-The-Road-Controller. Das Spielgefühl auf der reduzierten Klaviatur ist ungewohnt, aber in der ruckelnden Bahn oder im FlixBus kann man sich ohnehin schlecht auf präzisen Anschlag konzentrieren. Mit den Drum Pads lassen sich schnell und einfach Beats einklopfen, zwar nicht mit der Haptik einer MPC, der Größe entsprechend aber durchaus o.k. Dank Hintergrundbeleuchtung sieht das Ganze auch noch schön aus. 
Das Touchpad kann im X-Y-Modus via MIDI-Learn beispielsweise auf beliebige Effekte geroutet werden, was vor allem den Filter angenehm bedienbar macht. Gleiches gilt für die Potis, hier ist – zumindest in der DAW – viel individuelle Kontrolle möglich.

Arpeggiator und externe Clock

Der Arpeggiator funktioniert einwandfrei, nur lässt er sich im drahtlosen Betrieb nicht mit einer externen MIDI-Quelle synchronisieren. Dafür wird Korgs Kontrol Editor benötigt, den ihr hier herunterladen könnt. Neben MIDI-CCs und Kanälen der Knobs lassen sich auch globale Einstellungen (z. B. globaler MIDI-Kanal, Anschlagskurven) vornehmen. Acht Konfigurations-Presets können gespeichert und via Shift-Funktion vom Controller aufgerufen werden.
Doch auch hier stellen wir resigniert fest, dass eine externe MIDI-Clock nur über USB vorgesehen ist. Hat man also sein Originalkabel nicht im Gepäck, fällt MIDI-Clock-Sync flach. Alternativ kann man das interne Tempo im Editor festlegen oder mit dem Tap-Button einhämmern. Den Arpeggiator muss man aber immer noch nach Taktgefühl starten.

Tonleitern für Dummies

15 Skalen hält das nanoKey bereit, darunter Dur-, Moll- und Blues-Tonleitern. Mit dem „Scale Guide“ werden alle Noten der Skala auf der Klaviatur beleuchtet, mit dem Touchpad kann man im „Touch Scale“-Modus ausschließlich Noten der Skala spielen. Die Beleuchtung der Klaviatur informiert dabei, welcher Ton gerade erklingt. 
Auch bei Akkorden greift einem das kleine Keyboard gerne unter die Arme: Passend zu den Skalen spielen die „schwarzen“ Klaviertasten im „Easy Scale“- und die Pads im „Chord Pad“-Modus passende Akkorde.

Die zahlreichen Skalen helfen bei der Melodienfindung.
Die zahlreichen Skalen helfen bei der Melodienfindung.
Audio Samples
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Arp Arp Oct Random Arp Rhytm Time Divison 15 Scales

Software en masse

Das Software-Paket macht eine gute Figur. Nachdem man online seinen Gutscheincode eingetippt hat, erhält man eine Seite voller Links und Serials. Hier heißt es: fleißig registrieren!
Das AAS-Pack dürfte einigen bereits bekannt sein. Darin enthalten sind der Analogsynthesizer „Ultra Analog Session“, die Akustikgitarrenemulation  „Strum Acoustic Session“ und das E-Piano „Lounge Lizard Session“.
Die UVI Digital Synsations liefern mit vier Synthie-VSTs und über 500 Presets jede Menge Klang. Außerdem gibt es noch eine Limited Edition der M1-Software von Korg. Die hat zwar nur 100 Presets und wurde im Vergleich zum Original deutlich abgespeckt, doch für faire 99 USD kann man sogar auf Korgs Legacy Collection Special Bundle upgraden, was den MS-20, Polysix, Mono/Poly, die Wavestation, MDE-X und die M1-Vollversion umfasst.
Zusätzlich enthält das Bundle eine Limited Edition von Propellerheads Reason und einen 50 Dollar Gutscheincode für Ableton Live. iOS-Besitzer haben mit der Synthie-Workstation Gadget LE und der Module LE ihren Spaß.

Fotostrecke: 12 Bilder Mit dem Kontrol Editor können wir das nanoKey personalisieren,…
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Fazit

Getreu dem Motto „Man weiß nie, wann die Inspiration zuschlägt“ ist das nanoKey Studio der optimale Begleiter. In Kombination mit einem Laptop, iPhone oder iPad wird der nano Korg zum (kabellosen) Allrounder fürs Festhalten von Ideen oder zum Jammen unterwegs. 
Wer auf den Workflow steht, kann die nanoKey auch im Studio einsetzen, mangels Oktavumfang lohnt das aber nur bei akutem Platzmangel. Außerdem bleibt hier auch die Wireless-Funktion ein wenig auf der Strecke, da leere Batterien nerven und die externe MIDI-Clock nur über Draht läuft.
Ein Fader hätte mich noch gefreut, nichtsdestotrotz handelt es sich um ein stimmiges Gesamtpaket mit vielseitigen Controllern und einer dicken Ladung Software, die den Preis durchaus relativiert.

PRO
  • Äußerst kompakt
  • intuitive Bedienung
  • Bluetooth-fähig
  • iOS-kompatibel
  • viele Kontrollfunktionen
CONTRA
  • Keine externe MIDI-Clock im Bluetooth-Betrieb möglich
  • empfindlicher Micro-USB-Anschluss
Fly wie ein Adler: Korg nanoKey Studio
Fly wie ein Adler: Korg nanoKey Studio
FEATURES
  • 25 Tasten mit Anschlagsdynamik und Hintergrundbeleuchtung
  • 8 anschlagsdynamische Trigger-Pads
  • 8 definierbare Drehregler
  • X-Y-Touch-Pad der KAOSS-Serie
  • Octave + / – Tasten
  • X-Y-Taster
  • Pitch/Modulation-Taste
  • Scene-Taste
  • Scale Guide Funktion
  • einfaches Step-Recording
  • integrierter Arpeggiator
  • Verbindung via USB oder Bluetooth
  • Stromversorgung über USB-Bus oder 2 AA-Batterien (inklusive)
  • Maße (B x T x H): 278 x 160 x 33 mm
  • Gewicht: 471 g
  • Systemvoraussetzung: Windows 8.1 oder neuer (32 oder 64 Bit), Mac mit OS X10.10 Yosemite oder neuer, iOS8 oder neuer, Bluetooth 4.0
  • inkl. Korg Legacy Collection M1 LE Software Synth und 1-m-USB-Kabel
  • Quickstart Guide
PREIS
  • 178,- € (UVP)
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