Cubase 10.5 für Einsteiger – Grundeinstellung und Latenz

Bevor ihr mit dem Recording loslegen könnt, sind wichtige Einstellungen notwendig, damit die Signale überhaupt erst in die DAW gelangen können. Dieses Tutorial führt euch Step by Step durch die optimalen Audio-Settings, damit eurem ersten Demo nichts mehr im Wege steht.

(Credits: Shutterstock / Von: Nejron Photo)
(Credits: Shutterstock / Von: Nejron Photo)
Inhalte
  1. Cubase mit einem Audio-Interface konfigurieren
  2. Buffer und Latenz
  3. Eingänge und Ausgänge einrichten


Wenn ihr einfach mal eine Idee im Kopf habt und sie schnell in guter Qualität aufnehmen wollt, sollten die wichtigsten Einstellungen schon gemacht sein, um der Kreativität freien Lauf lassen zu können. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie die Software konfiguriert sein sollte, um problemlos  Aufnahmen durchführen zu können.

Cubase mit einem Audio-Interface konfigurieren

Wenn ihr mit Cubase Vocals, Gitarren oder weiteren Instrumenten aufnehmen möchtet, führt kein Weg an einem externen Audio-Interface vorbei, das ihr in eurer Setup einbinden solltet. Wer bereits ein externes Audio-Interface besitzt, sollte dieses natürlich via USB, Thunderbolt oder Firewire anschließen und installieren. Erst dann könnt ihr es mit Cubase verheiraten. 
Damit ihr etwas hören könnt, muss der Ausgang eures Audio-Interface (Soundkarte) mit einem Wiedergabesystem, also der Hi-fi-Anlage bzw. den Studiolautsprechern oder Kopfhörern verbunden sein. Auch gilt es, in der Bediensoftware der Soundkarte den Audioausgang aufzudrehen, ganz gleich, ob das nun die Systemeinstellungen von Windows bzw. macOS sind, oder das Bedienfeld eines speziellen Audio-Interfaces, das man sich eigens zum Musikmachen angeschafft hat. 
Um das Audio-Interface mit Cubase zu konfigurieren, schaut ihr in der Software unter „Studio → Studio-Einstellungen“ und navigiert zum „VST-Audiosystem“. Hier könnt ihr unter dem Punkt „ASIO-Treiber“ euer Audio-Interface auswählen. Falls ihr kein externes Audio-Interface besitzt, wählt ihr „integriertes Audio Gerät“. In dem Fall könnt ihr zwar keine Aufnahmen in Studioqualität durchführen, da ihr die Onboard-Soundkarte und eventuell auch das integrierte Mikrofon des Computers verwendet. Doch um Beats zu bauen oder bereits durchgeführte Aufnahmen bearbeiten zu können, ist das integrierte Audiogerät fürs Erste ausreichend.  
Wer noch auch der Suche nach einem Audio-Interface ist, findet in unserem Ratgeber die passende Hardware.

Fotostrecke: 2 Bilder Unter “Studio Einstellungen“ werden allgemeine Voreinstellungen getroffen, um die Software mit der Hardware zu konfigurieren.

Buffer und Latenz

Weiter unten beim „VST-Audiosystem“ erscheint nun der Name eures Interfaces. Hier stellt ihr unter „Einstellungen“ eine niedrige Puffergröße ein. Der I/O-Puffer sollte für die Aufnahme so klein wie möglich gewählt werden, allerdings dürfen auch keine Knackser oder Aussetzer in der Aufnahme verursacht werden, was bei einer zu kleinen Puffergröße der Fall wäre. Für die meisten heutigen Systeme liefern Werte zwischen 32 und 256 Samples gute Ergebnisse. Bei geringen Buffer-Sizes ist es somit ohne Problem möglich, sich auch „durch Cubase“ ohne wirklich spürbare Verzögerung zu hören. Sollte euer Audio-Interface aber auch die Möglichkeit eines Direct- (also Hardware-) Monitorings bieten, gibt es natürlich keinen Grund, darauf zu verzichten.

In den Einstellungen des VST-Audiosystems lässt sich der Audiobuffer justieren. Ein kleiner Buffer sorgt für kurze Latenzen bei der Aufnahme.
In den Einstellungen des VST-Audiosystems lässt sich der Audiobuffer justieren. Ein kleiner Buffer sorgt für kurze Latenzen bei der Aufnahme.

Bei diesem “Buffer” handelt es sich um zwei kleine Speicher, die am Ein- und Ausgang der Soundkarte sitzen. In diesen Speichern wird Audiomaterial, das via Soundkarte in den Rechner hinein- und/oder wieder hinauswandert, kurz zwischengelagert. Vereinfacht kann man sagen, dass unser Rechner bei größerem Zwischenspeicher (Buffer) mehr Zeit hat, darüber nachzudenken, was da auf ihn zukommt und länger daran herumrechnen kann, bevor er es wieder ausspucken muss. Das fordert ihm weniger Leistung ab. Der Nachteil: Cubase reagiert auch langsamer, was sich störend auswirken kann, wenn wir beispielsweise versuchen, ein virtuelles Instrument zu spielen oder ein Audio-Signal live mit Effekten über den Cubase-Mixer abhören möchten. Es ist wichtig, diesen Zusammenhang zu verstehen, denn eine niedrige Latenz – so lautet das Fachwort für die Verzögerung bei der Audiobearbeitung – ist zwar prinzipiell erstrebenswert, aber noch wichtiger ist der aussetzerfreie Betrieb des Sequenzers. Wenn Cubase also bei der Arbeit zu stottern anfängt, hilft es meist, den Buffer größer einzustellen. 
Kurzum: Ein kleiner Buffer sorgt für eine geringe Latenz, was besonders beim Aufnehmen von Vorteil ist. Sobald ihr aber viele Effekte im Projekt verwendet, beispielsweise bei Mixing, sollte der Buffer wieder höher eingestellt werden, damit Cubase mehr Zeit hat, die aufwendigen Effekten Bearbeitungen zu berechnen. 
Um in bestmöglicher Qualität und Dynamik aufnehmen zu können, solltet ihr zusätzlich unter „Projekt → Projekteinstellungen“ die Bit-Auflösung auf 24 Bit und die Sample-Rate auf 44,1 kHz bzw. auf ein Vielfaches davon setzen – je nach Audio-Interface. Mehr über die Theorie in der Musikproduktion erfahrt ihr beim Workshop meines Kollegen Felix Klostermann „Digital Audio und Recording“.

Die Wortbreite und Sample-Rate lässt sich in den Einstellungen des jeweiligen Projektes festlegen.
Die Wortbreite und Sample-Rate lässt sich in den Einstellungen des jeweiligen Projektes festlegen.

Eingänge und Ausgänge einrichten

Zu guter Letzt solltet ihr noch überprüfen, ob Cubase mit den Ein- und Ausgängen der Soundkarte verbunden ist. Dazu wählt ihr unter „Studio → Audioverbindungen“ den Reiter „Eingänge“ aus. Hier erscheint zunächst der Stereo-Input Links/Rechts, den wir nun in Mono-Eingänge ändern können. Im Preset-Menü findet ihr hierzu passende Vorlagen. Statt in den Voreinstellungen können die Eingänge auch alternativ mit einem Rechtsklick manuell gelöscht und ebenso neue Eingänge angelegt werden. Wichtig ist hierbei, dass ihr Mono-Inputs hinzufügt und diese auch mit dem Geräte-Port eures Audio-Interfaces übereinstimmen. Somit sollte unter Bus-Name: Mono In 1 der Geräte Port: In 1 eurer Soundkarte gewählt werden. In den Audioverbindungen können natürlich auch die Ausgänge zugewiesen werden. Hier solltet ihr in den meisten Fällen mit dem Preset „1 x Stereo“ die Ausgänge 1 und 2 eures Interfaces verbinden – dann seid ihr bereit zum Produzieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Um die Eingänge und Ausgänge zu konfigurieren …

Die gute Nachricht ist, dass diese Prozedur nur einmal durchgeführt werden muss, da Cubase diese Zuweisungen speichert. Die systemtechnischen Grundlagen sind nun also gelegt, jetzt fangen wir an, konkret mit Cubase zu arbeiten und gehen Schritt für Schritt vor.
Hier geht es zur nächsten Folge dieses Workshops, in der wir euch zeigen, wie ihr eure ersten Aufnahmen von Gesang oder Instrumenten durchführen könnt.

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