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Casio Privia PX-S7000 Digitalpiano Test

Praxis

Workflow und Tastatur

Die Bedienung gestaltet sich dank aufgeräumter, minimalistischer Bedienoberfläche intuitiv und übersichtlich. Die Touch-Oberflächen reagieren zuverlässig und dank der Category-Buttons gelangt man schnell zu den wichtigsten Sounds. Alle wichtigen Anzeigen werden zudem über das integrierte LC-Display auch noch visuell unterstützt. Das zentrale Touch-Wheel wäre mit einem „Enter“-Button in der Mitte noch intuitiver gewesen, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Lediglich die Arbeitsweise der „Function“-Tasten F1-F4 mag aufgrund der vielen Möglichkeiten anfangs etwas überfordernd wirken, was sich aber schnell legt. Die überarbeitete Tastatur des PX-S7000 wirkt im direkten Vergleich zum Vorgänger-Modell deutlich hochwertiger und natürlicher. Das mag nicht zuletzt am optimierten Ivory-Touch sowie der Echtholz-Elemente liegen. Gerade in den hohen Registern merkt man beim Spielen mit Klaviersounds eine große Dynamik und Sensibilität. In der erstaunlich guten Verarbeitung erinnert mich die Tastatur des PX-S7000 phasenweise an die des Clavia Nord Piano 3, sie wirkt aber etwas leichter.

Klangverhalten des PX-S7000

Knapp ein Viertel des internen Speichers ist mit verschiedenen Variationen von Flügel, Upright- und E-Piano-Sounds belegt. Das Herzstück bilden drei detailliert gesampelte Flügel in jeweils drei Variationen normal, bright und mellow. Das Privia Grand HG kommt hierbei am ausgewogensten daher, während BN etwas sanfter und NY etwas brillanter wirken. Allesamt klingen authentisch, brillant in den Höhen und haben eine tolle Dynamikauflösung. Durch das interne Speaker-System des PXS-7000 haben gerade die Pianosounds für meinen Geschmack eine etwas zu starke Präsenz im mittleren Frequenzbereich. Auch könnten sie im Verhältnis etwas mehr Bass vertragen, damit das Klangbild auch bei höheren Lautstärken ausgeglichen bleibt. Dafür zeigen alle Pianosounds angenehm offene Höhen, was speziell beim Spiel in den oberen Lagen zur Geltung kommt.

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Privia Grand HG Flügel-Sound, Intonation normal Privia Grand HG Flügel-Sound, Intonation bright Privia Grand HG Flügel-Sound, Intonation mellow Privia Grand BN Flügel-Sound, Intonation normal Privia Grand BN Flügel-Sound, Intonation bright Privia Grand BN Flügel-Sound, Intonation mellow Privia Grand NY Flügel-Sound, Intonation normal Privia Grand NY Flügel-Sound, Intonation bright Privia Grand NY Flügel-Sound, Intonation mellow

Best-Hit Pianos

Ein tolles Feature für den Heim-, aber mitunter auch für den Bühnengebrauch sind die Best-Hit Pianos. Auch wenn diese vielleicht nicht die dynamische Tiefe der Flaggschiff-Flügel mitbringen, simulieren sie erstaunlich authentisch die jeweiligen Songs. Sie wirken inspirierend und lassen Nostalgie aufkommen. Ganz nebenbei erweitern sie die Klavier-Palette des PX-S7000 deutlich.

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Best Hit Piano, angelehnt an John Lennon’s Song ‚Imagine’ Best Hit Piano Neo Soul Best Hit Piano Greatest Love

Aber auch die restlichen Piano-Sounds manifestieren das PX-S7000 als vielseitigen Pianoklang-Lieferanten. Auffällig sind beim Klang durch die Lautsprecher das tolle, weite Stereobild und die authentische Räumlichkeit trotz des kompakten Gehäuses. Die rar gesäten, aber dafür wohlklingenden Effekte unterstreichen diesen Eindruck nochmals.

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Detuned Honky Tonk Upright Piano Weiches Upright Piano Wurlitzer Piano Rhodes Piano + Phaser

Weitere Sounds

Abgesehen von den Pianoklängen ist das Angebot an zusätzlichen Sounds für ein Digitalpiano erstaunlich groß. Verschiedenste Orgeln treffen auf Strings, Percussion, Woodwinds und Brass. Auch wenn sich diese Sounds nur bedingt bearbeiten lassen und der Fokus hörbar beim Piano liegt, sind die zusätzlichen Sounds allesamt sehr brauchbar. Und für ein Digitalpiano überdurchschnittlich repräsentativ. Auch die Synthesizer-Presets überzeugen durch Vielseitigkeit und Durchsetzungsfähigkeit.

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Solo-Flöte Brass Ensemble String-Preset + Reverb Solo-Violine Jazz-Orgel Synthesizer Lead-Sound Vibraphon E-Bass mit Finger gespielt
Kommentieren
Profilbild von frank

frank sagt:

#1 - 13.10.2022 um 00:35 Uhr

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""Zwar lassen sich die vielen Sounds im Detail kaum bearbeiten" hm, mit der 'Space app" (beim 6000 geht das wohl auch 'on board') lassen sich (die ueblichen GM2) Parameter wie ADR Huellkurve, Filter, Vibrato, Portamento usw. aendern. Damit kann man schon eine Menge anrichten :) Beim 6000 lassen sich ja zudem noch die DSPs beackern.

Profilbild von John

John sagt:

#2 - 01.07.2023 um 21:00 Uhr

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Welcher Vorgänger? und warum wird nicht auf die Bühnenfunktion sprich "Portabilität" mehr eingegangen??? Also was wiegt das Teil ohne die Stelzen? Wie schnell gehen die Stelzenfüsse abmontiert? Oder ist das Ding mehr als Wohnzimmer-Piano konstruiert worden?

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