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Casio CT-S300 Test

Preiswerte Keyboards sind nicht nur an jährlich wiederkehrenden Feiertagen ein schönes Geschenk, mit ihnen lässt sich auch das grundsätzliche Interesse an einem elektronischen Tasteninstrument wecken, mit dem Vorteil, sich nicht gleich in den Bereichen dreistelliger Euro-Beträge bewegen zu müssen. Umsteigen kann man später immer. Der Markt bietet gerade in diesem Segment ein vielgefächertes Angebot, das Instrumente in Preisklassen von unter 100 € bis ca. 400 € bietet, die einerseits von Discounter-Ware bis hin zu Markenprodukten reichen. Besondere Kennzeichen dieser Instrumente sind ein umfassendes Angebot an Klängen, oft eine einfache Begleitautomatik, Tastaturen mit und ohne Anschlagdynamik, Lernfunktionen für Anfänger, je nach Preisklasse noch ein paar technische Gimmicks und ein eingebautes Verstärker- / Lautsprechersystem, um das Instrument völlig autark spielen zu können. Für unseren Test haben wir mit dem CT-S300 ein Instrument aus einer Serie kostengünstiger Casiotone Einsteiger-Keyboards des japanischen Herstellers Casio gewählt, die sich aus den Modellen CT-S100, CT-S200, CT-S300 sowie LK-S250 zusammensetzt und für Straßenpreise von knapp unter 100 € bis etwas über 200 € zu haben sind.

Casio CT-S300 Test
Das Casio CT-S300 bietet viel Ausstattung für wenig Geld und ist mit einer anschlagdynamischen Tastatur ausgestattet.

Details

Was bietet das Casio CT-S300?

Die Ausstattung des kleinen Einsteiger-Keyboards zeigt sich bereits auf dem Papier recht üppig. So finden sich im CT-S300 insgesamt 400 Sounds (TONES) von denen 266 in den folgenden Rubriken angelegt sind:

PianoBassReed/PipeIndian
Electric PianoStrings/OrchestraSynth-LeadEthnic
OrganEnsembleSynth-Pad
GuitarBrassChromatic Percussion

Dem folgen weitere 128 General MIDI Klänge und 6 Drumkits. Macht in der Summe 400. Zusätzlich ist das Keyboard mit 60 Songs ausgerüstet, die in die folgenden Rubriken aufgeteilt sind:

Piano/ClassicsEventWorld

Darunter finden sich klassische Piano-Stücke, Kinderlieder/Volkslieder (vorwiegend aus dem englischsprachigen Raum) und Weihnachtslieder.
Ein Dance Music Mode gestattet mit einer Auswahl von 50 Mustern das freie Jammen in Art eines DJs. Zur Auswahl stehen 50 moderne Dance Music Styles aus den Bereichen House, Hip-Hop und EDM, die individuell kombiniert werden können. Darüber hinaus lassen sich mit vier Pattern-Phrases, vier verschiedenen Sound-Effekten nebst einer Build-up Play-Funktion der Musik noch charakteristische Effekte hinzufügen. Daneben gibt es – wie man es von Arranger-Keyboards her kennt – eine Begleitautomatik mit 77 Begleitstyles (Rhythmen), die eine Rhythmusbegleitung in diversen Genres zu selbst gewählten Spielsounds bietet.

Äußere Erscheinung

Das Casio CT-300 zeigt sich in einem einfachen, stabil wirkenden schwarzen Kunststoffgehäuse, das mithilfe eines am Gehäusetop designten Tragegriffs auch leicht transportabel ist. Dafür sorgen einerseits die kompakten Abmessungen mit 930 mm x 256 mm x 73 mm sowie das geringe Gewicht von nur 3,3 kg. Im Lieferumfang befinden sich mehrsprachige Quick-Guides für den Schnellstart und ein robuster, aus Kunststoff gefertigter Notenständer, der sicherlich eine Menge aushält. Dieser wird beim Spielen von Noten mit seinem breiten Fußsockel einfach in die Öffnung des Tragegriffs gesteckt und bietet guten Halt für aufgestelltes Notenmaterial. 

Fotostrecke: 4 Bilder Cas Casio CT-S300 bietet viel Ausstattung …

Selbst lose Blätter bleiben auf ihm stehen und sausen nicht einfach nach hinten auf den Boden. Für die Stromversorgung befindet sich noch ein Netzteil im Lieferumfang, das seinen Anschluss an der Rückseite des Keyboards findet. Für den mobilen Einsatz lässt sich das CT-S300 autark mit sechs AA-Batterien (nicht im Lieferumfang) betreiben, die ihren Platz in einem Fach am Gehäuseboden finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Mit dem praktischen Tragegriff lässt sich das Keyboard leicht transportieren.

Bedienfeld und Spielhilfen

Aufgrund der kompakten Abmessungen, der verbauten Tastatur, dem integrierten Tragegriff und der installierten Lautsprecher, bietet die Gehäuseoberfläche nicht sonderlich viel Platz für ein ausladendes Bedienfeld. Hier beschränkt sich Casio auf ein kleines unbeleuchtetes LC-Display, das von drei Tastern am unteren Rand flankiert wird. Links daneben befinden sich neben einem Ein/Aus-Schalter noch zwei Taster (VOLUME +/-) mit denen die Lautstärke geregelt werden kann. Rechts neben dem Display sitzt ein recht großer Endlos-Dreh-Encoder mit fühlbaren Rastpositionen um Einstellungen leichter vornehmen zu können, oder das Auswählen von Sounds ermöglichen – alles Arbeiten, die mit dem Dreh-Encoder ausgeführt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Casio CT-S300 zeigt eine aufgeräumte Bedienoberfläche.

Das weitere Sortiment an Bedienelementen rekrutiert sich noch aus sechs Tastern, die mit HOME, START/STOP (Symbolik), TEMPO, SUSTAIN, MY SETUP und FUNCTION gekennzeichnet sind. Die Taster bieten alle eine gummierte Oberfläche und sind recht griffig. Eine nette Dreingabe ist das Pitchbend-Rad auf der linken Gehäuseseite direkt neben der Tastatur, um Klängen von Naturinstrumenten oder Synthesizer-Sounds den nötigen Schliff zu geben.

Tastatur

Ausgestattet ist das Casio CT-S300 mit einer einfachen Tastatur und 61 Tasten im ‚Piano-Look‘, d. h. sie zeigt sich von vorne betrachtet, wie die Klaviatur eines Klaviers, was durch die mattierte Oberfläche noch unterstrichen wird. Das Wichtigste aber: Sie lässt sich anschlagdynamisch spielen! Ein wichtiger Punkt, den man beim Kauf eines Keyboards nicht vernachlässigen sollte. Gerade Anfänger, die ein Gefühl für die besonderen Eigenschaften der Klanggestaltung durch eine variierende Anschlagshärte aufbauen müssen, ist die Anschlagdynamik einer Tastatur ein sehr wichtiges Kriterium. Die Tastatur spielt sich für ein Instrument dieser Preisklasse gar nicht so schlecht und erinnert in ihrem Verhalten an das Spielgefühl auf so manchem USB/MIDI Keyboard Controller. Die Anschlagdynamik lässt sich zudem mit zwei Kurven an die eigenen Vorlieben einstellen, oder abschalten.

Die fünf-oktavige Tastataur des Casio CT-S300 ist anschlagdynamisch spielbar.
Die fünf-oktavige Tastataur des Casio CT-S300 ist anschlagdynamisch spielbar.

Eingebaute Lautsprecher

Bestückt ist das Keyboard mit zwei relativ kleinen Lautsprechern (13 cm x 6 cm), die durch die robuste Kunststoff-Schale des Gehäuses gut gegen äußere Beschädigung geschützt sind. Klanglich vollbringen sie allerdings keine Wunder, zeigen sich recht mittig und es fehlen Bässe. Punkte, die schon rein konstruktionsbedingt erklärbar sind. Wer einen deutlich besseren Klangeindruck gewinnen möchte, sollte einen Kopfhörer anschließen, oder das Instrument an der heimischen Stereoanlage betreiben. Die gebotene Leistung von 2x 2,5 Watt reicht allerdings aus, um das Kinderzimmer zum Beben und die Eltern an den Rand der Verzweiflung zu bringen, wenn sie maximal aufgezogen wird. 

Die Lautsprecher des CT-S300 Keyboards befinden sich gut geschützt auf der linken und rechten Seite des Instruments.
Die Lautsprecher des CT-S300 Keyboards befinden sich gut geschützt auf der linken und rechten Seite des Instruments.

Anschlüsse zur Außenwelt

Anschlussseitig bietet das CT-S300 nur das Nötigste: So befinden sich auf der Rückseite eine kombinierte Kopfhörer/Ausgangs-Buchse im 3,5 mm Miniklinken-Format, um das Instrument mit Kopfhörer zu spielen, oder an eine externe Verstärkeranlage anzuschließen. Des Weiteren bietet das Keyboard einen Audio-Eingang im 3,5 mm Miniklinken-Format, an welchen ein externer Audio-Player, ein Tablet, oder ein Smartphone angeschlossen werden kann, um z. B. Musik über die internen Lautsprecher des Instruments zu hören und auf dem Keyboard dazu zu spielen. Das Anschlussfinale bilden die Buchsen für das mitgelieferte Netzteil, ein Sustainpedal, das man sich noch extra besorgen sollte und eine USB to Host Buchse im Micro-B Format, die eine MIDI-Verbindung zu einem angeschlossenen Computer herstellt, oder die Nutzung der kostenlosen Casio Chordana Play App mit einem angeschlossenen Smartphone oder Tablet ermöglicht.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Rückseite des Casio CT-S300 bietet auch das Anschluss-Panel.
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Praxis

Handhabung – Spielen von Sounds

Nach betätigen des Einschaltknopf ist das CT-S300 nach ca. zwei Sekunden sofort spielbereit. Danach drückt man zunächst die blaue HOME-Taste um in die Ausgangsbasis zum Spielen von Sounds (TONES) zu gelangen. Hier bitte noch keine der drei Tasten drücken, die sich unterhalb des Displays befinden. Die Auswahl der Klänge geschieht jetzt mithilfe des Dreh-Encoders, der sich rechts neben dem Display befindet. Bei der stattlichen Summe von 400 Tones muss man kurbeln, bis man den Klang erwischt den man hören möchte. Das ist recht mühsam, denn ein gezieltes Abrufen einer bestimmten Klang-Nummer ist bei dem Keyboard nicht gegeben. Unterstützend wirkt sich dabei die Tatsache aus, dass der Dreh-Encoder in beide Richtungen bewegt werden kann. Wer z. B. einen Sound ganz hinten aus der Liste erreichen möchte, dreht das Rad einfach nach links und landet in den höheren TONE-Nummern. Hier hilft die Bedienungsanleitung des Keyboards, die man sich nach dem Kauf als PDF von der Casio-Webseite herunterzuladen kann, um sich die ‚Liste der Klangfarben‘ auszudrucken. Das macht die ganze Sache dann ein bisschen übersichtlicher. Ausdrucken sollte man sich auch die Übersicht der 60 Songs, der 50 Muster des Dance Music Mode und der 77 Begleitrhythmen. Das erspart nachher sehr viel Zeit, wenn man gezielt nach etwas sucht.

Display, Dreh-Encoder und Home-Taste: Drei wichtige Elemente bei der Bedienung des Casio CT-S300.
Display, Dreh-Encoder und Home-Taste: Drei wichtige Elemente bei der Bedienung des Casio CT-S300.

Verwenden der Begleitautomatik

Das Casio CT-S300 bietet eine einfache Begleitautomatik mit 77 Begleitrythmen, die pro Rhythmus zwei Variationen, einen Fill sowie ein Intro und ein Ending bereitstellt. Möchte man mit Intro und Ending spielen, muss man diese Funktion zunächst im FUNCTION-Menü aktivieren. Um mit einem Begleitrhythmus zu spielen genügt die Betätigung der linken Taste unterhalb des Displays, welche die Automatik scharfschaltet. Jetzt einen der 77 Rhythmen mit dem Dreh-Encoder auswählen, was nicht sehr komfortabel ist, wenn man den Inhalt des Geräts nicht genau kennt. Wer sich die Übersicht der Rhythmen aus dem Bedienungsanleitungs-PDF ausgedruckt hat ist klar im Vorteil. Jetzt genügt es einen Ton oder Akkord im Bereich der unteren zwei Oktaven der Tastatur spielen. Die Begleitautomatik beginnt mit dem Intro, wechselt danach in die erste Variation. Ein weiterer Druck auf die linke Taste unterhalb des Diplays schaltet die Automatik in die zweite Variation und wieder zurück, drückt man sie erneut. Das Drücken der mittleren Taste ruft einen Fill auf. Möchte man die Begleitung beenden, tippt man auf die START/STOP-Taste rechts neben der HOME-Taste. Durch betätigen der HOME-Taste gelangt man wieder in den Ausgangsbereich, der einerseits das Auswählen von Sounds gestattet, andererseits die unterschiedlichen Betriebsmodi aktiviert.

Fotostrecke: 2 Bilder Die drei Funktionstasten unterhalb des Displays dienen zum Aktivieren der Begleitautomatik [RHYTHM], der Songs [SONG] und des Dance Music Mode [DANCE], …

Einsatz des Dance Music Mode

Mit dem „Dance Music“ Modus bietet das CT-S300 eine Funktion, die mit den Modellen der letzten CTK Keyboard-Generation eingeführt wurde, wie dem CTK-3500. Dabei handelt es sich um 50 vorprogrammierte Muster (Patterns) musikalischer Phrasen, die mithilfe entsprechend beschrifteter Tasten der CT-S300 Klaviatur in Aktion gebracht werden. Jeder der 50 Dance Music Pattern besteht aus drei unterschiedlichen Drum Grooves, drei verschiedenen Basslinien und zwei Dreier-Gruppen an Synthesizer-Parts, die durch Drücken der beschrifteten Tasten gestartet und gestoppt werden, wobei nach dem Starten durch drücken einer beliebigen Taste aus diesem Bereich, der Rest automatisch synchronisiert wird. Um den Dance Music Mode aufzurufen, drückt man die rechte Taste unter dem Display, danach wählt man eines der 50 Patterns mithilfe des Dreh-Encoders aus und drückt eine der beschrifteten Tasten und das Spektakel startet. Während die Phrasen laufen, kann man mit der rechten Hand dazu spielen. Zusätzlich lassen sich durch betätigen weiterer schwarzer und weißen Tasten dem entstehenden Song noch ‚Special FX‘ hinzufügen, die Pumping, Filter, Flanging, Bitcrushing, Rolls, Gate, Ending bis hin zum DJ-typischen Reset bieten. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Symbole für das Aufrufen von Instrumentierung und Effekten des Dance Music Mode befinden sich auf dem Gehäuserahmen vor der Tastatur (grüne Markierung).

Da nicht alle Tasten funktionsseitig beschriftet sind, hilft es sehr die aus der Bedienungsanleitung ausgedruckte Übersicht zur Hand zu nehmen. Der Dance Music Mode bietet Musikanfängern, die noch wenig Erfahrung mit Begleitrhythmen haben und sofort losjammen wollen, eine Menge Spaß, denn hier muss man nicht auf die Tonart oder sonstige musiktheoretische Bestandteile achten und macht direkt Musik. Man merkt allerdings nach einer Weile, dass das im Keyboard verwendete Klangmaterial nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist und obendrein durch Datenreduktion zur Erzielung des günstigen Verkaufspreises nicht so klingt, wie man es von weitaus teureren Synthesizern oder Entertainer-Keyboards her kennt.

Die komplette Tastenbelegung des Dance Music Mode im Casio CT-S300.
Die komplette Tastenbelegung des Dance Music Mode im Casio CT-S300.

Songs abspielen und üben

Das CT-S300 bietet einen Fundus mit 60 Songs, die sich aus den Rubriken Piano/Classics, Event und World rekrutieren und eine Auswahl klassischer Piano-Stücke, Weihnachtslieder und Kinder- sowie Volkslieder bieten, von denen letztere vorwiegend im englischsprachigen Raum bekannt sind. Um die Songs aufzurufen drückt man nacheinander die HOME-Taste und die mittlere Taste unter dem Display, sucht sich den gewünschten Titel durch Drehen des Dreh-Encoders aus und tippt auf die START/STOP-Taste. Der Song spielt nun im Originaltempo. Ein Verändern des Abspieltempos erreicht man über die TEMPO-Taste und der Tempoeinstellung mittels Dreh-Encoder. Durch Drücken der linken Taste unter dem Display kann man zu Übungszwecken wählen welche Hand (linke, rechte oder beide) man aus dem Playback abschalten möchte, um mit der/den Eigenen dazu zu spielen. Ratsam für das Üben der Songs ist es, sich nach dem Kauf des Keyboards das auf der Casio-Webseite angebotene Songbook für das CT-S300 herunterzuladen, das alle Titel in notierter Form zeigt.

Chordana Play App

Casio bietet für das CT-S300 mit „Chordana Play“ eine kostenlose App, mit der das Üben von Stücken am Instrument unterstützt wird. Für iOS- und Android-Geräte kostenlos verfügbar, verbindet man sein Tablet oder Smartphone mit einem USB-Kabel, dass für den Anschluss am USB-Port des Keyboards mit einem Micro-B Stecker ausgerüstet ist und aktiviert den App-Modus. Damit lassen weitere Songs von der App mit dem Keyboard nutzen, wobei zum Üben die Noten auf dem angeschlossenen Smartphone oder Tablet animiert, wie in einer Pianorolle dargestellt werden. Zusätzlich können MIDI-Files über die App wiedergegeben werden, die 16-fach multitimbral und konform zu General MIDI Level 1 sind, d. h., dass quasi jedes Stück mithilfe der Chordana Play erlernbar ist, welches man im passenden MIDI Format vorliegen hat.

Fotostrecke: 4 Bilder Die mit dem Casio CT-S300 nutzbare Chordana Play App unterstützt das Üben von Musikstücken.

Anschließen an den Computer

Das Casio CT-S300 lässt sich auch an einem Rechner mit installierter DAW nutzen. Das ist praktisch um eigene Ideen festzuhalten, oder MIDI-Songs über die Tonerzeugung des Keyboards abzuspielen. Dazu wird das Keyboard via USB-Kabel (Typ 2.0 oder 1.1 mit USB-Steckern TYP-A auf Micro-B) einfach am Rechner angeschlossen. Die notwendigen Treiber dabei automatisch auf dem Rechner installiert.

My Setup Funktion

Mithilfe von MY SETUP lässt sich eine bestimmte Voreinstellung des Keyboards abspeichern, das u. a. eine Rhythmusnummer, einen Klang, die Transponierung, eine Songnummer, einen anderen Hall-Typ und einige weitere Einstellungen speichert, welche bei Bedarf wieder abgerufen werden können. Diese Funktion lässt sich praktischerweise für die Konfiguration des Startzustands festlegen, um, wenn das Instrument eingeschaltet wird, immer mit denselben Einstellungen zu beginnen.

Wie klingt das CT-S300?

Sounds|Tones
Die 400 Tones des CT-300S liefern einen großen Querschnitt durch eine Reihe der wichtigsten Soundgenres. Die Reise geht hier von Pianos bis hin zu ethnischen Klängen, die alle per Mono gesampelter Sounds dargeboten werden: Einzige Ausnahme ist das stereophone GrandPiano aus der Piano-Sektion. Klanglich gesehen bewegt sich das CT-S300 in preisklassentypischem Niveau, denn alle Sounds (TONES) sind einerseits in ihrer Sample-Rate reduziert, wodurch sie keine besonders hohe Auflösung bieten, andererseits kommen hier sehr kurze Samples mit sehr schnell einsteigenden Loops zum Einsatz, ein Mechanismus, der bereits in Zeiten verwendet wurde, als Speicherplatz noch teuer war. Das wirkt sich natürlich auf die generelle Klangqualität aus. Allerdings darf man in diesem Zusammenhang den geforderten Preis nicht aus den Augen verlieren. Aus meiner Sicht zeigt sich das stereophone GrandPiano noch von seiner besten Seite, während das weitere Klangarrangement mangels nötiger Details und stellenweise sehr kurzer Samples in den Bereich klassenüblicher Qualität rutscht. Hier darf man keine Wunder erwarten, jedoch ist der Klangvorrat so groß, um Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Erwähnenswert ist das Pitchbend-Rad, mit dessen Einsatz man den statischen Klängen – wie bei einem Synthesizer – ein bisschen mehr Leben einhauchen kann.

Audio Samples
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Sound: StereoGPiano Sound: GrandPiano Sound: Bass/Piano Sound: StringsPiano Sound: 60s E.Piano Sound: Jazz Organ Sound: Vibraphone Sound: Nylon Guitar Sound: Harmonica Sound: Brass Section Sound: Wide Strings

Begleitautomatik | Rhythm
Hier folgt eine Auswahl an Begleitrhythmen, die mit Intro, Var 1, Fill, Var 2 und Ending aufgenommen wurden. Dazu wurde mit einem Sound gespielt.

Audio Samples
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Rhythm: Straight 8Bt Rhythm: 16 Beat Rhythm: 6/8 Ballad Rhythm: Jazz Waltz Rhythm: Polka Rhythm: Bossa Nova Rhythm: Hawaiian Rhythm: Arpeggio

Dance Music Mode
Mit dem Dance Music Modus lässt sich in DJ-Manier Musik mit einer Reihe an Effekten in Echtzeit kreieren, zu der man zusätzlich noch spielen kann.

Audio Samples
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DanceMusic: E. Dance 3 DanceMusic: Fantastic Dnc DanceMusic: Pop Dance 2

Songs
Die 60 Songs repräsentieren einen Querschnitt der Genres Piano/Classics, Event und World. Hier ein Beispielstück jeder Rubrik.

Audio Samples
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Song Classical: Turkish March Song Event: Jingle Bells Song World: A Lassie
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Fazit

Casios größtes Modell der Casiotone CT-S – Serie bietet eine Menge für schmales Geld. Für weniger als 200 Euro erhält man ein Einsteiger-Keyboard mit einer anschlagdynamischen Fünf-Oktaven-Tastatur, 400 Klängen, einer Belgleitautomatik, dem Dance Music Mode und einer Reihe an Songs, die man sich anhören und mit denen man üben kann. Das Casiotone CT-S300 ist einfach, aber robust gefertigt und lässt sich zudem mit Batterien mobil betreiben. Das geringe Gewicht und der praktische Tragegriff unterstreichen den Mobilitätsfaktor zusätzlich. Klanglich zeigt sich das Casio-Keyboard auf Preisklassenniveau, wobei der Eindruck über eine externe Anlage oder über Kopfhörer besser ist als über die eingebauten kleinen Lautsprecher, die das Soundgeschehen sehr Bass-arm und stark mittenbetont übermitteln. Nützlich sind der USB-Anschluss, über den das Keyboard für eigene MIDI-Aufnahmen an einem Rechner mit installierter DAW betrieben, oder mithilfe eines Smartphones/Tablets (iOS und Android) und der kostenlosen Chordana-App auch zum multifunktionalen ‚Übungsinstrument‘ werden kann. Wer für sich oder seine Kinder ein kostengünstiges Einsteiger-Keyboard mit viel Ausstattung und hohem Zeitvertreibfaktor sucht, kann sich das Casiotone CT-S300 ruhig einmal näher ansehen. Übrigens, dieselbe technische Ausstattung und eine mit Leuchttasten ausgerüstete Tastatur findet man im Modell LK-S250 für ein paar Euro mehr.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Umfangreiches Klangangebot
  • Tastatur mit Anschlagdynamik
  • Pitchbend-Rad
  • Stabiles Gehäuse und Notenständer
  • Begleitautomatik und Dance Music Modus
  • Songs zum Hören und üben
  • Audio-Eingang
  • USB-Host Anschluss
  • Chordana Play App
Contra
  • Soundqualität mäßig
  • Mühsame Soundauswahl
  • Unbeleuchtetes Display
  • Schwachbrüstiges Lautsprechersystem
  • Kein interner Sequenzer/Recorder
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Casio CT-S300 Test
Für 170,00€ bei
Das Casio CT-S300 bietet viel Ausstattung für wenig Geld und ist mit einer anschlagdynamischen Tastatur ausgestattet.
Das Casio CT-S300 bietet viel Ausstattung für wenig Geld und ist mit einer anschlagdynamischen Tastatur ausgestattet.
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Morons MORONS! sagt:

#1 - 28.12.2020 um 19:07 Uhr

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Ich habe hier das CT 200 und bin ganz zufrieden damit. Ich benutze es vorwiegend als Midi-Keyboard und ich finde die Tastatur (ohne Anschlagdynamik) weit besser als von handelsüblichen Midi-Tastaturen.
Die Sounds vom Casio sind überwiegend nicht meins, aber einige der Orgel-Sounds finde ich brauchbar. Bei mir hängt es auch an der Stereoanlage und für ein schnelles Entwickeln von Songideen ist es nützlich.
Mir wären allerdings weniger, aber dafür hochwertigere Sounds wichtiger gewesen, ebenso eine richtige Midi-Buchse. Die GM-Midi-Sounds sind allesamt Schrott.

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