ANZEIGE

Casio CT-S1000V Test

Das Casio CT-S1000V ist ein Keyboard mit einer neuartigen Vocal Synthesis, welche diverse Lautbildungsmodelle kombiniert und daraus Stimmen erzeugt, die Texte singen können. Was es damit auf sich hat, untersuchen wir in unserem Test.

Casio CT-S1000V: Schrägansicht
Casio CT-S1000V Keyboard

Casio erweitert die beliebte Casiotone Reihe mit CT-S1000V und CT-S500 durch zwei Modelle nach oben, welche beide über 800 Sounds, 243 Rhythms und eine integrierte Sampling-Funktion verfügen. Flexibel einsetzbare DSP-Effekte, ein Lautsprechersystem mit Surround-Sound und ein mitgelieferter Bluetooth-Adapter für Audio und MIDI lassen aufhorchen. Zusätzlich zur genannten Ausstattung bietet das CT-S1000V aber ein Feature, dass ich in dieser Form noch nicht in einem Keyboard gesehen habe: Vocal Synthesis. Mit dieser Technologie können Liedtexte mithilfe einer künstlich erzeugten Stimme vom Keyboard wiedergegeben werden. Klingt interessant – und ist es auch.

Details

Konzept

Da hat sich Casio wirklich etwas Originelles einfallen lassen. Man kann beim CT-S1000V nicht nur einfach Klänge spielen, sondern auch Lyrics, also komplette Gesangslinien. Mit der Vocal Synthesis-Funktion erzeugt das Instrument den Gesang aus dem jeweiligen Liedtext. Den Charakter der Stimme kann man u. a. mit Parametern wie “Alter” und “Geschlecht” verändern. Im CT-S1000V sind 100 Textzeilen – also kurze, englischsprachige Sätze – werksseitig abgelegt. Es können jedoch auch eigene Lyrics in eine App eingegeben und anschließend via Kabel ins Instrument übertragen werden. Die Vokalsynthese macht einen Preisunterschied vom 64 € zum ansonsten gleich ausgestatteten CT-S500 aus. Wie klingt das Casio CT-S1000V und wie kann man die neuartige Vocal Synthesis in der Praxis einsetzen?

Erster Eindruck

Beim Auspacken freut man sich über das geringe Gewicht (4,7 kg) und die kompakten Abmessungen. Das Casio CT-1000V ist extrem portabel und kann selbst mit Batterien betrieben werden. Das schwarze Kunststoffgehäuse hat dieselben Abmessungen wie die bereits bekannten Casiotone-ModelleCT-S1 oder LK-S450, die ich bereits getestet habe. Die 5-Oktaven-Tastatur (61 Tasten) bietet eine Piano-Optik; die Tastenfronten sind an der Vorderkante heruntergezogen. Das Frontpanel ist farbig auffallend gestaltet und zeigt als Kontrast zum blau hintergrundbeleuchteten Display einige rote Flächen, die ins Auge fallen. Dadurch wirkt das CT-S1000V recht funky. Ein cooles Detail: Man kann einen Gurt an zwei Gurtstiften rechts und links am Gehäuse befestigen. Dazu liegen zwei Riemenschlösser aus Gummi bei. So wird das Keyboard zur Keytar. Mitgeliefert werden zudem ein externes Netzteil, ein aufsetzbarer Notenhalter sowie ein USB-Bluetooth-Adapter, der für die drahtlose Kommunikation mit anderen Geräten benötigt wird. 

Casio CT-S100V: Aufsicht
Fotostrecke: 5 Bilder Das Casio CT-S1000V zeigt sich aufgeräumt …

Bedienfeld

Das Frontpanel des CT-S1000V zeigt sich übersichtlich mit drei auffallend großen Knobs, wobei der linke als Lautstärkeregler fungiert. Mittig liegt ein monochromes, grafikfähiges Display mit dezenter blauer Hintergrundbeleuchtung. Das Bedienfeld ist extrem aufgeräumt und man wundert sich, dass ein Keyboard, mit so vielen Möglichkeiten, mit so wenigen Bedienelementen auskommt. Casio hat die Bedienungsproblematik elegant mithilfe einer grafischen Benutzeroberfläche gelöst. Das funktioniert nur, weil hier kein Display mit einer festen, unflexiblen Grafik verbaut ist, wie man es von vielen preiswerten Keyboards kennt. Das Display des CT-S1000V ist hingegen voll grafikfähig und ändert sein Aussehen je nachdem in welchem Menü man sich gerade befindet. Unterhalb des Displays liegen fünf Taster, die je nach Display-Anzeige ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Auf dem Display selbst erscheint am unteren Bildrand stets ein Kontextmenü aus fünf beschrifteten Feldern (5-Tasten-Menü), die mit den darunterliegenden Tasten angewählt werden können.

Casio CT-S100V: Bedienpanel
Fotostrecke: 2 Bilder Das aufgeräumte Bedienfeld des CT-S1000V.

Bedienelemente

Links des Displays liegt der Einschaltknopf, der Volumenregler und zwei zuweisbare Knobs K1 und K2. Letztere sind zunächst mit den Parametern „VOCAL TYPE“ und „PORTAMENTO“ belegt, können jedoch mit vielen anderen Parametern versehen werden. Darunter befinden sich vier Taster: Mit HOME kehrt man zum Haupt-Menü zurück, mit MENU gelangt man in eine Unterebene, in der viele weitere Einstellungen gemacht werden können. Mit den beiden TONE MODE SELECT Tastern wird bestimmt, welche Klangerzeugung für die rechte Hand benutzt werden soll: LYRICS oder INSTRUMENT. Man spielt entweder einen Klang aus den 800 Sounds der AiX Sound Engine, oder nutzt die Vocal Synthesis und lässt englische oder japanische Liedtexte künstlich erklingen. Dazu später mehr.

Unter dem Display liegen die fünf bereits erwähnten Taster, die – zusammen mit dem rechts vom Display verorteten Datenrad – für die Navigation und die Werteänderung in den Menüs notwendig sind. Daneben liegt noch ein rot unterlegtes Tastenfeld: Mit den oberen drei Tastern wird ausgewählt, ob man auf die TONE-, RHYTHM- oder REGISTRATION-Ebene wechseln möchte. Darunter gibt es noch drei Taster, mit denen der Arranger bzw. der MIDI-Sequenzer gesteuert wird: Play/Stop, TEMPO und RECORD. Als Spielhilfen befinden sich links von der Tastatur ein Pitchbend-Rad und ein kleiner Regler (K3), der mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden kann. In der Grundeinstellung dient er als Modulations-Rad.

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Casio CT-S1000V finden sich alle Anschlüsse: Links neben dem Anschluss für das externe Netzteil liegen zwei USB-Ports: Der USB-to-Host-Anschluss – als „Micro B“- Buchse ausgeführt – ist sowohl für die MIDI-Verbindung zu einem Computer, als auch für die Übertragung der Lyric-Daten von der App vorgesehen. Der USB-to-Device-Anschluss dient dazu, ein USB-Speichermedium oder den mitgelieferten Bluetooth-Adapter WU-BT10 anzustecken. Auf der rechten Seite gibt es zwei zuweisbare Pedal-Anschlüsse, einen Kopfhörer-Anschluss (Stereo-Miniklinke), einen Audio-Eingang (Stereo-Miniklinke) sowie ein Line-Out-Buchsenpaar (2x große Mono-Klinke). Der AUDIO IN kann beispielsweise mit einer externen Soundquelle verbunden werden, um Musik über die Lautsprecher des Keyboards laufen zu lassen, zu der man selbst spielen kann.

Casio CT-S100V: Rückansicht
Fotostrecke: 4 Bilder Die Rückseite des Casio CT-S1000V …
Kommentieren
Profilbild von NEK

NEK sagt:

#1 - 22.05.2024 um 04:50 Uhr

0

Danke für den sehr ausführlichen und treffenden Test! Das Casio CT-S 500 ist wahrscheinlich das beste Keyboard in dieser Preisregion, es hat 800 hervorragende Sounds, eine wirklich wundervolle Tastatur, eine sehr gute Verarbeitung, tolle Lautsprecher und sehr viele Möglichkeiten! Auch ein Batteriefach ist dabei, leider halten normale Batterien nicht allzu lange, aber man kann ja gute Akkus nehmen! Kurzer Überblick über die Features: 800 Sounds wovon die meisten wirklich hervorragend sind, eine sehr gut spielbare Ivory feel (d.h. angeraute) Tastatur im Piano Look die auch den meisten Klavierlehrern Freude bereitet und insgesamt ein sehr überschaubares Layout, lassen mit dem Gerät sehr viel Spaß aufkommen! Ich hatte mittlerweile etliche Keyboards und Synthesizer in der ähnlichen Preisklasse und muss sagen dass das Casio alle in die Tasche steckt, darunter waren sogar so namhafte Vertreter wie Yamaha mx49, Korg Triton Taktike oder Roland go Keys, aber diese genannten Mitbewerber können im Soundcheck nicht wirklich überzeugen! Das Casio hat einfach die realistischeren Saxophone, Pianos, Streicher und eine hervorragende Welt Sound Abteilung, dazu kommen noch Spezialitäten wie das spezielle Tuning auch auf arabisch, indisch und so weiter und sehr viele passende Begleitungen! Zwei kleine Kritikpunkte habe ich allerdings doch und zwar ist natürlich durch die Vielfalt der Funktionen die etwas reduzierte Bedieneinheit überfordert, man muss schon sehr viel klicken um an die verschiedensten Parameter zu kommen, vor allem ist eben nicht alles sooo intuitiv wie die ausführliche Anleitung suggeriert... Wirklich vermissen tue ich eigentlich nur zwei Dinge und zwar zwei dezidierte Buttons für die Oktavverschiebung und ein zweites Rad für die Modulation, der kleine Drehregler links kann da nicht wirklich überzeugen! Ansonsten ist das Gerät hervorragend verarbeitet, sehr leicht und kompakt und durch Batteribetrieb sehr flexibel einsetzbar, in eine schöne Rucksack Tasche gepackt kann es leicht überall mit hinnehmen, auch an den Strand oder ans Lagerfeuer wie es immer so schön heißt, die eingebauten Lautsprecher machen ordentlich Druck und verzerren auch bei vollem Anschlag nicht was sehr selten ist! Die Tastatur ist wie gesagt eher Klaviermäßig, was vielleicht für Synthiesounds nicht unbedingt am besten geeignet ist, aber das kann man sich ja angewöhnen bzw weiß man im voraus. Dafür lässt sie sich sehr dynamisch spielen und hilft die tollen Sounds sehr ausdrucksstark zu spielen! Leider haben wir es doch zurückgeben müssen, weil unsere Tochter doch lieber Gitarre spielen möchte.. Ich kann es trotzdem allen empfehlen die ein günstiges und transportables Instrument mit hervorragendem Klang suchen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.