Casio CTK-1250 Test

Das Casio CTK-1250 Keyboard kostet gerade einmal knapp 90 Euro. Was kann man zu diesem Preis erwarten? Ist das Casio CTK-1250 ein empfehlenswertes Einsteiger-Keyboard und das richtige Instrument zum Keyboard spielen lernen? Die Antworten auf diese Fragen geben wir im Testbericht. Übrigens ist das CTK-1250 baugleich mit dem CTK-1150 und auch nahezu identisch mit dem CTK-1300, sodass dieser Test auch für diese Geschwister-Keyboards gelten kann.

Das Casio CTK-1250 Keyboard fällt durch seinen sehr günstigen Preis auf.
Das Casio CTK-1250 ist ein sehr einfach ausgestattetes Einsteiger-Keyboard


Vor einiger Zeit haben wir mit dem Startone MK-300 ein Keyboard getestet, das zu einem sehr günstigen Preis sogar eine anschlagdynamische Tastatur bietet. Auf diese muss man beim CTK-1250 verzichten, dafür unterbietet das Casio den Preis des Startone noch einmal deutlich. Was man zu diesem Preis erwarten kann, haben wir getestet.

Details

Gehäuse

Das Casio CTK-1250 kommt im gleichen Format und Design wie das CTK-2400 eine Klasse höher. Das Kunststoffgehäuse wirkt nicht besonders hochwertig, aber stabil genug für den Hausgebrauch. Auch bei diesem Preisbrecher-Modell setzt Casio auf eine Tastatur in Piano-Optik, also ohne Lücke unter den Tasten. Eine Schönheit ist das Keyboard trotzdem nicht, man sieht ihm schon an, dass hier an allen Ecken gespart wurde.
Im Lieferumfang befindet sich der bei den günstigen Casio Keyboards übliche Drahtbügel als Notenhalter, den ich persönlich völlig unbrauchbar finde. Lose Blätter rutschen einfach nach hinten durch. Auch ein Songbook mit den integrierten Songs liegt dem Keyboard bei. Ein Netzteil ist hingegen nicht inbegriffen, obwohl das CTK-1250 einen Anschluss dafür hat. Dieses muss man sich also separat besorgen oder das Keyboard mit Batterien betreiben – am Gehäuseboden befindet sich ein Fach für sechs AA-Batterien.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Casio CTK-1250 orientiert sich am Design des CTK-2400.

Anschlüsse

Die Anschlüsse des Casio CTK-1250 sind schnell abgehandelt – es gibt nur ganze zwei. Neben der erwähnten Buchse für das optional zu erwerbende Netzteil bietet das Keyboard einen Kopfhöreranschluss, der auch als Stereoausgang verwendet werden kann. Weitere Anschlüsse sucht man vergeblich: Das CTK-1250 bietet weder MIDI bzw. USB noch eine Buchse für ein Sustainpedal. Während Ersteres in dieser Klasse wohl meist entbehrlich ist – wer das Keyboard mit dem Computer verbinden möchte, gehört meist schon zu den Fortgeschrittenen und damit nicht zur Zielgruppe des CTK-1250 – finde ich Letzteres auch bei einem Einsteiger-Instrument sehr schade. Ein Haltepedal braucht man auch als Anfänger!

Fotostrecke: 3 Bilder Anschlüsse sind beim Casio CTK-1250 sehr spärlich gesät.

Lautsprecher

Die Lautsprecher des CTK-1250 leisten 2x 2 Watt. Das ist nur unwesentlich weniger als beispielsweise die Lautsprecher der Konkurrenz von Yamaha bis hinauf zum PSR-E353, aber die Speaker des CTK-1250 können im Vergleich nicht mithalten. Der Sound ist recht blechern und scharf und erinnert streckenweise an ein Küchenradio. Bei hoher Lautstärke beginnt es deutlich zu verzerren. Hier darf man vom Preisbrecher keine Wunder erwarten – wer einen besseren Sound möchte, muss einfach etwas mehr Geld in die Hand nehmen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Bedienfeld des CTK-1250 ist übersichtlich.

Bedienfeld

Das übersichtliche Bedienfeld des Casio CTK-1250 gruppiert sich um das unbeleuchtete und bei schlechten Lichtverhältnissen kaum ablesbare Display. Auf der linken Seite findet man zunächst den Power-Schiebeschalter, der zugleich zwischen verschiedenen Betriebsarten der Begleitautomatik umschaltet (aus / Casio Chord / Fingered). Ein weiterer Schieberegler ist für die Lautstärke zuständig. Rechts daneben liegen zwei Knöpfe für die Steuerung der Begleitautomatik. Hier gibt es nur SYNCHRO/FILL IN und START/STOP. Die sonst üblichen Knöpfe für Intros, Endings und Variationen fehlen beim CTK-1250, weil die Rhythmen des Keyboards nicht damit ausgestattet sind. Allerdings lässt sich mit dem Button ACCOMP VOLUME die Lautstärke der Begleitung einstellen. Ein Taster für Transposition und Stimmung und zwei Buttons für das Tempo schließen die rechte Hälfte ab.
Das mittig platzierte Display ist noch etwas kleiner als etwa beim CTK-2400 und nicht beleuchtet. Es zeigt den gewählten Sound, Rhythmus oder Song und das Tempo an und verfügt über eine Metronom-Darstellung und eine Fingersatzgrafik.
Rechts sind die Bedienelemente zur Auswahl von Klängen (Tones), Rhythmen und Songs zu finden. Mit einem der drei Taster TONE, RHYTHM und SONG BANK wählt man zunächst, was man einstellen möchte, und trifft dann die Auswahl mit den Plus/Minus-Tasten oder dem Zehner-Ziffernblock. Darunter haben vier Transportbuttons für die Songwiedergabe, zwei Knöpfe für das getrennte An- und Abschalten der linken und rechten Hand und ein Taster für das „Chord Book“ (ein integriertes Akkordlexikon) Platz gefunden.

Praxis

Tastatur

Die ungewichtete Tastatur des Casio CTK-1250 sieht aus wie bei einem Klavier: Die bei Keyboards sonst übliche Lücke unter den Tasten fehlt. Das verleiht dem Keyboard ein eleganteres Aussehen, wobei mich persönlich dieser Punkt noch nie gestört hatte. Stören tut mich hingegen das recht schwammige, undefinierte Spielgefühl. Der Ton wird irgendwo in der Mitte des Anschlagswegs ausgelöst, was die Tastatur schwer zu kontrollieren macht. Ausdrucksstarkes Spiel ist nicht möglich, weil eine Anschlagdynamik fehlt und man noch nicht einmal ein Haltepedal anschließen kann. Ich möchte auch Anfängern ausdrücklich ans Herz legen, gleich von Beginn an in ein Keyboard mit einer besseren Tastatur zu investieren – man lernt darauf besser spielen und die Freude am Instrument hält länger an. Auf dieser Tastatur macht das Spielen einfach nicht richtig Spaß.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Tastatur des CTK-1250 kann nicht überzeugen.

Klangfarben (Tones)

Das CTK-1250 bietet 100 Klangfarben, die wie üblich ein breites Spektrum abdecken. Hier findet man neben verschiedenen Pianos, E-Pianos und Orgeln auch Gitarren, Bässe, Streicher, Bläser und einige Synthesizer-Sounds. Die Qualität der Sounds entspricht der Preisklasse, um es diplomatisch auszudrücken. Besonders natürliche Klänge darf man hier nicht erwarten. Die meisten Sounds wirken sehr statisch (wozu die fehlende Anschlagdynamik sicher ihren Teil beiträgt) und klingen gerade im Ausklang unnatürlich. Bei einigen Sounds machen sich in der Abklingphase Störgeräusche wie Rauschen bemerkbar, wie es beispielsweise beim “Wood Bass” zu hören ist. Die Polyphonie, also die Anzahl der gleichzeitig spielbaren Noten, ist mit 12 Stimmen sehr dürftig. Für gar nicht viel mehr Geld bekommt man schon Instrumente, die deutlich besser klingen und auf Dauer einfach mehr Spaß machen.  

Audio Samples
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Piano E-Piano Orgeln Acoustic Guitar Dist Guitar Wood Bass Strings Tenor Sax Brass Synth

Rhythmen

Zu den 100 Klangfarben gesellen sich 100 Begleitrhythmen. Diese sind beim CTK-1250 besonders simpel aufgebaut: Es gibt jeweils nur eine Rhythmusvariante und ein Fill-In. Auf Intros, Endings und umschaltbare Variationen muss man verzichten. Das Angebot umfasst Pop, Rock, Jazz, Dance und traditionelle Rhythmen aus Europa und Lateinamerika. Es sind einige schön programmierte Grooves dabei, aber der Klang der Begleitautomatik leidet unter der Qualität der Sounds. Vor allem die Drums fallen nicht gerade durch Vielseitigkeit auf – das Keyboard besitzt nur ein Drumkit, weshalb in fast allen Rhythmen die gleiche Snare Drum vorkommt. Das passt dann eben nur manchmal. Die eingeschränkten Fähigkeiten und der enttäuschende Klang der Begleitautomatik machen deutlich, dass das CTK-1250 doch eher Spielzeug als Musikinstrument ist. Genug, um damit ein bisschen Spaß zu haben, aber zuwenig, um ernsthaft damit zu musizieren.

Audio Samples
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8 Beat Shuffle 50s Rock Soul Ballad Epic Ballad Vocal Pop Club Pop Heavy Metal Heavy Rock Big Band

Songs

100 Sounds, 100 Rhythmen und … 100 Songs! Die Auswahl durchstreift die üblichen Weihnachtslieder, Traditionals und Volkslieder, um dann bei einigen Gassenhauern aus Opern (La Traviata, Carmen) und Balletten (Nussknacker) zu enden. Beim Abspielen der Songs kann man dazu auf der Tastatur spielen und die linke und rechte Hand getrennt an- und abschalten. Wenn man das tut und das Lied zu Ende spielt, erklingt Applaus. Albern, aber lustig! Eine mehrstufige Übungsfunktion, wie sie bei vielen Einsteiger-Keyboards zu finden ist, bietet das CTK-1250 nicht.

Fazit

Das Casio CTK-1250 ist ein sehr einfaches Einsteiger-Keyboard, das hauptsächlich durch seinen günstigen Preis attraktiv ist. Klangqualität, Lautsprecher, Rhythmen und die nicht anschlagdynamische Tastatur können hingegen nicht überzeugen. Auch auf den Anschluss für ein Haltepedal muss man beim CTK-1250 verzichten. Insgesamt wirkt das Keyboard daher etwas zu sehr wie ein Spielzeug, um es hier als Musikinstrument zu empfehlen. Wer wirklich Keyboard spielen lernen und lange Freude daran haben möchte, sollte am besten gleich in ein höherwertiges Instrument investieren. Beim Casio CTK-1250 sind die Grenzen schnell erreicht.  

Unser Fazit:
2,5 / 5
Pro
  • sehr günstiger Preis
  • Songbook im Lieferumfang
Contra
  • Qualität der Klänge und Rhythmen
  • Tastatur ohne Anschlagdynamik
  • kein Netzteil im Lieferumfang
  • kein Anschluss für Sustainpedal
  • Qualität der Lautsprecher
  • Rhythmen ohne Variationen und Intros/Endings
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Casio CTK-1250 Test
Für 85,00€ bei
Das Casio CTK-1250 ist ein sehr einfach ausgestattetes Einsteiger-Keyboard
Das Casio CTK-1250 ist ein sehr einfach ausgestattetes Einsteiger-Keyboard
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