Anzeige

Arturia Drumbrute Impact Test

Arturia baut sein analoges Angebot aus und liegt damit im Trend. Der Drumbrute Impact ist dabei die böse kleine Schwester vom großen lieben Bruder Drumbrute. Mit weniger Instrumenten ausgestattet, dafür aber mit einem umso aggressiveren, wuchtigeren Sound sorgt sie für hohe Erwartungen!

Arturia_Drumbrute_Impact_1_Aufmacher


Auch diesmal haben wir wieder in Kooperation mit Telekom Electronic Beats getestet und Stimming, der auch schon in der Vergangenheit  den Elektron Digitakt für uns in Kooperation mit Telekom Electronic Beats getestet hat, um sein Urteil gebeten. Im folgenden Video führt Stimming durch die einzelnen Sektionen des Arturia Drumbrute Impact und gibt noch eine weitere Sicht auf die Drum Machine.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Analoger Aufbau

Der Arturia Drumbrute Impact ist eine analoge Drum Machine mit zehn gleichzeitig abspielbaren Sounds, recht kompakten Abmaßen und einem äußerst attraktiven Preis.

Klares Layout, reichlich Platz zum Bedienen und hochwertige Verarbeitung: Mit dem DrumBrute Impact gibt es ziemlich viel Drum Machine für einen kleinen Preis.
Klares Layout, reichlich Platz zum Bedienen und hochwertige Verarbeitung: Mit dem DrumBrute Impact gibt es ziemlich viel Drum Machine für einen kleinen Preis.

Zu den zehn Drum Sounds gehören eine Kick, zwei Snares, ein Low- sowie High-Tom, eine Cowbell, ein Cymbal und eine Closed/Open Hihat Combo sowie auch ein FM-Sound. Die meisten Sounds sind im Direktzugriff, nur High/Low Tom sowie Cymbal/Cowbell teilen sich den Platz und haben entsprechende Umschalter.
Getriggert werden die Sounds mittels der acht beleuchteten Gummi-Pads, die zwei Anschlagsstufen kennen. Die Kicks und Snares haben drei Parameter zu bieten, der Rest zwei und die Cowbell nur einen. Davon ausgenommen ist nur der FM-Sound, welcher mit fünf Parametern am umfangreichsten parametrisiert ist. Einer der Parameter ist aber immer die Lautstärke.

Mit Color gibt es pro Sound eine Variation mehr – insgesamt gibt es also 19 Sounds, denn die Cowbell kennt keine weitere "Farbe".
Mit Color gibt es pro Sound eine Variation mehr – insgesamt gibt es also 19 Sounds, denn die Cowbell kennt keine weitere “Farbe”.

Jeder Sound – abgesehen von der Cowbell – kennt außerdem zwei Schattierungen, welche sogar pro Step geändert werden können. Arturia nennt die Funktion Color, wahrscheinlich weil die Sounds etwas „gefärbt“ werden. Ok. 
Die Kick bekommt so mehr „drive“, die erste Snare etwas mehr „Body“ und aus der zweiten Snare wird eine Art „Clap“. Die Toms wiederum bekommen deutlich mehr „Decay“, das Cymbal hingegen einen anderen „Tone“, die Closed Hihat mehr „Decay“ mit und mit „Harmonics“ erhalten beide einen etwas anderen Klang. Der FM-Sound hingegen kennt einen „Pitch-Envelope“. 
Der Drumbrute Impact verfügt außerdem über einen Distortion-Effekt in der Summe. Und das Ganze klingt dann insgesamt Alles in etwa so:

Audio Samples
0:00
DrumBrute Impact

Stepsequenzer mit Möglichkeiten

Das Alles wird von dem gewohnten Arturia Sequenzer gesteuert, welcher 64 Patterns mit einer maximalen Länge von 64 Steps kennt. Polyrhytmen sind ebenfalls möglich, das heißt, jedes Instrument kann über eine eigene Pattern-Länge verfügen. Außerdem können bis zu 16 Patterns zu 16 Songs verknüpft werden. 

Der Sequenzer dürfte Beat Step Pro Usern durchaus bekannt vorkommen …
Der Sequenzer dürfte Beat Step Pro Usern durchaus bekannt vorkommen …

Es wird dabei wie gewohnt im Lauflicht programmiert oder gar live eingespielt. Unterschiedliche Anschlagsstärken kennt der Sequenzer via Accent. Dieser kann zweistufig programmiert werden. 
Ergänzt wird das Ganze von BPM-Geschwindigkeit, einem Swing und einem Random Generator sowie einem unkompliziert zuschaltbaren Metronom. Besonders cool dabei: Die Swing und Random Effekte können sowohl auf einzelne Tracks als auch das gesamte Pattern angewendet werden.
Mit einem kleinen Touch-Strip können Pattern für Loop-Effekte auch wiederholt werden sowie bei gedrückt-gehaltenen Instrument-Tasten entsprechende Rolls gespielt werden. Diese lassen sich aber nicht aufnehmen. Apropos Aufnehmen: Die Pattern müssen explizit gespeichert werden. Das hat den Vorteil, dass man die Pattern live verfrickeln kann und via Tastendruck wieder auf das Ursprungspattern zurückschalten kann.

Summen-Distortion sowie "MIDI-Effekte" wie Randomize und Shuffle gibt es auch!
Summen-Distortion sowie “MIDI-Effekte” wie Randomize und Shuffle gibt es auch!

Üppige Anschlussmöglichkeiten

Wirklich praktisch sind die, zu dem Mono-Mainout zusätzlich vorhandenen Gruppenausgänge. In dieser Preisklasse sieht man das nicht sehr häufig. Wird ein Kabel gesteckt, verschwindet der entsprechende Sound vom Main-Out. Vier Stück sind es an der Zahl und sie sind wie folgt aufgeteilt:
Kick, Snares, Hihats und FM. Das bedeutet in der Konsequenz: Wenn alle Kabel gesteckt sind, teilen sich die Toms, das Cymbal und die Cowbell den Main-Out. Die Gruppenausgänge setzen auf 3,5 mm, der Hauptausgang indes auf „erwachsene“ 6,35 mm. 
Hinzukommen die flexiblen Sync-Optionen mit MIDI-I/O und Sync- I/O, welche auch 1PPS, 2PPQ, DIN24 und DIN48 ausgeben können. Zusätzlich steht ein USB-MIDI-Interface zu Seite. 
Besonders gut hat mir dabei bei Arturia immer der explizite Sync-Taster gefallen, der zwischen den verschiedenen Sync-Quellen toggelt. Intern, USB, MIDI und Clock stehen zur Auswahl – leider merkt sich die Kiste aber nicht über das Ausschalten hinaus, was eingestellt war und startet somit immer mit „Intern“. Dafür ist das Umschalten nur bei gestoppten Sequenzer möglich, um ein versehentliches Verstellen zu vermeiden. And that´s it. 

Kopfhörerausgang, Main-Out, Gruppenausgänge, Sync I/O, MIDI, USB und Strom: Alles am Start.
Kopfhörerausgang, Main-Out, Gruppenausgänge, Sync I/O, MIDI, USB und Strom: Alles am Start.
Anzeige

Praxis

Simpel aber gut

Der Arturia Drumbrute Impact ist eine einfache und logisch aufgebaute Drum Machine. „What you see is what you get“ ist angesagt und entsprechend schnell schraubt es sich an der Kiste. Patterns, Songs und Kits sind schnell gefunden und auch die kleinen Zusatzfunktionen wie Swing und Randomize mit ihrer per Track oder Global Funktion sind wirklich unkompliziert bedient. Alles richtig gemacht.

Klang

Der „alte“ Drumbrute hat mir bei meinem Test klanglich nicht so gefallen, das macht die „Neue“ mit dem Zusatz Impact vom Start weg wirklich besser. Der Sound ist grob, eigenständig und mit ein wenig Distortion auch richtig druckvoll. Mit der Distortion muss man allerdings wirklich aufpassen, da es relativ schnell matscht – ein High-Pass auf der Distortion wäre durchaus hilfreich gewesen. 
Die Snare 2 lässt sich auch zur Clap transformieren, so richtig geil wird der Clap aber nicht. Die beiden Snares gefallen mir dennoch sehr gut, weil sie recht dreckig und roh sind. Gleiches gilt auch für die HiHat, die schön metallisch-elektronisch zwirbelt. Die Kick ist auch gut, aber wie Stimming schon feststellte, ihr fehlt einfach ein etwas Knack bzw. Klick – kurzum sie ist mir nicht Attack-reich genug. 

Audio Samples
0:00
Kick Snare1 Snare2 Snare2/Clap Low/High-Tom Cymbal/Cowbell HiHats FM

Der Rest ist ebenfalls gut und funktional, lediglich die Toms finde ich ein wenig zu einfach – aber das ist auch Geschmackssache. Naja, und mit dem FM-Sound kann ich persönlich nicht viel anfangen – er ist für mich weder Fisch noch Fleisch. Den hätte man weglassen sollen, oder stattdessen eine solide Clap hinzufügen können. Stimming findet ihn hingegen gut, die Meinung darf hier also durchaus auseinander gehen.   
Die Maschine hat Charakter – keine Frage, besonders edel und teuer klingt sie aber für meinen Geschmack nicht, auf richtig viele Sweet-Spots kommt man auch hier nicht. Es stellt sich also die Frage, wie lange man mit den relativ wenigen Parametern glücklich wird. Und da muss ich Stimming auch etwas widersprechen und würde die Maschine nicht blind kaufen. Natürlich kostet die Impact nur 300 Euro – wenn man sie am Ende aber nicht viel benutzt, ist das trotzdem nicht gerade wenig Geld und vielleicht hätte man für ein bisschen mehr Geld eine flexiblere Maschine bekommen. Alles in allem – und vor allem in Anbetracht des kleinen Preises – ist das Gebotene aber dennoch gut. Für die Impact muss man sich also nicht schämen.
Drum Machine plus Mini-Synth: Das Konzept kenn ich doch auch von AKAI?
Drum Machine plus Mini-Synth: Das Konzept kenn ich doch auch von AKAI?
Anzeige

Fazit

Mit dem Drumbrute Impact ist Arturia ein guter Wurf gelungen. Für einen kleinen Preis erhält man hier richtig viel Drum Machine mit analogen, rohem Sound. Im Gegensatz zum großen Drumbrute hat die „Kleine“ ein in sich ziemlich stimmiges Soundangebot, was genügend Charakter mitbringt und nicht kopiert – allerdings auch nicht besonders vielschichtig ist. Der Sequenzer bietet dennoch reichlich Potenzial und lässt schöne, lange Pattern zu.

Pro

  • Roher, grober Sound
  • Klanglich in sich stimmig
  • Roll und Stutter-Effekte
  • Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis

Contra

  • Relativ wenig Parameter pro Sound
Arturia_Drumbrute_Impact_6_FM
Drum Machine plus Mini-Synth: Das Konzept kenn ich doch auch von AKAI?

Features

  • Zehn analoge Sounds: Kick, Snare 1, Snare 2, Tom Hi, Tom Low, Cowbell, Cymbal, Closed Hat, Open Hat und FM Sound
  • 64 Patterns mit jeweils bis zu 64 Steps
  • Akzentsetzung pro Instrument und Step
  • “Color”-Klangverfärbung pro Instrument und Step zuschaltbar (außer bei Cowbell)
  • Song-Modus, Polyrhythmus-Funktion: Jede Drumspur kann eigene Step-Anzahl haben, Swing-Funktion global und einzeln, Zufallsgenerator
  • Pattern-Looper für Loops und glitchartige Effekte, Roller für Drum-Rolls in Echtzeit
  • Distortion-Effekt auf Summe zuschaltbar
  • Integriertes Metronom
  • Flexible Sync-Optionen: Intern / MIDI / Clock, inkl. 1PPS, 2PPQ, DIN24 und DIN48
  • USB-MIDI-Interface
  • Summenausgang und vier zusätzliche Gruppenausgänge
  • 3,5 mm Kopfhörerausgang

Preis

  • Arturia Drumbrute Impact: 299 € (Straßenpreis, Stand: 27.7.2018)

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.