AKG K-912 Test

Praxis

Klang

Der Kopfhörer wurde an Kopfhörerausgängen folgender Geräte betrieben: iPad 4, SPL Phonitor Mini sowie RME UFX. Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW-Tätigkeiten, u.ä.) habe ich auch den folgenden Mix stilübergreifender Songs angehört:

  • Alessandro Safina – Regresa A Mi
  • Johnny Cash – Desperado
  • Skrillex – Bangarang
  • Rihanna – Rude Boy
  • David Guetta – Sexy Bitch
  • 50 Cent – In da Club
  • Jens Zimmermann – White Treasures

Verwendungszweck

Durch die Dockingstation ist man bezüglich der Platzierung und des Anschlusses mit Kabeln ziemlich flexibel. Für den Einsatz am Mischpult gibt es allerdings wesentlich geeignetere, kabelgebunde Modelle. Die Entfernung zwischen Kopfhörer und Dock kann problemlos 20 Meter inklusive zweier Wände betragen. Bleibt man allerdings in ständiger Bewegung, schleichen sich bei ausgereizten Entfernungen durchaus mal kleinere Störgeräusche ein.

Fotostrecke: 2 Bilder Links finden wir den Autotune-Knopf …

Tragekomfort

Der halboffener Kopfhörer vermittelt ein angenehmes Gefühl von Freiheit. Auch das Gewicht von 280g (inklusive Akkus) trügt das luftige Tragegefühl nicht. Dank des selbstjustierenden Kopfbands findet der Hörer auch auf allen Kopfgrößen bequemen und sicheren Halt, denn auch die mit Velours gepolsterten, gelenkigen Ohrmuscheln schmiegen sich gut an. Ruckartige Bewegungen lassen die Sitzposition unbeeindruckt, Tanzen zum Lieblingslied oder kleine Home-Workouts sind also kein Problem. Lediglich die Innenseiten der Muscheln sind etwas hart und nur mit einer etwas zu dünnen Veloursschicht überzogen. Hier fiel mir je nach Kopfposition ein unangenehmer Druck auf den Ohren auf.

Frequenzgang

Der Frequenzgang des K912 bemüht sich um Ausgewogenheit und Linearität. Diese bleibt aber vor allem im oberen Mittenbereich und im Tiefbass etwas auf der Strecke, da hier bei gehobenen Lautstärken durchaus stark komprimiert wird. Zurück bleibt ein etwas blechernes, höhenbetontes Klangbild, das von einem latenten Rauschen begleitet wird, welchess nicht von der Input-Lautstärke abhängig ist. Man sollte aber auch definitiv nicht den geringen Preis der AKGs aus dem Auge verlieren. Am besten klingen Tracks, bei denen der Fokus auf Melodien und nicht auf Percussion gerichtet ist, da zu scharfe Snares und harte Kickdrums gerne mal den Rest übertünchen. 

Impulsverhalten

Auch hier wird deutlich, dass der K912 bei perkussiven Klängen etwas zu kämpfen hat. So sind die Transienten von Bassdrums oft nicht punchy genug, was einen leichten Bassmatsch hinterlässt. Das ist Grund genug für mich, den K912 aus dem Studio fernzuhalten. Weniger Probleme hat der drahtlose Kandidat allerdings mit Snares und Hats, welche zwar auch etwas zu laut dargestellt wirken, dafür aber straffer und knackiger klingen. In Anbetracht des Preises hat man trotzdem wenig Spielraum zum Meckern.

Räumliche Abbildung

In der Königsdisziplin (halb-)offener Kopfhörer zeigt der K912 seine AKG-Wurzeln souverän: Besonders bei klassischer Musik lassen sich einzelne Instrumente gut im Stereopanorama und damit auf der Orchesterbühne lokalisieren. Auch bei Film- oder Videospielvertonungen entsteht ein naturgetreues Abbild der räumlichen Gegebenheiten. Lediglich die oberen Mittensignale sind etwas zu undifferenziert und scheinen eher „im Kopf“ anstatt „vor“ dem Hörer zu erklingen. 

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