Manche Musikvideos sind mehr als bloße Begleitung zu einem Song, sie sind visuelle Meilensteine, die eine Ära prägen. Von psychedelischen Konzertaufnahmen bis zu aufwendig inszenierten Kurzfilmen haben Rockmusiker immer wieder bewiesen, dass ihre Kreativität nicht an der Studiotür endet. Hier eine Auswahl von fünf legendären Videos.

Pink Floyd – Echoes (Live in Pompeii)
1972 reisten Pink Floyd nach Pompeji, nicht für ein klassisches Konzert, sondern für ein Experiment: ein Live-Set ohne Publikum, gefilmt in den Ruinen des römischen Amphitheaters. „Echoes“ ist das Herzstück dieser Performance: ein 23-minütiger Trip aus hypnotischen Gitarren, schwebenden Synthesizern und surrealen Kamerafahrten. Die leeren Ränge, das Spiel mit Licht und Schatten und die völlige Abwesenheit von Zuschauern erzeugen eine Atmosphäre, die zwischen Traum und Dokumentation wechselt. Dieses Video ist bis heute ein Paradebeispiel dafür, wie Musik und Raum eine fast spirituelle Einheit bilden können.
Metallica – One
Als Metallica 1989 „One“ als Single veröffentlichte, entschieden sie sich für ein düsteres, politisch aufgeladenes Musikvideo. Die Band spielt in einem abgedunkelten Raum, während Szenen aus dem Antikriegsfilm Johnny Got His Gun eingestreut werden. Die bedrückende Geschichte eines Soldaten, der schwer verwundet, blind, taub und stumm überlebt, verstärkt die Botschaft des Songs über die Grausamkeit des Krieges. Das Video verzichtet auf schnelle Schnitte und grelle Effekte. Stattdessen baut es eine drückende Spannung auf, die mit dem musikalischen Höhepunkt explodiert.
Guns N’ Roses – November Rain
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‘Luck And Strange’: David Gilmour auf Platz 1 der deutschen Album-Charts
Wenn von den besten Rock-Musikvideos die Rede ist, darf „November Rain“ nicht fehlen. Der über neun Minuten lange Clip aus den 90ern verbindet Live-Auftritte, opulente Orchesterparts und eine dramatische Liebesgeschichte. Die ikonische Kirchenszene in der Wüste, Slashs Gitarrensolo im Regen und der plötzliche tragische Wendepunkt machten das Video zu einem MTV-Dauerbrenner und zu einem Symbol für den opulenten Stil der Band.
Peter Gabriel – Sledgehammer
„Sledgehammer“ war 1986 eine audiovisuelle Revolution. Peter Gabriel setzte auf Stop-Motion, Claymation und experimentelle Animationstechniken, die bis dato in diesem Umfang in einem Musikvideo kaum zu sehen waren. Jeder Frame wirkt wie eine kleine Kunstinstallation, vom sich drehenden Obst über tanzende Hühner bis zu Gabriels sich wandelndem Gesicht. Der Clip gewann nicht nur neun MTV Video Music Awards, sondern beeinflusste nachhaltig die Bildsprache der Pop- und Rockvideos der späten 80er.
Van Halen – Hot For Teacher
„Hot For Teacher“ fängt den wilden, humorvollen Spirit der 80er-Rockszene perfekt ein. Van Halen kombinieren energiegeladene Live-Auftritte mit einer augenzwinkernden Schulstory, in der Lehrer und Schüler in überdrehten Rollen glänzen. Das Video lebt von seiner Geschwindigkeit, dem typischen David-Lee-Roth-Charme und einer gehörigen Portion Selbstironie. Ein Muss für jede Liste der besten Rock-Musikvideos.
Einschalten lohnt sich
Am Ende zeigen diese Clips vor allem eins: Rockmusik kann auf der Leinwand genauso fesseln wie auf der Bühne. Ob Pink Floyds hypnotische Reise durch Pompeii, Metallicas beklemmende Anti-Kriegsbotschaft oder Van Halens überdrehter Schulspaß, jedes dieser Videos hat seinen ganz eigenen Charme. Also: Laut aufdrehen, Vollbild an und einfach mal wieder richtig in die Welt der besten Rock-Musikvideos eintauchen.