Moog, Korg & Co: Echte Synthesizer im Film

Synthesizer bleiben futuristisch. Blinkende Lichter, Kabel und Regler wirken wie die Kommandozentrale eine Raumschiffs und vermitteln so ein direktes Gefühl. Dies ist natürlich auch der Filmindustrie aufgefallen und seit jeher findet man Synthesizer im Film. Oft sind es nur leuchtende Attrappen, diese Filme haben sich jedoch nicht gescheut echte Synthesizer zu zeigen.

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Phantom of the Paradise (1974) – Moog Modular

Brian De Palmas Rock-Oper-Parodie Phantom of the Paradise (1974) ist nicht nur ein filmisches Kultobjekt, sondern auch eine frühe Hommage an elektronische Musik. Später wird der Film von z.B. Daft Punk als großer Einfluss genannt. In einer Schlüsselszene trifft der Protagonist Winslow Leach – entstellt und versklavt vom Musikmogul Swan – auf ein riesiges Moog Modular System. In diesem Moment kann man nicht nur die Ästhetik und Größe des Moogs bewundern; es ist auch auch ein bedeutender Teil der Handlung: Winslow wird in das Tonstudio gezwungen, wo er über das Moog-Modularsystem erstmals seine Stimme elektronisch „zurückgewinnt“.

Das Moog Modular wird hier zum Symbol für Manipulation und Innovation zugleich. Seine Größe, die blinkenden Lichter und das Kabelgewirr sind Teil der ästhetischen Inszenierung und erzeugen ein klaustrophobisches Studio-Feeling. Komponist Paul Williams – der auch Swan spielt – setzt den Synthesizer gezielt ein, um zwischen analogem Rock und elektronischer Klangwelt zu vermitteln. Heutzutage werden riesige Modular-Racks mit einem gewissen Retrocharme assoziiert. Zur veröffentlichung des Films war der Synth-Klassiker aber noch keine 15 Jahre alt, weswegen er damals als sehr futuristisch erschien. 

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Batman v. Superman: Dawn of Justice (2016) – Moog Voyager

In diesem Superhelden-Blockbuster begegnet man dem Moog Voyager in einer überraschend intimen Szene. Bruce Wayne, dargestellt von Ben Affleck, befindet sich in seinem Anwesen, in einem Raum, der als persönliches Labor und Rückzugsort dient. In einer kurzen, aber markanten Einstellung ist deutlich zu erkennen, wie der Voyager auf einem Studiotisch steht – umgeben von anderen High-End-Audiogeräten.

Anders als in Phantom of the Paradise, wird der Synthesizer nicht gespielt, sondern dient als Deko- und Stimmungselement. Synths wirken auf das gemeine Auge oft sehr kompliziert und unzugänglich. Im Film unterstreicht diese Wirkung, den intellektuellen und tiefgründigen Character von Bruce Wayne. Der Moog Voyager passt perfekt zur Figur des milliardenschweren Tüftlers, der zwischen Hightech-Gadgets und traditioneller Handwerkskunst lebt. Im weiteren Kontext des Films dient der Raum auch als Kontrast zu Batmans aggressiver, kontrollierender Außenwelt – der Synthesizer symbolisiert Kreativität und innere Komplexität.

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Stranger Things Staffel 1 (2016) – Korg MS20

Stranger Things ist die Retrocore Serie der letzen Jahre. Nicht nur im legendären Soundtrack kriegen wir feinste Synths präsentiert, auch zu Sehen gibt es einen. In der sechsten Folge („The Monster“) befindet sich Jonathan Byers in seinem Zimmer, während er mit seinem Freund über seltsame Phänomene spricht. Im Hintergrund deutlich zu erkennen: ein Korg MS-20.

Der Korg MS-20 ist ein analoger Monosynth aus dem Jahr 1978 mit einem ikonischen Patchfeld. In der Serie unterstreicht er die Retro-Ästhetik, ist aber auch im Kontext authentisch. Die erste Staffel spielt im Jahr 1983. Im selben Jahr wurde das Yamaha DX7 veröffentlicht und die digitale Revolution der Synthesizer nahm ihren Lauf. Das MS20 ist zum Handlungszeitpunkt also schon leicht veraltete Technologie, was ihn perfekt zu einem Spielzeug für Jugendliche macht. Props an die Setdesigner, oder war es doch ein Tipp der Soundtrack-Komponisten Kyle Dixon und Michael Stein?

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Flight of the Navigator (1986) – Yamaha DX7 

Ein klassischer 80s Sci-Fi Streifen mit einer klassischen 80s Synth-Requisite: dem Yamaha DX7. In der Szene im NASA-Forschungslabor, sieht man den ikonischen FM-Synthesizer im Hintergrund stehen. Der DX7 war zur Zeit der Produktion auf dem Höhepunkt seiner Popularität, was seine Präsenz besonders zeittypisch wirken lässt.

Obwohl der Synthesizer in der Szene nicht aktiv gespielt wird, erfüllt er eine wichtige symbolische Funktion. Die gesamte Technologie im Labor wirkt futuristisch, doch der DX7 bringt einen Hauch Popkultur in den sonst sterilen Raum. Er steht quasi als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Popmusik – genau wie die Handlung selbst, in der ein junger Junge mit einem außerirdischen Raumschiff kommuniziert und letztlich über Technologie sein Schicksal beeinflusst. Der DX7 war in den 80ern allgegenwärtig – von Phil Collins bis Whitney Houston, jeder nutzte seinen glockenähnlichen FM-Sound. In Flight of the Navigator markiert er daher nicht nur einen technologischen, sondern auch kulturellen Kontext.

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Synthesizer im Film – Ein klassisches Stilmittel

Synthesizer haben auch knapp 50 Jahre nach ihrer Erfindung noch nichts an ihrem visuellen Charme verloren. Eingesetzt in Film und und Fernsehen geben sie einen zeitlichen und kulturellen Kontext. In einigen Fällen übernehmen sie sogar Schlüsselrollen, wie bei Phantom of the Opera. Nicht nur im Soundtrack sondern auch auf der Leinwand schinden sie Synths großen Eindruck.

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