Die besten Instrument-Bundles: Soft-Synths, Sampler & Effekte im Vergleich

Viele Softwarehersteller bieten ihre Software-Instrumente und Effekte in Bundles an, darunter etwa Native Instruments mit Komplete oder Arturia mit der V Collection. Ganz nach dem Motto „viel hilft viel“ befinden sich meist dutzende Soft Synths und tausende von Presets in so einem Paket. Neben der schieren Fülle an Sounds und Plugins lockt da vor allem die Ersparnis im Vergleich zum Einzelpreis. Welches VST-Bundle das meiste fürs Geld bietet? Wir machen den großen Vergleich! 

(Credits: Shutterstock Sashatigar)

Bei allen Herstellern unserer Liste gilt: Im Bundle sind die Plugins günstiger als einzeln. Um es ansatzweise übersichtlich zu halten, haben wir Plugin-Bundles daher von Mixing-Tools wie etwa denen von Fabfilter, Waves oder Slate abgegrenzt. Bei Bundles mit Instrumenten und Effekten betrachten wir jeweils die mitgelieferten Software-Instrumente.

Einige Hersteller wie Native Instruments oder Roland bieten mehrere Ausführungen eines Bundles an. Sie unterscheiden sich in der Anzahl von Plugins, Erweiterungen und Presets. Zum besseren Vergleich haben wir uns für das größte Bundle des Herstellers entschieden.

Native Instruments Komplete 15 Collector’s Edition

Komplete ist die Mutter aller Bundles. Schon früh hat Native Instruments (NI) erkannt, dass Softwarepakete zum Kauf anreizen. Das erste Bundle erschien bereits 2003.

Inzwischen gibt es von Komplete 15 vier Ausführungen: Komplete Select, Komplete Standard, Komplete Ultimate und die Komplete Collector’s Edition. Sie unterscheiden sich in der Menge an Software-Instrumenten, Effekten, Kontakt-Instrumenten und Erweiterungen. Außerdem gibt es noch das Abo-Modell Komplete Now.

Gut alle zwei Jahre hat der Hersteller das Bundle geupdated und alle Plugins, Kontakt-Instrumente und Erweiterungen hinzugefügt, die seit der vorherigen Version neu dazugekommen sind.

Zusätzlich zu Plugins wie Kontakt, Reaktor 6, Battery 4, Massive X oder FM 8 gibt’s je nach Bundle-Ausführung auch noch NIs Erweiterungen dazu – jeweils in unterschiedlicher Anzahl. In der großen Collector’s Edition sind es über 120. Hinzukommen außerdem Crossgrade-Möglichkeiten und Bundles mit iZotope, Plugin Alliance und Co.

Damit kommt man laut Native Instruments auf schwindelerregende 150.000 Presets. In der Vollversionen von Kontakt und Reaktor eröffnen sich zusammen mit den kostenlosen Instrumente und der jeweiligen Communitiy dann ganz neue Klangwelten.

Außerdem bringt Komplete 15 jede Menge äußerst kreativ gestalteter Kontakt-Libraries mit. Seien es klassische Orchestersounds wie im Cremona Quartet, cineastische Klänge wie bei Mysteria, Granularwolken wie bei Starlight oder bis ins kleinste Detail gesamplete Gitarrensounds wie Session Guitarrist – es gibt kaum einen Sound, den es ist in Komplete nicht gibt. 

Features NI Komplete 15 CE:

  • Anzahl Software-Instrumente und Effekte: über 165
  • Presets: ca. 150.000 
  • Speicherplatz: 1100 GB
  • Bundle-Preis: 1799,– EUR

Arturia V-Collection 11

Die V-Collection von Arturia ist DAS Bundle für alle Vintage-Synthesizer-Fans. Arturia spielt ganz vorne mit, was die Menge der emulierten Analog-Synthesizern betrifft. Von Klassikern wie Minimoog, Oberheim SEM oder DX7 über Raritäten wie Fairlight CMI oder Buchla Easel ist die V Collection fast schon ein virtuelles Synthesizer-Museum. 

Ein Highlight ist der mitgelieferte Plugin-Host Analog Lab V – dahinter steckt kein eigenes Instrument, sondern eine Plattform für alle anderen Instrumente der V-Collection.

Hier könnt ihr die Presets aller V-Collection-Instrumente bequem aufrufen. Einige der Presets kombinieren außerdem gleich mehrere Instrumente der Sammlung miteinander. Genretechnisch liegt der Schwerpunkt im elektronischen Bereich. Mit der richtigen Prise Sounddesign machen sich viele Sound aber auch in Rock-, Metal- oder Jazz-Arrangements gut.

Anders als die meisten anderen Bundles auf unserer Liste handelt es sich bei der V-Collection um ein reines Instrumenten-Bundle. Effekte sind separat in der FX Collection gebündelt. Mit Pigments und EFX Fragments hat Arturia außerdem noch zwei Plugins im Programm, die voll auf aktuelle Sounds und Workflows ausgerichtet sind. Leider gehören beide nicht zur V-Collection.

Dafür gibt’s vom Hersteller eine Reihe von MIDI-Controllern wie das Keystep. Sie ähneln den Controllern von Native Instruments und ihre Software Komplete Kontrol ist eng mit Analog Lab und den Plugins der V Collection verknüpft. Gut alle zwei Jahre erneuert Arturia die V-Collection um zwei bis drei weitere Synthesizer-Klassiker.

  • Anzahl Software Instrumente: 39
  • Presets: Über 12.000
  • Speicherplatz: 50 GB
  • Bundle Preis: 616,- Euro

U-He Everything Bundle

U-he gehört seit Jahren zu den führenden Herstellern von Software-Synthesizern und Effekten. Ob Diva und Repro-1 für Analog-Synth-Fans, Zebra 2 für Filmmusikkomponisten oder Hive 2 für EDM-Produzenten – die Plugins haben in nahezu jedem Genre eine treue Fangemeinde.

Eine hohe Klangqualität, variantenreiche Presets, eine gute Produktpflege (Updates und neue Features) – mit den Plugins von u-he kann man sehr lange arbeiten, ohne dass sie aus der Mode kommen oder nicht mehr mit neuen Systemen funktionieren.

Für die großen Synths von u-he, Zebra 2, Diva, Repro-1 und Hive 2, gibt es sowohl bei u-he selbst als auch bei Drittanbietern eine große Anzahl an Preset-Packs. Damit lassen sich nahezu alle Genres in Film und Musik abdecken. Repro-1 und Repro-5 (im Bundle mit Repro-1) sind ein Geheimtipp für LoFi-Sounds.

Bazille und Ace empfehlen wir vor allem Anhängern von Modular-Synths – hier darf virtuell verkabelt werden, was das Zeug hält. Effektseitig gehören der Spring-Reverb Twangström, der Kompressor-Riese Presswerk, die überrealistische Bandmaschinen-Emulation Satin und die zwei Delays Colour Copy und MFM 2 zu den klanglich besten ihrer Kategorien. 

Im Vergleich zur Konkurrenz gibt es in der kleinen, feinen u-he-Welt weder dezidierte Controller noch eine spezielle Software, die alle Plugins ansteuert – die braucht es aber auch nicht. In Sachen Qualität, Workflow und Produkt-Updates agiert die Firma nämlich vorbildlich – und setzt damit immer wieder Maßstäbe. Das in einen Komplete-Kontrol-ähnlichen Hub einzusperren und einen u-he-Controller einzubinden, wäre überdimensioniert. Bisher gibt es im u-he-Universum (noch?) keine Sampling-Instrumente, daher bleibt das Bundle, was den Download und die Installationsgröße betrifft, angenehm klein.

Features u-he Everything Bundle:

  • Anzahl Software Instrumente und Effekte: 13
  • Presets: ca. 11.000 (ohne Freeware-Plugins)
  • Speicherplatz: 800 MB
  • Bundle Preis: 1299,- Euro 

IK Multimedia Total Max 5

Der Hersteller IK Multimedia ist bekannt für die Gitarren-Plugins  Amplitube 5 und ToneX sowie die Mastering-Plugins der T-Racks-Reihe. Aber auch im Instrumentenbereich haben die Italiener so einiges zu bieten. So integrieren sie mit dem Kontakt-Konkurrenten SampleTank 4 ein echtes Flaggschiff in Total Max 3.5.

Die Synth-Sammlung Syntronik (mittlerweile in Version 2) überschneidet sich in Sachen Soundvariation mit den virtuellen Vintage-Synths von Arturias V-Collection. Der große Unterschied (im wahrsten Sinne des Wortes): Syntronik 2 braucht weit mehr Speicherplatz, da die Analog-Synths gesampelt und nicht emuliert werden. 

Neben SampleTank 4 und Syntronik 2 sind auch die Mellotron-Emulation SampleTron 2, die Physical-Modelling-Instrumente Modo Drum und Modo Bass, die virtuelle Rockorgel Hammond B-3X und das Orchester Miroslav Philharmonik 2 dabei. Für ihren Bereich punkten alle mit einem breiten Klangspektrum und einem gut funktionierenden Workflow. 

IK Multimedia SampleTank 4, SampleTron 2, Miroslav Philharmonic 2 und Syntronik 2.
Fotostrecke: 2 Bilder In SampleTank 4 können auch die Samples aus Miroslav Philharmonic 2 und Syntronik geladen werden.

Zum Bundle gehören neben Amplitube 5 Max als Amp-Simulation auch die populären Mixing-Tools aus T-Racks 5 Max. Mit MixBox ist ebenfalls ein Mixing-Tool dabei, während die Lurssen Mastering Console professionelles In-the-Box-Mastering abdeckt. Außerdem liefert das ARC-System ein Raummessungs- und Frequenzkorrekturwerkzeug, das sich mit der Korrektursoftware SoundID Reference von Sonarworks vergleichen lässt.

Features IKM Total Max 5:

  • Anzahl Software Instrumente und Effekte: 162 
  • Presets: über 16.000
  • Speicherplatz: 530 GB
  • Bundle Preis: 569,00 Euro

Sugar Bytes Sugar Bundle

Die Instrumente und Effekte von Sugar Bytes aus Berlin sind viel, aber nicht gewöhnlich. Grundsätzlich handelt es sich bei ihrem Soft-Synth Aparillo zwar um einen FM-Synthesizer – der selbsternannte „Texture Synthesizer“ hat in puncto Workflow und Oberfläche allerdings wenig mit bekannteren Vertretern wie F’em von Tracktion oder FM8 von Native Instruments gemeinsam.

Dasselbe gilt auch für die Drum-Sound-Wundertüte „DrumComputer“. Sie gehört sicher zu den besten Drum-Machine-VSTs. Unendliche Soundvariationen, detaillierteste Modulationen und ein Sequencer, der alles anders macht – solche Besonderheiten ziehen sich wie ein roter Faden durch alle anderen Plugins im Bundle. 

Bei Sugar Bytes ist läuft wenig normal: vom Formant-Filter, der den virtuellen Analog-Synth Unique fast sprechen lässt, über die gigantische Zahl an Modulationskurven im Modular-Synth Factory bis hin zum Synthesizer-Plugin Obscurium, das neben eigener, generativer Klangerzeugung auch noch andere Plugins hosten kann.

Sampling-Seitig wartet mit Guitarist ein Gitarren-Sampler mit einem besonderen Sequencer: Er richtet sich nach der Spielweise von Gitarristen. In Egoist könnt ihr eigene Loops und Songs automatisch neu zusammensetzen, zerschneiden und abspielen. Das Instant-Remix-Werkzeug ähnlich damit Graindad, einer der ungewöhnlichsten Granular-Effekte auf dem Markt. 

Audio Samples
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17. Sugar Bytes Aparillo und Cyclop 18. Sugar Bytes Drum Computer und Unique 19. Sugar Bytes Factory und Wow 20. Sugar Bytes Obscurium und Effectrix

Auf der Seite der Effekte stehen unter anderem Multi-Effekt-Klassiker wie Effectrix 2, Turnado und WOW 2. Außerdem liefern die Plugins Nest, Thesys und Consequence endlose MIDI-Sequencen und Arpeggios, mit denen ihr andere VSTs triggern könnt. Für Mobile Producer gibt es von einigen Sugar-Bytes-Plugins wie Aparillo oder DrumComputer auch iOS-Versionen.

Features Sugar Bundle:

  • Anzahl Software Instrumente und Effekte: 18
  • Presets: ca. 5500
  • Speicherplatz: ca. 2 GB
  • Bundle Preis: 479,- Euro 

Output Bundle

Output ist vor allem für seine außergewöhnlichen Kontakt-Libraries bekannt. In Soundqualität und -bandbreite sorgten Signal und Exhale schon bei ihrem Erscheinen für Furore. Auch das Bass-Instrument Substance, die Streicher-Library Analog Strings und die Holz- und Blechblassammlung Analog Brass and Winds bringen derart viele kreative Sounds und Presets mit, wie man sie nur selten im Kontakt-Library-Universum findet.

Signal liefert pumpende und mäandernde Sounds, die jede Verfolgungsjagd untermalen. Exhale zeigt, wie kreativ man Vocal-Loops und -Samples verarbeiten kann. Dazu zelebrieren Rev und Rev Loops auf kreative Weise das Rückwärtsabspielen von Loops und Samples. Nur mit diesen Sound-Libraries eröffnet das Output-Bundle schon eine Soundwelt, die von kleinen Loops für Trap und Hip-Hop bis hin zu epischen Sounds für Games, TV oder Film reicht. 

Software-Instrumente Output Exhale, Output Substance und Output Signal.
Fotostrecke: 2 Bilder Jedes Output-Instrument wie hier Exhale, Signal und Substance läuft in Kontakt oder dem kostenlosen Kontakt Player von Native Instruments.

Drei Audio-Effekte aus dem Bundle eignen sich besonders gut für Sounddesign-Zwecke. Movement ist eine Mischung aus Gating-Effekt, der eintreffendes Audio-Material rhythmisch zerschneidet, und Multi-Effekt mit Filtern, Verzerrung und Delays. Portal ist ein Granular-Effekt, der jeden Loop und jede Melodie granular funkeln und zwitschern lässt. Thermal liefert hingegen eine breite Palette an Verzerrung inklusive komplexer Modulationsmöglichkeiten. Im Bundle nicht enthalten ist das Loop-Chopping-Plugin mit Abo-Service Arcade 2.0. 

Audio Samples
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21. Output Analog Strings und Analog Brass and Winds 22. Output Exhale und Movement 23. Output REV und Substance 24. Output Signal und Portal

Portal ist ein Granular-Effekt, der jeden Loop und jede Melodie granular funkeln und zwitschern lässt. Und Thermal liefert eine breite Palette an Verzerrungsgeschmäckern inklusive komplexer Modulationsmöglichkeiten. Im Bundle leider nicht enthalten ist das Loop-Chopping-Plugin mit Abo-Service Arcade 2.0

Features Output Bundle:

  • Anzahl Software-Instrumente und Effekte: 10
  • Presets: ca. 6000
  • Speicherplatz: 130 GB
  • Bundle Preis: 849,- Euro

UVI Vintage Vault 4

Bei UVI folgt man mit Vintage Vault dem Weg von IK Multimedia bei Syntronik 2 (im Bundle Total Max 5): Man sampelt Vintage-Synthesizer-Legenden. Version 4 von UVI Vintage Vault enthält 36 Packs mit insgesamt 255 Instrumenten. So bleiben im Paket Beat Anthology 2 bei 111 verschiedenen bekannten Drum Machines kaum Drum-Machine-Wünsche offen. Alle Sounds werden entweder über den kostenlosen Sampler UVI Workstation oder den zusätzlich erhältlichen Synth-Sampling-Granular-Hybrid und Kontakt-Konkurrenten Falcon abgespielt. 

Produktbild UVI Vintage Vault 4
Fotostrecke: 2 Bilder Gigantische Sound-Auswahl im Vintage Vault von UVI. Quelle: UVI

Bei den Zahlen haben es die Franzosen sehr genau genommen. So befinden sich laut UVI nicht weniger als 833.947 Samples und 14.407 Presets im Bundle. Damit erklären sich auch die über 280 Gigabyte Installationsgröße. Unter den Synths sind Klassiker wie Moog Minimoog und Memorymoog, das Sample-Urgestein Fairlight II und die Neunziger-Trance-Legenden Roland D50 und Korg M1 dabei. Auf der Seite der Drum Machines sind neben Klassikern wie 808, 909 und LinnDrum auch selten gesampelte Instrumente wie Arturia DrumBrute oder Emu Drumulator mit dabei.

Audio Samples
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25. UVI DS1 26. UVI DS90s 27. UVI Emulator II 28. UVI UltraMini

Die UVI Workstation dient als Hub für alle Instrumente aus Vintage Vaut 4. Dabei handelt es sich um ein Multi-Instrument, das jedem geladenen Sample-Instrument einen eigenen Ausgang zuordnen kann. In der DAW verändert ihr so dann etwa den Minimoog im Synth-Layer mit anderen Effekten, als ihr es mit dem hinzugeladenen D-50 oder dem Jupiter-8 macht. Vintage Vault 4 umfasst neben 32 Drum Machines auch acht neue Vintage-Synthesizer. 

Features UVI Vintage Vault:

  • Anzahl Software Instrumente: 255
  • Presets: Über 14.000
  • Speicherplatz: 281 GB
  • Bundle Preis: 599,- Euro

Steinberg Absolute 6

Cubase, Nuendo, Wavelab, Dorico – auf DAW-Ebene und in Sachen Notenverarbeitung ist Steinberg ein Musikproduktionsriese. Als einer der wenigen DAW-Hersteller bietet er mit Steinberg Absolute 5 seine gesammelten Instrumente als Bundle an. Ableton, Logic, Bitwig – hergeschaut! Zentrales Instrument bei Absolute 5 ist der Sampler HALion, den es mittlerweile in Version 6 gibt. Die meisten der Presets gliedern sich in Kategorien wie Synth, World, Orchester oder Percussion. Im separaten Instrument HALion Sonic gibt es noch weitere gesampelte Synthesizer aller Couleur. 

Mit Retrologue 2 ist außerdem ein „echter“ virtueller Analog-Synthesizer (ganz ohne Samples) dabei, der klanglich mit den Produkten von u-He oder NI konkurriert. Wer es groovig mag, bekommt in diesem Bundle mit Groove Agent 5 einen der vielseitigsten und am besten klingenden Drum-Sampler. Er enthält mit Sounds und MIDI-Pattern für Jazz (!), Rock, Funk, Minimal, Trap und viele andere Genres. Der eingebaute Pattern-Generator verhilft ähnlich wie in Logics Drummer zu endlosen Groove-Variationen. Für HALion und Groove Agent hält das Bundle außerdem noch einige Erweiterungen bereit. Sie eignen sich vorwiegend für elektronische Sounds. 

Besonders fortschrittlich klingen die beiden Instrumente Padshop 2 und Backbone. Ersteres gehört zu den komplexesten Granular-Synths auf dem Markt und bietet viele Modulations- und Sounddesign-Möglichkeiten. Backbone schlägt in eine ähnliche Kerbe wie DrumComputer von Sugar Bytes: unendlich viele Sample-Variationen, Sample-Import inklusive automatischer Aufsplittung in tonalen und Geräuschanteil, bis zu acht Sample-Layer – perfekt für den individuellen Drum-Sound. Effekte gibt es in Steinberg Absolute 5 nicht. 

Features Absolute 6

  • Anzahl Software Instrumente und Effekte: 28
  • Presets: 7800
  • Speicherplatz: 136 GB
  • Bundle Preis: 479,- 

Korg Collection 5

Korg repräsentiert neben Roland eine von zwei großen Synthesizer-Marken, deren Legendenstatus in der elektronischen Musik unbestritten ist. Das Unternehmen spielt aber auch mit neueren Produkten wie dem Minilouge XD oder dem FM-Monster Opsix weiterhin ganz vorne mit in der Hardware-Synthesizer-Welt. Mit Gadget 3 hat man außerdem eine sehr mächtige mobile DAW für iOS-Devices entwickelt. Bei der Korg Collection 5 vereint der japanische Hersteller nun viele Plugin-Versionen von alten Synthesizern wie dem MS-20 oder dem M1 zu einem Bundle.  

Ähnlich wie bei Roland muss man auch bei Korg etwas Geduld haben mit dem Implementieren von neueren technologischen Entwicklungen. Dazu gehören zum Beispiel MPE, VST3 oder die native Apple-M1-Unterstützung. Man wird aber für sein Warten belohnt – und zwar mit den genau den Sounds, die den Techno und Trance der späten Achtziger und frühen Neunziger geprägt haben. Der MS-20 war und ist immer noch einer DER Synthesizer des Acid House. Das etwas künstlich klingende Piano aus dem M1 hat ungefähr jeden House-Track aus den Neunzigern vergoldet. 

Auch seine Workstation Triton hat Korg in der Collection emuliert – und zwar im gleichnamigen Plugin. Triton war eine der wichtigsten Hardware-Workstations im Hip-Hop der späten Neunziger. So galten die Triton-Sounds fast schon als akustisches Markenzeichen von Pharell Williams‘ Neptunes. Viele Sounds aus den Produktionen des Duos findet man in den Triton-Presets wieder. Die kürzlich erschienenen Plugin-Versionen von Wavestate und Opsix gibt’s ebenfalls in Version 5 des Bundles.

  • Anzahl Software Instrumente: 17
  • Presets: ca. 10.000
  • Speicherplatz: 8 GB
  • Bundle Preis: 399,- USD

Roland Cloud 

Neben Moog und Korg hat kaum ein anderer Hersteller die elektronische Musik so geprägt wie Roland. Und so ist es nur konsequent, dass Roland fast alle seine Schätze auch als Software-Instrument in der Roland Cloud zur Verfügung stellt. Roland ist der einzige Anbieter auf unserer Liste, der keine direkte Kaufoption von den drei Bundle-Größen „Core“, „Pro“ und „Ultimate“ anbietet. Nach Abschluss eines der Abos könnt ihr aber sogenannte „Lifetime“-Lizenzen für die meisten Plugins kaufen. Nach Ablauf des Abos könnt ihr sie dann unbegrenzt weiternutzen.

Software Drum Machines Roland Cloud TR-909, TR-808, TR-707 und TB-303
Fotostrecke: 2 Bilder Die Sequencer in Rolands Drum-VSTs spielen alle automatisch, wenn man sie lädt. Ein Klick auf „Position Lock to DAW“ deaktiviert diesen.

Wer alle Roland-Legenden wie den TR-808, TR-909, D-50, SH-101 oder den Juno-106 nutzen möchte, braucht das größte Abo „Ultimate“. Alle Abo-Pakete enthalten den Zenology enthalten, „Ultimate“ sogar die Pro-Version. Der Software-Synthesizer basiert auf Rolands Zen-Core-Architektur, die auch in aktueller Hardware wie dem Roland Fantom oder dem Jupiter Xm steckt. Jedes Preset, das man in Zenology auswählt und spielt, ist mit wenigen Klicks auf diese Hardware übertragbar – und ihr könnt sie dort weiterspielen. 

Die Menge an zusätzlichen Sample-Packs, Presets und Erweiterungen im Roland-Cloud-Universum ist riesig. Plugins für akustische Instrumente wie DrumStudio und TeraPiano sind zusätzlich dabei – genauso wie das System-1, das System-8 und das System-100 aus der AIRA-Serie. Wer mag, lädt im Bereich „Jam Tracks“ zum Jammen Backing-Tracks aus vielen Genres. Beim Plugin Zenology FX gibt’s außerdem noch über neunzig Audio-Effekte wie Phaser, Flanger, Delay, Reverb und mehr.  

  • Anzahl Software Instrumente und Effekte: 55
  • Presets: ca. 13000 (plus Soundpacks)
  • Speicherplatz: 22 GB
  • Bundle Preis: 199,- Dollar pro Jahr / 19,99 Dollar monatlich

Über den Tellerrand geschaut: Reason Rack, FL Studio VST und mehr

Wem unsere zehn Bundles nicht reichen und noch weiter stöbern möchte, für den haben wir noch weitere Alternativen. Wer Fan von Reason ist, sollte sich das „Reason Rack“ als Plugin ansehen und unbedingt Klassiker wie Thor, den FM-Synth Algoritm, den Drum-Sampler Kong oder den Loop-Chopper Dr. Octo Rex in der eigenen DAW ausprobieren. dafür braucht ihr allerdings entweder ein „Reason+“-Abo oder Reason 13 in der Vollversion. Dann bekommt ihr über 75 Instrumente und Effekte. Separat gibt es Reason Rack leider nicht mehr. 

Auch die Instrumente und Effekte aus FL Studio funktionieren in anderen DAWs – allerdings indirekt, wie bei Reason. Ihr könnt FL Studio etwa als Plugin in der eigenen DAW laden und die in FL verfügbaren Instrumente und Effekte dann je nach gekaufter Version nutzen. Die Mixing- oder Sounddesign-Bundles von Softube, iZotope, Waves, Plugin Alliance und Cableguys enthalten teils eines oder sogar mehrere Software-Instrumente. Der jeweilige Schwerpunkt liegt bei diesen Paketen zwar im Effektbereich, doch lohnt sich der Blick in die Instrumentenkategorie bei allen. 

Fazit

Welches ist das beste VST-Bundle? Alle zehn, die wir euch vorgestellt haben, setzen bei den Sounds auf unterschiedliche Schwerpunkte. Ein abschließendes Urteil ist da nur schwer möglich. Bei einigen Bundles handelt es sich um reine Instrumenten-Pakete, andere ergänzen sie um die Effekte des Herstellers. Wer vor der Entscheidung steht, sollte sich wo möglich erst die Demo-Versionen zum Ausprobieren laden. Denn am Ende steht und fällt die Qualität eines Bundles neben der Soundauswahl auch mit dem Workflow. Was die Vielfalt der Bundle-Presets betrifft, kommt es auf das eigene Genre an. Produziert man elektronische Genres wie Techno, Trap/Dill oder Deep House, bieten fast alle Pakete eine breite Palette an Sounds an. Soll es eher Filmmusik, Rock, Metal, Funk oder Jazz sein, sollte man sich die mitgelieferten Packs vorher genau ansehen. 

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Andreas sagt:

#1 - 10.04.2025 um 16:06 Uhr

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Ich habe mir mal die MAX-Collection von IK Multimedia gekauft und war sehr enttäuscht. Das fängt bei der Installation an, die sehr unübersichtlich ist und (damals) Zeitlich begrenzt war. Dann finde ich die meisten Plugins (Miroslav, Sampletank) viel zu klein und unübersichtlich, wobei ich die Miroslav immer nur einmal zum laufen bekomme und danach geht sie nicht mehr, weil sie angeblich nicht registriert ist. Daher ist die bei mir auch wieder runtergeflogen. Die MODO-Reihe finde ich ganz gut, speziell MODO Bass, weil die echt gut klingen und viel Auswahl für den Preis haben. Die Drums nimmt man "im Paket so mit" :D Aber muß man auch aufpassen, denn in der MAX-Edition waren bei mir nicht alle Instrumente frei. Ich habe sie dann im Sale noch mal nachgekauft.

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