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Waves Soundgrid Impact Server C Test

Praxis

Das Waves-SoundGrid-Netzwerk ist erstaunlich User-freundlich konzipiert, vor allem was die Einrichtung der einzelnen Komponenten betrifft. Mit Hilfe von Switches und geschirmten CAT5e-Kabeln verbindet man alle Komponenten und ruft es nächstes die System-Inventory-Seite der Hostsoftware (Waves SuperRack, SoundGrid Studio oder den LV-1 Mixer) auf, um dort die Komponenten von Hand einzeln hinzufügen. Alternativ bieten die Applikationen auch eine Auto-Konfiguration an. Dazu klicke ich den Start Button der „Auto-Config“-Funktion in meinem Waves-LV-1-Mixer, worauf der Mixer selbstständig das SoundGrid-Netzwerk nach freien Komponenten scannt und diese automatisch dem Setup hinzufügt. In unserem Test-Setup ist das eine Klark-Teknik-DN32-WSG-Karte, die zusammen mit einem X32-Core und einer Midas-DL32-Stagebox als SoundGrid-fähiges I/O-Device dient. Im „Rack B“ erkennt die Autokonfiguration meinen Intel-Hades-Canyon-Rechner, der über den SoundGrid-Conncet-Treiber Einzelspuren von einer PreSonus-Studio-One-DAW für einen virtuellen Soundcheck abspielt. In der Rubrik „Server“ finden wir dann auch endlich unseren Waves Impact Server C wieder. Diese erscheint dort unter dem Eintrag „SG Server-4“. Mit einem Doppelklick auf den Namen können wir den Server wahlweise auch umbenennen. Das funktioniert auch bei I/O Devices. 

Neben der Bezeichnung findet sich noch mehr Information über den Server wieder. So beträgt dessen CPU-Temperatur im Test gerade einmal 46 Grad. Mit Sicherheit ein Verdienst des lauten, aber potenten Gehäuselüfters. Die vier Meteranzeigen im Serverfeld zeigt die Auslastung der vier CPU-Kerne des i3-Prozessors. Die Auslastung der Kerne ist dabei nie hundertprozentig gleich, da manche Kerne neben der Audioverarbeitung noch die Netzwerktätigkeit berechnen müssen. Das Kästchen „ID“ klickt man an, wenn man den Server als Hardware identifizieren möchte. Die Status-LED auf der Frontseite beginnt dann, wie bereits beschrieben, mit ihrer kleinen Lightshow. Sollte das Kästchen „FW“ aufleuchten, dann ist das ein Hinweis darauf, dass die Server-Firmware veraltet ist. Einfach auf das Kästchen klicken und die Firmware wird automatisch auf den neusten Stand gebracht. Sehr komfortabel! Klickt man auf den kleinen Pfeil neben den Servernamen, öffnet sich ein Dropdown-Menü mit den Einträgen „Devices, Server Network Buffer, Information und Remove“. Unter „Information“ erhält man Systemdaten. Zum Beispiel welche CPU unser Server nutzt, welche Server-Firmware zum Einsatz kommt und welche Netzwerkkarte (NIC) installiert ist. Mit „Remove“ entfernen wir den Server aus dem SoundGrid-Netzwerk und unter „Devices“ lassen sich im Netzwerk erkannte Server ins Projekt integrieren. Einen wesentlichen Einfluss auf die System-Performance hat die Einstellung des „Sever Network Buffer“. Der verwendete Buffer hat direkte Auswirkung auf die CPU-Last und die Latenz des Systems.

Fotostrecke: 3 Bilder Im System Inventory lassen sich Server in das SoundGrid-Netzwerk einbinden

Latenz

Die Latenz innerhalb eines SoundGrid-Netzwerks hängt nicht unwesentlich von der Buffer-Einstellung des Servers ab. Diese lässt sich über das besagte Dropdown-Menü einstellen. Dabei beträgt die maximale niedrigste Latenz 0,8 Millisekunden (Audio-Eingang zu Audio-Ausgang). Interessanterweise bleibt diese Latenz stets stabil, egal ob man einen Impact Server C oder einen Extreme Server verwendet. Auch die Erhöhung der der Samplerate von 48 auf 96 kHz hat keinen Einfluss auf die Netzwerklatenz. Natürlich wird bei einer höheren Samplerate dem Server in puncto CPU-Auslastung deutlich mehr abverlangt. Ansonsten lässt sich nicht viel mehr testen. Die tatsächliche Auslastung des Servers hängt von dem Dreieck „Samplerate, Network Buffer und Anzahl und Auswahl der verwendeten Plug-ins“ ab. 
Die Last auf dem Server wird als Balkenanzeige im LV-1 Mixer oben rechts unter dem Namen der Mixszene angezeigt. Ist die SG-Balkenanzeige grün, lassen sich noch weitere Plug-ins in das Projekt hinzufügen. Wird die Anzeige gelb, kommt der Server langsam an seine Grenzen. Ist die Anzeige dauerhaft rot, sollte man aus Gründen der Betriebssicherheit entweder die Samplerate verkleinern (von 96 auf 48 kHz), den Server Network Buffer erhöhen oder Plug-ins aus dem Projekt entfernen. Kleiner Praxistipp: Es gibt zwei Waves-Plug-ins, die sich als sehr CPU-hungrig erweisen. Das sind die Plug-ins „Abbey Road Plate“ und das „H-Reverb“. Sollte der Server an seine Grenzen kommen, kann man ihm mit alternativen Hall-Plug-ins (z. B. R-Verb oder True-Verb) einen merklichen Headroom Boost verschaffen, falls man die genannten Plug-ins verwendet.  
Obwohl es sich beim Impact Server C um den aktuell kleinsten SoundGrid-Server handelt, bin ich erstaunt, wie performant der kleine Rechner ist. Ein 32-Kanal-LV-1-Projekt mit reichlich Plug-ins bei niedrigstem Network Buffer mit einer 48 kHz Samplerate sind mit dem kompakten Kollegen durchaus machbar, wenn man bei der Plug-in-Auswahl auf die zuvor genannten CPU-Hogs verzichtet. 
Als weiterer Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit des Rechners gibt es von Waves folgende Angaben: Der Impact Server C kann im Waves SuperRack 99 Instanzen des Waves C6 Plugins (bei 48kHz) oder 100 Instanzen des Waves CLA-2A Kompressors (bei 96kHz) berechnen. 
Bei den genannten Plug-ins handelt es sich nach meiner Einschätzung um Exemplare mit eher durchschnittlicher CPU-Belastung. Vielleicht hilft das bei der Evaluierung der Server-Performance. Dazu noch ein Tipp für LV-1 User, falls die Server-Leistung für ein Projekt langsam knapp wird:  
Der LV-1 bietet zudem unter „Mixer Settings“ die Auswahl zwischen den Betriebsmodi „DSP-Optimized“ oder „Latency-Optimized“. Wählt man „DSP-Optimized“, arbeitet der Server ebenfalls entspannter und es lassen sich noch eine Handvoll weiterer Plug-ins laden. 

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DJ Kassettenrekorder ® sagt:

#1 - 01.01.2022 um 10:14 Uhr

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wer es sinnlos kompliziert mag, wird das Teil lieben...

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