Andreas Pohl AudioGridder Test

Andreas Pohl AudioGridder im Test: Mit einer Netzwerksoftware wie VSL Ensemble Pro ist es möglich, mehrere Rechner in die Musikproduktion einzubinden und Rechenleistung so auf verschiedene Systemen zu verteilen. Mit AudioGridder gibt es nun sogar ein Freeware-Tool, mit dem das gelingt!

Andreas Pohl AudioGridder Test

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DETAILS + PRAXIS

Download und Verfügbarkeit

AudioGridder ist Open Source und damit komplett kostenfrei. Ihr bekommt das Tool ganz easy auf der offiziellen Webseite für Windows ab Version 7, für macOS ab 10.7 (Intel und Apple) und für Linux. 

Was ist eine Network-Bridge und wie funktioniert sie?

Andreas Pohl AudioGridder bezeichnet sich selbst als Network-Bridge. Damit kann man die DSP-Anforderungen eines Rechners auf einen oder mehrere andere verteilen. Die CPU-Last, die entsteht, wenn der Part eines Software-Synths bei der Session errechnet werden muss, überträgt AudioGridder auf einen Remote-Rechner.  

Andreas Pohl AudioGridder Plugin Test Bedienoberfläche
AudioGridder besteht aus einer Server-App und den beiden Plugin-Hosts für Instrumente und Effekte.

Für diese Übertragung braucht es zwei unterschiedliche Tools. Die Serverapplikation wird auf allen Servern installiert, wo sie mit dem Host kommuniziert. Nach einem Plugin-Scan steuert man dann alle auf dem Slave zur Verfügung stehenden Instrumente und Effekte vom Master aus an und belastet die CPU des Hauptrechners somit nicht mehr, da der Server sie erzeugt.   

Andreas Pohl AudioGridder Plugin Test Bedienoberfläche
Die Server-App von AudioGridder bietet einige Einstellungen.

Die MIDI-Informationen schickt der Host über das Netzwerk also zum verbundenen Server, der das Audio-Signal im Anschluss zurück sendet. Das wiederum ist dann in der DAW des Hauptrechners zu hören. Das Interface des verwendeten Plugins wird ebenfalls auf den Host übertragen und kann deshalb auch darüber beeinflusst werden.

Andreas Pohl AudioGridder Plugin Test Bedienoberfläche
Nach dem Verbinden von Server und Host können Instrumente und Effekte in die AudioGridder-Plugins geladen werden.

Die Serversoftware unterstützt die Plugin-Formate VST2, VST3 und AU. Bis jetzt müssen alle Server entweder mit Windows oder macOS betrieben werden. Für Linux gibt es bisher nur die Host-Software, die in die DAW geladen werden kann. Diese besteht aus zwei Plugins, eines für Instrumente und eines für Effekte. Einfach das jeweilige Plugin auf eine Spur oder als Insert zu einer bestehenden Spur in die DAW laden – das war’s.     

Andreas Pohl AudioGridder Plugin Test Bedienoberfläche
Nach dem Verbinden von Server und Host können Instrumente und Effekte in die AudioGridder-Plugins geladen werden.

In der Praxis

Andreas Pohl AudioGridder Test läuft stabil und ist während des gesamten Tests nicht abgestürzt. Latenzen sind keine feststellbar, denn die Processing-Time liegt bei einer Instrumenteninstanz im Durschnitt bei 0.33 Millisekunden. Selbst, wenn mehrere Effekte in eine Instanz geladen werden oder man es bei größeren Sessions mit vielen Instanzen und Effekten zu tun hat, reagiert AudioGridder schnell und bringt keine wahrnehmbaren Verzögerungen hervor, die die Produktionsarbeit erschweren oder gar behindern würden.  

Instrumente und Effekte zeigen sowohl Host als auch Server an. Sie weisen bei der Synchronisation der beiden Screens ebenfalls keine Latenz auf. Allerdings sind die GUIs auch bei der höchsten Grafikqualität auf dem Host nicht komplett gestochen scharf. Grundsätzlich ist es wichtig, dass man bei den Plugin-Einstellungen „Generic“ deaktiviert, denn sonst erscheint das Interface des Plugins als eine Ansammlung von Slidern und nicht als Grafik. 

Fazit

Andreas Pohls AudioGridder läuft in der Testsituation absolut stabil und erstaunlich tempotreu. Auch grafisch kommt es bei der Übertragung der GUIs auf den Host zu keinen Verzögerungen. Natürlich haben auch die verwendeten Rechner und ihre Leistung eine Auswirkung auf Latenzen, in unserem Test war das aber nicht der Fall. Ein kleines Manko ist die Tatsache, dass die Server-App nicht für Linux-Rechner verfügbar ist, das ändert sich aber hoffentlich noch in einem zukünftigen Update. Sonst ist AudioGridder ein super Tool, um mehrere Computer bei der Musikproduktion einzubinden.

  • Netzwerk-Bridge für Audio- und MIDI-Signale
  • Support für die Plugin-Formate VST2, VST3, AAX und AU
  • Latenzkompensation
  • 32/64-Bit Float-Processing
  • unterstützt Automation
  • Suchfunktion für Plugins
  • LINK: https://audiogridder.com
  • PREIS: Andreas Pohl AudioGridder ist kostenlos
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • läuft auch bei CPU-intensiven Arrangements tempotreu
  • funktioniert stabil und verlässlich
  • GUI wird auf den Host übertragen
  • Suchfunktion für Plugins
Contra
  • Server-App nicht für Linux verfügbar
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