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Sire Larry Carlton L7 TS Test

Praxis

Trocken angespielt verblüfft die sehr direkte, schwingungsfreudige Ansprache und das tolle Handling der L7. Die Saitenlage ist vorbildlich eingestellt und auch die Oktavreinheit ist tadellos. Die Bünde wurden offensichtlich nicht vollkommen auf Hochglanz poliert, fühlen sich beim Bending und Vibrato dennoch sehr geschmeidig an.
Für die Soundfiles spiele ich zunächst direkt in ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Der cleane Sound der Pickups wirkt sehr drahtig und deutet auf eine eher mittlere Ausgangsstärke hin, die in der Tradition der 50er und 60er Jahre verwurzelt ist. Damit qualifiziert sich die L7 zum typischen Les Paul Allrounder, der in Blues und Jazz genauso beheimatet ist wie in Classic- und Hard-Rock.

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Clean Picking all Pickups

Der Halstonabnehmer klingt warm und ausgewogen. Wie schon Lester Pollfuss, der Begründer dieses Gitarrentypus wusste, eignet der sich ganz hervorragend für jazzige Klänge, vor allem, wenn man das Tone-Poti einen Hauch zurücknimmt. Die Zwischenstellung kommt etwas knackiger und glasiger daher. Auch wenn man hier nicht ganz den Tele-Twang zu hören bekommt, schlägt sich die L7 in der Funk-Disziplin dennoch extrem gut und transportiert eine “punchy” Anschlags-Attack.

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Jazzy Neck Funk Middle
Die Sire Larry Carlton L7 kann von Clean und Jazz über Blues bis hin zu Hard-Rock alles abdecken.
Die Sire Larry Carlton L7 kann von Clean und Jazz über Blues bis hin zu Hard-Rock alles abdecken.

Nun parke ich einen Walrus Audio Ages-Overdrive vor dem Bassman und begebe mich in Low- bis Mid-Gain-Zerrsounds. Sowohl die Steg- als auch die Mittelposition bliebt hier sehr aufgeräumt und definiert. Der Zerrklang der L7 bestätigt den drahtigen Sound, den ich eingangs erwähnt habe und den man an 50er Jahre Les Pauls so zu schätzen weiß. Der Ton klingt durchaus leicht aggressiv, hat aber trotzdem eine gewisse Wärme und wird nie aufdringlich oder zu scharf.
Der Halstonabnehmer klingt schön nasal und das Tone-Poti arbeitet ziemlich effektiv, wobei sich bei vollkommen zurückgedrehtem Tonregler die klassischen, fixierten Wah-Sounds erzeugen lassen.

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Crunch – Bridge + Middle Crunch – Neck w/ Tone

Als nächstes möchte ich dem Volume-Poti und der Umsetzbarkeit von Dynamiknuancen auf den Zahn fühlen. Generell schaffen es die Pickups sehr gut, verschiedene Spielweisen und Anschlagsstärken umzusetzen. Die Wahl der Lautstärkeregler allerdings enttäuscht mich extrem. Hier tut sich auf dem gesamten Regelweg fast nichts und ab Position 2 bricht der Ton relativ abrupt ab. Hier hätte Sire ruhig ein paar Groschen mehr für höherwertige Potis investieren können, die man allerdings auch relativ unkompliziert selbst nachrüsten kann – was aber nicht Sinn der Sache ist.  

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Bridge – Dynapicking – Mid Gain Neck – Dynapicking – Mid Gain

Nun schalte ich einen Gang nach oben und wechsele zu einem Marshall Super Lead Plexi. Moderate Rocksounds der 80er und 90er sind für die L7 ebensowenig ein Problem wie cleane oder Lowgain-Settings. Die Pickups bringen einen durchsetzungskräftigen Rocksound, der ohne matschende Bässe und ohne große Nebengeräusche daherkommt. Solosounds gehen dank des vorbildlichen Werks-Settings sehr locker von der Hand und bleiben klar und gut definiert. Der modern gestaltete Cutaway sorgt dafür, dass auch das Spielen in höheren Lagen wesentlich komfortabler vonstattengeht als bei anderen Gitarren im Stil einer Les Paul.

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Bridge PU – Marshall Plexi Lead – Bridge und Middle Lead – Neck

Zum Abschluss hört ihr noch ein Praxisbeispiel im Bandkontext, bei dem das Gitarrensignal mit etwas Kompressor, Delay und Reverb garniert wurde:

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Praxisbeispiel
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