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Numark Party Mix Pro Test

Unter dem Namen Party Mix kennen wir einen kleinen, einsteigerfreundlichen DJ-Controller, der in unserem Testbericht immerhin vier Sterne einheimsen konnte. Jetzt liegt hier der Party Mix Pro vor. Dieser ist eine portable Aktivbox mit Akku, Light-Show und dem gerade genannten Controller drin. Preislich ist diese All-in-one-Box bereits für unter 250 Euro zu haben – ein Angebot, das in Anbetracht der Funktionen erst mal gar nicht so schlecht klingt. Taugt das Ding denn was? Genau mit dieser Frage beschäftigen wir uns jetzt!

Portable, akkubetriebene Aktivbox mit eingebautem DJ-Controller: Numark Party Mix Pro

Details

Verpackung und Lieferumfang

Im bunten Karton wartet der Party Mix Pro in seinem Schaumstoffschutz und Folie auf den Einsatz. Begleitet wird die Box von dem zugehörigen Stromkabel, einem USB-Kabel, zwei Aufklebern und ein paar Drucksachen. Diese sind das mehrsprachige Benutzerhandbuch, Sicherheitshinweise und Garantieinformationen sowie die Software-Download-Karte. Zum Bundle gehören die Apps Serato DJ Lite und Virtual DJ LE.

Fotostrecke: 5 Bilder Karton Nummer Eins

Der erste Eindruck

Party Mix Pro ist 381 mm breit, 329 mm tief und 460 mm hoch. 12 kg bringt der schwarz lackierte Speaker auf die Waage und ist im Wesentlichen aus Kunststoff gefertigt. Auf der Oberseite thront die fest integrierte DJ-Controller-Einheit. Außerdem entdecke ich hier eine Vertiefung, die als „Dockingstation“ für Smartphone oder Tablet fungiert.
Die Vorderseite nimmt die eingebaute Lightshow ein. Auf beides gehe ich gleich noch genauer ein. An den Seiten befinden sich Tragegriffe, links von vorne betrachtet diverse Anschlüsse und der Power-Schalter. Drei Buchsen mit 3,5 mm Größe dienen der Verbindung mit Kopfhörer, einer weiteren Box (Link) und dem Anschluss eines Aux-Signals. Eine 6,35 mm Klinkenbuchse ist dem Anschluss eines Mikrofons vorbehalten. Weiterhin sehe ich daneben den USB Typ B Port, über den der Party Mix Pro mit dem Rechner oder einem iPad verbunden wird. Für letzteres ist zusätzlich ein Kamera-Connection-Kit erforderlich. Unterhalb des Betriebsschalters ist die Buchse für ein Kaltgerätekabel untergebracht.
Auf der Rückseite ist ein ausziehbarer Tragegriff montiert. Wenn dieser komplett ausgefahren ist, kommt er auf eine Länge von knapp 51 cm. Mittig, quasi zwischen den Elementen des Tragegriffs, sitzt der Bassreflexkanal. Die Unterseite ist am vorderen Teil mit zwei Füßen und hinten mit zwei Rollen bestückt, jeweils aus Kunststoff gefertigt.
Die Verarbeitung macht insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Der ausgezogene Griff fühlt sich ein bisschen wackelig an, die Bedienelemente des Controllers wirken nicht besonders hochwertig, sitzen aber letztlich ordentlich fest. Fader und Potis bewegen sich mit einem angenehmen Widerstand.

Fotostrecke: 3 Bilder Vorne Light-Show, oben DJ-Controller, an der Seite einige Eingu00e4nge

DJ-Controller am „Oberdeck“

DJs freuen sich über den eingebauten Controller. Dieser ist bis auf ein paar Kleinigkeiten identisch mit dem „Party Mix“ aus dem gleichen Hause. Links und rechts sitzt jeweils ein Deck, das mit einem ungefähr 7 cm im Durchmesser dimensionierten Jogwheel, einem 45 mm Pitch-Regler, Buttons für Sync, Cue, Play/Pause und vier Performance-Pads ausstaffiert ist. Der „Pad Mode“-Button wechselt deren Betrieb zwischen Cues, Loops, Sampler und Effekten.
Drei rot leuchtende LEDs zeigen den ausgewählten Modus an. Sind Effekte aktiviert, leuchten alle drei gleichzeitig. Die Joghweels werden jeweils von einem kleinen kreisförmigen Knopf zum Vorhören und einem weiteren Button gleicher Größe für das Aktivieren des Scratch-Modus begleitet. Sämtliche Knöpfe und Pads sind mit einer einfachen Hintergrundbeleuchtung versehen und bestehen aus eher hartem Plastik.
Zwischen den beiden Decks ist am unteren Rand der 45 mm lange Crossfader positioniert. Darüber die zwei gleich langen Kanalfader. Für jeden Channel gibt es einen Zweiband-EQ und einen Gain-Regler. In der Mitte entdecke ich einen Push-Encoder für die Navigation und Auswahl der Tracks. Die zwei kleinen Load-Tasten weisen die Tracks den Decks 1 und 2 zu. Weiterhin sehe ich darunter drei Drehpotis für die Master-Lautstärke, den „Cue Mix“ und den „Cue Gain“.
Soweit kennen das alles vielleicht einige von dem besagten „Party Mix“. Ein paar Sachen sind aber dazu gekommen. Weil hier ein Mikrofon angeschlossen werden kann, existiert dafür am oberen Ende der linken EQ-Abteilung ein Lautstärkeregler. Dieser setzt sich durch die graue Farbgebung etwas gegenüber dem sonst dominierenden Schwarz ab. Auf der rechten Seite finde ich den ebenfalls in Grau gehaltenen Master-Regler. Er justiert die Gesamtlautstärke der Box inklusive dem über Bluetooth eingehenden Signal. Das wiederum aktiviert ein ebenfalls neuer Button am linken Deck. Eine LED signalisiert Aktivität. Außerdem gibt es hier noch einen Druckschalter für das Wechseln des Party-Lichtermodus.
Am zweiten Deck lauert ein USB-Port Typ A, der lediglich zum Aufladen von Smartphones und Konsorten gedacht ist. Eine vierstufige LED-Leiste daneben zeigt den Ladestatus des in der Box befindlichen Akkus an. Eine zusätzliche Leuchtdiode erstrahlt, wenn ein Smartphone oder Tablet über USB aufgeladen wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Controller ist fast identisch mit dem u201eParty Mixu201c von Numark

Bling-Bling mit LED-Technik

Damit das Partyfeeling mit dieser Box so richtig rund ist, hat sich Numark nicht lumpen lassen und der kleinen Kiste tatsächlich eine ganze „Lichtanlage“ verpasst. Am offensichtlichsten sind im noch ausgeschalteten Zustand drei LED-Arrays. Die sehen so ein bisschen wie gläserne, halbierte Kristall/Discokugeln aus, nur dass diese aus Kunststoff sind und nicht von außen angestrahlt werden, sondern buntes Licht abgeben.
Das ist aber noch nicht alles, denn darunter sitzt hinter dem Frontgitter versteckt eine LED-Matrix mit 31 cm Breite und 29 cm Höhe. Dessen Lichtspiel offenbart sich erst im Betrieb. Dann will ich den Party Mix Pro mal für den Praxisteil anschmeißen.

Drei dieser LED Arrays sorgen unter anderem für Lichteffekte
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Praxis

Akku

Knapp 10 Stunden muss der interne Akku am Strom hängen, bis er vollständig aufgeladen ist. Dann hat er bei bereits überdurchschnittlich lauter Musik genug Saft  für etwas über 10 Stunden Betrieb, inklusive Licht. Die Batterie kann sogar ausgewechselt werden, Numark möchte hier eine Anleitung nachreichen.

Registrierung, Software-Download, Installation

Bevor die passende Software (Serato DJ Lite oder Virtual DJ LE) heruntergeladen werden darf, ist eine Registrierung der Hardware auf der Numark-Website notwendig. Das fand ich insgesamt ein bisschen nervtötend, besonders weil die beiliegende Seriennummer partout nicht mit dem ausgewählten Produkt zusammenpassen wollte. Erst als ich alternativ „Party Mix (Serato)“ selektiert hatte, klappte es.
Danach war dann eine weitere Anmeldung auf der Serato-Website erforderlich – insofern man da noch kein Kunde ist. Der Download selbst ist bei Serato DJ Lite knapp 79 MB groß, die Installation geht problemlos. Windows muss mindestens die Version 7 mit Servicepack 1 sein, auf Macs muss Sierra (macOS 10.12) oder höher laufen. Betriebssysteme mit 32 Bit werden nicht mehr unterstützt.
Virtual DJ hat einen Umfang von 48 MB, braucht mindestens Windows 7 oder macOS 10.7, der Hersteller empfiehlt Windows 10 und macOS 10.13. Alternativ kann auf dem iPhone, iPad oder iPod Touch die DJ Player Pro App benutzt werden. Die ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss optional erworben werden. Der Download selbst ist kostenlos, alle Funktionen sind nach Abschluss eines Abos zugänglich. Das geht bei 9,99 US-Dollar für fünf Monate los.

Vor dem Software-Download muss eine etwas umständliche Registrierung vorgenommen werden

Interaktion

Wenn die Software installiert und der Party Mix Pro über USB mit dem Computer verbunden ist, kann die Mix-Session direkt losgehen. Die Apps reagieren direkt auf die Bedienung am Controller, das ist Plug & Play im wahrsten Sinne des Wortes. Schon nach kurzer Zeit stellt sich ein gewisser Spaßfaktor ein.
Die einzelnen Buttons, Potis und Regler sind immer noch ausreichend groß und weit genug auseinander, um sich nicht störend auf das Handspiel auszuwirken. Lediglich das Jogwheel habe ich als zu klein empfunden. Mit diesem Kompromiss muss man aber leben, ansonsten müsste hier alles ganz anders dimensioniert sein. Vielleicht ist meine leichte Unzufriedenheit aber auch darin begründet, dass sich das Verhalten des „Plattentellers“ nicht verstellen lässt und insgesamt sehr leichtgängig ist. Wer auf wirbelnde Backspins steht, dürfte jedenfalls seine Freude haben, so leicht lässt sich das „Rad“ hier drehen. Scratching funktioniert damit ganz ordentlich, vielleicht werden ja sogar ein paar ganz verrückte Turntablists die Kiste für sich entdecken – wer weiß!
Mixing ist mit ein bisschen Übung definitiv machbar, wenn alle Stricke reißen, muss eben der Sync zu Hilfe genommen werden. Fader- und Drehknopf-Bewegungen setzt die Hardware in Verbund mit der DJ-Software zügig um, von störenden Latenzen kann ich nicht berichten. Genauso schnell reagieren im Übrigen auch die Buttons. 

Fotostrecke: 2 Bilder Egal ob Serato DJ Lite …

Bluetooth und Aux-Eingang

Nicht immer hat man die Muße, einen Laptop mitzunehmen. Manchmal tun es eben auch ein paar Songs auf dem Smartphone oder MP3-Player. Die können auf zwei Wegen in den Speaker kommen. Eine Möglichkeit ist über den Aux-Eingang. Dafür wird ein zusätzliches Stereo-Klinkenkabel mit Miniklinkensteckern benötigt. Kabellos über Bluetooth geht aber auch, das dafür notwendige Koppeln der Geräte funktioniert reibungslos.
Der Numark Party Mix Pro wird korrekt mit Namen in der Liste auf dem Smart Device angezeigt, genau so stelle ich mir das vor. Die Verbindung bleibt über mehrere Meter sicher bestehen – super! Eine Klangregelung über die Mixer-Sektion ist nicht möglich – diese ist wirklich nur der Software vorbehalten. Der einzige Regler, der hier zum Zuge kommt, ist der graue Drehknopf für die Gesamtlautstärke. Schade, dass der auf der Oberseite positionierte USB-Eingang nicht zum Abspielen eines USB-Sticks funktioniert. Der einzige Zweck ist tatsächlich das Aufladen von Smartphone, Tablet und Konsorten.

Klangliche Qualität

Damit Musik im Verbund mit dem Rechner oder iPad erklingt, muss hier ein Audiointerface drinstecken. Wenn ich am Laptop das Audio-MIDI-Setup starte, wird das auch prompt angezeigt: vier Ausgänge mit 44 kHz und 16 Bit Auflösung – soweit die Daten. Der 3-Zoll-Tweeter macht in Kooperation mit dem 8-Zoll-Woofer gehörig Lärm und auch ganz schön viel Bass. Der kommt mir sogar schon fast ein Spur zu dick rüber. Wer gerne urbane, clubbige Musik hört, kommt mit Sicherheit auf seine Kosten.
Auch voll aufgedreht habe ich keine unangenehmen Verzerrungen wahrgenommen. Im Vergleich mit anderen portablen Lautsprechern, die ich schon mal gehört habe, ist der Sound hier nicht ganz so definiert. Wer beim geselligen Abend im Garten mal ein bisschen laute Musik hören will, hat mit dem Party Mix Pro insgesamt keinen Grund, sich zu beschweren.
Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein Mikrofon einzustöpseln. Dafür ist leider keine zusätzliche Klangregelung wie ein EQ vorhanden, genau wie das Bluetooth- und Aux-Signal wird das Mikro nicht von dem integrierten Mixer beeinflusst. Der einzige Regler, der zum Zuge kommt, ist der graue Drehregler für die Lautstärke. Die lässt sich immerhin weit genug aufdrehen. Der Eingang liefert ein gutes Signal, die Sprachverständlichkeit war beim Test absolut in Ordnung. Ich habe eine kleine Hörprobe für euch aufgenommen.

Das interne Interface: vier Ausgänge mit 44 kHz und 16 Bit
Audio Samples
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Der Mikrofon-Eingang des Party Mix Pro

Licht-Show

Die im Gerät installierte „Lichtorgel“ besitzt verschiedene Programme, die mit Hilfe des „Party Lights“-Buttons gewechselt werden. Einige Lichtspiele sind da vorgesehen, die meisten davon reagieren auf die Musik.
Diese Licht-Effekte reagieren auf Musik:

  • EQ-Anzeige
  • sich bewegende Blockleiste
  • pulsierender Block
  • horizontale, pulsierende Leiste
  • diagonal mit Farbwechsel
  • Kreuz mit Farbwechsel
  • durchgehende Farbe 
  • pulsierender und drehender Block
  • vertikale, pulsierende Leiste

Diese Licht-Effekte reagieren nicht auf Musik:

  • vertikales Wischen
  • diagonales Wischen
  • vertikales Scrolling
  • Schneeflocke/Quadrat
  • Schneeflocke/Quadrat, ausgefüllt
  • drehende Kreuze und sich ausdehnendes Quadrat
  • diagonale Bewegung

Wer es komplett ohne Bling-Bling mag, darf das Licht komplett abschalten. Numark hat wirklich an jeden Geschmack gedacht. Wie ist die Lichtshow? Ich muss gestehen, dass ich das durchaus ganz witzig finde. Mir gefällt die Block-Matrix besser als die drei “Kristallkugeln“, gerade im Verbund mit der Musik wirkt das Ganze recht unterhaltsam.
In einem kurzen Video möchte ich mal einen Eindruck vermitteln.

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Fazit

Für einen Straßenpreis, der gegenwärtig unter 250 Euro liegt, bekommen mobile Musikfreaks und DJs mit dem Numark Party Mix Pro ein recht unterhaltsames Gesamtpaket. Die Akkuleistung geht in Ordnung, die Aktivbox hat ein recht niedriges Gewicht und lässt sich dank Rollen und ausziehbarem Griff auch gut transportieren. Der eingebaute Controller steuert Serato, Virtual DJ oder sogar DJ Player Pro auf iOS-Geräten – Kamera-Connection-Kit vorausgesetzt. Auch wenn die Bedienung und Ausstattung im Vergleich zu diversen Standalone-Controllern abgespeckt ist, können DJs die wichtigsten Dinge hiermit erledigen.
Als Bonus gibt es die Möglichkeit, ein Mikrofon anzuschließen, außerdem kann Musik über Aux-Eingang und Bluetooth zugespielt werden. Obendrauf gibt es noch eine Licht-Show, die sogar im Gleichschritt zur Musik laufen darf. Klanglich kommt der Numark Party Mix Pro mit sehr viel Wumms und überraschender Lautstärke daher. Wo gibt es so viel Angebot für verhältnismäßig wenig Geld? DJs, die nicht alles sehr bierernst nehmen und immer noch ein bisschen Kind geblieben sind, haben Spaß. Eignet sich auch als Geschenk, wenn man mit mehreren Freunden zusammenschmeißt.

Pro
  • relativ günstig
  • gute Akkulaufzeit
  • Bluetooth-Support
  • Mikrofoneingang
  • Software im Lieferumfang enthalten
  • spaßiges Konzept
Contra
  • Registrierung für Software-Download etwas nervig
  • ausziehbarer Griff wackelig
  • USB-Port Typ A nur zum Aufladen geeignet
  • spielt keine Musik über USB-Stick
Portable, akkubetriebene Aktivbox mit eingebautem DJ-Controller: Numark Party Mix Pro
Features
  • 6,35 mm Klinkeneingang (Mikrofon)
  • 3,5 mm Stereo-Klinkeneingang (Aux)
  • 2x 3,5 mm Stereo-Klinkenausgang (Kopfhörer, Link)
  • USB 1 A Ladeanschluss
  • USB-Anschluss, Typ B
  • Ausgangsleistung: 80 Watt (Peak)
  • Tweeter: 3 Zoll (76 mm)
  • Woofer: 8 Zoll (203 mm)
  • Bluetooth: A2DP Profil bis zu 30 m Reichweite
  • Batterielaufzeit: bis zu 10 Stunden (abhängig von verschiedenen Faktoren)
  • Stromverbrauch: 80 W
  • Stromversorgung: 100 – 240 V AC, 50/60 Hz
  • Abmessungen: 460 x 381 x 329 mm
  • IEC Stromanschluss
  • Gewicht: 12,5 kg
  • Farbe: schwarz
Preis: UVP € 279,-
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