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Native Instruments Traktor Scratch Duo Test

Intro

TSC_Packshot

Produktreleases im DJ-Bereich werden bei Native Instrumentsbesonders gern zelebriert. So standen zur Veröffentlichung von Traktor Scratch Pro Hip-Hop-Legende Joseph Saddler, besser bekannt als Grandmaster Flash, und Minimal-Techno-Ikone Richard Hawtin als Paten bereit, um den professionellen Anspruch zu unterstreichen. Auch zum Verkaufsstart von Traktor Scratch Duo (TSD) verdeutlichen die Berliner diesen Standpunkt und demonstrieren die Fähigkeiten der DJ-Software anhand eines Videos mit den DMC-Champions Craze und Klever.

Scratch Duo bietet gelernten Turntablisten, CDisten, aber auch Neulingen die Möglichkeit, Musikdateien in den gängigen Formaten abzuspielen und zu mixen, ohne dabei auf die gewohnte Arbeitsumgebung verzichten zu müssen. Die Steuerung der Traktor-Decks wird dabei entweder von zwei 12-Zoll Vinyl-Scheiben oder CDs vollzogen, auf die ein zeitcodiertes Signal geschrieben ist. Um dem DJ die tägliche Arbeit zu erleichtern und kreativ anzureichern, stellt das Programm Effekte, Loops, automatische BPM-Analyse und Synchronisation bereit. Mit Audio 4 DJ liegt dem 349-Euro-Paket ein robustes, auf den Betrieb mit TSD angepasstes Interface bei und erlaubt so einen kostengünstigen Zugang zur digitalen NI-DJ-Welt. Dabei folgt das Bundle dem Trend zu einsteigerfreundlichen Produkten, ohne dabei den professionellen Anspruch zu verlieren.

Dass einige Funktionen bei nahezu halbem Verkaufspreis auf der Strecke bleiben, Traktor Scratch Pro kostet immerhin stolze 599 Euro, verwundert nicht. Ob Duo den Hunger der Szene nach Stabilität, Workflow und Performance in diesem Preissegment stillen kann? Double-Impact oder Schmalhans-Küchenmeister, unser Testbericht schaut hinter die Kulissen.

Die Qual der Wahl
Native Instruments besitzt momentan das umfangreichste Hard- und Software Line-Up für den digitalen DJ. Dieser hat zunächst die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Soundinterfaces. Audio2 kostet 99 Euro, ist ungefähr so groß wie eine Zigarettenschachtel und bietet bei 84 Gramm Gewicht zwei 6,3 mm-Klinkenausgänge. Somit dürfte die vornehmliche Verwendung Laptop-Mixing mit dem MIDI-Controller sein, wobei ein Ausgang für den Monitor und einer für die Mastersumme dienen. Audio4 setzt anschlussmäßig auf das Chinch-Format, bringt zu einem Preis von 199 Euro jedoch zusätzlich zwei Stereo-Eingänge mit. Audio8 bietet für 349 Euro acht Kanäle sowie Mikrofon- MIDI- und Kopfhöreranschlüsse. Traktor erscheint bis zum heutigen Tag in den Varianten Duo, Pro, Scratch Duo und Scratch Pro, den letzten beiden liegt ein Audio4 (Duo) oder ein Audio8 (Pro) Interface bei. Die Preisspanne reicht von 99 bis 599 Euro. TSD und Audio 2/4 runden seit Mitte des Jahres das Produktportfolio nach unten ab, denn etliche DJs, vor allem aus dem semiprofessionellen Bereich, hielt der Preis von knapp 600 Euro bis dato vom Kauf einer DVS-Lösung von Native Instruments ab. Traktor Scratch Duo möchte Abhilfe schaffen und tritt gegen Mixvibes Cross (300 Euro), M-Audio Torq (239 Euro), Reloop Spin2 (279 Euro) und Serato Scratch Live (800 Euro) an.

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Details

Impressionen
TSD wird im blauen NI-typischen Karton geliefert. Sein Inhalt ist angemessen rutschsicher untergebracht, um nicht während des Transports in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Das hab ich auch schon anders erlebt, daher möchte ich diesen Umstand hier gern einmal positiv erwähnen. Die obere Lage der Verpackung bringt zwei Control-Discs, die Programm-DVD, diverse Faltblätter (Quickstart, Troubleshooting, Werbung) und einen Voucher für Kore-Soundpack zum Vorschein. Im unteren Teil des Kartons verbergen sich die benötigten Anschlusskabel nebst Audio4 DJ-Interface und zwei Steuer Vinyls.

Traktor Scratch Duo mit Soundinterface und Steuer-CDs bzw. -Vinyls
Traktor Scratch Duo mit Soundinterface und Steuer-CDs bzw. -Vinyls

Neulich an der Weiche.
Was mir an TSD besonders gut gefällt, sind die Multicore-Kabel. Dem Paket liegen zwei dieser NI- entwickelten Kabelpeitschen bei, von denen jede Seite über vier Chinch-Stecker, das Mixer-Ende zusätzlich über zwei Buchsen zum Anschluss der Plattenspieler verfügt. Sie sind ordentlich isoliert und ermöglichen auch dem Anfänger durch unmissverständliche Farbcodierung (rot/schwarz und gelb/weiß) eine problemlose Verkabelung, da auch die Anschlussbuchsen am Interface der gleichen Farbgebung unterliegen. Für harte Fälle, fortgeschrittene Stunden oder Zeitgenossen mit Farbphobie haben die Entwickler sämtliche Enden zusätzlich beschriftet.  Sehr gut gelöst! Ein weiterer großer Vorteil des Kabelkonzeptes ist der Y-Split des Phono-Signals. Es liegt also immer ein Signal an Mischpult und Interface an. Folglich kann bei einem System- oder Hardwareabsturz mit Schallplatten weitergespielt werden, ohne dass eine aufwendige Neuverkabelung notwendig wäre. Auch beim Battle-Mix mit dem vinylbestückten DJ-Kollegen kann jederzeit bequem am Mischpult auf den Phono-Eingang umgeschaltet werden. Viele Systeme schleifen das Schallplattensignal ausschließlich softwareseitig durch. Je nach Soundkarte ist dieser Prozess mit mehr oder weniger großen Qualitätsverlusten verbunden. Bei einem Absturz hilft nur noch der Worst-Case-iPod. Mit Traktor Scratch Duo und einigen Notfall-Platten sollte indes das nötige Rüstzeug für einen relativ behüteten Club-Abend vorliegen.

Easy-Peasy-Strippenziehen
Easy-Peasy-Strippenziehen

Audio4-DJ
Audio4-DJ arbeitet mit einer maximalen Abtastrate von 96 kHz bei einer Auflösung von 24 Bit und verwendet die gleichen Cirrus-Logic AD/DA Wandler wie der große Bruder. Dank seines aus Aluminium gefertigten Mantels ist es besonders robust, aber an manchen Stellen für meinen Geschmack ein wenig zu scharfkantig und sollte daher in einer gepolsterten Tasche transportiert werden. Vorderseitige Anschlüsse fehlen unserem Testkandidaten, bis auf den regelbaren Kopfhörerausgang, gänzlich. Diesem liegt das gleiche Signal an wie den Ausgängen 3/4 der Rückseite. Der Mix kann also sowohl über den Kopfhörerausgang als auch über die Line-Outs abgehört werden. Im internen Modus belegt das Mastersignal die Kanäle 1/2. Beim externen Setup liefert der Kopfhörerausgang keine Möglichkeit zum Vorhören, sondern klont wiederum das Signal auf drei/vier, wo aber nun ein einzelnes Deck anliegt. Der DJ nutzt das angeschlossene Mischpult zum Vorhören.

Robustes Interface dank Aluminium-Rahmen
Robustes Interface dank Aluminium-Rahmen

Warum das vorliegende Interface Audio4 DJ heißt, erkennt man spätestens beim Blick auf das Backpanel. Dort warten vier farbcodierte Phono/Line-Eingänge und vier Chinch-Ausgänge, so dass beim Anstöpseln der Multicore-Kabel nichts schiefgehen sollte. In der Praxis werden die meisten Nutzer ein Standard-Setup aus zwei Turntables oder CDJs mit externem Mischpult benutzen. Alle Anschlusskabel werden dann rückseitig ausgeführt, ein aufgeräumtes Arbeitsumfeld ist die Konsequenz. Acht Status-LEDs auf der Oberfläche der Soundbox geben jederzeit eine optische Rückmeldung über den Signalfluss der Ein- und Ausgangskanäle. Im Software-Tool von Audio4 kann der Eingangspegel auf Wunsch geändert werden, um ein besseres Ergebnis bei der Audio-Aufnahme oder Interpretation des Timecodes zu erzielen. Da es keinen Anschluss für ein externes Netzteil gibt, muss die USB 2.0-Schnittstelle für den nötigen Saft sorgen. Das ist schade, denn bei manchen Notebooks treten Probleme auf, wenn Soundinterface und mehrere MIDI-Controller zeitgleich Power aus den USB-Ports ziehen. Ein Wort noch zur Kompatibilität – mit ASIO, Core-Audio- und Direct-Sound-Unterstützung steht einer Verwendung mit anderen Programmen zumeist nichts im Wege. Beim ersten Mix mit A4DJ war ich schon überrascht, was für einen Klang die wirklich guten Cirrus-Logic Wandler liefern. Der Sound ist transparent und druckvoll. Zudem liefert Audio 4 einen sehr hohen Pegel.

Das Design gefällt mir persönlich sehr gut. Sollte die optische Signal-Flusskontrolle auch bei anderen DJ-Interfaces zum Standard avancieren, das wäre schon klasse – von meiner Seite gibt’s am Audio4 DJ bei diesem Preis absolut nix zu meckern. Das Interface rockt.

Farbcodierte Buchsen erleichtern das DJ-Leben.
Farbcodierte Buchsen erleichtern das DJ-Leben.

Inbetriebnahme
Die Software-Installation könnte man als relativ unkompliziert bezeichnen. Innerhalb weniger Klicks ist das gesamte Paket inklusive der Hardware-Treiber auf die Festplatte geschaufelt. Nach der Online-Aktivierung könnte es meinetwegen losgehen, doch zunächst müssen Audio-Interface und Timecodes eingerichtet werden, was jedoch recht zügig gelingt: TSD öffnen, Interface aktivieren, Latenz einstellen, Ein- und Ausgänge entsprechend der Verkabelung mit dem Mischpult auswählen – fertig. Mit „low latency“, was einer Verzögerungszeit von 3,5 Millisekunden entspricht, sollte unser Praxistest-Setup gut zurechtkommen.

Noch bevor es ans Einmessen der Timecodes geht, wird bei laufendem Steuer-Vinyl durch blaue Pegelmeter visualisiert, ob überhaupt ein verwertbares Signal anliegt. Ist das Ergebnis der automatischen Timecode-Kalibrierung nicht ausreichend, lässt sich der Eingangspegel in der Interface-Software in vier Schritten anheben (0dB, 6dB, 12dB, 18dB).

Fotostrecke: 2 Bilder Die Signale der anliegenden Timecodes während der Kalibrierung bei 0dB.

Programmoberfläche
Traktor Scratch Duo besitzt die gleiche aufgeräumte und kontraststarke Oberfläche wie TS Pro. Das Master-Panel bietet bei Verwendung des internen Mixers Einstellmöglichkeiten für die Haupt-, Kopfhörer- und Mixlautstärke. Bei der Verwendung mit einem externen Mischpult (external Mode) entfallen die Kopfhörer-Optionen naturgemäß. Zwei Buttons schalten das Metronom oder CRUISE ein. CRUISE spielt automatisch immer das nachfolgende Lied der Playlist inklusive Überblendung ab. Somit hat der DJ die Möglichkeit, seine Plattenteller kurzzeitig zu verlassen. Die aus Traktor-Pro bekannten Panels für Clock-, Deck- und MIDI-Synchronisation, Audio-Recording und Broadcast sind in dieser Version nicht vorhanden. Geblieben sind zwei Effekteinheiten, die jeweils maximal drei der implementierten sechs Effekte in Reihe schalten. DRY/WET regelt den Mix aus Original und dem Daisy-Chain Signal. Die Effekte selbst können in ihrer Intensität durch jeweils einen Regler beeinflusst werden. SNAPSHOT speichert den momentanen Zustand der Unit ab, um diesen bei einem Neustart des Programms wieder aufzurufen. Wermutstropfen: Die Effektsektionen lassen sich den Kanälen nicht frei zuweisen – Einheit eins ist fest an den ersten Kanal und Einheit zwei an den zweiten Kanal gebunden. Außerdem sind die Effekte nicht im Detail regelbar. Der erweiterte Modus fehlt. Dies trifft vor allem DJs, die eher auf die Tiefenwirkung eines Effekts setzen als auf ein verkettet abgefeuertes Stakkato.

Fotostrecke: 2 Bilder Aus Send/Return wird Send aus Chained/Advanced wird Chained

Die interne Mixersimulation „Classic“ im Zentrum der Benutzeroberfläche ist nicht austauschbar und bietet einen 3-Band-EQ mit Killswitches, der ein Cut-/Boost von +12 bis -20 dB kontrolliert. Er ist in der Lage, den gesamten Frequenzbereich ohne hörbare Soundrückstände zu „cutten“. Jeder Kanalzug verfügt zudem über einen soliden bipolaren Kanalfilter, den ich schon nach kurzer Zeit ungern missen möchte, der aber zur sinnvollen Verwendung entweder einen MIDI-Controller oder ein MIDI-fähiges Mischpult erfordert. GAIN, CUE, KEY und PAN werden ihrem Namen gerecht. Die LED-Ketten der Channel-Fader liefern eine optische Anzeige der Aussteuerung. Allerdings verwenden die Designer ein futuristisches Hellblau statt der üblichen Ampelfarben, daher ist eine Übersteuerung am Kanal schwer abzulesen. Stattdessen orientiert sich der DJ an der Masteranzeige im Header, der auch CPU-Auslastungsanzeige und Akku-Indikator beherbergt. Im externen Modus wird jedes Traktor-Deck über einen Stereo-Ausgang der Soundkarte mit dem Stereo-Eingang des Mischpultes verbunden und die Klangregelung erfolgt außerhalb. Daher entfällt ein Großteil der Regler, erhalten bleiben lediglich GAIN, FX, CUE, FILTER und KEY.

Digitales Herz trifft analoge Seele
Traktors virtuelle Decks unterstützen die Formate AAC, AIFF, FLAC, MP3, OGG, WAV und WM und sollten in dieser Hinsicht den meisten Ansprüchen genügen. Im oberen Drittel des Fensters erscheinen Cover-Art, Titelinformationen, Laufzeitinfos und BPM-Wert. Per Download gekaufte Songs werden oftmals mit Artwork geliefert, aber nicht immer deckt sich das Cover eines digital erworbenen Tracks mit dem Originalbild in der Vinylsammlung. Da hilft nur selbst fotografieren. Wer dafür nichts über hat, kann Coverart auch abschalten.

SYNC (-LOCK) gleicht Tempo und Takt der beiden Decks automatisch an und soll verhindern, dass diese aus dem Ruder laufen, falls sich der DJ gerade anderweitig kreativ auslässt. Das Phasenmeter dient dabei als zusätzliche optische Kontrollmöglichkeit. Damit das Publikum nichts vom Angleichungsprozess mitbekommt, entkoppelt der KEY-LOCK die Tonhöhe von der Abspielgeschwindigkeit und verhindert somit hörbare Schwankungen bis zu fünf Prozent nahezu artefaktfrei. Danach ertönen Glitches. Hier ist er in Aktion:

Audio Samples
0:00
0% Referenz Keylock +5% Keylock +8% Keylock -5% Keylock -8%

Die Wellenformen lassen sich drei-stufig skalieren und zeigen einen Ausschnitt des laufenden Audiomaterials. Feine weiße Linien kennzeichnen die Beats und bilden somit das Beatgrid, das sich bei Fehlern der internen Analyse von Hand anpassen lässt. Darunter bildet die graue Wellenübersicht den kompletten Song ab und zeigt zusätzlich vorhandene Cuepunkte und Loops an. Auch sie ist von feinen Streifen durchzogen, die jeweils einen Zeitraum von einer Minute kennzeichnen. Im Screenshot erkennt man sehr gut, dass der fast zwölf Minuten lange Track elf volle Segmente und ein bisschen mehr aufweist. Die einzelnen Unterteilungen lassen sich anhand der Zonen auf dem Steuervinyl gezielt anspringen. Um in die Mitte des ersten Breaks zu gelangen, braucht der User also nur die Nadel in entsprechender Position aufzusetzen.

Traktor-Player mit Beatgrid und Zeitintervallen
Traktor-Player mit Beatgrid und Zeitintervallen

Drei Schaltflächen im unteren Abschnitt des Fensters zeigen den aktuellen Abspielmodus an. Der kleine Pfeil auf der rechten Seite öffnet die Floating Panels mit erweiterten Grid-, Cue- und Move-Funktionen. TSD unterscheidet fünf Punkt-Typen, die CUE-, LOAD-, FADE IN/OUT-, LOOP-IN- und BEATMARKER repräsentieren können.

Traktor Duo bietet acht Hotcues in sechs Varianten
Traktor Duo bietet acht Hotcues in sechs Varianten

Trackverwaltung
Eine effiziente Arbeitsweise im Umgang mit der Musikbibliothek kann den Arbeitsalltag eines Disc-Jockeys ungemein erleichtern. Die sehr übersichtlich gegliederte Trackverwaltung nimmt fast die gesamte untere Hälfte des Laptopbildschirms ein. Mithilfe des Browser-Verzeichnisses auf der linken Seite navigiert man zügig in der Kollektion, den Playlisten, Dateipfaden oder der iTunes-Bibliothek. Wird ein Ordner oder eine Liste ausgewählt, erscheinen die Informationen übersichtlich im nebenstehenden Fenster und lassen sich nach allerlei Kriterien sortieren. Traktor bietet 28, zum Großteil editierbare Tags an und ist somit der ungekrönte König dieser Disziplin. Zum Vergleich: SSL zeigt 19, Deckadance sechs und Mixvibes 24 an. Neben den Standard-Kennzeichnungen haben mir Import Date, Play-Count, Last-Played und Key gute Dienste erwiesen.

Zahlreiche Mp3-Tags erlauben eine individuell gekennzeichnete Musiksammlung
Zahlreiche Mp3-Tags erlauben eine individuell gekennzeichnete Musiksammlung

MP3-Player werden als Laufwerk gemountet, wenn sie vom System als solches erkannt werden. Die Apple Produkte iPod Touch und iPhone bleiben außen vor, bei den anderen iPod-Modellen werden Bibliothek und Playlisten komplett eingelesen. Eine inkrementelle Suchfunktion hilft zügig beim Auffinden von Songs, die über ein eigenständiges Preview-Deck vorgehört werden können. Abspielstatistiken bleiben dann unberührt. Die Leiste am unteren Bildschirmrand gibt Status- und Fehlermeldungen aus, zum Beispiel wenn Tracks nicht gefunden werden. Hier hilft Check-Consistency, verschobene Dateien aufzustöbern. Eine ähnlich wirkungsvolle automatische Suchfunktion ist mir momentan nicht bekannt.

Fotostrecke: 2 Bilder Der angeschlossene iPod wird mitsamt seiner Bibliothek eingelesen.

TSD unterstützt verschiedene Abspielvarianten. Im absoluten Modus werden Richtung, Geschwindigkeit und die Nadelposition ausgelesen, was einen physischen Needle-Drop erlaubt. Sollte ein Song vor seinem eigenen Ende bereits das Ende des Vinyls erreichen, schaltet Traktor in den relativen Modus. Im relativen Modus werden ausschließlich Richtung und Tempo der Plattenteller an ihre virtuellen Gegenstücke übermittelt, ein Versetzen der Plattenspielernadel hat keine Auswirkungen auf das Abspielverhalten. Setzt der DJ einen Loop/Cue, schaltet TSD immer automatisch in den relativen Modus.

Vertrauen ist gut – Control-Vinyl ist besser
Scratch Control Vinyl arbeitet sowohl mit Duo als auch mit Pro zusammen, der Aufbau der Scheiben ist identisch. Jede Seite verfügt über einen LEAD IN-Abschnitt. Setzt man die Nadel in diesen, aktiviert TSD den absoluten Zeit-Modus und die Nadelposition entspricht der Songposition. Dies hat natürlich zur Folge, dass der Song wieder von vorn abspielt. Wechselt der DJ manuell mittels Maus, Keyboard oder MIDI-Controller, führt dies wiederum zu einem Sprung im Track an die momentane Nadelposition. Daher eignet sich der absolute Modus zwar zum Suchen einer bestimmten Songstelle, ein Wechsel aus dem relativen Modus macht jedoch wenig Sinn.

Am Ende des Steuer-Vinyls befindet sich die Scrollzone. Sie ermöglicht, die nächsten Musikstücke aus der Playlist durch simples Vor- oder Zurückdrehen der Schallplatte ins Deck zu laden. Der Track wird durch Aufsetzen der Nadel auf der Platte an seinem äquivalenten Zeitpunkt im absoluten Modus gestartet. Ein weiteres praktisches Feature ist der Flip-Mode. Wendet der DJ die Platte, spielt der nächste Track in der Playlist ab. Klasse.

Schritt für Schritt im Minutenschnitt
Schritt für Schritt im Minutenschnitt

Die vorliegenden 123 g schweren Scratch Pro Vinyls sind im One-Minute-Split-Verfahren geschnitten. Diese Technik ermöglicht es dem DJ, einen bestimmten Zeitpunkt im Track ziemlich genau anzuspringen, da jede Rille exakt eine Minute repräsentiert und zusätzlich in der Wellenform angezeigt wird. Seite A ist mit zehn Abspiel-Rillen ohne Scrollzone zehn Minuten lang, Seite B hat mit 15 Segmenten eine Spieldauer von 15 Minuten. Der Stoppuhrtest hat dies bestätigt. Mit zwei kHz besitzen TSD-Vinyls ein höher aufgelöstes Signal als die gängigen Timecodes der Mitbewerber. Zum Vergleich bietet der MS Pinky Timecode ein Signal von 1,0 kHz, Finalscratch hat 1,2 kHz, Mixvibes spielt mit 1,3 kHz und Serato Scratch bringt es auf 1,0 kHz. Durch das 2-kHz-Verfahren ist die Platte nicht nur leiser, NI kann dadurch auch doppelt so viele Informationen zur Position in ein Zeitintervall packen als die Konkurrenten. Dieser Umstand führt gerade bei Scratcheinlagen zu einer verbesserten Genauigkeit.

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Praxis

Vinyl-Feeling
Seit dem Release von Final Scratch im Jahr 2002 hat sich eine ganze Menge getan. Die Timecodes sind besser aufgelöst und verarbeitet als vor sieben Jahren, die Software ist besser programmiert, läuft wesentlich stabiler und Abstürze sind eher dünn gesät. Zudem werden die Interfaces und Rechnersysteme immer leistungsfähiger, Latenzen von unter vier Millisekunden sind keine Seltenheit mehr. Das Vinyl-Feeling heutzutage ist täuschend echt, der DJ kann damit seinen Fähigkeiten entsprechend mixen und scratchen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Ferner bietet das digitale Mixvergnügen den Vorteil, Bewegungen an Platten, Tellern oder Pitchfadern in Sekundenschnelle zu berechnen und durch optische Mixhilfen wie TSD´s Phasenmeter ins Verhältnis zum anderen Track und somit zum Plattenspieler zu setzen. Digitaler Mehrwert, durch den ein Mix rascher gelingen kann und der dem DJ Zeit lässt, sich noch ein Quäntchen mehr auf sein Publikum zu konzentrieren. Nur eine Kleinigkeit stört mich etwas, diese trifft aber auf alle DVS-Systeme zu. Bei klassischen Schallplatten hört der Zuhörer den Song, wenn er nah genug mit dem Ohr an die Schallplatte kommt. Bei Timecode-Vinyls ertönt stattdessen ein nerviges Piepen, das einem die Lust am Mix in leiserer Umgebung schon ein wenig verderben kann. Traktors 2 kHz-Fiepen ist allerdings nicht ganz so nervig wie das der lauteren, niedriger aufgelösten Timecodes.

Grids und Cues
Traktor berechnet nicht nur den BPM-Wert eines Tracks, sondern legt auch gleichzeitig ein Zeitraster an, das mit dem ersten Beat beginnt. Dieses Beatgrid dient als Grundlage der automatischen Taktsynchronisation und die Analyse ist in der Regel sehr genau. Dennoch haben die meisten User sicherlich schon erlebt, dass Tracks mit falscher Geschwindigkeit angezeigt und demnach auch abgespielt werden. Um dieser Problematik Herr zu werden, lässt sich das Beatgrid manuell stauchen, strecken, verschieben, doppeln oder teilen. In einem fiktiven Szenario legt DJ ABCD ein zweistündiges Set auf. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von fünf Minuten inklusive Überblendungen werden ungefähr 25 Tracks benötigt. Nach der softwareseitigen Analyse von 100 Mp3-Dateien liegt Traktor im automatisch synchronisierten Mix nur drei Mal erheblich daneben. DJ ABCD muss demnach durchschnittlich maximal einen Track pro Set manuell gridden. Traktor ermöglicht, bis zu 32 Marker pro Track anzulegen und zu speichern. Jeweils acht pro Deck sind über Hotcue-Buttons per Tastatur, Maus-oder MIDI-Controller zugänglich. Native Instruments verzichtet beim Testkandidaten auf die TSP bekannte Zeitquantisierung. Also alles im Vorfeld sicherheitshalber per Hand anlegen?

Wie wir in dem Kurz-Clip sehen können, gibt es auch in TSD die einsprungsintervall-typischen Probleme im Upscaling. Manuell ausgelöste Loops werden am nächsten Beatmarker platziert, da der DJ keine Möglichkeit hat, Einfluss auf den definierten Wertevorrat, respektive Quantisierung zu nehmen. Vielmehr bestimmt die Auflösung des Rasters Start- und Endpunkte der Loops in drei Stufen. Bei Beatmixern ist dies nicht ganz so schlimm, möchte der DJ jedoch einen Gesang oder einen Rap auf den Punkt genau einfangen, ist das in vielen Fällen nicht möglich.

Broadcasting ohne Broadcasting
Leider fehlt Traktor-Duo eine Broadcast Funktion. Über den Line-Eingang eines Laptops oder einer weiteren USB-Soundkarte lässt sich mithilfe des frei erhältlichen Oddcast Streamers trotzdem ein einfaches, sendetaugliches Setup realisieren. Dazu muss der DJ lediglich einen freien Ausgang des Mischpultes (z.B. Recording Out) mit dem Notebook-/USB-Interface verbinden, das anliegende Signal aussteuern und in Oddcast abgreifen. Das ist natürlich etwas umständlicher, als TSP´s interne Icecast/OGG Lösung, bietet aber die Möglichkeit, in den Formaten MP3, FLAC und Vorbis zu senden.

Fotostrecke: 3 Bilder Oddcast als Traktor-Streamer

Public Beta 1.2
Gerade ist Traktor Public-Beta 1.2 erschienen, die zahlreiche Bugfixes und Neuerungen enthält. Sie komplett zu besprechen würde jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen. Einige Features möchte ich hier dennoch erwähnen.
Deck-Dropping: Es ist nun möglich, einen Track aus dem laufenden Deck in die Playlist/Favoriten zu ziehen.
Instant Doubles: Ein gerade laufender Song kann in ein weiteres Deck dupliziert werden, wobei Abspielposition, Geschwindigkeit, Keylock und aktivierte Loops erhalten bleiben.
Drei neue Effekte: Leider kommen zunächst nur die Besitzer der Pro-Version in den Genuss der nachfolgenden Effekte:
Beatslicer: Er sampelt Audiomaterial, zerschneidet es und arrangiert es neu.
Formant-Filter: Es wählt als Filterfrequenzen die Frequenzbereiche der Vokalbildung der menschlichen Stimme.
Peakfilter: Es verstärkt die Frequenzen jenseits des Durchlassbereiches.

Audio Samples
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Beatslicer Formantfilter Peakfilter

Favoriten: Die Anzahl der Shortcuts wurde von zehn auf zwölf erhöht.
Play-Counter: Die Abspielzeit, bevor der Play-Counter eines Tracks erhöht wird und der Song in die History aufgenommen wird, lässt sich nun manuell festlegen.
Pitch-Bend: Die Sensitivität des Pitch-Bend lässt sich in einem Bereich von null bis 250 Regeln. Somit kann der User festlegen, wie schnell die Tempoanpassung geschieht.
Externer Equalizer: Zwar blendet Traktor im externen Modus nach wie vor den internen Equalizer aus, er kann jedoch nun zugeschaltet und genutzt werden.
Keyboard-Mappings: Mit dem Update bekommt endlich auch die TSD-Gemeinde frei belegbare Keyboard-Mappings.
Multiple MIDI Mappings: Es können unterschiedliche MIDI-Mappings in verschiedenen Reitern angelegt werden.
Logische und physikalische MIDI-Controller: Ein logisches Mapping kann mehreren physikalischen Controllern zugewiesen werden.
Lokale Modifier: Modifier können statt global in einem logischen Controller wirken.
HID-Unterstützung: Als Erstes werden die hochauflösenden Daten des CDJ-400 und DN-HC-4500 unterstützt.

Der neue Controller-Manager in Traktor
Der neue Controller-Manager in Traktor

Nanopad zum Cuejugglen
Traktor unterscheidet mit dem nächsten Update 1.2 zwischen logischen und physikalischen Controllern. Erstellt der Nutzer einen logischen Kontroller, muss er diesem zuerst eine Geräteklasse zuweisen. In unserem Fall Generic-MIDI. Um den logischen Controller zu aktivieren, muss ihm ein In-/Out-Port eines physikalischen Gerätes, also unseres Nanopads, zugewiesen werden. Danach sind die benötigten Funktionen zu mappen.

Der neue Befehl Select/Set + Store HotCUE ermöglicht es, nur eine Szene des Nanopad zum Setzen, Spielen und Löschen von sechs Hotcues pro Deck zu verwenden. SSHC legt nämlich nur dann einen Hotcue neu an, wenn dieser Platz nicht bereits belegt ist. Daher ergibt sich ein einfaches Mapping. Es funktioniert allerdings nicht mehr mit den im Nanopad voreingestellten Note-Befehlen. Die Pads sind zuvor im Korg Kontrol Editor auf CC-Daten umzustellen. Download

nanopad

Die obere Pad-Reihe legt sechs Cuepoints für Deck A an. Dieselben Pads löschen diese Punkte wieder, wenn sie zusammen mit dem Trackpad getriggert werden, das in diesem Fall als Shift-Taste (Modifier M1) dient. Das Gleiche gilt für die untere Reihe in Bezug auf Deck B.  Download File: einnanopad.tsi

Besitzt man zwei Nanopads, bietet es sich an, die obere Reihe mit Loopfunktionen (Set/Size/Move) und die untere für Hotcues zu nutzen. Mit dem neuen Device Target legt man das Mapping des ersten Naopads an, wählt aber bei den einzelnen Steuerbefehlen als Ziel nicht Deck A oder Deck B, sondern Device Target. Das komplette Mapping wird danach dupliziert. Jeder logische Controller wird dann mit dem physischen Controller „verkabelt“, der eine steuert Device Target Deck A, der zweite Device Target Deck B.   Download File: zweinanopads.tsi

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Native-Instruments beweist mit Traktor Scratch Duo eindrucksvoll, dass ein DVS-System im unteren Preissegment nicht auf ein professionelles Soundinterface und eine durchdachte Software verzichten muss. TSD kann nicht alle Vorzüge des großen Bruders bieten, sondern stellt stattdessen eine einsteigerfreundliche, solide Grundlage zum Timecode-gesteuerten Plattendrehen bereit. Durch die hauseigenen beschrifteten farbcodierten Multicores mit Y-Peitsche ist das Verkabeln nicht nur einfacher, es kann sogar mit normalen Scheiben und Timecode gleichzeitig aufgelegt oder bei einem Systemabsturz mit Schallplatten weitergespielt werden. Die Auflösung der Steuerscheiben ist dabei mit zwei kHz doppelt so hoch wie bei anderen DVS-Systemen, dies macht die Abfrage sehr präzise und ermöglicht ein authentisches Scratch-Empfinden. Durch die intelligente Zonen-Fertigung mit Scrollbereich und Record-Flip, das den folgenden Track der Playlist beim Umdrehen der Platte abspielt, kann oftmals auf den Griff zum Keyboard verzichtet werden. Die Tastatur wird zwar erst mit dem Update 1.2 frei konfigurierbar sein, dafür bietet Duo jetzt schon umfangreiche MIDI-Unterstützung an. Less Money, less Features war schon immer eine Devise der Software-Hersteller, und so fehlen Duo neben Vier-Deck-Betrieb auch Advanced-FX, was technoide Zeitgenossen durchaus stören könnte, die Disco-Funk-and-Scratch-Liga jedoch wohl eher zu einem Achselzucken bewegt. Auf Performance-Rekorder, Quantisierung und persönliche Layout-Anpassung verzichtet das Programm ebenfalls. Wer dies auch kann, bekommt mit Traktor Scratch Duo eines der stabilsten, professionellsten Werkzeuge für den DJ-Alltag. Gerade in seiner Kernkompetenz, eine zuverlässige, clubtaugliche Vinyl-Emulation zu schaffen, kann TSD absolut überzeugen. Zu einem UVP von 349 Euro bekommt der Käufer mit Audio4 DJ ein Interface, das hinsichtlich seines Sounds in dieser Preisklasse momentan Maßstäbe setzt. Den Sound kann man am besten mit zwei Worten beschreiben: Satt und Fett.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr gute Vinyl-Emulation
  • Hohe Scratch- und Gesamt-Performance
  • Hochaufgelöste 2 kHz Timecodes
  • Sehr gut klingendes Interface
  • Kompakte, robuste Verarbeitung
  • Visuelle Signalfluss-Kontrolle
  • Farbkodierte, beschriftete Anschlusskabel
  • Leistungsfähiger Key-Lock
  • Kontraststarkes, logisches Interface
  • Automatische Integritätsprüfung der Musikbibliotheken
  • Inkrementelle Suchfunktion
  • Timcode Scrollzone mit Flip-Funktion
  • Einfache Installation
  • Sehr Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Contra
  • Eigene Hotkeys erst ab Version 1.2
  • Kein Recording oder Broadcasting
  • Keine individuelle Layoutanpassung
  • Keine Quantisierung
Artikelbild
Native Instruments Traktor Scratch Duo Test
Für 175,00€ bei
TSC_Packshot_01
Audio 4 DJ Hardware-Features
  • 24 Bit/ 96 kHz Audiointerface mit Cirrus Logic AD/DA-Wandlern
  • 4 Ausgänge über Cinch
  • 4 Eingänge über Cinch softwareseitig umschaltbar zwischen Line und Phono
  • 6,3 mm Kopfhörerausgang mit separater Lautstärkeregelung
  • Stromversorgung über USB 2.0 (5 V/ 500 mA Buspower)
  • Optische Signalfluss-Kontrolle durch acht Status-LEDs
  • Kompaktes und robustes Aluminium Gehäuse mit Metall-Chassis
  • ASIO, Core Audio, DirectSound Treiber mit geringer Latenz
  • Inklusive zwei patentierten Multicore-Kabeln für die schnelle Verkabelung
  • Maße: 101 mm x 121 mm x 42 mm
  • Gewicht: 511 Gramm
Traktor Scratch Duo Software Features
  • Zwei Decks per Turntables, CD-Decks oder MIDI-Controller steuerbar
  • 2 Vinyl-Platten & 2 CDs mit hochauflösendem 2 kHz-Timecode
  • Kontraststarkes ergonomisches User-Interface
  • Interner 2-Kanal-Mixer mit 3-Band-EQ
  • Automatisches „Beat Gridding“ der Tracks
  • Automatisch Tempoerfassung
  • Sync-Lock-Funktion für vereinfachtes Mixen
  • 32 Cuepoints, 8 Hotcues & Loopfunktion
  • Sechs DJ-Effekte (Delay, Flanger, Reverb, Filter, Beatmasher, Gate)
  • Zwei Effekt-Kanäle mit maximal 3 Effekten pro Kanal (Daisy Chain)
  • Track-Management mit inkrementeller Suche
  • Crate Flick – Artwork-Browser
  • iPod- und iTunes-Kompatibilität
  • Unterstützt mehrere MIDI-Controller gleichzeitig
  • Audiosupport für MP3, WAV, AIFF, Audio-CD, FLAC, Ogg Vorbis, WMA, AAC
Sytemvoraussetzungen
  • PC: XP (SP2)/ Vista (SP1), Pentium IV oder Athlon, 1.4 GHz, 1 GB RAM
  • Mac: OS X 10.4 Intel Core Duo, 1.66 GHz, 1 GB RAM

Herstellerlink: Native-Instruments

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