Da ist er wieder, der leidgeplagte Postbote, der stets mit unverdrossener Miene Pakete in den fahrstuhllosen vierten Stock des Berliner Hinterhauses hochhievt. Diesmal sieht er jedoch regelrecht entspannt aus, die Schachtel unter seinem Arm scheint auch nicht sonderlich schwer zu sein. Ein flüchtiger Blick aufs Etikett lässt unschwer erkennen, dass das Paket eine Reise aus Gennevilliers bei Paris hinter sich hat. „Dann muss da wahrscheinlich Mixvibes-Cross drin sein“, dachte ich mir. Und so war es auch! Prima! Zeit, die hauseigenen PDX2300 anzuwerfen, die DVS-Platten auf die Teller zu packen und einen Herz- und Nierentest durchzuführen. Zuvor aber ein paar Hintergrundinformationen…
Der in Frankreich ansässige Software-Hersteller Mixvibes trat vier Jahre nach Firmengründung, genauer gesagt im Jahr 2003, mit der ersten Version von Mixvibes-DVS in den Markt für digitale Vinyl-Systeme ein. Zwei Jahre später erschien Mixvibes-Pro, das VST-Unterstützung, Sampler und Video-Mixing mitbrachte. Mit DVS Pack MK2 betraten die Franzosen im Jahr 2007 Neuland, weil sie das System mit einem optionalen Interface anboten. Mit Version 7 folgte ein Jahr später ein kostenloses Update, das auch eine optische Runderneuerung des User-Interfaces beinhaltete. Das momentane Produktportfolio der Mixvibes-Truppe hat nahezu für jeden Anspruch und Geldbeutel eine Lösung parat. Zu einem Preis von 29 Euro bekommen Käufer der „Home-Edition“ nicht nur einen USB-Stick mit Kopfhörerausgang zum Vorhören, die Software kann sogar mit Effekten und Sampler aufwarten. Außerdem verfügt sie über eine MIDI-Learn-Funktion für DJ-Controller und bietet somit einen preiswerten Einstieg in die DJ-Welt. „DVS-7“ wendet sich an fortgeschrittene Nutzer und zeichnet sich durch drei Decks mit zusätzlicher Vinyl- und CD-Steuerung aus, wahlweise im Pack mit dem Audio-Interface U46MK2. „Producer“ rundet das Portfolio nach oben ab und kann unter anderem mit Video-Mixing, vier virtuellen Decks und Mikrofon-Mapping aufwarten. Mixvibes „Cross“ ist der jüngste Spross der Familie. Die reine Software schlägt mit 129 Euro zu Buche. Cross-Pack beinhaltet zusätzlich ein Sound-Interface und ist Gegenstand meines Testberichts. Effekte und Sampler wurden aus konzeptionellen Gründen nicht in das Programm integriert. Stattdessen ruht der Fokus auf DJing und Trackverwaltung. Mit 299 Euro liegt das Bundle im gleichen Preissegment wie M-Audios Connectiv (299 Euro) und Traktor Scratch Duo (349 Euro), ist allerdings deutlich günstiger als Traktor Scratch Pro (599) oder gar Serato Scratch Live (800 Euro). Somit dürfte Cross-Pack vor allem DJs interessieren, die auf mannigfaltige Funktionen verzichten können.
Cross aus dem Hause Mixvibes
Nachdem die Industrie lange Zeit versucht hat, die DJ-Applikationen um nützliche und weniger nützliche Features zu erweitern, scheint dieser Trend momentan rückläufig zu sein. Weniger ist mehr, und einsteigerfreundliche Produkte sind gefragt. „Back to the music und back to the roots“ heißt die Devise. So verfolgt auch Cross das Ziel, eine simple, benutzerfreundliche und betriebssichere Umgebung zu schaffen, damit sich Deejays wieder auf das Mixen der Lieder konzentrieren, statt sie mit Effekten und Loops zu beackern. In diesem Sinne ist es nur konsequent, ein ausgefeiltes Dateimanagement einzugliedern. Multiple Playlisten und iTunes-Integration, Tag-Editing, Cover-Art und Media-Manager bilden eine Kernkomponente des Programms. Dann wollen wir doch mal prüfen, ob die Jungs aus Frankreich ihrer Firmenphilosophie „Universal, Innovative und Open“ in einem heiß umkämpften Markt mit Cross gerecht werden können – zumindest hat dieser auch die Berliner und Neuseeländer inzwischen dazu bewegt, sich den individuellen Ansprüchen der DJ-Gemeinde weiter zu öffnen.
Cross – Der frische Franzose Grundsätzlich können Mixvibes-User ihr Sound-Interface frei wählen. Wer bereits eine Soundkarte besitzt, weiß diesen Umstand zu schätzen. Das „Cross“-Pack kommt in einem schicken schwarzen Karton, der eine Hybrid-Installations-Disc, zwei Control-CDs, zwei 12-Zoll-Steuer-Vinyls und zudem ein schwarzes U46MK2 Audio-Interface samt Kabelwerk und Quickstart-Manual in sich birgt. Deswegen auch „Cross-Pack“ und nicht „Cross“. Dabei zeigt sich die kompakte und robuste Sound-Box sehr integrationsfreudig, bietet sie doch einen Mikrofon-Eingang samt Phantomspeisung und einen hochohmigen Anschluss, um zum Beispiel eine E-Gitarre live einzuspielen oder aufzuzeichnen. Mit WDM, MME, ASIO und Kernel-Treibern sollte dem Einsatz mit anderen Programmen nichts im Wege stehen.
Das ausgepackte Cross-Paket mit Sound-Interface
Von hinten und von vorn An der Rückseite sorgen zwei Stereo-Eingänge (Phono-/Line) plus Masse-Anschluss und sechs frei belegbare Stereo-Ausgänge für ein individuelles Stöpsel-Vergnügen. Den mitgelieferten Anschlusskabeln liegen allerlei Adapter bei (Klinke, Miniklinke, 3,5 mm auf 2x Cinch, usw.). Dank des separaten Summen-Ausgangs ist Monitoring kein Problem. Saft liefert ein USB-Anschluss, optional kann das Interface mit einem 9V/500mA Netzteil, welches nicht im Lieferumfang enthalten ist, gespeist werden. Für den reinen Mix-Betrieb ist dies zwar nicht unbedingt erforderlich, benutzt man jedoch ein 48V-Kondensatormikrofon am Notebook, ist eine externe Stromversorgung erforderlich. Das Audio-Interface bietet, soviel kann ich vorwegnehmen, einen für diese Preisklasse bemerkenswert transparenten Sound.
An der Vorderseite befinden sich die Eingänge für Mikrofon und Instrument (Hi-Z) mit dedizierten gummierten Gain-Reglern. Da das vorliegende MK2 maximal zwei Stereo- oder vier Mono-Eingänge gleichzeitig verwenden kann, muss die Signalquelle über einen Schalter gewechselt werden. Bei einem Vollduplex-Betrieb von vier Ein- und Ausgängen arbeitet das Interface mit 48 kHz, bei sechs Ausgängen muss man mit 44,1 kHz Vorlieb nehmen. Der regelbare und angemessen laute Kopfhörer-Anschluss sorgt für eine softwareunabhängige Volumen-Anpassung. Auch an einen Einschaltknopf haben die Entwickler gedacht, was nicht selbstverständlich, aber absolut begrüßenswert ist. Die rück- und vorderseitige Verteilung der vergoldeten Ein- und Ausgänge ist durchweg geglückt, lediglich der Erdungsanschluss hätte etwas größer ausfallen können.
1/2 Zusätzliche Anschlüsse lassen eine Verwendung als Recording-Interface zu
2/2 Brüder im Geiste – U46MK2 und U46DJ
Allez le bleu Hat der angehende Mixvibes-DJ, in diesem Fall der Autor (also ich), die unkomplizierte Installationsroutine hinter sich gebracht, sind einige schnell erledigte Einstellungen vorzunehmen. Zuerst aktiviert er die benötigten Audio Ein- und Ausgänge (einfach auf das Lämpchen klicken) und wählt danach den erforderlichen Routing-Modus. Es gibt fünf voreingestellte Varianten für das in- und externe Routing sowie eine frei steckbare Alternative. Ist das Sound-Interface den eigenen Wünschen entsprechend eingerichtet, folgt die Kalibrierung der Timecodes. Auch das geht recht zügig vonstatten. Nachdem der betreffende Soundkarten-Eingang ausgewählt, als Eingangspegel PHONO und als Kontrollmedium VINYL aktiviert wird, erkennt Mixvibes automatisch das anliegende Signal. Mittels One-Klick-Verfahren richtet sich das Steuer-Vinyl ein, und es kann losgehen.
Die Signale der anliegenden Timecodes während der Kalibrierung
Programmoberfläche Wie schon bei DVS7 präsentiert sich die kontrastreiche Oberfläche des Programms im eleganten, von dezenten Glanzlichtern betonten Schwarz-Grau. Zwei Einträge in der Menüleiste verbergen Funktionen zum Importieren und Modifizieren von Medien, Kollektionen und Playlisten. Falls einzelne Tracks oder ganze Ordner verschoben wurden, steht ein Manager für fehlende Medien zur Verfügung. Hier vermisse ich allerdings eine zeitgemäße automatische Suchfunktion. Die Benutzeroberfläche lässt sich in verschiedenen Layouts, auch horizontal gekippt, darstellen. Steht der Laptop auf einem Ständer, befinden sich die Wellen auf Augenhöhe am unteren Bildschirmrand.
Der Matcher dient als optische Unterstützung beim Angleichen der Beats. Er visualisiert die Wellenformen horizontal untereinander. Sie können fast stufenlos skaliert werden, um die folgenden Ereignisse mehr oder weniger detailliert grafisch aufzulösen. Identische Button-Paare schalten zwischen Vinyl- und interner Steuerung um und sind sowohl auf der rechten wie auf der linken Seite vorhanden. Fährt man mit der Maus über einen der SYNC-Buttons in der Deck-Sektion, erscheinen dreieckige Indikatoren, welche den Synchronisations-Status veranschaulichen. Falls der DJ einen ungefähren Fahrplan während seiner Mix-Session hat, dürfte ihm die eingebaute Uhr gefallen.
Der skalierbare Matcher mit Indikatoren hilft beim Synchronisieren
On the Wax with Mixvibes-Decks Die virtuellen Plattenteller sind, mit Ausnahme der bereits abgelaufenen Spielzeit, sehr kontrastreich in ihrer Darstellung. Grundlegende Titelinformationen erscheinen direkt über den Playern, für detaillierte Auskünfte stehen weitere Ansichten unterschiedlicher Informationsdichte im Playlisten-Fenster zur Verfügung. Alle Wellenformen lassen sich in ihrer Auflösung stark zoomen. Die Unterteilung reicht von 10 Sekunden bis 1/10 Sekunde pro Marker. Eine dauerhafte Abfrage der Maus-Position erkennt, wenn sich die Maus über einem virtuellen Poti oder Fader befindet und aktiviert das Scroll-Wheel als optionalen Regler. CUE-PAUSE, CUE-PLAY und PLAY werden benötigt, wenn der Anwender die Mixvibes-interne Steuerung nutzt. Play-Lock ist standardmäßig aktiviert und verhindert versehentliches Laden von Musikstücken in bereits laufende Decks. SMART-SEARCH ermöglicht die buttongesteuerte Suche im Musikstück mit unterschiedlichem Finetuning (1/8, 1/4, 1/2, 1, 2, 4, 8 oder 16) und bietet sich als präzisere Alternative zum Klick ins Wellenfenster an. Cross berechnet die BPM-Anzahl auf ein Hundertstel BPM genau und zeigt sie in einer case-sensitiven Anzeige an, welche sich auch zum manuellen Einklicken der Geschwindigkeit nutzen lässt. Zudem können die Cross-Decks mit drei verschieden Pitch-Modi nebst RESET aufwarten. SPEED emuliert den von Plattenspielern bekannten, gekoppelten „Geschwindigkeit-beeinflusst-Tonhöhe“-Vorgang, TEMPO schaltet den Keylock ein. Hybrid ist ein flexibler Modus und soll Verzerrungen bei drastischen Pitch-Änderungen im Mix entgegenwirken. Zur Feinabstimmung lässt sich die Pitchauflösung in sechs Stufen (4, 6, 8, 16, 32, 100 Prozent) regulieren. Der Keylock kann bis zu einem Wert von +/- vier Prozent überzeugen, auch bei +/- acht Prozent liefert er ein respektables Ergebnis. Danach wird’s naturgemäß kritischer, daher haben wir den Hybrid-Modus aktiviert. Damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt, folgen hier die Audio-Dateien.
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Keylock bei +/- 4%Keylock bei +/- 8%Keylock bei +/- 16%Keylock bei +/- 32%
Cross zeigt Pitchwerte mit einer Genauigkeit von 0,1 Prozent an. Endlosschleifen-Freunden bietet die Loop-Sektion mit acht Buttons für Auto-Loops in Längen von 1/8 Beat bis 16 Beats und den obligatorischen Schaltflächen zum Setzen manueller Ins/Outs gängige Standards. Aufs Hundertstel genau zeigen drei Locator (Hot-Cues) pro Deck die absolute Zeitposition direkt auf dem dazugehörigen Button an.
Verwendet man eine DJ-Software mit ihrem internen Mixer, oftmals auch in Zusammenarbeit mit einem DJ-Controller wie dem Vestax VCI-100, wird eine softwareemulierte Klangmanipulation benötigt. Cross bietet an dieser Stelle einen klassischen 3-Band-EQ (Herstellerangaben: -40/+12 dB), der zudem Killswitches, Kanal-Stummschaltung und Gain mitbringt. Ein Crossfader, zwei Line-Fader, PFL-Buttons und separate Regler für Master- und Cue-Lautstärke vervollständigen das virtuelle Mischpult. Betätigt der DJ alle Killswitches, liefern diese das gleiche Endergebnis ab wie ein voller Cut der Klangregelung. Um einen Vergleich zu ziehen, habe ich das Signal zu meinen DJM-600 geschickt, hier auf die vollen -26 dB gecuttet und aufgezeichnet. In beiden Fällen bleiben ähnliche, hörbare Soundanteile zurück, die Cross-Umsetzung ist damit nah an Hardware-EQs dran. In der Recording-Sektion hat der Anwender die Möglichkeit, beide Kanäle getrennt oder in Summe aufzunehmen. Bei der Wahl der Formate zeigt sich Cross sehr anwenderfreundlich, denn es unterstützt die Formate AIFF, FLAC, OGG und WAV in 16 Bit / 44,1kHz / Stereo.
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Die KillswitchesPioneer DJM 600
Trackverwaltung – Easy as a drop Die Track-Verwaltung nimmt etwas über die Hälfte meiner Bildschirmoberfläche ein – frei nach dem Motto, die Plattenauswahl ist das A und O eines DJ-Sets, hat man hier umfangreiche Features implementiert. So stehen neben Multiple-Tag-Editing und Auto-/Shuffle-Play auch ein Preview-Deck mit Scrollbalken und eine Suchfunktion zur Verfügung. Erweiterte Informationen zu Titeln aus den Musikbibliotheken lassen sich in verschiedenen Detail-Stufen schick aufbereitet anzeigen, nach gängigen Kriterien sortieren und bewerten. Die Integration von Cover-Art werden vor allem diejenigen begrüßen, die ihren Musikbestand über die Jahre akribisch getaggt und zusätzlich mit Covern versehen haben. Ich persönlich empfinde die Implementierung in Cross als gelungen.
Verschiedene grafische Aufbereitungen der Trackinformationen
Am linken Bildrand bieten fünf Media-Tabs ständigen Zugriff auf Musik-Bibliothek, Song-Infos, Datei-Browser, Playlisten und iTunes. Einzig Cross ist momentan (21.08.2009) in der Lage, mehrere Playlisten gleichzeitig darzustellen. Daher lassen sich diese auch zügig aus der gesamten Musik-Kollektion und der iTunes-Bibliothek zusammenstellen. Eine ähnlich nahtlose Integration der iTunes-Mediathek ist mir momentan nicht bekannt. Das ist natürlich in besonderem Maße für all diejenigen interessant, die ihre MP3-Sammlung grundsätzlich mit iTunes verwalten. RELOAD aktualisiert die Mediathek jederzeit on-the-fly – nützlich, wenn zum Beispiel im Hintergrund gerade eine Platte im iTunes-Store erworben wurde. Im Hintergrund deswegen, weil der Einkauf direkt aus Cross nicht möglich ist. Geschmackssache ist die farbliche Einbindung des Apple-Programms. Für mich passt es so gar nicht in die ansonsten schicke, schwarze Cross-Optik. Leider lassen sich die Playlisten nicht in Fremdformate exportieren, da steht Mixvibes den Platzhirschen in nichts nach.
Eine effiziente Neuerung in Cross – Multiple-Playlist-View
Spiel mir das Lied mit Cross Beim vorliegenden 129 Gramm schweren Kontroll-Vinyl handelt es sich um das bereits erprobte Mixvibes V2B-Vinyl. Diese im One-Minute-Split geschnittene Platte ist kompatibel mit Cross, Cross Pack, DVS, DVS Pack MK2 und DVS PRO 7, respektive Producer. Die Schnitt-Technik erlaubt, den „Track per Needle“-Drop um exakt eine Minute zu versetzen, was der Praxistest bestätigte. Beide Seiten der vorliegenden Platten sind mit elf „normalen“ Timecode- und einem zusätzlichen Selection-Track pro Seite bespielt. Die Endlosrille des Standard V2B-Vinyls wurde beim Cross-Pendant aufgrund des Flexible-Modes gegen einen weiteren Selection-Track getauscht. Zur Auswahl eines Musikstücks aus der Playlist setzt der Nutzer die Plattenspieler-Nadel in den letzten Track der Scheibe. Er dient zum Vor- und Zurückscrollen in der Liste. Am besten gelingt die Auswahl, wenn man nach der Scratch-Methode verfährt. Dazu legt man eine Hand auf die Platte und bewegt diese langsam, um den Track in der Liste zu markieren. Sobald die Nadel wieder in einem der übrigen Tracks liegt, zum Beispiel Anfang der Kontroll-Platte, beginnt der Song abzuspielen. Es werden also weder Maus noch Tastatur benötigt. Bei CD-Playern wählt man den zweiten Track aus, drückt PLAY und nutzt dann den Pitch-Schieber zum Scrollen. Mein Stanton C313 hatte damit keine Schwierigkeiten.
In-externe Rel-absol-exible Funktions-Komponenten-äh-Kleber? Mixvibes-DJs können unterschiedliche Abspiel-Modi auswählen. Der Interne Modus lässt eine Kontrolle der Cross-Player und des internen Mixers ausschließlich über Tastatur, Maus oder MIDI-Controller zu. Im externen Modus hat man die Wahl zwischen CD- und Vinyl-Steuerung. Ich erkläre die Abspiel-Modi anhand der Timecode-Platten.
Im relativen Modus hat das Versetzen der Plattenspielernadel keine Auswirkung auf die Position des Musikstücks. Lediglich die Geschwindigkeit und die Abspielrichtung werden an die Software übermittelt. Dieser Modus wird, falls nicht bereits von Hand aktiviert, spätestens dann automatisch eingeschaltet, wenn man mit Loops arbeitet oder einen Locator anspringt. Gelangt man im relativen Modus an das Ende des Steuer-Vinyls, schaltet sich automatisch der Flexible-Mode ein und sorgt dafür, dass der Track weiterläuft, während die Nadel wieder an den Anfang der Platte gesetzt wird. Der relative Modus muss danach per Hand reaktiviert werden.
Im absoluten Modus entspricht die Nadelposition der aktuellen Songposition. Dabei wird der Zeitcode an die Cross-Player übermittelt und erlaubt, durch Versetzen der Plattenspielernadel gezielt Stellen im laufenden Lied anzuspringen. Die Länge des Songs wir dabei 1:1 auf die Elf- Minuten-Rille der Scheibe gemappt. Ein Test mit einem 25-Minuten-Track endete abrupt, Cross aktivierte den flexiblen Modus nicht. Track-Selection funktioniert natürlich auch hier problemlos. Beide Verfahren lassen sich gleichermaßen zum Scratchen nutzen, da sie die dafür benötigten Informationen, nämlich Tempo und Abspielrichtung, an Cross übertragen. In der absoluten Steuer-Praxis sucht man die zu scratchenden Stellen per Needle-Drop, es macht ja keinen Sinn, weiße Punkte auf die Timecode-Platte zu malen. Relativ nutzt man die drei vorhandenen Locator, muss dabei aber zu Tastatur oder MIDI-Controller greifen. Korgs NanoPad wäre hier ein geeigneter Kandidat, könnte man nur die Loop-Sektion per MIDI-Learn mappen. Laut Mixvibes-Support wird MIDI-Learn im nächsten Update integriert sein.
Der flexible Modus wird genutzt, wenn die Timecode-Steuerung aus irgendeinem Grund deaktiviert werden muss, zum Beispiel wenn das Ende des Vinyls erreicht ist. Cross arbeitet selbst bei einer Latenz von drei Millisekunden sehr ressourcenschonend und hatte weder Performance-Probleme noch Aussetzer. Der Task-Manager zeigt gerade einmal neun Prozent Auslastung bei zwei eingehenden Timecode-Signalen. Bei eingeschaltetem Festplatten-Recording, laufenden Loops und aktiviertem Key-Lock traten ebenfalls gute Werte um die 20 Prozent auf.
Ressourcenschonende CPU-Auslastung während des Testverfahrens
Vinyl-Feeling In meinem Test-Setup an meinem Dualcore-Notebook habe ich Cross mit 128 Samples betrieben (das entspricht einer Latenz von 2,9 Millisekunden). Die sind in der Praxis kaum zu spüren und das Vinyl-Feeling ist klasse. Zwar schaltet die Software von Hundertstel-BPM-Genauigkeit auf volle BPM um, das ist aber zu verschmerzen und unterstützt gleichsam die Intention hinter Cross, den DJ, seine Platten und Mixfähigkeiten in den Mittelpunkt zu rücken. Und ehrlich gesagt: Die Anzeige des aktuellen Pitchwertes am Bildschirm vollzieht sich in Sekundenschnelle, der Offset-Meter und die frei skalierbare Wellenform liefern dazu weiteren optischen Beatmatching-Beistand. Der Mix sollte demnach rasch gelingen, ohne auch nur in die Nähe des Autosync beziehungsweise der Keyboard-Tasten zu kommen. Man kommt auch so erheblich schneller zum Ergebnis als mit herkömmlichen Schallplatten, selbst wenn zusätzlich Beatcounter verwendet werden. Ich habe mit Mixvibes ein Drei-Stunden-Set gespielt, ohne nennenswerte Aussetzer oder gar einen Absturz zu erleben.
Aua! Ein kleines Problem, das die Vinyl-Fraktion betrifft, ist mir bei starken Dauervibrationen am Turntable-Tisch aufgefallen. Damit meine ich kein Anstoßen oder Schubsen, da springt ja die normale Platte auch, sondern eine Dauervibration, wie man sie in der Decke hat, wenn im Stockwerk über einem die Waschmaschine schleudert. Oder wenn ein Freund zu Besuch kommt, der durch nervöses Beinhibbeln oder Fingertrommeln die Tischplatte zittern lässt. Hat man jedenfalls eine solche Vibration am Tisch, fängt der Song gelegentlich an zu leiern. Dies könnte auf eine insgesamt höhere Empfindlichkeit der Cross-Analyse im Gegensatz zur DVS7-Analyse deuten. Auf meine Anfrage beim Support, konnte ich einen ersten Blick auf 1.2.8 Beta werfen, die in den nächsten Wochen erscheinen soll. In dieser Version war der Bug im Praxistest nicht mehr vorhanden.
Sportclub Scratch-Sync-Schleifenheim09 Die automatische Synchronisation der Tracks gelingt recht gut, allerdings sollten sie wie üblich zuvor analysiert werden, um ein akkurates Ergebnis zu erzielen. Ein SYNC-Modus (Offbeat oder Beat) steht nicht zur Verfügung, daher kann man einen Phasenversatz nicht ausschließen. Zudem wird bis zur Implementierung einer MIDI-LEARN-Funktion eine Tastatur oder Maus zur Steuerung benötigt. Beim Schleifen-Test schlägt sich unser Prüfling achtbar. Es gibt keine auffälligen Verzögerungen, die Auto-Loops werden ordentlich gesetzt und machen auch beim Scratchen keine Zicken. Das Scratchverhalten insgesamt ist als gut zu bewerten, Handbewegungen auf dem Steuer-Vinyl werden von der Software nahezu in Echtzeit interpretiert. Auch extrem schnelle oder langsame Bewegungen werden korrekt wiedergegeben. DJ Arson aus Berlin hat uns freundlicherweise einige Scratches gekratzt.
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Scratchbeispiel 1Scratchbeispiel 2
MIDI-Mannschaft-Minimal Cross kann zwar bis zu acht MIDI-Controller gleichzeitig einbinden, was die unterstützten Geräte angeht, hat es jedoch recht wenig zu bieten. MIDI-LEARN ist wie bei Serato nicht vorhanden, daher gibt es keine Möglichkeit, das Mapping an andere Konsolen oder an die eigenen Vorlieben anzupassen. Momentan werden nur vier Geräte von Numark, Pioneer und Vestax unterstützt. Volle MIDI-Integration soll laut Mixvibes mit dem nächsten Update kommen, wir sind gespannt. Ich habe zu Testzwecken einen VCI-100 angeschlossen, mit diesem gelang die Steuerung problemlos. Der Controller wurde automatisch gemappt und funktionierte auf Anhieb, zudem kann man mit dem VCI das Track-Browsing über die eigens am Gerät dafür vorgesehenen Buttons erledigen.
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Loopverhalten v. Cross m. VCI100Scratchverhalten v. Cross m. VCI100
Leider bietet Cross momentan nur Unterstützung für vier MIDI-Controller an
Die Mixvibes-Crew hat sich mit Cross nach eigenen Angaben das Ziel gesetzt, den DJ mit seiner Musik zurück ins Zentrum des Geschehens zu holen. Diesem Vorsatz wird man prinzipiell gerecht. Sehr gut gelungen ist die kontrastreiche Oberfläche, die zu keinem Zeitpunkt überladen wirkt und zudem nette Features wie skalierbare Wellenformen und Matcher mitbringt. Die Trackverwaltung ist durchaus gelungen. Mit Multiple-Playlist-View besitzen die Franzosen momentan ein effektives Alleinstellungsmerkmal. Der interne Synchronisations-Algorithmus und die BPM-Analyse liefern zuverlässige Ergebnisse. Bei der Timecode-Verwendung kamen keine spürbaren Verzögerungen auf, das Vinyl-Feeling ist täuschend echt. Unser Proband lief im Test mit Latenzen von unter 3ms ohne Aussetzer. Bei kräftigen Vibrationen der Unterlage traten allerdings Unstimmigkeiten in der Signalanalyse auf, ein Bug, das im baldigen Update (V 1.2.8) behoben sein wird. Die Loop-/Cue-Sektion wusste ebenfalls zu gefallen anstatt zu verzögern und blieb, bis auf den möglichen Phasenversatz beim Upscaling ab 1/8 Takt, unter dem jede DJ-Softwarezu kämpfen hat, im Takt. Cross kann in den wichtigen Punkten mit der Konkurrenz in diesem Preissegment mithalten, zudem erhalten Mixvibes-User nicht nur freie Updates, sondern auch kostenlose Versions-Upgrades. Das kenne ich so bisher nur von Serato. Upgradekosten sollte man bei der Wahl seines DVS-Systems ruhig berücksichtigen. Der MIDI-Controller-Test des nativ unterstützten Vestax-VCI-100 verlief positiv. Sein Zusammenspiel mit der Software erwies sich mit automatischem, Cross angepassten Mapping als effizient und zudem stabil. MIDI-Learn ist jedoch nicht implementiert, und somit schauen Besitzer anderer Kontrollkonsolen noch in die MIDI-Röhre. Cross-Pack beinhaltet ferner das U46MK2-Interface mit zahlreichen Anschlussmöglichkeiten, nebst Mikrofon- und HI-Z-Eingang. Für einen Preis von 299 EUR (UVP) erhält man insgesamt ein einsteigerfreundliches, preiswertes und attraktives DJ-Paket, das den Focus klar auf die Hauptbeteiligten des Abends setzt: DJ, Platten, Publikum.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Leistungsfähige Vinyl-Emulation
Ressourcenschonende Programmierung
Solider Key-Lock
Logisches Interface und Layout
Umfangreiche Playlist-Funktionen
Sehr gute iTunes-Unterstützung
Umfangreicher Audio-Support
Kompakte und robuste Verarbeitung
Mikrofon und HI-Z Eingang
48V Phantomspeisung
Separater Mix-Out
Gutes Preis/-Leistungsverhältnis
Contra
Keine MIDI-Learn-Funktion
Magerer DJ-Controller-Support
Kein Playlisten-Export
Nur drei Cuepoints pro Deck
Vibrationsbug in 1.2.5 (In Update 1.2.8 beseitigt!)
Mixvibes Cross Test
Lieferumfang
Cross Software
2 x Steuer-CDs
2 x Steuer-Vinylplatten
Audio Interface U46MK2
Quickstart Manual
Kabel und Adapater
Software Features Cross
2 unabhängige Decks
2-Kanal-Mixer mit 3-Band-Equalizer, Kill-Switches und Monitoring
MhhSchon ganz schön alt der Artikel hier. Jungs wird mal Zeit für neuen Test.Da hat sich viel getan seit dem Test. Midieditor gibts jetzt schon eine ganze Zeit. Und seit eineriger Zeit auch HDI Support für alle Pioneer CD-Player ( auch 350/400/850 )Alle wichtigen Controller sind nun mit Mappings vertretten und werden jetzt regelmäßig aufgefrischt.Playlisten aller andren DVS können nun importiert werden. Cross sendet das Set sogar in Recordboxfile und es lässen sich Cue Loop und Analysedaten von Cross auf den CDJ nutzen.Cuepoints sinds nun 8. Plus einem Sampler mit 4/8 Pads ähnlich dem vom Trecker.Desweitern hätten wir eine überarbeitet Medienbiblohtek, die jetzt auch sogenannte Smartlist hat mit der sich Musik automatisch vorsortiren läßt.Und beinhaltet jetzt Harmonin Mixing. Songs werden auf Tonart analysiert. Und läßt sich sogar angleichen. Also syncen so zu sagen.Ihr sollte mal rein kucken lohnt sich.
Hallo ADSdiscoKid und danke für deine Anregung. Unsere letzte News zu Cross´neuen Software-Funktionen betrifft Version 2.4, tagesaktuell ist Version 2.5, soweit ich informiert bin. Tatsächlich wird das Crosspack aus 2009 aber auch heute noch mit der gleichen Hardware und dem gleichen Zubehör ausgeliefert und es liegt eine Software 1.x bei, insofern trifft ein großer Teil des Tests auch noch auf das „aktuelle“ Crosspack zu . Das wir Mixvibes nicht aus den Augen verloren haben, zeigen unter anderem Tests im Rahmen des DVS-Überblick (2010 incl. MIDI), als Inklusiv-Software beim U-Mix Control Pro (2011) oder Gemini Firstmix I/O (2013) oder auch der Cross DJ 4 iPad Test (2013). Ein Cross-Testbericht ist für kurz nach der BPM-Show 2013 eingeplant :)
Ja ihr seit schon einer der wenigen die immer über Neuerungen bei Cross berichten. Aber grade in der letzten Zeit ( hatte diese Jahr ich glaube schon 3 updates )hat Cross sich ganz schön gemausert.Und lässt nun kaum was vermissen was die großen der Brance können. Und hat noch ein paar Sachen an Board die andere nicht können. Aber leider fristet dieses gute Programm in Deutschland ein Schatten dasein. Und wenn man nach Test googelt kommt meist nur Tests der alten 1er Version. Die natürlich weit hinter Trecker und Co her hängt. Die neue Version kennt kaum einer. Was echt schade ist da diese Software meiner Meinung und ins Profielager gehört aber nur Semi kostet. Aber ihr sorgt ja nun für Abhilfe.P.s. die Version 2.6 gibts schon als RC Version steht also kurz vor release. Wäre dann Update Nummer 4 dieses Jahr und ich hab nicht einen Pfennig dazu bezahlt.
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ADSdiscoKid sagt:
#1 - 10.09.2013 um 18:13 Uhr
MhhSchon ganz schön alt der Artikel hier. Jungs wird mal Zeit für neuen Test.Da hat sich viel getan seit dem Test.
Midieditor gibts jetzt schon eine ganze Zeit.
Und seit eineriger Zeit auch HDI Support für alle Pioneer CD-Player ( auch 350/400/850 )Alle wichtigen Controller sind nun mit Mappings vertretten und werden jetzt regelmäßig aufgefrischt.Playlisten aller andren DVS können nun importiert werden. Cross sendet das Set sogar in Recordboxfile und es lässen sich Cue Loop und Analysedaten von Cross auf den CDJ nutzen.Cuepoints sinds nun 8. Plus einem Sampler
mit 4/8 Pads ähnlich dem vom Trecker.Desweitern hätten wir eine überarbeitet Medienbiblohtek, die jetzt auch sogenannte Smartlist hat mit der sich Musik automatisch vorsortiren läßt.Und beinhaltet jetzt Harmonin Mixing. Songs werden auf Tonart analysiert. Und läßt sich sogar angleichen. Also syncen so zu sagen.Ihr sollte mal rein kucken lohnt sich.
Peter sagt:
#2 - 11.09.2013 um 11:32 Uhr
Hallo ADSdiscoKid und danke für deine Anregung. Unsere letzte News zu Cross´neuen Software-Funktionen betrifft Version 2.4, tagesaktuell ist Version 2.5, soweit ich informiert bin. Tatsächlich wird das Crosspack aus 2009 aber auch heute noch mit der gleichen Hardware und dem gleichen Zubehör ausgeliefert und es liegt eine Software 1.x bei, insofern trifft ein großer Teil des Tests auch noch auf das „aktuelle“ Crosspack zu . Das wir Mixvibes nicht aus den Augen verloren haben, zeigen unter anderem Tests im Rahmen des DVS-Überblick (2010 incl. MIDI), als Inklusiv-Software beim U-Mix Control Pro (2011) oder Gemini Firstmix I/O (2013) oder auch der Cross DJ 4 iPad Test (2013). Ein Cross-Testbericht ist für kurz nach der BPM-Show 2013 eingeplant :)
ADSdiscoKid sagt:
#3 - 11.09.2013 um 20:28 Uhr
Ja ihr seit schon einer der wenigen die immer über Neuerungen bei Cross berichten.
Aber grade in der letzten Zeit ( hatte diese Jahr ich glaube schon 3 updates )hat Cross sich ganz schön gemausert.Und lässt nun kaum was vermissen was die großen der Brance können. Und hat noch ein paar Sachen an Board die andere nicht können. Aber leider fristet dieses gute Programm in Deutschland ein Schatten dasein. Und wenn man nach Test googelt kommt meist nur Tests der alten 1er Version. Die natürlich weit hinter Trecker und Co her hängt. Die neue Version kennt kaum einer.
Was echt schade ist da diese Software meiner Meinung und ins Profielager gehört aber nur Semi kostet.
Aber ihr sorgt ja nun für Abhilfe.P.s. die Version 2.6 gibts schon als RC Version steht also kurz vor release. Wäre dann Update Nummer 4 dieses Jahr und ich hab nicht einen Pfennig dazu bezahlt.