Mixars hat mit dem Uno einen 2-Kanal-Battlemixer im Sortiment, der mit seinem robusten Vollmetallgehäuse, den umfangreichen Anschlussschnittstellen und einstellbaren Cross- und Line-Fadern primär Scratch- und Mix-DJs ansprechen dürfte, die einen preisgünstigen Mixgefährten für zuhause, unterwegs, Party oder als Ersatzpult suchen. Das Pult kostet nämlich schlappe 129 Euro und hat so manches Goodie an Bord, dem wir im nachstehenden Artikel auf den Zahn fühlen wollen.
Battlemixer für DJs: Mixars UNO
Details
Was ist im Paket?
Kurz gesagt der Mixer, Tech-Sheets und Stromkabel. Das Vollmetallgehäuse ist akkurat verarbeitet, lackiert und entgratet. An der Bodenplatte sind vier Standfüße auszumachen und ein Lochblech, wo wahrscheinlich der Trafo sitzt. Mit 3,8 kg und Maßen von 240 x 306 x 104 mm gibt sich der Mixer genügsam, was Transportgewicht und Stellplatz angeht.
Mixars Uno verfügt über zwei Hauptkanäle, die sich mit Line- und Phono-Signalen speisen und über einen Dreiband-EQ nebst kombiniertem Hoch-/Tiefpassfilter im Klang anpassen lassen. Für Turntables und CD-Player (oder sonstige Line-Zuspieler) sind separate Anschlüsse zugegen, wobei on top einmal zwischen Phono/Line-Pegel rückseitig selektiert werden darf. Umgeschaltet wird dann über dem Kanalzug via Schiebeschalter. Dazu gesellt sich ein kombinierter Mike/Line-Aux-Weg (XLR/Klinke-Combobuchse, Miniklinke, Cinch) mit zweibändiger Klangregelung und Einschaltknopf. Insgesamt kommt das Mischpult so auf sieben (!) Eingangsanschlüsse.
Mixars Uno – der Battlemixer mit Galileo Kallisto Crossfader
Weiter südlich trifft man auf das Fader-Bataillon. Crossfader und Line-Fader lassen sich in der Kurvencharakteristik anpassen und verfügen über Schalter zur Umkehrung der Laufrichtung. Auf der rechten Außenflanke findet sich neben den Lautstärkereglern für die Master- und Monitoranlage die Vorhöre, die mit einem Pegelsteller, Cue-Fader und Master/Cue-Schalter bestückt ist. Ein klarer Zuspruch an die Fraktion der Scratch-DJs. Dieses Konzept trifft man aktuell selten an, Ausnahmen bilden die beiden „Luxusliner“ RANE Seventy und Reloop Elite oder auch der Behringer Nox 101 und Numark M2, um mal zwei preiswerte Pendants zu nennen.
Für die Verbindung mit der Beschallungsanlage stehen beim Mixars UNO neben drei Paar Cinch-Buchsen für Master, Booth und Rec sogar symmetrische XLR-Ausgänge (Master) bereit. Genug Outputs also für die PA, Monitorboxen und zum Aufzeichnen – recht so. An der Vorderseite, gleich neben dem auffälligen MIXARS Schriftzug, ermöglichen je eine Standard- und Miniklinkenbuchse den Anschluss von Kopfhörern.
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass der UNO ein gut strukturiertes, klassisches Layout vorweist und auf überflüssigen Schnickschnack weitgehend verzichtet, wenn man das so sagen darf. Im ersten Trockenlauf muss ich attestieren, dass die Potis mit ihren großen Potikappen griffig sind und sich samtig drehen lassen, ferner über eine einrastende Nullstellung verfügen, wo es sinnvoll ist. Der Galileo Kallisto Crossfader ist als angenehm leichtgängig einzustufen, während die Line-Fader etwas mehr Widerstand an den Tag legen. Das passt gut für mich. Allerdings neigt das Pult auf rutschigen Unterlagen bei impulsiveren Bewegungen durchaus mal zum Ausscheren, hier könnte man bei Bedarf Gummiplättchen ankleben. Außerdem hätte ich mir für die Drehregler Metallstifte mit einer zusätzlichen Verschraubung statt Plastikstifte gewünscht. So sind die Pots etwas wackeliger Natur und geben doch schon nach, wenn man darauf drückt.
Mixars Uno im Praxistest
Fader, Channel-EQs & Co.
Besonders hinsichtlich der Fader-Konfiguration hat Mixars die Devise „klotzen nicht kleckern“ ausgerufen. Und so finden sich nicht nur für den Crossfader, sondern auch für die Kanal-Fader eine stufenlose Curve-Control und einen Umkehr-Switch ein, die sich gut erreichen und aufgrund ihrer Baubeschaffenheit nicht versehentlich verstellen lassen.
Dass die Rädchen gleichzeitig auch etwas kleiner oder fummeliger ausfallen als manche Curve-Controls an der Frontplatte eines Mischpults, ist wohl nicht zu verleugnen, allerdings ist hier ein guter Mittelweg gefunden worden und sie verrichten ihren Dienst souverän.
Die Flachbahnregler selbst messen 45 mm. In Scratch-Stellung öffnet der Überblendregler nach knapp 2 mm, um eure Scratch-Salven durchzuschieben. Der Crossfader ist nicht schnellwechselfähig. Bei den Line-Fadern kam ich hier auf eher 4 mm Regelweg.
3/4 Knapp 2 mm Cut-In beim Crossfader waren im Test mu00f6glich,
4/4 Etwa 4 mm Cut-In waren es bei den Linefadern in Scratch-Config
Einschalten und anhören
Beim Einschalten macht sich zunächst ein subtiles, dennoch deutlich wahrnehmbares Trafobrummen im stillen Studio bemerkbar. Gegencheck an Rolands 99er. Nichts zu hören dort. War also keine Sinnestäuschung. Auf den Pioneer SDJ-o5 Monitorboxen, die über XLR angefahren werden, ist dagegen keine Spur von Brummen oder auffälligem Grundrauschen zu vernehmen, sehr schön.
Zwei Scheiben wandern auf die Turntables, einmal Phono, einmal Line (die angeschlossenen PLX-Turntables sind umschaltbar). Die Channel-Inputs sind gut aufeinander abgestimmt, das Master-Signal klingt druckvoll, der Kopfhörerausgang ist laut genug und verzerrt erst, wenn es ohnehin schon ungesund laut ist.
In the Mix geben einem lange, zehnschrittige LED-Meter, die für die beiden Hauptkanäle wie auch für das Summensignal zur Verfügung stehen, Aufschluss über die Signalpegel. Umschalten ist als nicht nötig, prima. Statt des „Ampel-Farbcodes“ grün, gelborange, rot hat man sich hier für siebenmal blau und dreimal rot entschieden. Kann man so machen. Aber warum um alles in der Welt hat man denn die DB-Skalierung weggelassen?
Mixars spendiert seinem Battlemixer Uno eine dreibandige Klangregelung. Diese ist jedoch komplett undokumentiert. Es gibt weder Aufdrucke am Mischpult bezüglich des Cut/Boost noch sind im Handbuch die Grenzfrequenzen beziffert, aber man kann damit recht musikalisch ins Klanggeschehen eingreifen. Eine Kill-EQ-Funktion konnte ich nicht ausmachen. Der Klang des Filters ist sicher auch etwas Geschmackssache. Im Gegensatz zum EQ ist das Filter von der Preview-Schiene ausgeschlossen.
Mixars Uno KombifilterMixars UNO Low-QMixars Uno Mid-QMixars Uno Hi-Q
Was mir außerdem gut gefällt, ist die Line-Option in Verbindung mit der Miniklinkenbuchse oben. Denn hier kann man problemlos sein Smartphone anschließen und erst einmal Konserve spielen, bevor man selbst loslegt. Außerdem hat man hierdurch die Möglichkeit, ein weiteres in den Mix-Signal zuzuspielen oder eine (iOS) Groovebox oder Sample-Schleuder anzudocken, oder, oder, oder. Das Signal landet auf dem Summenausgang. Das gilt auch für das Mikrofonsignal. Für Moderationen, Raps und Co. ist die Mikrofonsektion mit einer zweibändigen Klangregelung bestückt. Praktisch ist hier auch der Einschaltknopf; denn so muss man nicht jedes Mal neu einpegeln, allerdings wäre eine Clip-LED hier noch wünschenswert, da keine Pegelmeter verbaut sind.
Das Mikrofonsignal ist rauscharm, jedoch stellte sich heraus, dass der Mikrofonkanal ziemlich leise ist und nicht gegen die Musik ankämpfen kann. Hier wäre eine Talkover-Funktion sehr nützlich, denn so ist man leider öfter dazu gezwungen, die Hauptkanäle, sprich Line-Fader, selbst bei hoch eingestelltem Mikrofon-Gain nicht nur weit runter zu fahren, sondern mitunter auch noch am Master-Pegel zu intervenieren. Nur hinterher nicht vergessen, den wieder zurückzudrehen. Und denkt auch bitte daran, erst die Boxen runterzuregeln, bevor ihr euer Pult ein- oder ausschaltet. Ich sage das ausdrücklich, weil der UNO ein unangenehmes Fiepen beim Ausschalten ausmacht. Bleibt noch die …
Scratcher-Herz was willst du mehr: Volume-Knob, Mini-Crossfader und Master-Switch. Daran habe ich nichts auszusetzen und selbst wenn man nur gelegentliche bis gar keine Scratches abfeuert, kann man sich als DJ mit diesem Konzept anfreunden. Kommen wir zum Fazit.
Mixars Uno ist ein Battlemixer für DJs, der mit einer hohen Verarbeitungsqualität, umfangreichen Einstellmöglichkeiten für das Fader-Bataillon und einem attraktiven Preis punktet. Neben separaten Phono- und Line-Inputs bietet er on-top einen Mikrofon-/Line-Channel mit Klangregelung. Zwar stehen Plattenspieler und CD-Player im primären Fokus, es spricht allerdings nichts dagegen, ein DVS-Audiointerface anzudocken, möchte man digitale Tracks auflegen und nicht mit Echt-Vinyls oder CD-Playern arbeiten. Zu meinen Hauptkritikpunkten gehören die etwas wackelige Potis, fehlende Angaben an den EQs und Pegelmetern und der leise Mikrofon-Aux-Weg. Für den aktuellen Straßenpreis von lediglich 129 Euro ist Mixars UNO ansonsten aber eine runde Sache, ganz gleich ob Party-Mixer, für den Heimeinsatz oder als Ersatzpult.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Preis-Leistungs-Verhältnis
klar strukturiertes Layout
umfangreiche Anschlussmöglichkeiten
symmetrischer Master-Output
lange LED-Levelmeter für Master und Channel
stufenlos einstellbarer Arbeitskurve und Reverse-Funktion für sämtliche Fader
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