Markbass Little Mark 58R Test

Gewohnt hochwertige Markbass-Sounds

Mir steht zum Testzeitpunkt praktischerweise auch ein Little Mark IV zur Verfügung, sodass ich die beiden Amps aus klanglicher Sicht 1:1 vergleichen kann. Um es kurz zu machen: Der neue Markbass Little Mark 58R hat meiner Beurteilung nach kein spezielles Preamp-Voicing. Er liefert wie der Little Mark IV bei neutraler EQ-Einstellung bereits einen überaus knackig-transparenten Sound, der sich im Bandkontext hervorragend durchsetzt. Die Markbass-typischen prägnanten Mitten sorgen auch beim Little Mark 58R für ein sehr direktes Spielgegefühl, was mir persönlich ausgesprochen gut gefällt.

Markbass Little Mark
“Yo, my bro!” – hier seht ihr einen aktuellen Little Mark IV (unten) sowie den neuen Markbass Little Mark 58R.

Im ersten Klangbeispiel hört ihr den neutralen Sound, den ich direkt über den symmetrischen XLR-Ausgang aufgenommen habe:

Laut der beiliegenden Spezifikationen gibt es hinsichtlich der EQ-Features keine Unterschiede zwischen den beiden Little-Mark-Modellen. Und in der Tat klingt der Markbass Little Mark 58R mit identischer EQ-Einstellung ziemlich genau wie der ältere Little Mark IV.

Nützlich: Oldschool-Filter

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Im nächsten Beispiel hört ihr das Old-School-Feature, mit dem sich der obere Bereich sukzessive absenken lässt. Hierbei handelt es sich um den früher mit „VLE (Vintage Loudspeaker Emulation)“ benannten Filter. Dieser wurde bei den neueren Modellen (wenn ich mich richtig erinnere zum Zeitpunkt der Einführung der „Little Marcus“-Amps) in „Old School“ umbenannt.

Aber egal, wie man das Kinde nun nennen mag: Nach wie vor handelt es sich um ein ausgezeichnetes Feature zur blitzschnellen Abmilderung von allzu modern klingenden Aktiv-Bässen oder für ganz generell mild-runde Sounds mit warmem Vintage-Charakter.

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Oldschool 50% Oldschool 100%

Komplett gestrichen wurde bei den aktuelleren Little-Mark-Modellen und somit auch beim LM 58R der ebenfalls sehr effektive und beliebte VPF-Filter für Scoop-Sounds. Anstelle des stufenlosen Filters gibt es nun stattdessen ein feststehendes EQ-Preset mit Smiley-EQ-Kurve, das einen umwerfend guten Slapsound liefert. Beim Fingerstyle-Sound mit diesem Preset sollte man allerdings aufpassen, damit der Sound je nach Boxenbesteck und Raumbedingung nicht etwas undifferenziert wirken.

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Scoop-Preset, Slapping Scoop-Preset, Fingerstyle

Top Tool: der Onboard-EQ des Markbass Little Mark 58R!

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Scoop-Sounds lassen sich aber natürlich auch mit dem Vierband-Equalizer des LM 58R umsetzen. Hier hat man jederzeit die volle Kontrolle über den Klangcharakter. Hatte ich bei der Aufnahme des Fingerstyle-Sounds nur Bässe und Höhen geboostet, habe ich für den nachfolgenden Slapsound Bässe und Höhen deutlich angehoben und gleichzeitig die Hochmitten abgesenkt.

Kein Zweifel: Der von den anderen Little-Mark-Modellen bekannte Vierband-Equalizer liefert erwartungsgemäß auch beim Markbass Little Mark 58R exzellente Ergebnisse. Darüber hinaus ist er wirklich ausgesprochen einfach zu bedienen – viel besser geht’s wirklich nicht!

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Bass-Boost, HiMid-Cut, Treble-Boost, Slapping Bass-Boost, Treble-Boost
Markbass Little Mark 58R
Markbass Little Mark 58R: Die “58” ist das derzeitige Alter von Firmengründer Marco Di Virgiliis, das “R” steht für “Revolution”!

Zum Abschluss gibt es noch drei Fingerstyle-Grooves mit verschiedenen Einstellungen, welche die Qualität des Equalizers noch einmal eindrücklich belegen. Der erste der beiden rockigen Grooves kommt mit einem Tiefmitten-, der zweite mit einem Hochmitten-Boost. Hier hört man sehr schön, wie sich der Klangcharakter bereits bei dezenten Anpassungen deutlich verändert! Im dritten Beispiel stehen sowohl der Tiefmitten- als auch der Höhenregler auf etwa 3 Uhr. Das Ergebnis ist ein ausgesprochen cooler Preci-Sound mit Punch und Biss!

Audio Samples
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Bass-Boost, LoMid-Boost, Treble-Boost Bass-Boost, HiMid-Boost, Treble-Boost LoMid-Boost, Treble-Boost

Beeindruckende Leistungsreserven

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Im Markbass Little Mark 58R kommt die von anderen Markbass-Tops längst bewährte 500 Watt starke Markbass-Endstufe zum Einsatz. So ist es kaum verwunderlich, dass auch mit dem neuesten Modell heftige Pegel möglich sind. Der Amp wird bei Bedarf wirklich umwerfend laut und liefert dabei immer noch klare und fundamentstarke Sounds.

In Kombination mit einem passenden Boxenbesteck kann man dementsprechend auch ganz entspannt größere Gigs absolvieren. Die Gefahr, dass dem Amp einmal die Puste ausgehen könnte, besteht ganz sicher nicht!

Markbass Little Mark 58R – das sind die Alternativen

FeaturesMarkbass Little Mark 58REBS Reidmar 502Markbass Little Mark IV
Leistung500W @ 4 Ohm500 W @ 2 Ohm500 W @ 4 Ohm
Equalizer4-Band EQ, Old School, Scoop-Filter4-Band-EQ, semi-parametrische Mitten, Character-Filter4-Band EQ, Old School, Scoop-Filter
Kompressorneinjanein
Preis599,- Euro549,- Euro559,- Euro
Gewicht2 kg3,1 kg2,5 kg
Bewertung im Test4,5 Punkte5 Punkte4,5 Punkte
Produkt bei Thomann (Affiliate-Link)Markbass Little Mark R58 kaufenEBS Reidmar kaufen Markbass Little Mark IV kaufen
Markbass Little Mark 58R – Alternativen
MarkBass Little Mark 58R
Enorme Leistungsreserven und ausgewogener Grundsound: der Markbass Little Mark 58R
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Hans sagt:

#1 - 01.02.2023 um 20:23 Uhr

3

Bedauerlich, dass gegenüber den anderen Heads von Markbass die Gewindelöcher für den Einbau in Combos sowohl seitlich wie auch auf der Frontplatte geringfügig verschoben wurden. Es ist somit kaum möglich, die Heads zwischen den Combos auszutauschen. Der festeingestellte Scoop-Schalter ist gegenüber dem flexiblen Drehregler ein klarer Rückschritt und klingt bei mir auch nicht "unglaublich gut".

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