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JBL PRX908 und JBL PRX915XLF Test

Der amerikanische Lautsprecher-Multi JBL ist zurück mit einer neuen Aktivlautsprecherserie Namens JBL PRX900. Die PA-Boxen-Serie umfasst drei Topteile und zwei Subwoofer. Für den Test standen uns die jeweils kompaktesten Vertreter der Baureihe zur Verfügung. Das PRX908 Topteil mit einer 8-Zoll/1,5-Zoll-Bestückung, welches im Tiefton durch den 15 Zoll Subwoofer PRX915XLF ergänzt wird. Beide Boxen sind jenseits der 1.000, – Euro Schallmauer angesiedelt und sind dementsprechend üppig ausgestattet. 

Die verbauten Class-D-Endstufenmodule verfügen über eine Peak-Power von 2.000 Watt. Kontrolliert werden die Leistungsverstärker über einen sehr umfangreichen User-DSP samt Farbdisplay. Die hochwertigen Gehäuse sind aus Multiplex-Holz gefertigt und verfügen beim JBL PRX908 Topteil sowohl über einer Monitorschräge als auch über Montagepunkte. 

Abgerundet wird die Serie durch ihr modernes Design und durch die kostenlose „JBL Pro Connect App“, die eine komfortable Fernsteuerung von bis zu zehn JBL PRX900 Lautsprechern via iOS oder Android Gerätschaften erlaubt.

JBL PRX908 PRX915XLF Subwoofer Fullrange-Speaker Review Test

JBL PRX908 und PRX915XLF – das Wichtigste in Kürze

  • aktive PA-Lautsprecher für eine universelle Verwendung
  • 1.000 Watt RMS/2.000 Watt peak Endstufenleistung
  • integrierter User-DSP mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten
  • Mini-Mixer integriert (Tops)
  • fernsteuerbar über die JBL Pro Connect App

Was ist im Lieferumfang?

So umfangreich der User-DSP und die JBL Pro Connect App ausgestattet ist, so minimalistisch zeigt sich der Lieferumfang. In den Kartons befinden sich neben den in Folie eingeschweißten Lautsprechern (gut geschützt dank zahlreicher Hartschaum-Inlays und Silikat-Kissen) lediglich gedruckte Sicherheitshinweise, ein Quickstart-Guide und ein längeres Kaltgerätekabel. Das fällt dann eher unter die Rubrik „Notausstattung“, erfüllt aber die gängigen Standards. Werfen wir einen Blick auf die Gehäuse.

Fotostrecke: 2 Bilder Umverpackung der JBL PRX900 Serie

Gehäuse der JBL PRX908 und PRX915XLF

Das Design der Serie ist modellübergreifend. Somit passt jedes Topteil optisch bestens zu den beiden Subwoofern. Der Preisklasse angemessen bestehen die Gehäuse aus professionellem Multiplexholz, das mit einem robusten, schwarzen Strukturlack versehen ist. Das kompakten Topteil verfügt über eine Griffschale auf der Oberseite, während der kompakte 15 Zoll Bassreflex-Subwoofer mit zwei gummierten Griffen (links/rechts) versehen ist. Gummifüße sorgen bei beiden Boxen für einen sichern Stand.

Fotostrecke: 3 Bilder Klassisches „All Black“ Design der JBL PRX900 Serie

Das Topteil ist mit M10-Montagepunkten bedacht und kann somit sicher geflogen werden. Alternativ ist ein Dual-Hochständerflansch in der Unterseite montiert, was zwei unterschiedliche Aufstellwinkel ermöglicht. 

Die PRX908 kann aber dank integrierter Gehäuseschräge auch als Monitorbox zum Einsatz kommen. Der JBL PRX915XLF gibt sich in diesem Punkt etwas unflexibler. Er verfügt lediglich über eine Distanzstangenaufnahme mit M20-Gewinde. Für den Transport gibt es leider keinen optionalen Dolly oder eine Transportrollen-Vorbereitung. Für Rock & Roll muss der Anwender daher ein entsprechendes Rollbrett besorgen.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Subwoofer ist ein Bassreflex-Konstrukt

Aktivmodul

Eine moderne Box benötigt auch einen modernen Antrieb. In diesem Punkt zeigt JBL seine Kernkompetenzen. Die Aktivmodule sind versenkt angebracht und verfügen über ein eigenes, vom Rest der Box abgekoppeltes Aluminiumgehäuse. Die Bedienoberfläche ist mattschwarz gehalten und wird von einem kräftigen Farb-Display dominiert. Die Module von Bass- und Topteil sind weitestgehend identisch nur mit dem Unterschied, dass das Topteil über einen zusätzlichen dritten Eingangskanal verfügt. 

Neben dem gestochen scharfen Display befindet sich rechts ein Push-Encoder samt Back-Taste. Beides dient zur Bedienung des User-DSPs. Links vom Display notiere ich einen beleuchteten Power-Taster und eine Limit-Anzeige. Diese zeigt das Erreichen des Endstufen-Limiters an. Sehr praktisch, denn in Kombination mit den Signal/Clip-Anzeigen, die separat für jeden Eingang zur Verfügung stehen, kann der Anwender auf einen Blick erkennen, wie es um die Gain-Struktur seiner PA steht. 

Fotostrecke: 2 Bilder JBL PRX915XLF Subwoofer Aktivmodul

Jeder Audioeingang im Combobuchsenformat verfügt über einen Gain-Encoder und eine XLR-Thru-Buchse, wobei die PRX900 Topteile zusätzlich noch über eine XLR-MIX-OUT-Buchse verfügen. Diese spielt das Signal/Mix aus, welches die Box aktuell wiedergibt. 

Letztes Ausstattungsdetail ist eine Kaltgerätebuchse zur Stromversorgung. Ganz ehrlich: Für einen Straßenpreis oberhalb von 1.000,- Euro hätte ich schon eine Lösung wie PowerCON In & Out erwartet.

DSP mit vielen Funktionen

Schaltet man die Boxen ein, erwacht der DSP nach wenigen Sekunden zum Leben. Im Display wird „per default2 die Master-Lautstärke dargestellt. Mit Hilfe des Push-Encoders und der Back-Taste gelangen wir in die Menüeinstellungen. Hier lassen sich gleich eine ganze Reihe an Tweaks vornehmen. Im Grunde genommen stehen hier die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung, wie sie auch in der JBL Pro Conncet App angeboten werden. Nur unter „Settings“ gibt es Boxen-spezifischere Einstellungen, wie Display-Kontrast und Factory-Reset. Daher gehen wir gleich zur App, da diese alle Funktion noch übersichtlicher darstellt.

Fotostrecke: 2 Bilder Bis zu 180 ms Delay bietet das Aktivmodul

JBL Pro Connect App 

Die JBL Pro Connect App ist nicht nur auf unsere Kandidaten anwendbar. Vielmehr lassen sich darüber auch die Modelle JBL PRX One und PRX One MKII sowie die EON-700-Serie steuern und das sogar übergreifend! Bis zu zehn Lautsprecher lassen sich kombinieren, was die komfortable Steuerung auch größerer Systeme über ein Remote-Device erlaubt. 

Die kostenlose App ist für iOS und Android erhältlich und im Funktionsumfang erstaunlich umfangreich. Schade ist allerdings, dass die Entwickler auf einen Demo-Modus verzichtet haben. Kaufinteressenten können daher die App nicht ohne entsprechende Hardware ausprobieren. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die App dient auch für Firmware-Updates

More is more!

Die App erlaubt den Zugriff auf Lautsprecher-Einstellungen, die sich zudem in Snapshots abspeichern lassen. Der Funktionsumfang ist je verbundenem Lautsprechermodell unterschiedlich. Maximal bietet die App die Steuerung der von Lexicon Effekte (Hall, Chorus, Delay), einen Ducking-Effekt, darüber hinaus parametrische EQ-Punkte und acht „Sound Presets“ (voreingestellte Klangeinstellungen), Bass Boost, dbx Driverack Ausgang, HPF für die Box, LPF für den Mix-Out und ein separates Delay nur für den Mix-Out.

Die App ermöglicht auch ein unkompliziertes Aktualisieren der Firmware des DSPs und die Gruppierung mehrere Lautsprecher. Diese lassen sich komfortabel über den Gruppen-Fader global in ihrer Lautstärke regeln. Die App erlaubt auch, die Eingangskanäle einzelner Boxen separat fernzusteuern. Alle Einstellungen lassen sich in Snapshots ablegen und frei benennen. 

Zusätzliche Funktionen

Hervorragend ist die integrierte AFS Feedback-Unterdrückung, bei der der Anwender zwischen einem „live“ und „fixed“ Algorithmus wählen kann. „Fixed“ bedeutet, einmal gesetzte Filter ändern sich während der Live-Show nicht mehr, während der „Live-Mode“ stets aktiv nach neuen Koppelfrequenzen während der Show sucht. 

Wer Feedback lieber klassisch auf den Leib rückt, der kann dazu alternativ den integrierten vollparametrischen 8-Band-EQ nutzen. Interessant ist auch die Möglichkeit, die Limiter-Threshold-Schwelle frei einstellen zu können. Wer die JBL-PRX900-Serie früher begrenzen möchte, um beispielsweise Anwohnerbeschwerden aus dem Weg zu gehen, der kann somit das System via App nach Gusto in seiner Lautstärke limitieren.

Mixer-Sektion der JBL PRX908

Spätestens beim Kanalmixer ist es ein Unterschied, ob man die JBL Pro Connect App auf einem Smartphone oder einem Tablet verwendet. Auf dem Tablet ist die Channel-Mixer-Übersicht deutlich opulenter und daher noch besser zu bedienen. Auf dem Smartphone wird man zu einer neuen Seite geleitet, wenn man beispielsweise den EQ anwählt, während auf einem Tablet der EQ als ein Popup erscheint. Das macht die Bedienung auf dem Tablet schneller. Neben den üblichen Mute- und Volume-Fader-Einstellungen, bietet die Mixersektion (je nach Lautsprechermodell) sogar eine richtige Dynamiksektion mit Gate & Kompressor-Einheiten. Die JBL PRX One und PRX One MKII Lautsprecher bieten sogar Lexicon Effekteinheiten, die über die App via Channel-Sends adressiert werden. 

Ein globaler FX-Mute und Tap-Tempo-Button sind ebenfalls in der App am Start. Ein Cross-Over und Speaker-Delay (Laufzeitverzögerung) bietet die App ebenfalls. Auch hier sind die Möglichkeiten abhängig vom jeweiligen Lautsprecher. 

Fotostrecke: 2 Bilder EQ in der App Darstellung

Unsere JBL PRX908 Tops lassen sich bis 180 ms verzögern, während der Subwoofer sich maximal nur bis 20 ms verzögern lässt. Für eine bessere Übersicht, vor allem bei größeren Setups, kann der Anwender alle Kanäle und Gruppen nach Bedarf umbenennen.

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Jan sagt:

#1 - 09.09.2023 um 13:30 Uhr

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Dass JBL hier auf nicht-verriegelnde Buchsen setzt (XLR & Strom) finde ich ebenso schade. Bei Strom lässt sich dem aber entgegenwirken: Monacor bietet zum schmalen Kurs verriegelbare Kaltgerätekabel z. B. in 5m Länge an. Modell: AAC-500IEC https://www.monacor.de/produkte/components/kabel-und-steckverbindungen/netzspannung/aac-500iec/

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