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IK Multimedia SampleMoog Test

Details

Installation und Produktsupport:
Der Erwerb eines Software-Instrumentes ist eine nüchterne Entscheidung und bietet kaum die Romantik der guten, alten Zeit. Zwar kann man nach Schlachten des Sparschweins auch in den lokalen Musikladen gehen und die Software in Form einer schönen Pappschachtel nach Hause holen, aber auch das verhilft nicht unbedingt zu diesem speziellen Gefühl.

Ein schneller Internetanschluss ist noch unpersönlicher, bei vielen Softwareprodukten aber mittlerweile Bedingung, will man sein frisch erworbenes Produkt aktivieren. Man muss sich registrieren und Auskunft über dies und das erteilen, bevor man den Code erhält, mit dem das Instrument schließlich in Betrieb genommen werden darf.

Erfreulicherweise hat der überwiegende Teil der Industrie mit den „Call and Response Codes” einen Standard gefunden, mit dem alle Beteiligten leben können: Die Hersteller können wirksam gegen Softwarepiraterie vorgehen und die User profitieren von Extra-Support. So wird man beispielsweise über Updates und Upgrades informiert oder erhält zusätzliche Soundbänke.

Beim IK Multimedia funktioniert die gesamte Prozedur einwandfrei, vorausgesetzt, man ist der englischen Sprache mächtig. Die Installation selbst läuft in zwei Schritten ab. Zuerst wird die Software installiert und im zweiten Schritt können dann die Instrumente und die 4GB gesampelten Sounds auf eine frei wählbare Festplatte gespeichert werden.




Oberfläche:
Die Oberfläche ist einfach und übersichtlich gestaltet – schließlich wollen die vielen Bedieneinheiten der unterschiedlichen Moog-Modelle in einem gemeinsamen, funktionalen Bereich zusammengeführt werden. Optisch wird das durch die roten, weißen und blauen Kippschalter und das typische Reglerdesign verdeutlicht, und nicht zuletzt durch einen virtuellen, verschraubten Holzrahmen und das obligatorische, und genau so virtuelle Metall-Namensschild.

SamMoog_View01

Im Gegensatz zu vielen anderen Softwareinstrumenten kommt der SampleMoog also mit nur einer Oberfläche aus. Sie ist in verschiedene Segmente unterteilt, die trotz des verminderten Platzangebotes noch recht übersichtlich bleiben.

In der oberen Hälfte befindet sich das Programm- oder Instrumenten-Menu, das den Look der ersten digitalen Displays der 70er Jahre aufgreift: hellrot auf dunkelrotem Untergrund. Diese Gestaltung ist konsequent und zollt dem Retro-Trend gebührenden Tribut. Im Mix-Fenster sind alle wichtigen Funktionen der Multisounds und Soundparts vereint.

SamMoog_Mixfenster

Daneben befindet sich das Instrumentenfenster, in dem 16 Moog-Synthesizer geparkt sind, darunter so bekannte Modelle wie Minimoog, Modularmoog, Poly- und Memorymoog, aber auch seltenere wie der Prodigy, Source oder Concertmate. Am rechten Rand stellt IK Multimedia einige Funktionen zum Auffinden und Speichern der einzelnen Parts und Sounds zur Verfügung. Die darunter befindlichen Bildchen der jeweiligen Originalinstrumente fallen leider dem Retro-Look zum Opfer, da ich im Meer von roten Tönen kein klares Bild mehr ausmachen kann, was andererseits aber auch nicht besonders tragisch ist. Was zählt, sind die inneren Werte, und damit eine unkomplizierte Auswahl der verschiedenen Moog-Synthesizer und deren 1900 verschiedenen Sounds.

SamMoog_Instrumentfenster

Der untere Teil des SampleMoog ist für die Bearbeitung der verschiedenen Klang- und Effektparameter vorgesehen. Dabei wechselt die Darstellung dieser Parameter bezogen auf den jeweils ausgewählten Part im Mixfenster. Auf diese Weise lassen sich bis zu 16 verschiedene Parts einzeln editieren.

Klangparameter verändere ich in der oberen der zwei Zeilen bei den Synth Sampler Controls. Hier findet der Tüftler alle bekannten und beliebten Parameter außer den Oszillatoren, denn die sind durch die Soundsamples arbeitslos geworden.

Alle Parameter lassen sich mittels der oben links angebrachten „MIDI CTL“ einfach und direkt automatisieren.

So sind sie frei definierbar und ihr Wirkungsbereich kann separat eingestellt werden.

Neben der Synth-Control-Leiste befinden sich die Portamento-Funktionen. Hier wählt man zwischen Mono, Poly, Legato 1 oder 2 aus. Dabei behalten die Sounds ihre ursprüngliche Lautstärke und ihren Klangcharakter, was beim Umschalten von Monophon auf Polyphon nicht immer selbstverständlich ist. So kann der User auch Sounds eines Minimoogs mehrstimmig spielen, obwohl das Original bekanntlich ein monofones Instrument ist. Die Auswahl einer dieser Modi ist untrennbar mit einer bestimmten Spielweise und Artikulation verbunden, will man die Eigenschaften des jeweiligen Modus voll nutzen.

In der untersten Zeile sind die Effektparameter zu finden. Auch hier wechselt die Ansicht bezüglich des ausgewählten Effekt-Inserts, wobei dann jeweils die relevanten Effektparameter sichtbar werden.

Ein spezielles Feature ist die sogenannte Zone-Funktion, mit deren Hilfe ich einzelne Zonen innerhalb eines einzigen Sounds verändern kann. So lassen sich bestimmte Akzente setzen, einzelne Zonen verstimmen oder mit anderen Filtern versehen. Alle Synth-Parameter stehen für diese Funktion zur Verfügung, und der fertige Sound kann selbstverständlich gespeichert werden.

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