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Headliner R2 Rotary DJ-Mixer Test

Mit dem Headliner R2 hat der amerikanische Hersteller ein edel anmutendes Rotary DJ-Mischpult im Sortiment, das mit analogem Design, hochwertigem Look & Feel und warmem Sound zu einem attraktiven Preis von 399,- Euro die Herzen der „Discomischer-Fans“ erobern möchte. Könnte ihnen das gelingen?

Headliner R2 Rotary DJ-Mixer Test Review

Headliner R2 – das Wichtigste in Kürze

  • 2-Kanal-Rotary-DJ-Mixer mit Alps-Potenziometern
  • 3-Band-Isolator-EQ 
  • analoges High-/Lowpass-Filter mit Resonanzregelung
  • externes Schaltnetzteil

Lieferumfang und erster Eindruck

Zum Lieferumfang des Headliner R2 gehört neben dem Mixer selbst auch ein externes Netzteil zur Stromversorgung. Außerdem finde ich im Paket ein User Manual. Das Gerät misst 219 x 320 x 106 mm und wiegt 2,8 kg.

Der erste Eindruck des Mischpults ist wahrlich nicht schlecht. Die Verarbeitung weiß zu gefallen. Zum robusten Metallgehäuse mit seinem schicken Design und den gebrandeten Holz-Seitenteilen kommen angenehm drehende Regler in diversen Größen, die gut an den Fingern liegen, und auch der Abstand der Bedienelemente untereinander ist gut dimensioniert. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Headliner R2 Karton

Der übersichtliche Aufbau des Headliner R2 erinnert mich dabei eher ein wenig an Fader-Zwei-Kanäler. Mit den beiden Channels nebst 3-Band-EQ außen und Master/Booth sowie Preview-Sektion im Zentrum, wo sich in diesem Fall noch eine Filtersektion hinzugesellt. 

Ein Master-Isolator ist Rotary-untypisch nicht zugegen. Okay, es gibt auch vereinzelt Modelle, die auf den Master-Isolator verzichten. Beispiele hierfür wären der Bozak AP2 und der FF4.2R von Formula Sound. Mancher DJ, der ausschließlich mit den Channel-EQs arbeitet, könnte diesen Verzicht in der Tat begrüßen, denn das spart Platz und Kosten. 

Vorderseite des Headliner R2

Hier erwarten einen die Kopfhöreranschlüsse in Form einer 3,5-mm-Miniklinke und 6,3-mm-Standardklinke. Weiterhin befindet sich vorn auch ein XLR-Klinke-Combo-Mikrofonanschluss.

Headliner R2 Rotary DJ-Mixer Test Review
Vorderseite des Headliner R2

Rückseite des Headliner R2

Am Backpanel finden sich pro Kanal die Cinch-Buchsen für Line-Zuspieler und Plattenspieler ein. Jedem Kanal spendiert der Hersteller auch eigene Massekabelanschlüsse für eure Turntables. 

Für die Line-Inputs werden 20-20.000 Hz ausgewiesen. Der Klirrfaktor ist mit kleiner als 0,05 % beziffert. Die Phono-Vorverstärker, die auf keramische Kondensatoren setzen, legen eine Eingangskapazität von 100 pF an den Tag.

Ausgangsseitig bekommt ihr für Master und Booth nicht nur Cinch serviert, sondern sogar zweimal die XLR-Option (+4/+20 dBu) geboten. Wer sich für die Techspecs interessiert, das sind die Angaben des Herstellers: Frequenzgang: 20 Hz-20 kHz (+0/-1,5 dB). Restliches Rauschen: <-86 dBu, Dynamikbereich: > 100 dB, Crosstalk: < -65 dB, THD + N: < 0,05 %. Damit kommt der Mixer auf dem Papier nicht ganz an einen Ecler WARM2 oder Mastersounds Radius MK2 ran, die kosten aber auch das Doppelte und wie sagt man so schön? Papier ist geduldig.

Headliner R2 Rotary DJ-Mixer Test Review
Rückseite des Headliner R2

Ebenfalls nicht zu unterschätzen, wenn ihr euren Mix für die Ewigkeit festhalten möchtet: Selbst ein Record-Output ist an Bord, an dem ihr eure Session Recorder anschließen könnt, wenn ihr beispielsweise euer DJ-Set auf SD-Karte oder USB bannen wollt. Außerdem lässt sich dieser Output prima für eure Streaming-Lösung nutzen, wenn ihr Monitorboxen und Hauptanlage bereits verbunden habt.

Das Netzteil des Headliner R2 ist eine externe Variante mit +/-15 V; 500 mA, die mittels Mini-XLR-DC-In-Buchse angedockt wird, um einen störarmen Sound zu garantieren. 

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Praxis

Der Headliner R2 verfügt über zwei Stereokanäle, an die ich meine Plattenspieler und ein 4/4-Kanal-(DVS-) Audiointerface für den Test anschließe. Damit lassen sich dann Tracks vom Laptop oder Streaming Service ins Spiel bringen. Wer stattdessen mit CD-Playern und Laptop auflegen möchte, der schaut hier in die Röhre. Anders als beispielsweise ein Bozak AR4 oder Omnitronic TRM 203 ermöglicht der Headliner R2 keine Phono/Line-Umschaltung.

Vorderseite des Headliner R2
Headliner R2 im Praxistest

Zunächst wandern also zwei Vinyls auf die Teller und das Pult verharrt in den Grundeinstellungen. Hier zeigt sich ein sauberer, nüchterner, gefälliger Klang. Das geringe Rauschen der Phono-Vorverstärker bei Vollausschlag ohne Signaleinfluss ist vernachlässigenswert. Störenden Crosstalk konnte ich ebenso nicht wahrnehmen. Das gefällt.  

Zum Abgleich von Pegelunterschieden anliegender Signale offeriert der Gain-Regler eine maximale Anhebung oder Absenkung von 12 dB. Eine Clip-LED löst aus, wenn ihr beim Einpegeln übersteuert.  Schön groß und übersichtlich fallen dabei die LED-Meter aus, die euch den Summenpegel anzeigen. Channelmeter sind indes nicht zugegen. Hätte man hier nicht noch eine PFL-Umschaltung realisieren können? Das hätte sicher nicht nur mir gefallen. 

Pegelmeter

Der zentrale Master-Einheit bietet dem Käufer Regelmöglichkeiten für die Lautstärke von Haupt- und Kabinensignal. Separat, was ich klasse finde, denn dies ermöglicht einem den Sound von Hauptanlage und Monitorboxen in Abhängigkeit vom Besucheraufkommen einer Party stressfrei zu variieren, wenn dies nötig ist.

Kopfhörer-Mixing

Im Zentrum des Mischpults lässt sich der Kopfhörerpegel festlegen. Klanglich transparent gibt sich das Signal auf dem Sennheiser HD-25 Pro und als laut genug empfinde ich es auch. Laut Datenblatt liefert der Kopfhörerausgang einen maximalen Ausgangspegel von 70 mA an 150 Ohm. 

Das Mischungsverhältnis zwischen Master- und Cue-Schiene gemäß selektiertem Cue-Button wird per Drehregler bestimmt. Wer die Kanäle lieber rechts und links auf dem Headphone hört, bedient sich des Spilt-Cue-Schalters. Keine weiteren Forderungen meinerseits an dieser Stelle.  

Headliner R2

Klangformung Headliner R2

Kommen wir zu der ersten Klangformungsmöglichkeit in Form des 3-Band-EQs. Dieser bietet euch 9 dB Boost für Mitten, Höhen und Bässe. Damit lässt sich recht grazil arbeiten. Dreht man das Poti gegen den Uhrzeigersinn auf Anschlag, erfolgt eine vollständige Auslöschung des jeweiligen Frequenzbandes. Damit steht schnelleren Cut-Out-Mixes und allmählichen, sanften Frequenzübergängen beim Auflegen nichts im Wege. Wo genau die einzelnen EQ-Bänder angesetzt sind, wird indes nicht weiter erwähnt. Das bremst den Spaß beim Mischen aber in keiner Weise.

Zur weiteren Klangformung verbaut der Hersteller ein analoges Filter, welches auf Wunsch als Hochpass oder Tiefpass fungiert. Es ist mit Frequenz- und Resonanzsteuerung ausgestattet und lässt sich für Channel 1 und/oder Channel 2 aktivieren. 

Filter-Knob

Gut zu wissen: Es gibt es eine kurze, wahrnehmbare Soundunterbrechung, wenn man die Filtertaste am Kanal gemächlich oder eher langsam herunterdrückt. Betätigt man diese hingegen sehr flink, merkt man davon nichts. Was man allerdings direkt bemerkt, ist eine leichte Veränderung des Klangbilds, sowohl beim Tiefpass als auch beim Hochpass, selbst wenn die entsprechende Regel-Richtung auf „Null“ steht.

Der große griffige Filter-Knob erlaubt filigranes Frequenzschneiden. Besonders im Vergleich zu manch bipolarem Kanalfilter, das ohne Resonanz-Option mit dem halben Weg auskommen muss. Und das Filter klingt zudem auch gar nicht schlecht.

Audio Samples
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Headliner R2 EQ-Cut-Boost Low Mid Hi Headliner R2 Hochpassfilter und Resonanz Headliner R2 Tiefpassfilter und Resonanz

Mikrofoneingang

An der Vorderseite gibt es noch den XLR-Klinke-Combo-Mikrofonanschluss. Die Lautstärkeregelung ist eure einzige Zugriffsmöglichkeit auf das Signal. Kein EQ, kein Einschaltknopf. Ganz puristisch. Aber hey: Um Notfalls mal eine Durchsage zu machen dürfte dies vielen DJs ausreichen.

Zielgruppe

Hier sehe ich DJs und Musikliebhaber, die lieber Rotary-Mixing betreiben statt Faderschubsen und dazu etwas fürs Auge kaufen wollen, das sich auch klanglich keine Patzer erlaubt. Sicher, günstige Battlemixer gibt’s schon unter 100 Euro, aber mit 399 Euro UVP liegt der Headliner in seinem Marktsegment im unteren Preisbereich. Nur Omnitronic und SubZero sind noch günstiger. 

Headliner R2 – mögliche Alternativen.

Da gibt es einige. Auch bei den Zweikanälern. Prominenteste Beispiele sind wohl der Omnitronic TRM202 MK3 mit Master-Isolator und der Ecler WARM2 mit FX-Schleife, der aber auch mal 50 % teurer ist als der Testkandidat. 

Wer noch mehr investieren will, kann auch mit einem Mastersound Radius MK2 liebäugeln. Hier gibt’s im Kanal aber nur ein Hochpassfilter. Und auch Urgestein Bozak sowie Taula oder Superstereo haben Zweikanäler im Sortiment. Schaut dafür gern in unseren Kaufberater. 

 Headliner R2 Omnitronic TRM202 MK3Mastersound Radius MK2Ecler WARM2
Kanäle2223
Channel-EqsHi, Mid, LowHi,LowneinHi, Mid, Low
Master-Isolatorneinjajaja
FilterHPF/LPF mit ResonanzneinVariable Q high pass filternein
InputsPhono/Line/MikroPhono/Line/MikroPhono/LinePhono/Line/Mikro
OutputsMaster und Booth jeweils XLR und Cinch, Rec-Out CinchMaster und Booth jeweils XLR und Cinch, Rec-Out CinchMaster XLR , Booth Klinke, Rec-Out CinchMaster XLR und Cinch, Booth und Rec-Out Cinch
Netzteilexterninterninternintern
ExtrasHPF/LPF mit ResonantPhono/Line-Umschaltung, einstellbare Phono-InputsAux Send/ReturnFX-Send/Return
Preis399,- Euro349,- Euro887,- Euro669,- Euro
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Fazit zum Headliner R2 Rotary-Mischpult Test

Headliner R2 ist ein gelungener DJ-Mixer, der mit einigen Kaufargumenten punkten kann. Er bietet nämlich ordentlichen Sound bei solider Verarbeitungsqualität zu einem fairen Preis. Das DJ-Mischpult sieht mit seinen Rotary-Drehreglern und Holzpaneelen echt schick aus. Es setzt auf Alps-Potentiometer und bietet zur Klanganpassung 3-Band-Isolator-EQs pro Kanal. Außerdem ein analoges Filter (HPF, LPF) mit Frequenz- und Resonanzsteuerung. Der Zweikanal-Mixer offeriert zudem einen Mikrofonanschluss. Zu den obligatorischen Cinch-Ausgängen plus Rec-Out bekommt der Besitzer auch XLR-Ausgänge für Master und Booth serviert. Was ihr allerdings nicht bekommt, ist der oftmals typische Master Isolator oder eine Effektschleife. Nichtsdestotrotz dürfte Headliner R2 manchen Rotary-Fan oder Erstkäufer ansprechen. Das Auflegen mit diesem Pult, egal ob mit Plattenspieler, CD oder Laptop, macht Laune. Vielleicht hat mancher DJ genau auf so ein schlankes, edel wirkendes und dennoch preiswertes Rotary-Mischpult ohne viel Schnickschnack gewartet.

Headliner R2 Features

  • 2-Kanal-Rotary DJ Mixer
  • 3-Band-Isolator EQ pro Kanal
  • Alps-Potis
  • Filter-Sektion mit schaltbarem High-Pass/Low-Pass-Mode sowie Frequenz- und Resonanz-Drehregler
  • Kopfhörer Mix (Cue/Master) mit Monitor-Split-Schalter
  • Metallgehäuse mit Holzapplikation für klassischen Look
  • Abmessungen (B x T x H): 219 x 320 x 106 mm
  • Gewicht: 2,8 kg
  • Farbe: Schwarz
  • Anschlüsse:
  • Line Eingänge: 2 x Cinch
  • Phono Eingänge: 2 x Cinch
  • Mikrofoneingang: XLR/Combo-Buchse
  • Master Ausgang: XLR (Cinch)
  • Booth Ausgang: XLR (Cinch)
  • Rec Ausgang: Cinch
  • Kopfhörerausgang: 6,3-mm-Klinke und 3,5-mm-Mini-Klinke
  • Preis: 399 Euro 

Headliner LA – Produktseite des Herstellers

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