Der PS-626USB des amerikanischen Herstellers Gemini ist ein 3-Kanal DJ-Mixer mit integriertem USB-Audiointerface, basierend auf dem Modell PS-626X. Für einen recht schmalen Taler von nur 145 € UVP bietet er bereits eine Menge Features. Unter anderem Crossfader-Reverse, 3-Band-Equalizer, einen Mikrofon-Eingang mit zweibändiger Klangregelung und die bereits erwähnte USB-Schnittstelle. Sie kann ein digitales Signal vom PC einspeisen und simultan mit Aufzeichnen.
Wir haben für euch getestet wie es beim PS-626USB, um die Qualität und die Anwenderfreundlichkeit bestellt ist.
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DETAILS
Lieferumfang Zum Lieferumfang gehören der eigentliche Mixer, ein Stecker-Netzteil (AC 15 V/ 500 mA), ein Cinch-/ Miniklinke-Kabel und eine deutschsprachige Bedienungsanleitung. Diese umfasst zwar lediglich vier Seiten, hält aber dennoch alle wichtigen Informationen für die korrekte Bedienung des Gerätes bereit. Erster Eindruck Mit einem Gewicht von kapp drei Kilogramm und einem Metallgehäuse macht der PS-626USB einen robusten Eindruck. Alle Anschlussbuchsen und Bedienelemente wurden stabil und ordentlich verbaut. Das Case ist sauber verarbeitet und hat eine kratz-resistente Lackierung. Hier gibt es keine scharfen Kanten, lose Schrauben oder wackelige Bauteile. Alles tip-top!
Grundsätzlich verleihen die vier Gummifüße dem Mixer auch auf glatteren Oberflächen einen stabilen Halt. Allerdings kippelte das von mir getestete Modell auf der Glasoberfläche meines Schreibtisches ein wenig. Ich gehe aber davon aus, dass es sich hier um einen „Montags-Fehler“ handelt. Denn ansonsten macht der PS-626USB einen wirklich guten, ersten Eindruck. Ebenso Vorteilhaft ist die Tatsache, dass sich mein Testkandidat sowohl als Desktop Mixer, als auch als Einbaugerät (überstehende Seitenteile zur Montage) eignet. Und das in dieser Preisklasse. Lob dafür an den Hersteller!
Anschlüsse Auf der Rückseite des Gerätes befindet sich das Anschlussfeld. Links sitzen ein Kippschalter zum Ein- und Ausschalten des Gerätes und die Buchse für das externe Netzteil.
In der Mitte findet man insgesamt fünf analoge Stereo-Cinch Eingänge, die auf drei Kanäle verteilt wurden. Bei den Eingangskanälen eins und zwei hat man die Möglichkeit, entweder ein Line- und ein Phono-Signal oder alternativ ein zweites Line-Gerät anzuschließen. Die Auswahl erfolgt mithilfe von Umschaltern, die ebenfalls auf der Rückseite platziert sind. Kanal 3 hingegen verfügt über einen analogen Line-Eingang und einen digitalen USB-Eingang. Ferner spendiert Gemini eine unsymmetrische 6,3-Millimeter-Klinken-Buchse, an die ein Mikrofon angeschlossen werden kann.
Auf der rechten Seite ist die Erdungsschraube zur Verbindung der Phono-Massekabel verbaut. Sie ist verchromt, griffig und gut zu erreichen. Allerdings hätte ich mir zwei Exemplare gewünscht, denn dann könnte man im Bedarfsfall einen (defekten) Plattenspieler im laufenden Betrieb auswechseln, ohne dass es zu Tonstörungen kommen würde. Aber da solch eine Situation eher die Ausnahme sein wird, kommt man wohl auch mit nur einer Schraube ganz gut zurecht.
Ausgangseitig hat dieses Mischpult einen digitalen und zwei analoge Signalwege zu bieten. Der Master- und der Record-Ausgang liegen unsymmetrisch als Stereo-Cinch vor. Das digitale Signal wird über die USB-Buchse ausgegeben. Der Kopfhöreranschluss ist als 6,3-mm-Stereo-Klinke ausgelegt und auf der Vorderseite montiert.
Features Die drei Hauptkanäle zeigen jeweils einen Kippschalter zur Auswahl des Eingangs-Signals. Was für Kanal eins und zwei bedeutet, dass neben Line auch Phono eingespielt werden kann. Zudem lassen sich beide Kanäle per Umschalter an der Rückseite alternativ mit zwei zusätzlichen Line-Zuspielern speisen. Beim dritten Kanal hat der Anwender die Wahl zwischen einem analogen Line-Gerät oder einem digitalen Signal via USB. Summa summarum macht dies für unsere drei Hauptkanäle fünf analoge Zuspieler und ein digitales Signal. Das kann sich wirklich sehen lassen. Top!
Wenn man die Mikrofon-Subgruppe mit einrechnet, verfügt der PS-626USB gar über insgesamt vier Eingangs-Kanäle. Die Lautstärke des Mikrofonweges wird durch einen Drehregler bestimmt, der gleichzeitig als On/Off Schalter genutzt wird. Der Klang lässt sich über einen zweifachen EQ (High und Low) schleifen. Außerdem findet man hier auch noch eine rote Kontroll-LED.
Werfen wir nun einen Blick auf die Bedienoberfläche: Alle drei Kanäle verfügen über einen Gain-Regler, einen Dreifach-EQ (High, Mid, Low) und einen 50mm langen Channel-Fader. Darunter befindet sich der Crossfader – mit ebenfalls 50 Millimetern. Zu beachten ist, dass Letztgenannter lediglich die Kanäle eins und zwei bedient. Eine freie Zuweisung der Crossfader-Pole, wie etwa beim Pioneer DJM-600, gibt es beim PS-626 nicht. Mit dem ersten der beiden „X-Fader“ Switches lässt sich die Arbeitsrichtung des Crossfaders umkehren. Der Zweite verändert die Kurven-Kontur in zwei Stufen. Sehr praktisch! Durch Lösen von vier Schrauben können obendrein alle Fader mithilfe der separaten Fader-Frontplatte ohne Demontage des Mixers bequem gewartet, oder eventuell auch ausgetauscht werden.
Cue-Select bestimmt die Quelle (Kanal 1, 2, oder 3), welche auf den Kopfhörer ausgespielt wird. Alternativ kann auch das Summensignal abgehört werden. Cue-Volume regelt die Lautstärke. Mithilfe des Cue/Pgm Drehreglers hat man außerdem die Möglichkeit, stufenlos zwischen dem Vorhör- und dem Ausgangssignal zu blenden. Einfach, aber effektiv. Sehr gut!
Die Lautstärke des analogen Master-Ausgangs bestimmt ebenfalls ein Drehregler, der allerdings keinen Einfluss auf den Pegel des analogen Record-Ausgangs und den des digitalen Ausgangs nimmt. Insgesamt zwölf LEDs visualisieren entweder den Pegel des Masters oder des Cue-Signals. Die LED-Anzeige ist mit ihren sechs Segmenten pro Kanal zwar recht grob, leistet aber dennoch zufriedenstellende Dienste.
Das Anschlussfeld des Mixers wirkt sehr aufgeräumt: Alles ist eindeutig beschriftet. Die Buchsen haben zudem eine durchgehend gute Qualität. Man findet sich schnell zurecht und daher gibt es hier nichts zu meckern.
Die Bedienelemente auf der Oberseite des PS-626USB sind allesamt klar und sinnvoll angeordnet. Zudem weisen sie ausreichenden Abstand zueinander auf, sodass man (Scratch-DJs ausgenommen, dazu später mehr) schnell und fehlerfrei agieren kann.
Dazu trägt ebenfalls bei, dass die Beschriftungen auch bei schwierigen Lichtverhältnissen gut abzulesen sind. Ein grünes Lämpchen zeigt an, ob der Mixer eingeschaltet ist.
Sämtliche Drehregler sind stabil, griffig und haben eine klare Positions-Markierung. Die Equalizer verfügen zusätzlich über eine Mittenrastung. Die Kanal-Fader sind zwar recht leichtgängig und wurden mit einer praxistauglichen Fader-Curve versehen, doch sie sind in ihrer seitlichen Führung leider etwas wacklig geraten. In Anbetracht der Preisklasse geht die Qualität aber in Ordnung. Der Überblendregler ist zu meiner Freude hochwertiger als seine Mitstreiter ausgefallen, denn er ist sehr leichtgängig und gleitet deutlich stabiler in seiner Bahn.
Die Crossfader-Reverse-Funktion ermöglicht eine störungsfreie Umkehrung der Arbeitsrichtung – auch während des laufenden Betriebes. Echt super! Dagegen enttäuscht der Crossfader-Curve Schalter mit seinen zwei Stellungen leider etwas. Anders als es die Grafik vermitteln möchte, ist hier der Unterschied zwischen den beiden Stellungen einfach zu gering. Im „harten“ Modus, der in der Regel für Scratch-DJs und Turntablists gedacht ist, erfolgt die Einblendung des Signals nicht schnell genug.
Dies ist aber leider nicht der einzige Grund, warum der PS-626USB für diesen Typ DJ nicht die erste Wahl sein wird. Wieso? Nun, der Abstand der einzelnen Channel-Fader zueinander wurde zwar großzügig gestaltet. Doch obwohl der Crossfader „Battle-Mixer-gerecht“ genau in der Mitte des Mischers positioniert wurde, liegt er viel zu dicht an den Kanal-Fadern, sodass sie einem beim Scratchen mit dem Crossfader in die Quere kommen. Für sonstige DJ-Techniken ist der Aufbau des Gemini PS-626USB dagegen hervorragend geeignet.
Die Gain-Regler sorgen für eine Aufholverstärkung der eingehenden Signale. Separate Level-Meter an den einzelnen Kanälen sind nicht zu finden. Dennoch ist der Mixer in der Lage, die Einzelpegel optisch darzustellen, indem man den gewünschten Kanal als Cue-Signal auswählt, der dann wiederum auf der LED-Anzeige erscheint. Ein simples und wirkungsvolles Prinzip.
Auch die Cue-Sektion des PS-626USB ist zweckdienlich umgesetzt. Mit dem dreifach Kippschalter kann der gewünschte Kanal blitzschnell für den Kopfhörer-Playout ausgewählt werden. Bei Bedarf lässt sich der anliegende Sound mit dem Master im Kopfhörer mischen oder auch der Hauptausgang separat abhören. Was will man mehr? Daumen hoch!
Digitales Playback und Recording werden über den USB-Anschluss realisiert – auch simultan. Als Systemvoraussetzung sind USB 2.0 und ein Windows-PC oder Macintosh mit OS X Betriebssystem angesagt. Ohne zusätzliche Treiber-Installation kann der DJ am Computer einfach den USB-Audiocodec in der Systemeinstellung auswählen. Getestet habe ich dies mit einem iMac 2,4 GHz Intel Core Duo und OS X 10.5.8. Über Kanal 3 des Mixers habe ich ein MP3-File eingespielt, welches ich auf dem gleichen Rechner mit Logic-8 aufgezeichnet habe. Funktioniert einwandfrei. Toll!
Klang – Mikrofon-Input Der Mikrofonkanal des Mixers hat einen akzeptablen, aber leicht dumpfen Klang. Auch könnte er etwas rauscharmer sein. Doch nimmt man den Preis mit auf den Zettel geht dies völlig in Ordnung. Der zweifache EQ leistet wirklich sehr gute Dienste, um den Klang an individuelle Anforderungen anzupassen. Obwohl mir separate On/Off-Schalter bei Mikrofonkanälen grundsätzlich lieber sind, muss ich zudem sagen, dass der kombinierte Drehschalter/Volume-Drehregler hier wirklich eine akzeptable Lösung darstellt. Phono-Preamps Die Phono-Vorverstärker liefern einen – besonders im Bassbereich – druckvollen Klang, das obere Frequenzspektrum könnte allerdings klarer ausgespielt werden. Equalizer Die dreifachen Equalizer der Hauptkanäle machen ihre Sache gut. Sie sind passend abgestimmt und greifen daher effektiv ins Geschehen ein. Und obwohl die EQs nicht über eine Kill-Funktion verfügen, lassen sie sich dennoch ganz gut als Effekt einsetzen (zum Beispiel temporäres Verschwinden der Bässe). Top! Master/Record Der analoge Master- und auch der Record-Ausgang klingen sehr neutral – kein Frequenzbereich wird besonders betont. Allerdings könnte der Sound noch ein gutes Stück druckvoller sein. Teurere Profi-Mixer leisten in dieser Disziplin eindeutig mehr. Doch auch bei dieser Betrachtungsweise muss man die Preisklasse des Mixers in die Rechnung mit einbeziehen – und dann kann man eigentlich nicht wirklich meckern. USB Recording/Playback Sowohl die A/D-, wie auch die D/A-Wandler des PS-626USB arbeiten absolut zuverlässig und störungsfrei. Sie liefern einen erstaunlich brillanten und druckvollen Klang. Absolut top!
Der Gemini PS-626USB ist ein DJ-Mixer mit vielen Features für wenig Geld. Umso erfreulicher ist es, dass dabei auch die Qualität nicht zu kurz kommt. Ein stabiles Metallgehäuse, eine wirklich gute Verarbeitung, das integrierte USB-Interface, Crossfader-Reverse und die guten Dreifach-EQs bereiten Spaß und machen dieses Pult empfehlenswert. Ferner eignet sich der PS-626USB aufgrund seiner digitalen Schnittstelle gut als Studio-Tool und zum Digitalisieren von analogem Audiomaterial (Schallplatten, Tapes, etc.). Doch für einen Preis von 145 € UVP darf man natürlich nicht zu viel erwarten. Teurere Profi-Mixer klingen einfach besser und verfügen außerdem über Features wie symmetrische Ausgänge, Booth-Out oder Effekte. Dennoch kann ich den Mixer auch Profis, die ein Zweitgerät mit annehmbarer Qualität suchen, ans Herz legen. Einzige Ausnahme sind Scratch-DJs und Turntablists. Unterm Strich ist Geminis PS-626USB jedoch vor allem für Nachwuchs-DJs, die keine Effekt-Sektion zum Glücklichsein benötigen, sehr zu empfehlen – denn er verfügt über ein wirklich sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
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