Seit mehr als 30 Jahren stellt das Unternehmen Numark nun schon Equipment für den DJ-Sektor her. Um sich auch weiterhin auf diesem hart umkämpften Markt zu behaupten, versucht man natürlich, am Puls der Zeit zu bleiben und sich auf die zunehmende Digitalisierung der DJ-Welt einzustellen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass Numark seine DJ-Mixer mittlerweile neben analogen Schnittstellen zusätzlich mit einem digitalen I/O ausstattet.
Um in den Genuss der neuen Technik zu kommen, muss man erfreulicherweise gar nicht besonders tief in die Tasche greifen. Der Battle-Mixer M1USB von Numark verfügt gleich über zwei digitale Schnittstellen in Form von USB-Anschlüssen (Version 1.1) und ist schon ab ca. 129 Euro (UVP) zu haben. Darüber hinaus lässt sich das Gerät auch als reguläres Audio-Interface einsetzen. Alles in allem könnte der M1USB also ein gutes Einsteigergerät darstellen. Wir haben für euch in diesem Testbericht geklärt, ob Numark mit dem M1USB hinsichtlich der Qualität und Alltagstauglichkeit seinem guten Ruf gerecht wird.
Erster Eindruck Das Gehäuse des Numark M1USB ist komplett aus Metall gefertigt und macht einen sehr stabilen Eindruck. Auch alle Schalter, Fader, Drehregler und Anschlüsse wirken stabil und qualitativ gut gefertigt. Zum Lieferumfang gehören neben dem Mixer ein externes Netzteil, zwei USB-Kabel und eine deutschsprachige Kurzanleitung.
Aufbau Alle Bedienelemente sind, typisch für Battle-Mixer, auf das Wesentliche reduziert. Der M1USB verfügt über zwei Kanäle. Beide können eine digitale Quelle über USB oder ein analoges Signal (Phono- oder Line) verarbeiten. Ein auf der Oberfläche befindliche Kippschalter entscheidet zwischen analog oder digital. Ein rückseitiger Schiebeschalter wählt hinsichtlich der analogen Quelle zwischen Phone oder Line aus.
Darüber hinaus verfügt der Mixer über einen Mikrofon-Eingang (Klinke/ unsymmetrisch), dessen Pegel über den Input Gain-Regler justiert wird. Klanglich stehen keine Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Die beiden Hauptkanäle stellen ebenfalls Input Gain-Potis bereit. Zudem lässt sich der Klang über 2-Band-EQs anpassen. Die Kanalsignale werden über den Crossfader auf den Master geführt. Man bestimmt die Vorhör-Quelle über einen Mini-Crossfader, während die Lautstärke des Kopfhörers durch einen Drehregler reguliert wird. Leider fehlt unserem Probanden jegliche optische Pegel-Kontrolle. Keine visuelle Rückmeldung, kein Peak-Meter, nix. Der DJ-Neuling muss also direkt lernen, sich auf sein Gehör zu verlassen, was ja im Prinzip nicht schlecht ist, aber den Einstieg nicht zwingend erleichtert.
Ein- und Ausgänge Auf der Vorderseite des Gerätes befinden sich die beiden Klinkenbuchsen für Mikrofon und Kopfhörer. Auf der Rückseite des Mixers sind alle übrigen Anschlüsse untergebracht. Für die analogen Klangquellen steht pro Kanal je ein Phono- oder Line-Eingang (Stereo/ Cinch) mit Wahlschalter zur Verfügung. Zum Anschluss der beiden Phono-Massekabel gibt es zwei verchromte Schrauben. Aus dem M1USB heraus geht es analog lediglich über eine unsymmetrische Stereo-Cinchbuchse.
Ebenfalls auf dem Backpanel haben die USB-Schnittstellen Platz genommen, die wahlweise als digitale Ein- oder Ausgänge genutzt werden können. Zu guter Letzt seien die Buchse für das externe Netzteil und der Netzschalter erwähnt, die ebenfalls hier zu finden sind.
Handling Die Positionierung der Bedienelemente des M1USB ist gut durchdacht und sorgt für einen nahezu optimalen Workflow. Allerdings könnten die Input-Schalter einen größeren Abstand zu den Phono/Line-Fadern gebrauchen. Bei der Verwendung der Fader besteht latent die Gefahr, versehentlich die Eingangsquelle umzuschalten. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn sich der Vorhör-Crossfader außerhalb des Arbeitsbereiches der übrigen Fader befände.
Positive Erwähnung findet auf jeden Fall die Schnellwechsel-Vorrichtung des Crossfaders. Dieser kann im Bedarfsfall leicht und schnell ausgetauscht werden, ohne dass man den Mixer dafür komplett auseinandernehmen müsste. Sowohl die Phono/Line-Fader, wie auch der Crossfader verfügen über einen Regelbereich von 70 mm. Es handelt sich hierbei zwar um reguläre Kohleschicht-Fader, die aber eine wirklich gute Qualität aufweisen. Weder die Fader-Kurven, noch die Arbeitsrichtung der Fader sind veränderbar. Allerdings kann man das in dieser Preisklasse auch nicht erwarten.
Digitale Schnittstellen/ Nutzung als Audiointerface Der M1USB verfügt über zwei USB-Anschlüsse, die verschiedenste Aufgaben erfüllen. So kann man zum Beispiel mit zwei separaten Computern in beide Eingangskanäle des Mixers per USB verschiedene Audiosignale einspeisen. Ebenso ist es möglich, einen der USB-Ports zum Einspeisen eines Audiosignals und den anderen zur Aufzeichnung des Mastersignals zu nutzen. Wiedergabe und Aufnahme sind auch simultan mit nur einem Computer möglich, sofern dieser über zwei USB-Ports verfügt. Die beiden USB-Verbindungen werden in diesem Fall vom Computer als separate Audio-Interfaces erkannt.
Die Konfiguration unter Windows oder Mac OS-X funktioniert denkbar einfach. Sobald man den Mixer an den Computer anschließt, wird dieser umgehend erkannt und kann in der Systemsteuerung bzw. in den Systemeinstellungen als Audio-Eingang oder Ausgang ausgewählt werden. Dies alles funktioniert problemlos und ohne zusätzliche Treiberinstallationen. Sowohl die Aufnahme als auch die Wiedergabe über den M1USB erfolgt absolut ohne Komplikationen. So können die USB-Ports des Mixers auch gut als reguläre Soundkarte genutzt werden.
Eine klangliche Überraschung stellen die Phono-Preamps des M1USB dar. Diese liefern einen wirklich druckvollen und fast schon brillanten Sound, von dem sich so mancher DJ-Mixer aus einer höheren „Preisetage“ eine Scheibe abschneiden kann.
Zur klanglichen Anpassung steht zwar lediglich ein 2-Band-EQ zur Verfügung, doch greift dieser sehr präzise in das Geschehen ein. Beide Bänder sind gut abgestimmt und verfügen über eine effektive Anhebung bzw. Absenkung, sodass man eigentlich auch kein Band mehr für den Mittenbereich vermisst.
Der Mikrofoneingang ist zwar nicht unbedingt für Gesangsaufnahmen zu empfehlen, liefert aber trotz fehlendem EQ (der Preisklasse entsprechend) gute klangliche Ergebnisse. Das Kopfhörersignal klingt transparent und der Verstärker verfügt über genügend Reserven, um auch leisere Kopfhörer zu speisen.
Leider bietet der M1USB nur einen unsymmetrischen Master-Ausgang (Cinch, stereo). Dieser überzeugt allerdings durch einen druckvollen und sauberen Sound und ist darüber hinaus sehr übersteuerungsfest.
Die beiden USB-Schnittstellen liefern sowohl als Eingang wie auch als Ausgang klanglich erstaunlich gute Ergebnisse. Somit kann der M1USB zudem auch bedenkenlos als preiswerte Soundkarte genutzt werden. Daumen hoch!
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Hi EQBass EQUSB-RecordingPhonopreamp Numark M1USBPhonopreamp American Audio QD5Mk2
Klein aber fein – der M1USB von Numark hat es faustdick hinter den Ohren. Während sich andere Mixer der gleichen Preisklasse oft wie Spielzeug anfühlen, überzeugt der Numark mit einem stabilen und sauber gefertigten Metallgehäuse.
Die Anzahl der Kanäle und Features sind beim M1USB auf das absolute Minimum eines Battle-Mixers reduziert. Aber gerade das macht ihn für Einsteiger zum idealen Werkzeug. Auch klanglich weiß der Kleine von Numark (z.B. durch die wirklich gut klingenden Phono-Preamps) zu überzeugen. Der Clou jedoch sind die beiden digitalen Schnittstellen in Form von USB-Buchsen. Der gute Klang und die Routing-Optionen ermöglichen zudem einen bedenkenlosen Einsatz des Mixers als externe Soundkarte.
Mit dem M1USB ist Numark ein wirklich zeitgemäßer Battle-Mixer gelungen, für den man erfreulicherweise nicht allzu tief in die Tasche greifen muss (Straßenpreis: 110 Euro, UVP: 129 Euro).
Dieser Mischer ist sowohl für Einsteiger wie auch für DJs, die noch einen günstigen „Zweit-Mixer“ suchen, ein ideales Werkzeug.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Zwei digitale Audio-Anschlüsse (USB1)/ Zahlreiche Routing-Möglichkeiten
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