Fulltone Fulldrive 2 Mosfet Test

PRAXIS UND SOUND
Eines vorweg: Der Full Drive 2 Mosfet ist nichts für den gemeinen Metaller, sondern ein klassischer Overdrive der edlen Sorte. Das Pedal klingt weich und cremig. Harsche oder beißende Sounds sucht man vergebens. Wie man es auch dreht: Es lassen sich einfach keine bösen oder „mittenfreie“ Bratsounds einstellen, was auch ganz eindeutig gegen die Philosophie von Mike Fuller verstoßen würde, der ja bekanntermaßen ein sehr guter Bluesgitarrist ist. Er entwickelt seine Geräte zumeist mithilfe der klassischen Zutaten wie Fender Strat oder Gibson Les Paul und den Amps von Marshall und Fender. Der Klang dieses Pedals orientiert sich klar am Tubescreamer, bietet jedoch eine interessantere und harmonischere Zerrstruktur – unterm Strich klingt der Fulltone insgesamt ausgewogener und runder. Im direkten Vergleich zum Tubescreamer bleiben die transparenten Bässe und Höhen erhalten, die Zerre ist eher von der gemäßigteren Sorte und bietet nur wenig mehr Kelle als ein TS9. Durch die zusätzliche Booststufe wird der Ton nicht verändert, sondern liefert mehr Lautstärke für den Soloeinsatz. 50 Prozent Lautstärkeanhebung ist mehr als genug und versorgt in jeder Lebenslage mit ausreichend Power.

Audio Samples
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Soundbeispiel Comp Cut-Mode Soundbeispiel FM-Mode/Mosfet

Das Pedal kooperiert gut mit der verwendeten Gitarre und dem Amp, wobei sich die besten Sounds aus dem Zusammenspiel mit einer Strat ergeben, die mit eher schwachen Pickups ausgestattet ist. Als Verstärker bieten sich ein Fender Deluxe oder ein alter Marshall JMP an. Der Amp sollte nur leicht angeraut sein, sodass sein Ton mit dem Full Drive 2 eine Symbiose eingehen kann – ideal für Sounds a la Steve Ray Vaughn und Jeff Beck. Im unteren Zerrbereich, bei dem das Signal nur leicht verdickt werden soll, bleibt das Pedal jedoch um Längen hinter dem Analogman „King Of Tone“ zurück, der diese Disziplin in Perfektion beherrscht und auch mit Humbuckern bestens klar kommt.
Ideal für den Full Drive 2 Mosfet ist die eben schon erwähnte  ausgangsschwache Strat. In dieser Konfiguration aber lässt sich im „CompCut“ Modus ein süßlicher, an einen AC 30 erinnernden, schimmernden Sound erzeugen, in den ich mich sofort verliebt habe. Mit Humbuckern brutzelt es im Obertonbereich zu sehr, hier eignen sich eher die beiden anderen Modes für schmatzende und klassische Bluesrock-Klänge. Meine Empfehlung für Soundgourmets: Unbedingt einmal unter die Füße schnallen!

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Profilbild von s0unD

s0unD sagt:

#1 - 24.05.2012 um 18:08 Uhr

1

Klingt doch super und nach einem TOp Pedal. Ich höre nicht wirklich einen Kritikpunkt raus und dennoch nur 4 Sterne. Wieso?

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